Kaserne > Geländebau
Heißdrahtschneider?
Antipater:
Da für meine Ritter und Unabhängigkeitskrieger irgendwann auch mal ein größerer Tisch her muss - und der Winter zumindest hier vor der Tür steht -, beschäftige ich mich derzeit etwas intensiver mit dem Thema Platten- und Geländebau. Die exzellenten Tutorials und Diskussionen hier im Forum habe ich durchforstet, aber etwas wird dort nur am Rande erwähnt: der Heißdrahtschneider.
Jüngst habe ich so ein Gerät zum ersten Mal im Einsatz gesehen und mich gefragt, wie ich bislang ohne das Teil auskommen konnte. Das Teppichmesser wirkt im Vergleich dazu wie ein Faustkeil. :wacko:
Mich würde nun interessieren, ob es hier im Forum Erfahrungswerte gibt: Welche Geräte verwendet ihr selbst? Und wo kauft man sowas am besten? Was ist bei der Benutzung (außer Verbrennungsgefahr :rolleyes: ) zu beachten? - et cetera, et cetera. Ich bin gespannt. :)
Sorandir:
Nachdem ich eine Zeit lang erfolglos die hiesigen Baumärkte abgeklappert habe und dort nur die feststehenden Geräte für Preise von etwa EUR 60 + gefunden habe, hab ich in den sauren Apfel gebissen und mir den Heissdrahtschneider von GW gekauft. Der war zwar (natürlich) auch nicht billig (ich glaube ca. 20 EUR), ist aber für meine Zwecke vollkommen ausreichend, da es nur ein Handgerät ist. Man kann vielleicht damit nicht so schnell und 100%-ig korrekt wie mit den Feststehenden schneiden, aber ich bin damit sehr zufrieden und hab die Anschaffung nicht bereut.
Als Folgekosten sollte man noch die Batterien erwähnen, die man immer mal nachkaufen muss (die Standgeräte werden an die Steckdose angeschlossen). Ich hab aber mittlerweile ungefähr 4 Platten a 1,20m x 0,60m und einiges an Gelände gebaut und dafür nur 2-3 Batterien-Paare benötigt. Es hält sich also noch in Grenzen.
Poliorketes:
60 EUR für ein festes Gerät? Das ist günstig, dafür würde ich glatt eins nehmen. Ich habe das Handgerät von Foundry. Sehr hilfreich, aber im Preis absolut versaut (waren glaube ich auch 20 EUR).
shodan:
Ich hab den von Proxxon und damit weitestgehend zufrieden. Für das Meißte würde zwar auch ein Handgerät ausreichen aber mir war ein fest stehendes lieber.
Für längere, gleichmäßige Sachen muss man den Anschlag aber gut festhaltensonst drücktman den etwas zur Seite, da werde ich auf der Rückseite mal noch nen Winkelanschrauben um den dort auch festmachen zu können.
drpuppenfleisch:
Grundsätzlich muss man sich für Handgerät oder Standgerät entscheiden. Nur mit dem Standgerät kann man wirklich saubere Konstruktionsschnitte erreichen. Nur mit Handgerät kann man wild und schnell und dynamisch arbeiten.
Soll es ein Standgerät sein, dann hat man die Wahl zwischen den Profigeräten und dem Proxxon-Billiggerät.
Die Profigeräte haben Schienensysteme, raffinierte Winkelmesser und -schlitten, bessere Spannsysteme und einen Miniventilator, der den Heißdraht kühlt, wodurch er seltener durchbrennt und die Drahtspannung konstant bleibt. So ziemlich jeder Architekt/Landschaftsplaner arbeitet damit, und es lohnt sich immer, mal in der eigenen Uni umzusehen, ob bei den Architekten oder Industriedesigner nicht irgendwo ein Raum voller solcher Geräte (und Styrodurreste en masse) existiert. Diese Geräte sind aber für Wargaming mMn viel zu teuer, kosten mehrere hundert Euro, und haben eine Genauigkeit und einen Perfektionsgrad, den nicht einmal ein Frank Becker benötigen würde. Wenn man aber kostenlos an so was rankommt, ist es schon sehr fein....
Proxxon ist bei 80 bis 120 Euro, kann beispielsweise bei Modulor in Berlin bestellt werden, aber oftmals auch beim Baumarkt. Das Gerät hat eine recht bescheidene Schienenführung, die aber dem Arbeiten mit freehand dennoch weit überlegen ist. Richtig präzise Schnitte gelingen mir bis heute nicht, aber ich habe auch wenig Übung. Der Draht ist nicht gekühlt, sodass er hohen Temperaturschwankungen unterworfen wird, je nachdem, ob er frei in der Luft glüht oder sich am Styrodur abkühlt. Temperaturunterschied bedeutet aber Unterschied in der Spannung des Drahtes, und damit Schnittg(un)genauigkeit. Ich puste den Draht immer etwas an beim Arbeiten, und das bringt den Proxxon dann schon deutlich näher an die Profigeräte ran.
Ach ja,noch eines: Wichtig ist noch die Länge des Armes, da es die maximale Schnittdistanz zum Rohlingsrand festlegt. Sollte beim Kaufentscheid bedacht werden....
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