Das Gehöft Hougoumont (Goumont) liegt östlich der StraĂe Nivelles - BrĂŒssel, auf dem Gemeindegebiet Braine-l\'Alleud und spielt eine wichtige Rolle in der Schlacht zu Waterloo.
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In einer Bodensenke gelegen, hat es zur Folge, dass die Sicht nach Osten und SĂŒden beschrĂ€nkt ist. Der Gesamtkomplex hatte eine beachtliche GröĂe. Von allen Seiten geschlossen, bot er die ideale Nutzung als Festungsbauwerk. Als Ă€uĂere Verteidigungsanlage diente der mit einer Mauer von ca. 2,00 m Höhe eingefasste Park, von dem man sich jederzeit in das Gehöft zurĂŒckziehen konnte. Da der Angriff auf das Anwesen ein wesentlicher Abschnitt der Schlacht ausmachte und in der historischen Bewertung Anlass zu wilden Diskussionen gibt, war es fĂŒr mich eine Herausforderung, diesen Teil der Schlacht nachzuspielen.
Gespielt wurde das Scenario des rechten englischen FlĂŒgels mit dem Anwesen Hougemont im Zentrum des Tisches am 10.Juli 2010.
Offiziere der Franzosen: Marschall Ney FĂŒrst von der Moskwa (Gerd); François Etienne Kellerman Comte de Valmy (Thoburg); HonorĂ© Reille (Kathil), Prinz JĂ©rĂŽme Bonaparte (Georg)
Offiziere der EnglĂ€nder: Field Marshall Artur of Wellington (JĂŒrgen) â incl. aller Truppen des Seine Königliche Hoheit der Prinz von Oranien; Sir Rowland Hill (cockoo)- incl. Brigade Du Plat; Sir George Cooke (Willi)
Regeln: Quatre Bras Regeln von Decebelus
18. Juni 1815
Ziel und Zweck des Angriffes auf Hogemont war die Absicht Napoleons, Wellington von seinem geplanten Hauptangriff, der auf dessen linken FlĂŒgel gerichtet war, abzulenken. Nachdem die französischen Kolonnen am frĂŒhen Vormittag ihre Aufmarschpositionen bezogen hatten, musste man erst bessere BodenverhĂ€ltnisse abwarten. Der durch Regen verschlammte Untergrund war fĂŒr die Artillerie ein kaum zu bewĂ€ltigendes Hindernis. WĂ€hrend der Hauptangriff auf 13.00 Uhr festgelegt wurde, begann der Scheinangriff auf Hougoumont bereits um 11.30 Uhr. Auf der sĂŒdlichen Seite dieses Hofes befand sich ein Wald von etwa 300 Meter SeitenlĂ€nge. Dieser behinderte nicht nur die Sicht auf die GebĂ€ude, sondern verhinderte auch einen direkten Beschuss derselben.
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Die Divisionen Bachelu, Foy und J. Bonaparte setzten sich in Richtung Hougemont in Bewegung. Eine Wolke von PlÀnklern ging voraus.
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AuĂerdem ging die Kav. Division L`Heritier vor, machte aber bereits nach einigen ungezielten Salven der englischen Artillerie kehrt um auĂerhalb deren Reichweite den weiteren Verlauf der Schlacht abzuwarten.
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Lord Hill befahl derweil die Kav. Brigaden Grant&Dornberg auf seine rechte Flanke.
Nachdem die Franzosen den Wald durchquert hatten, trafen sie auf ein neues Hindernis. Die den Park umfassende Mauer, in ihrer Existenz den Franzosen unbekannt, stoppte ihren Angriffsschwung. Leitern zum Ăbersteigen und Pulver zum Sprengen standen nicht zur VerfĂŒgung. Artillerie zum EinschieĂen konnte durch den Wald nicht herangebracht werden. Starkes Abwehrfeuer, der hinter der Mauer postierten englischen Garden, machte diese zu einem schwer zu ĂŒberwindenden Hindernis. Aus SchieĂscharten und ĂŒber die Mauerkrone feuerten die Rotröcke auf die Angreifer. Ein blutiges Gerangel entbrannte um die etwa 200 Meter lange Mauer.
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Die ersten Angriffe der plĂ€nkelnden Kompanien wurden allerorts abgewehrt. Auch die erste Welle fand zunĂ€chst kein Mittel gegen dieses Hindernis. Wellington beorderte in Sorge um Hougemont die Gardebrigaden zum ZurĂŒckschlagen der Angriffe in den Obstgarten. Auf der rechten französischen Flanke setzte sich befehlsgemÀà die Division Alix gegen La Haie Sainte in Bewegung.
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Die englischen Gardekompanien gingen zum Gegenangriff ĂŒber und drĂ€ngten die Franzosen aus dem Obstgarten zurĂŒck.
Dem 1. Leichten Regiment gelang es, im Feuerdunst bis zum Haupttor vorzudringen. An der Spitze einiger Sappeure zerschlug Unterleutnant Legros die Verriegelung des Tores.
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Das Regiment drang durch das geöffnete Tor und verwickelten die Verteidiger in einen
mörderischen Nahkampf. Der Kampf um das Gehöft hatte seinen kritischen Moment erreicht. Oberstleutnant Macdonnell, der die Verteidigung der Gartenmauer leitete, hörte den Siegesschrei der eingedrungenen Franzosen. Dieser Offizier, ein hĂŒnenhafter HighlĂ€nder, stĂŒrmte mit der Reserve vor und trieb die Franzosen wieder hinaus. Diese heroische Tat sicherte zunĂ€chst den Besitz der GebĂ€ude. In Anbetracht der Dramatik beorderte Lord Hill die Division Du Plat und Wellington die Brigaden Brunswick&v.Kruse nach Hougemont.
Im Zentrum tobte inzwischen ein Schlagabtausch der Kavallerieregimenter beider Seiten.
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Lediglich zwei Kompanien der Coldstream unter Oberst Woodford verteidigten noch den Mittelabschnitt der Mauer. Rund um Hougoumont tobte ein mit Ă€uĂerster Verbitterung gefĂŒhrter Kampf. Der Kampf um Hougoumont beschrĂ€nkte sich weiterhin auf die AuĂenanlagen und war ein
stundenlanges Hin- und Herschwanken. Alle französischen Angriffsversuche zerbrachen aber an der Standhaftigkeit ihrer Feinde bzw. an den Gegenangriffen der eingetroffenen VerstÀrkungen.
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Ney, die erfolglosen BemĂŒhungen seiner Truppen erkennend, lieĂ nun seine Reserven im Zentrum zwischen den Anwesen aufmarschieren.
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Um La Haie Saint und Hougemont wurde immer noch gekÀmpft als Ney die alte Garde ins Gefecht warf. Diesem letzten Ansturm hatten die EnglÀnder im Zentrum nicht mehr viel entgegen zu setzen.
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Der Sieg der Franzosen wurde aber von der hereinbrechenden Dunkelheit dann doch noch vereitelt.
Erschöpft vom Kampfe, zogen die Befehlshaber ins Biwak.