Cato betrat sein schattiges Feldherrnzelt, entledigte sich seines Lederpanzers, der ihm schon so manch guten Dienst geleistet hatte, trat ans Wasserbecken und wusch sich den Staub, den Schmutz und das Blut der letzten Schlacht von HĂ€nden und aus dem Gesicht. Nun, als eine Schlacht konnte man das zurĂŒckliegende Gemetzel eigentlich nicht bezeichnen, aber immerhin, ein weiterer Stamm dieser stolzen Iberer muĂte sein Haupt vor den Adlern des Imperiums beugen. Das sollte doch wohl ein paar MaueranschlĂ€ge wert sein, und wĂŒrde dafĂŒr Sorge tragen, daĂ der Name Marcus Porcio Cato in Rom in aller Munde sein wĂŒrde. Desweiteren hatten sich die Rekruten bewĂ€hrt und sich ihren Platz an der Seite der Veteranen verdient. Sie hatten das erste Blut geschmeckt aber auch das ihre dafĂŒr gelassen. Aber von nun an gehörten sie zu einer Bruderschaft, die alle MĂ€nner mit unsichtbaren Banden verband, die im Kampf gestanden und dem Tod ins Auge geblickt und selbigen gegeben hatten. Und was fĂŒr ihn - Cato - den GĂŒnstling der Götter - weitaus wichtiger wog, es waren nun seine MĂ€nner, auf ihn eingeschworen. Von heute an wĂŒrden sie seinen Standarten bis in die Unterwelt und Plutos Arsch folgen, sollte er es wĂŒnschen. Diese Legion, seine Legion Ferrata, ist erst der Anfang, der Nucleus dessen, was einst daraus erwachsen soll ..... ein Imperium - sein Imperium. Seinen TrĂ€umen nachsinnend genehmigte er sich einen Becher seines besten Falerners und lehnte sich in seinem Stuhl gemĂŒtlich zurĂŒck und streckte wohlig seine Beine von sich. Die Augen fielen ihm zu, und ihm Halbschlaf flehte Cato um göttlichen Beistand fĂŒr sein kĂŒhnes Unterfangen \"Ihr Götter des Pantheon, entrĂŒckter Quirinus - aufgestiegen zum Himmel, Vesta - Herdgöttin der Alba, vernimm mich Roma als die höchste Gottheit, die du majestĂ€tisch und drohend vom weiĂen Tarpeijafelsen blickst, hör mein Flehen, sei meinem Beginnen gnĂ€dig..... Plötzlicher Tumult und Stimmgewirr rissen ihn aus seinen TrĂ€umen und zeigten an, daĂ irgendetwas die alltĂ€gliche Lagerroutine durchbrach. Er hatte sich noch nicht ganz aus seinem Stuhl erhoben, als auch schon der schwere Ledervorhang des Zeltes zurĂŒckgeschlagen wurde und der befehlshabende Zenturio des Wachdienstes, gefolgt von einem mit getrocknetem Blut besudelten, abgerissenem und verstört wirkenden Zivilist das Innere betrat. Der Zivilist war trotz seines Zustandes unschwer als Römer zu erkennen. Cato glaubte auch das GescĂcht, wenn auch nur beilĂ€ufig, zu kennen. Der Zenturio sprach ihn an: \"Dies ist ....\" >Hast Du vergessen wie man grĂŒĂt? < fragte Cato ihn gefĂ€hrlich sanft unterbrechend, froh seinem Ărger ĂŒber die unterbrochene Ruhepause ein Ventil verschaffen zu können. \"Nein Herr, durch nichts zu entschuldigen Herr\" sagte der Zenturio augenblicklich Haltung annehmend. > Nun sprich weiter, wenn hast du dort im Schlepptau und wem verdankt er seinen jĂ€mmerlichen Zustand< \"Herr, dies ist der HĂ€ndler Quintus Creticus und seinen Zustand verdankt er den verdammten Sedetani. Eine Kolone unserer HĂ€ndler die vorige Woche von Saguntum aus ins Land der Sedetani aufbrach, sind von diesen gedemĂŒtigt und unters Joch gezwungen worden. Den alten Mella haben sie umgebracht, weil er ihnen keine Steuern zahlen wollte, und die anderen halten sie als Geiseln, bis Rom seine Schuld bei ihnen begleicht\".
Oh, ihre Schulden wĂŒrden sie begleichen, aber anders als die Sedetani sich das momentan wohl vorzustellen vermögen, dachte Cato bei sich und ein grausames LĂ€cheln umspielte seine Lippen. >Tribun< schrie er mit lauter Stimme ins Vorzelt und als Marcus Aemilius Scaurus das Zelt betrat. >LaĂt das Lager abbrechen, wir marschieren zur Mittagstunde. Es gilt neuen Ruhm fĂŒr Rom und unsere Standarten zu erwerben< .... und den Sedetani zu zeigen, was es heiĂt die Gunst Roms zu verspielen und sich Marcus Porcio Cato zum Feind zu machen.
In einem Satz: Ich nehme die mir vom Senat angetragene Aufgabe, die Dignitas Roms, auf dem Felde der Ehre gegen die Sedetani wieder herzustellen in aller Bescheidenheit und mit Dankbarkeit an. :lokomotive: