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Autor Thema: Spielbericht DH - Planspiel Wehrmacht gegen Fallschirmjäger  (Gelesen 2693 mal)

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SisterMaryNapalm

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Spielbericht DH - Planspiel Wehrmacht gegen Fallschirmjäger
« am: 01. November 2010 - 17:27:47 »

Salve,

so, am 30. 10. 2010 haben Thomas Kluchert und ich uns getroffen, um ein paar Runden DH zu spielen, damit ich das Spielsystem kennenlerne und meine Fallschirmjäger ausprobieren kann.
Da wir beide Deutsche spielen, war es notwendig, ein interessantes, aber einigermaßen realistisches Szenario zu entwerfen.
Nachdem in einigen Runden meine Fallschirmjäger als Abtrünnige mal die Wehrmacht besiegten, mal besiegt wurden (Ich bedanke mich noch mal für die tollen Runden!), entwarfen wir ein Szenario, das zugleich interessant und fordernd war und sowohl die Infanterie als auch zwei Panzer beinhaltete.

Ich für meinen Teil hatte einen riesigen Spaß bei unserem Szenario und finde, dass, auch wenn die Lichtverhältnisse fürs Fotografieren in diesem Maßstab nicht optimal waren, die von Thomas geschossenen Fotos die Atmosphäre gut wiederspiegeln.

Natürlich konnte ich mich als Hobby-Schreiberling wieder einmal nicht beherrschen und habe den Text dazu geschrieben. Irgendwie ist der Stil zwischen einem Spielbericht, einer Dokumentation und einem Pseudo-Gefechtsbericht angesiedelt.
Auch ein oder zwei ironische Kommentare bei den Fotos konnte ich mir nicht verkneifen :-D

Nun aber genug der Worte, lassen wir Bilder und den Text sprechen.


25. März 1943

Vom Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres an Oberkommando der Wehrmacht

Betrifft: Planspiel einer Invasion durch feindliche Truppen

Einleitung:
Nach der anglo-alliierten Landung bei Dieppe am 19. August 1942 (Siehe Frontbericht 19/09/1942/Tageseinsatzbericht 302. ID/IR 571), bei der britische und kanadische Truppen einen Überfall auf den nordfranzösischen Hafen von Dieppe durchführten, hat das OKW den Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres dazu aufgefordert, die Effektivität der deutschen Armee im Falle einer Invasion alliierter Truppen in einem Planspiel zu überprüfen.
Im Rahmen dieses Planspiels soll herausgefunden werden, wie zwei Heere, von denen jedes zugleich das deutsche und das gegnerische spielen wird, sich in einer Kampfsituation verhalten, um so genauere Informationen über Moral, Effektivität und Schnelligkeit der deutschen Truppen gegenüber einem potenziellen Angreifer zu erhalten.
Außerdem sollen so mögliche Einsatzweisen der gegnerischen Streitkräfte (soweit dieses möglich sein kann) skizziert werden.

Das Operationsgebiet:
Ort für dieses Planspiel wird ein vorbereitetes Gelände im ländlichen Stil sein, auf einer Fläche von gut 4 mal 4 Kilometern.
Das Operationsgebiet wird in der Nord-Süd-Achse durch eine unbefestigte Straße, wie sie vor allem in ländlichen Regionen Frankreichs wie auch der Ukraine zu finden sind, durchtrennt, während sich auf der Ost-West-Achse eine hügelige Erhebung sowie eine unbefestigte Querstraße mit einem nach Osten ausgerichteten Bauernhof und Lagerschuppen befinden.
Rund um den Hügel im Bereich des Operationsgebiets wird das Land hauptsächlich von einem kleinen Wald dominiert, welcher von befestigten Waldwegen durchsetzt ist und sich bis zur Straße über die gesamte westliche Hälfte des Gefechtsfelds erstreckt.
Im östlichen Teil des Operationsgebiets sind nördlich und südlich des Bauernhofs ausgedehnte Kornfelder zu finden.

Operationsplan und beteiligte Streitkräfte:

Aufgrund unserer Erfahrungen mit bisherigen Landeunternehmen gehen wir von einem Infanterieangriff mit Panzerunterstützung vor, die zum Ziel hat, einen Brückenkopf zu errichten, aus dem nachfolgende Truppenverbände ausbrechen können.
Aufgrund dieser Vermutung wird das Szenario wie folgt aufgebaut:

Aus dem Norden rücken Einheiten des 356. Infanterieregiments in Zugstärke vor. Diese Einheiten stehen unter dem Kommando von Oberleutnant Theobald Gassow und beinhalten:

1x Kommandotrupp (6 Mann unter dem Kommando von Oberleutnant Gassow)
1x Infanterietrupp (6 Mann unter dem Kommando von Feldwebel Taglau) mit angeschlossenem MG-Trupp
1x Infanterietrupp (6 Mann unter dem Kommando von Feldwebel Kochner) mit angeschlossenem MG-Trupp
1x Infanterietrupp (6 Mann unter dem Kommando von Feldwebel Hieles) mit angeschlossenem MG-Trupp

Diesen Truppen steht ein Tiger-Panzer zur Verfügung.

Aus dem Süden rücken Einheiten des 1. Fallschirmjägerregiments vor, ebenfalls in Zugstärke. Zu diesen Einheiten gehören:

1x Kommandotrupp (4 Mann unter dem Kommando von Hauptfeldwebel Seidel Hay)
1x Fallschirmjägertrupp (10 Mann, aufgeteilt in 2 Gruppen unter dem Kommando von Feldwebel Levetzov und Unteroffizier Trema)
1x Fallschirmjägertrupp (10 Mann, aufgeteilt in 2 Gruppen unter dem Kommando von Feldwebel Kramm und Unteroffizier Mertens)
1x Fallschirmjägersturmtrupp (5 Mann unter dem Kommando von Feldwebel Nebel)

Außerdem werden sie durch einen Jagdpanther der s.H. Pz.Jg.Abt. 213 unterstützt.



Das Operationsgebiet aus Richtung Norden gesehen. Gut erkennbar der Panzer VI Tiger im äußersten westlichen Rand des Waldgebiets.


Das Operationsgebiet aus südwestlicher Richtung gesehen. Direkter Blick auf den Jagdpanther mit aufgesessener Fallschirmjägersturmgruppe.


(ANM: Innerhalb des Manöverberichts werden die Truppen der WH als TRUPP, die Fallschirmjägerabteilungen als GRUPPE bezeichnet, damit die Übersicht gewahrt bleibt.)

Beiden Infanterieeinheiten obliegt das Ziel, das Bauernhaus in der Mitte des Operationsgebiets einzunehmen und für eine bestimmte Zeit zu halten.
Gleichzeitig ist das Ziel, die jeweils gegnerische Einheit, wenn möglich aufzuhalten und aufzureiben.
Zu diesem Zweck sind die Einheiten mit einem hohen Maß an Feuerkraft ausgerüstet. Mit dieser Feuerkraft sollte es ihnen möglich sein, die jeweils andere Kampfgruppe effektiv zu bekämpfen.
Zusätzlich sind die Infanterieeinheiten für einen Panzer verantwortlich, der mit ihnen zusammen vorrückt.
Der Zug des 356. Infanterieregiments muss einen Tiger-Panzer vor der überlegenen Feuerkraft feindlicher gepanzerter Streitkräfte beschützen. Dieser Panzer muss den Operationsbereich von Westen nach Osten durchqueren und sich über die Querstraße absetzen.
Die Infanteristen müssen den Tiger vor den (feindlichen) Fallschirmjägern und ihrer Panzerunterstützung so lange abschirmen, bis es dem Fahrzeug gelungen ist, den Operationsbereich zu verlassen und sich außerhalb mit stärkeren Kampfverbänden zu vereinen. Nur so kann er der überlegenen Feuerkraft des feindlichen Panzerjägers begegnen.
Die Fallschirmjäger begleiten den neuen Jagdpanzer Jagdpanther, der sich zum Zweck der Erprobung im Operationsgebiet befindet.
Sein Ziel ist es, den Tiger, der als Teil gelandeter feindlicher gepanzerter Streitkräfte agiert, anzugreifen und zu vernichten. Dazu ist er mit dem neuen Sichtgerät 43 ausgerüstet.
Beginn der Operation wird 17:40 sein.

Operationsverlauf:

17:40 Uhr, Operationsbeginn:
Jagdpanther und Tiger starten ihre Motoren jeweils in den äußersten Ecken der nördlichen und südlichen Wälder.
Die Fallschirmjägersturmgruppe ist auf den Jagdpanther aufgesessen, während der dritte Infanterietrupp der Wehrmacht (Feldwebel Hieles) über die Wälder in Richtung des Hügels vorrückt.
Die Hauptstreitkräfte der Fallschirmjäger und Wehrmacht rücken durch die Kornfelder auf das Bauernhaus vor.
Dank seiner hohen Geschwindigkeit kann der Jagdpanther um 17:47 Uhr zu den Fallschirmjägern aufschließen und setzt seinen Weg auf der unbefestigten Straße in Richtung Bauernhaus fort.
Der Tiger bleibt in den Wäldern verborgen, demoliert jedoch die Zäune im Umfeld (Notiz: Tigerpanzer sind zu breit für viele Feldwege.)


Fallschirmjäger und Infanterie rücken auf breiter Front aufeinander zu. Während der Jagdpanther bereits seine Lauerstellung eingenommen hat, wartet der Tiger nach wie vor auf das Zeichen zum Abrücken.

Bereits in dieser frühen Phase werden Fallschirmjäger von den Infanteristen entdeckt und vom Maschinengewehr des ersten Trupps unter Feldwebel Taglau um 17:48 Uhr zum ersten Mal beschossen.
Feldwebel Levetzovs erste Fallschirmjägergruppe erleidet schwere Verluste. Drei der fünf Jäger werden ausgeschaltet. Levetzov und sein verbleibender MG-Schütze werfen sich hinter dem Jagdpanzer in Deckung.
Nun setzen auch die anderen Infanteristen in das Schießen ein.


Schwerer Beschuss! Die Fallschirmjägergruppen von Feldwebel Kramm (Bildmitte am Jagdpanther) und Unteroffizier Mertens (rechts im Bild) verzeichnen bereits erste Verluste.

Der MG-Trupp des 2. Trupps (Feldwebel Kochner) feuert auf die Fj-Gruppe von Unteroffizier Mertens. Obwohl zwei seiner Männer ausgeschaltet werden, lässt der Unteroffizier weiter vorrücken.
Währenddessen schießen Kochners Soldaten auf Kramms Fallschirmjäger, vernichten aber nur Getreide um die Gruppe.
Im selben Augenblick wird Feldwebel Levetzov von einem verirrten Geschoss des 3. MG-Trupps getroffen. Er fällt aus. Es ist 17:50 Uhr.
Nun ist nur noch der Maschinengewehrschütze der Gruppe übrig.
Nach nur wenigen Minuten sind bereits sechs Fallschirmjäger ausgeschaltet.
17:53 Uhr: Wieder ergreift die Wehrmacht die Initiative, kann jedoch nicht verhindern, dass die Fallschirmjäger Unteroffizier Tremas um 17:54 Uhr hinter dem Bauernhaus in Deckung gehen.
Als der Jagdpanther das Haus ebenfalls erreicht, sitzt die Fallschirmjägersturmgruppe ab, um den Kampfgefährt Platz zum Manövrieren zu geben.
Sofort eröffnet das MG des dritten Trupps aus den Wäldern das Feuer auf die Sturmgruppe und eliminiert drei ihrer Soldaten. Die Männer werfen sich panisch hinter dem Jagdpanther in Deckung.
Zur gleichen Zeit wird Hays Kommandogruppe vom 2. MG-Trupp beschossen. Obwohl der Hauptfeldwebel sofort reagiert, kann er nicht verhindern, dass einer seiner Männer getroffen und ausgeschaltet wird.

Heftige Feuergefechte im Zentrum des Operationsgebiets. Nachdem der Tiger die Straße überquert hat, setzen Truppen der Infanterie über die Straße zum Bauernhaus.
Beachten sie den Dritten Trupp, der rechts über die Hügelkette die Fallschirmjäger zu flankieren versucht, welche sich hinter dem Jagdpanther verschanzt haben.


(An dieser Stelle Notiz an das Heereswaffenamt: Effektivität des MG 42 nach wie vor unbestritten! Fallschirmjäger haben selbst in den Kornfeldern keine Chance!)
Allerdings haben die Fallschirmjäger jetzt auch die Soldaten der Wehrmacht im Visier. Feldwebel Kramms zweite Gruppe antwortet um 17:56 Uhr mit einer tödlichen Salve, die zwei Männer des zweiten Trupps ausschaltet.
Währenddessen rückt der dritte Trupp unter Hieles durch die Wälder auf den Hügel vor und versucht, die weitestgehend ungeschützten Fallschirmjäger zu flankieren.
(Notiz an Befehlshaber Ersatzheer: Hay steckt in einer Zwickmühle: Wie soll er die mögliche Flankierung durch die Wehrmacht neutralisieren? Er ist so gut wie ungeschützt. Mögliche Schulungen auf diesem Gebiet?)

17:59 Uhr: Kochners zweiter Trupp setzt über die Straße und verschanzt sich im Bauernhaus.


Sturm auf den Bauernhof. Gut zu sehen die Stoßrichtung der Truppen von Oberleutnant Gassow. Ebenfalls gut zu erkennen: Die Fallschirmjäger hinter dem Bauernhaus und dem Schuppen. In der linken oberen Ecke das Maschinengewehr des dritten Trupps, das die Fallschirmjäger auf der Straße niederhält.

Diesselbe Szene aus einer etwas steileren Perspektive, aufgenommen von einem Fieseler Storch.

In dem Moment, in dem die Wehrmacht das Bauernhaus stürmt, stürmen die Fallschirmjäger der Gruppe von Unteroffizier Mertens den Schuppen. Sie geraten in das Schussfeld der Wehrmacht.
Mertens und der 2. Schütze des MGs werden getötet. Nur der MG-Schütze kann sich in den zerlöcherten Schuppen retten.
Er schießt auf den ersten Trupp, der über die Kornfelder von Norden kommt. Obwohl er sie hinter den Hecken und Halmen des Felds nur undeutlich ausmachen kann, eliminiert er drei Infanteristen, bevor eine Granate desselben Trupps direkt vor dem Fenster seiner Deckung explodiert und ein tiefes Loch in den Schuppen reißt.
Wie durch ein Wunder bleibt er unverletzt.
Feldwebel Kramm nutzt die Situation und lässt das Feuer auf den Kommandotrupp von Oberleutnant Gassow eröffnen.
Seine Männer erledigen drei der Gegner, bevor sie durch das Maschinengewehr des zweiten Trupps beschossen, aber verfehlt werden.
Auf der Hauptstraße versucht der Tiger, sich in die Kornfelder der gegenüberliegenden Seite zu retten, aber die Besatzung des Jagdpanthers visiert das große Panzerfahrzeug an.
Um 18:02 Uhr feuern sie das erste Mal, schießen aber daneben. (Notiz an HWA: Sichtgerät 43 offensichtlich fehlerhaft!)

Der MG-Trupp des ersten Trupps (Taglau) beschießt Kramms Soldaten. Obwohl das MG 42 nur einen nahen Kohlkarren zertrümmert, springen die Fallschirmjäger in Deckung und versuchen, möglichen Querschlägern zu entgehen.

In zwei Stoßrichtungen keilen die Truppen der Wehrmacht die Fallschirmjäger ein. Der dritte Trupp hat den Hügel bereits erreicht. (Kommentar von mir: Dieses Foto ist sehr schön, weil ich da zum ersten Mal die Wirkung des Sumpftarns auf Thomas\' Platte sehen konnte. Im Übrigen: Ja - der Jagdpanther war ursprünglich in Schneetarn bemalt gewesen).

Tremas Fallschirmjäger werfen zwei Handgranaten in das Bauernhaus, von denen aber eine ein Blindgänger ist. Die andere explodiert, richtet jedoch keinen Schaden an.
(Hinweis an HWA: Mögliche Schäden der Sprengkörper?)
18:05 Uhr: Durch diese unzulängliche Funktion der Handgranaten gelangt nun auch der Kommandotrupp des Oberleutnants in das Bauernhaus.
Die Fallschirmjäger-Kommandogruppe erreicht ebenfalls das Bauernhaus, muss jedoch in Deckung gehen, damit sie nicht beschossen wird. Die Soldaten werfen eine weitere Granate ins Gebäude, können jedoch keinen Gegner ausschalten.

Gesamtaufnahme der Schlacht. Der Tiger hat den Rand des Operationsgebiets bereits erreicht. Der Jagdpanther hat nur noch eine Chance, das Fahrzeug zu erwischen.

Außerdem greift die Fallschirmjägersturmgruppe an und wirft zwei Granaten in das Haus. Endlich erzielen die Waffen den gewünschten Effekt.
Zwei Soldaten der Wehrmacht werden ausgeschaltet.
Der überlebende MG-Schütze aus Levetzovs Gruppe wirft ebenfalls eine Handgranate und schaltet noch einen Wehrmachtssoldaten im Bauernhaus aus.
Doch dann erreicht das MG des dritten Trupps der Wehrmacht die Hügelspitze.
Es ist 18:08 Uhr.

Fallschirmjäger im Kampf auf kurze Distanz. Der malätrierte erste Trupp der Wehrmacht (rechts an der Hecke), unter Beschuss durch die Maschinengewehre der Gruppe Mertens (im Schuppen) und der Gruppe Trema. Hinter dem Jagdpanther: Fallschirmjägersturmgruppe und überlebender aus Levetzovs Gruppe.

Der Jagdpanther rollt um das Bauernhaus herum auf die Querstraße und feuert einen weiteren Schuss auf den Tiger ab. Wieder versagt das Sichtgerät 43. Der Schuss geht zu kurz.

Erwischt! Der Jagdpanther umrundet das Bauernhaus, um den Tiger unter Beschuss zu nehmen. (Hier musste ich tierisch lachen, als mir klar wurde, dass die Panzergrenadiere im wahrsten Sinne des Wortes ÜBER das Feld vorrücken)

Diesselbe Szene aus Sicht des Jagdpanthers: Der Tiger befindet sich direkt im Visier.

Nur wenige Meter entfernt findet ein kurzes, aber heftiges Feuergefecht statt.
Während die Fallschirmjäger versuchen, das Bauernhaus mit Handgranaten zu stürmen, feuert die Wehrmacht mit Maschinenpistolen und Karabinern zurück.
Auf Seiten der Fallschirmjäger wird ein Mann aus Tremas Gruppe ausgeschaltet.
Der dritte Trupp der Wehrmacht beschießt Levetzovs verbliebenen Mann, der ausgeschaltet wird.
Somit haben die Fallschirmjäger um 18:09 Uhr ihre erste Gruppe verloren.
Unterdessen sucht die Fallschirmjägersturmgruppe Deckung hinter dem Jagdpanther, während sich Kramms Gruppe nach heftigem Beschuss durch das Maschinengewehr von Feldwebel Taglau zurückzieht.
Mertens verbliebener MG-Schütze feuert aus dem Schuppen wieder auf den ersten Trupp, schaltet zwei Gegner aus und hält die Einheit nieder.
Obwohl das Maschinengewehr des ersten Trupps antwortet, gelingt es den Männern nicht, das Fallschirmjägermaschinengewehr auszuschalten.

Die Maschinengewehre der Wehrmacht rücken nach, um die Fallschirmjäger niederzuhalten. (Beachten Sie den schwarz-gelb gemusterten Beobachtungsbunker nicht, der aus der Straße gefahren ist. Er wird gleich wieder eingefahren).

Allerdings verlässt der Tiger in diesem Moment das Manövergebiet (18:12 Uhr). Damit hat die Wehrmacht den ersten Teil ihrer Aufgabe erledigt.
Nachdem der Tiger das Operationsgebiet verlassen hat, intensivieren sich die Kämpfe wieder.
Feldwebel Kramms Gruppe hat den Rückzug gestoppt und rückt wieder vor.

Der Tiger hat das Operationsgebiet verlassen. Während die Fallschirmjägersturmgruppe hinter dem Jagdpanther in Deckung geht, eröffnet das Fahrzeug das Feuer auf die vorrückenden Maschinengewehre.

Zur gleichen Zeit eröffnet das Maschinengewehr des dritten Trupps der Wehrmacht das Feuer auf die Fallschirmjäger und vernichtet Hays Kommandogruppe um 18:14 Uhr.
Da er nun sein primäres Ziel nicht mehr erreichen kann, greift der Jagdpanther in die Feuergefechte um das Bauernhaus ein.
Er attackiert das Maschinengewehr von Feldwebel Kochner und schaltet mit seinem MG-34 einen der Soldaten aus.
Allerdings verhindert das nicht, dass derselbe Maschinengewehrtrupp einen weiteren Mann der FJ-Sturmgruppe ausschaltet und die Einheit niederhält.
Tremas Fallschirmjäger versuchen um 18:15 Uhr noch einmal, die verschanzten Wehrmachtssoldaten mit Handgranaten aus dem Gebäude zu treiben, doch wieder richtet der Sprengkörper keine Verluste an.
Dafür wird Tremas Gruppe durch einen Gegenschlag des Oberleutnants und des zweiten Trupps vernichtet.
Mertens MG-Schütze eröffnet das Feuer auf das MG des zweiten Trupps, welcher durch das Feuer des MG-42 um 18:16 Uhr aufgerieben wird.
Das kann auch die Handgranate, die vom verblieben Mitglied des ersten Trupps der Wehrmacht geworfen wird, nichts ändern. Sie explodiert wirkungslos.
Allerdings schaltet das Maschinengewehr des ersten Trupps die verbliebenen Soldaten der Fallschirmjägersturmgruppe (ebenfalls 18:16 Uhr) aus.

Um 18:18 Uhr wird es abermals interessant, als der jetzt ohne Infanterieunterstützung operierende Jagdpanther durch die Soldaten des dritten Trupps, welche vom Hügel stürmen, im Nahkampf angegangen wird.


Die Fallschirmjägersturmgruppe ist eliminiert. Der Jagdpanther steht ohne Deckung dar und wird durch den dritten Trupp vom Hügel aus angegangen.

Diesselbe Szene aus nördlicher Richtung. Beachten Sie, dass der Maschinengewehrtrupp, der zuvor durch die Mitte vorrückte, bereits vernichtet wurde.

Obwohl die Männer den Panzer entern, können sie das Fahrzeug nicht ausschalten.
Allerdings gelingt es dem Jagdpanther nur aufgrund der umsichtigen Handlungen von Kommandant und Fahrer, dem Nahkampf zu entkommen, als sie zurücksetzen und die Wehrmachtssoldaten mit dem Maschinengewehr attackieren. Nachdem der Trupp zwei Soldaten verloren hat, bricht er den Nahkampf ab zieht sich um 18:21 Uhr zurück.

Nach ihrem misslungenen Angriff auf den Jagdpanther gehen die Soldaten hinter dem Bauernhaus in Deckung.

Mertens MG-Schütze beschießt den MG-Trupp des ersten Trupps und kann einen weiteren Soldaten ausschalten.
Da die meisten der Fallschirmjäger um 18:22 Uhr bereits simuliert tot oder verwundet sind, verlagert sich das Feuer der Wehrmacht auf die Gruppe von Feldwebel Kramm. Die Maschinengewehre des ersten und dritten Trupps feuern und schalten drei von Kramms Soldaten aus, bevor es Kramm gelingt, seinerseits noch einen Mann des dritten MG-Trupps zu neutralisieren.
An dieser Stelle (18:23 Uhr) wird die Übung beendet.


Ende des Planspiels. Fallschirmjäger und Wehrmacht haben schwere Verluste erlitten Schlussendlich mussten sich die Fallschirmjäger zurückziehen.

Die Verluste der Wehrmacht betragen 17 Mann, während die Fallschirmjäger 29 Mann verloren haben.
Außerdem ist es der Wehrmacht gelungen, sämtliche der ihr gestellten Ziele zu erreichen.

Fazit:
Die technische Überlegenheit unserer Infanterie gegenüber dem Feind ist nach wie vor gegeben und hat uns bewiesen, dass die Wehrmacht noch immer mächtig ist und von den alliierten Gegnern allzu sehr unterschätzt wird.
Außerdem war sie in der Lage, den Tiger gegen den feindlichen Panzerjäger abzuschirmen und aus dem Kampfgebiet zu bringen, bevor die gegnerische Streitmacht die Chance erhielt, ihn auszuschalten und so zu verhindern, dass er sich mit neuen, kampfstarken Verbänden vereinigt, wo seine Feuerkraft effektiv zum Tragen kommt. Ebenfalls muss hier die Disziplin und Effektivität erwähnt werden, mit der die Bodentruppen die Nahkampfsituation in dem Gebäude handhabten. Sie zeugt vom hohen Ausbildungsstandard der Wehrmacht.
Überdies hat der heldenhafte Abwehrkampf der Fallschirmjäger gezeigt, dass Moral und Opferbereitschaft der Bodentruppen nicht gebrochen sind, und sie, wenn auch unter hohen Verlusten, den Gegner selbst bei zahlenmäßiger Überlegenheit aufhalten und soweit aufreiben können, dass nachrückende Einheiten in der Lage sind, den Feind aus dem Operationsgebiet zurückzuwerfen.
Auch die Rolle des Jagdpanthers muss in diesem Kontext beleuchtet werden. Reaktion und Schnelligkeit der Panzerbesatzung waren hervorragend. In der kurzen Zeit, in der sie den Tiger im Visier hatte, hat sie es geschafft, zwei Schuss auf ihn abzugeben. Ebenfalls war sie in der Lage, nach Verlust ihrer Infanteriesicherung, einen Nahkampf gegen feindliche Truppen zu überstehen und ihren Panzer zurückzuziehen, um die angreifenden Soldaten mit dem MG zu bekämpfen.
Bedauerlich ist zwar, dass der Einsatz der 8,8 cm Pak 43/3 L 71 nicht den gewünschten Erfolg erzielte hat, allerdings sind wir in der Lage, durch die gewonnen Erkenntnisse Verbesserungen am Zielsichtgerät 43 vornehmen zu können und somit die Effektivität gegenüber feindlichen Panzern zu steigern.
Somit war die Operation über alle Maßen ein Erfolg.
Insgesamt sind wichtige Erkenntnisse über denkbare Einsatzmöglichkeiten und Taktiken von Infanterie und Panzern gewonnen worden, die nun verfeinert werden müssen, um sie an den realen Gegner anzupassen.

Alles Vale

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« Antwort #1 am: 01. November 2010 - 22:36:50 »

Sehr schön, dank dir für den Text und die Bearbeitung! War ein super Spiel (und nicht nur weil ich gewonnen hatte :D ).

Thomas
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Alex

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super Spiel
« Antwort #2 am: 02. November 2010 - 16:36:54 »

Sehr gut umschrieben :D dieses Planspiel. Freue mich schon wenn wir zu dritt sind, und ich brauche doch noch Panzer.
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Driscoles

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« Antwort #3 am: 02. November 2010 - 17:46:12 »

Schade, daß die Bilder so Augenfeindlich sind, dafür schöner Bericht, der gerne etwas knackiger ( kürzer ) hätte sein dürfen. Aber egal...danke fürs einstellen. Ihr braucht mal richtige Gegner. Meine Russen wären da sicherlich die geeignete Wahl :)
Grüße
Björn
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« Antwort #4 am: 02. November 2010 - 18:23:44 »

Salve,

Ist mein erster Spielbericht. Muss mich erstmal daran gewöhnen, nicht alles in Romanform zu verfassen.

Wie gesagt: Kamera und Lichtverhältnisse waren nicht optimal. Von daher sind die Bilder nicht von hoher Qualität. Ich finde sie trotzdem schön ;-D Sind interessante Motive dabei.

Natürlich. Ich freue mich über jeden Gegner ;-D

@Alex: Darauf freue ich mich auch schon. Besonders, weil ich die Platte echt cool finde :-D
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Thomas Kluchert

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« Antwort #5 am: 02. November 2010 - 21:35:47 »

Ich werde mal an den Lichtverhältnissen arbeiten müssen ;) Björn, du bist natürlich herzlich eingeladen deine Russen beim nächsten Mal mitzubringen!

Thomas
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« Antwort #6 am: 02. November 2010 - 22:52:25 »

das weiß ich Thomas, vielen Dank. Ich wäre auch gerne am Samstag dabei gewesen, es ging aber nicht. Man kann sich nicht zweiteilen.
Wir können auch gerne mal DH bei mir spielen. Es ist wohl etwas mehr Platz vorhanden.
Grüße
B
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« Antwort #7 am: 03. November 2010 - 13:52:43 »

Mir gefällt der Bericht ganz gut. Ich bin kein Freund von Bleiwüsten, aber ich mag Text, wenn er durch entsprechende Bilder unterstützt wird oder so lustig geschrieben ist, dass man       immer weiterlesen mag  (z.B. Plynkes im LAF-Forum).
Die einen lesen auf der Arbeit kurz zwischen zwei Meetings, die anderen Abends länger mit Ruhe. Ich hebe mir z.B. größere Sachen für das Wochenende auf. Ich denke nicht, dass sich ein Autor dem Leseverhalten anpassen sollte, sondern so schreiben, wie es ihm Spaß macht.
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“Never trade the joy of playing for the pursuit of victory, and lead by example.”