Hallo,
nach längerer Pause möchte ich mal wieder was neues in Sachen Gelände posten. Beim Aufräumen im Keller sind mir mal wieder die vor über 10 Jahren gekauften Resinmodelle für die Ruine einer Kathedrale in die Hände gefallen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich damals ein paar 100 DM dafür ausgegeben habe. In 2002 hatte ich mir das Projekt bereits einmal vorgenommen und mit dem Bau einer kleinen Platte (60x40 cm) als Base für die Ruine angefangen. Damals hatte ich noch wenig Erfahrung mit Geländebau. Ich baute die Platte aus drei Sperrholzplatten. Die Steinstufen strukturierte ich mit kleinen Quadraten aus Kork. Das Kopfsteinplaster bestand aus Linsen, Sand und Weißleim. Den Boden in der Kirche wollte ich in Gips gravieren - und da hat mich damals die Lust verlassen.
Heute bin ich froh darüber, dass ich die tollen und teuren Modelle damals nicht fest auf der Platte verbaut und mit meinen damaligen Möglichkeiten bemalt habe. Hier zwei Bilder aus 2002 (vor Kork und Linsen):
Dieses mal begann ich das Projekt, indem ich jeweils 2 Modellteile mit Zwei-Komponenten-Kleber zusammengeklebt habe. Dies reduziert die Anzahl der Wandteile von 16 auf 10. Ferner habe ich reichlich Trümmer gebaut - sowohl direkt an den Mauern als auch als einzelne freie Trümmerstücke. Dafür habe ich 3 oder 4 der seinerzeit in Gips nachgegossenen Mauern mit dem Hammer in kleine bis kleinste Stücke zerhauen. Als Untergrund für die Trümmer habe ich Selbstkleberfolie mit der Klebeseite nach oben benutzt. Darauf habe ich die Wandteile geklebt. Dann habe ich in reichlich Holzleim erst ausgesuchte große Trümmerteile mit der \"Schokoladenseite\" nach oben, dann mittelgroße Bruchstücke arrangiert und abschließend kleinste Stückchen und Sand darüber gestreut. Das ganze habe ich 2-3 Tage durchtrocknen lassen, die Überschüsse abgeschüttelt und die überstehende Folie mit einem Cutter passend geschnitten. Das Ergebnis sah so aus:
Dann ging es an die Bemalung. Als erstes besorgte ich mir zwei Spraydosen mit einer dunkelbraunen und einer Sandfarbenden Akrylfarbe. Ich begann das Grundieren mit einer deckenden Schicht in dunkelbraun. Hierbei habe ich darauf geachtet, auch von unten zu sprayen und so wirklich alle Stellen der Mauerteile und Trümmerstücke zu erwischen. Nachdem die erste Schicht trocken war, habe ich den Sandton lediglich von schräg oben gesprüht. Somit blieben gleich erste Schatten an den Unterseiten der vielen tollen Details in Form des Dunkelbrauns sichtbar. Hier die verwendeten Farben und das Ergebnis dieses Schrittes:
Es folgte als nächster Bemalschritt ein kräftiges Trockenbürsten mit einem sehr hellen Sandton, einer Mischung aus Neapelgelb und Beige von Lukas. Diese Highlights bringen die Details gut heraus. Hier das Ergebnis:
Jetzt wollte ich die Schatten etwas vertiefen und habe deshalb einen Großzügigen Wash mit einem wässrigen Mix aus brauner, rostfarbener und schwarzer Airbrushfarbe über die Modelle gepinselt und anschließend trockengefönt:
Jetzt noch einmal einen vorsichtigen Drybrush mit dem hellen Beige und der Licht-Schatten Effekt und die generelle Grundfarbe für die Mauern entsprach meinen Vorstellungen. Hier einige Bilder:
Ich hatte mir schon bei der Gestaltung der Trümmer vorgenommen, eine ausgebombte und ausgebrannte Ruine zu erstellen, so dass ich Teile der Innenseiten rußverschwärzt darstellen wollte. Dies war für mich das erste Mal und deshalb probierte ich den Effekt erst einmal an einem Mauerstück aus. Hier das sehr zufriedenstellende Ergebnis:
Einige Flächen der Innenwände wurden anschließend mittels schwarzem Trockenbürsten \"angekokelt\". An diesem Punkt waren mir aber insbesondere die Außenseiten der Mauern und die Trümmerteile von der Farbgebung her noch zu einheitlich. Sandstein hat nie exakt die selbe Farbe, sondern es finden sich an daraus gebauten Gebäuden immer Steine und Quader mit unterschiedlichen Färbungen - mal gelblicher, mal rötlicher, mal dunkler oder gräulich. Außerdem wollte ich auch noch Schmutz und Verwitterung darstellen. Dafür habe ich einzelne Steinquader mit unterschiedlichsten dünnen Washes leicht eingefärbt. Ich habe auch Spuren von herunterlaufendem Wasser an den Außenseiten aufgetuscht. Dafür habe ich stark verdünnte Airbrushfarben von AERO COLOR in den Farbtönen Schwarz, Umbra, gebrantes Sienna, Goldocker und Olivebraun verwendet. Dies war eine sehr zeitraubende Tätigkeit, aber der Effekt läßt die Mauern sehr viel realistischer aussehen. Außerdem habe ich die Brandstellen und einige Flächen darum herum mit schwarzen Trockenpgmenten für Ruß und wenig weißen Pigmenten für Asche behandelt. Hier einige Bilder von den Arbeitsschritten:
Als kleiner Vorgeschmack auf die (hoffentlich baldige) Fortsetzung hier noch einige Bilder von meinem ersten Teststück, in das ich Fensterreste und Glassplitter eingebaut habe. Dies werde ich noch bei den anderen Wandteilen machen. Die passenden Fenster gab es damals bei Armorcast. Sie sind auf Overheadfolie gedruckt und ich habe die Bruchstücke mit dem Skalpel ausgeschnitten, die Reste stark zerkleinert und dies mit Sekundenkleber und Holzleim verklebt.
Mit dem (End-) Ergebnis des Teststücks bin ich sehr zufrieden. Bilder aller fertiggestellten
Einzelteile werden folgen, sobald ich diesen Arbeitsschritt bei den
übrigen Teilen abgeschlossen habe. Es liegen
aber noch einige Stunden Arbeit vor mir.
Fortsetzung folgt .....Mehr Bilder und einige weitere Informationen sind auf
meiner Homepage zu finden.
Ciao und bis bald
Elmar
www.elladan.de