M. E. falscher thread, aber let´s go:
Klingt sehr spannend.
Gibt es irgendwo Spielberichte, welche diese Probleme mit den nicht mehr so leicht zurück zu nehmenden Befehlen illustrieren?
Ja
hierDie Brigade Roi bildete den rechten Flügel der Infanterielinie. Sie hatte zu Beginn des Spiels einen hold- Befehl. Mein Plan war es eigentlich, die skirmisher wegzuschieben und den gesamten Angriff kiralyfcs in der Flanke zu fassen.
Ich habe in meinen bisherigen Kriegskunst-Spielen niemals das Problem gehabt, dass ich einen Befehl zurücknehmen wollte, weil sich die Umstände dermaßen geändert hatten, dass der Befehl total absurd war. Ein Problem bei DKK ist allerdings in meinen Augen, dass es vom Würfelglück abhängt, ob man überhaupt reagieren kann.
Sind auch solche Aspekte wie selbstständig eingreifende Unterbefehlshaber eingebaut? Man denke an den sich verweigernden Seydlitz bei Zorndorf oder den erfolgreich vorpreschenden Ligonier bei Lauffeld.
Ja, das geht ganz gut über die Schwierigkeiten des Befehleänderns.
Es gibt grundsätzlich 4 Möglichkeiten, Befehle zu erteilen:
-zu Beginn des Spieles muss jeder Brigade ein Befehl erteilt werden
-der CiC kann in jeder Runde den Versuch machen, einen Befehl für eine Brigade zu ändern
-ein einziger Brigadier kann einen Versuch machen, einen Befehl für seine Brigade zu ändern
-der charge-Befehl zum ins-Melee-gehen unterliegt einigen Einschränkungen, aber man muss normalerweise nicht würfeln
Preußische Oberbefehlshaber/CiC brauchen für das Ändern von Befehlen 6+ aus 2D6, Ösis, Briten, Hessen und Hannoveraner brauchen 7+, Franzosen, Russen, Reichstruppen 8+. Steht der CiC direkt in Kontakt mit seinem Untergebenen, so bekommt er einen Bonus von 2, also würde ein preußischer Oberbefehlshaber eine 4+ brauchen. Supermänner wie Fritz d.G. bräuchten dann ne 3+. Ist der Brigadegeneral zu weit entfernt, gibt es einen Malus von 2.
Ein Brigadegeneral hat zu diesen Werten grundsätzlich einen Malus von 2, ein französischer Brigadegeneral durchschnittlicher Begabung braucht also eine 10+, um seiner Brigade einen neuen Befehl zu geben. Weniger talentierte Brigadegeneräle bräuchten ne 11+ ,aber sowas habe ich mir bisher nicht angetan. Seydlitz als hervorragender Brigadegeneral entscheidet selbst auf 7+.
Was das bedeutet möchte ich mal an einem verallgemeinerten Beispiel erklären: da ich bei mir zuhause spiele, baue ich das Schlachtfeld auf und platziere meine Truppen vor Eintreffen meines Gegners. Der Gast ist normalerweise der Angreifer, er spielt Preußen, weil das mehr Spaß macht und alle meine derzeitigen Mitspieler nur preußische Truppen besitzen. :rolleyes:
Damit es kein sinnloses Massaker ist, biete ich dem Gegner eine zu langgezogene Linie an, bei der er sich eine Stelle zum Angriff aussuchen kann. Früher hatten alle meine Fronttruppen hold-Befehle, sollten also die ihnen zugewiesene Stellung halten. Mittlerweile bekommt jede Brigade ihren Befehl, nachdem mein Gegner seine Truppen aufgestellt hat. Ist zwar nicht so stylisch, aber seit ein Gegner meine Infanteriestellung vollkommen umgehen wollte, hab ich da meine Hemmungen abgelegt.
Jeder Preußenspieler kennt die schiefe Schlachtordnung, also wird vor allem an einem Flügel angegriffen, der andere Flügel braucht also neue Befehle, um überhaupt ins Gefecht zu kommen. Da mein CiC in der Mitte anfängt, brauchen alle neuen Befehle für diesen Flügel eine 10+. Also niemals hold-Befehle für Kavallerie, sonst staubt die eventuell ein.
Französische CiCs ändern Befehle auf 8+. Ich könnte jetzt die Würfelkombinationen auflisten, die zusammen weniger als 8 ergeben, aber das erspare ich uns. :biggrin_1:
Der Angreifer hat übrigens immer erstmal die richtigen Befehle, der muss die in den ersten Runden nicht ändern. Und sein CiC steht dem Brennpunkt der Schlacht viel näher.
Fazit: Nach einigen Versuchen unterliegen nun alle Truppen den preußischen Kommandoregeln. Und ich werde meine Mitspielern bald ein vollkommem anderes Kommandosystem vorschlagen, allerdings merkt man erst, wie frustrierend dieses System sein kann, wenn man verteidigt. Und ich spiele in Zukunft weniger solcher Angreifer-Verteider-Szenarien.
... hatte ich den Eindruck, dass dem Autor das Regelwerk selber irgendwann nicht mehr die Freude machte, auch da es bedeutete, dass er immer recht viele Einheiten aufstellen musste, was wiederum hieß, dass es doch eher was für 5-6 Stunden+ Spiele ist.
M.E. braucht man für das Schlachtgefühl des SYW wirklich ne Menge Truppen, 6 Infanteriebrigaden machen bestimmt Spaß, denn man hat dann 2 Flügel und ein Zentrum in 2 Treffen. Dazu noch 2 Brigaden Kavallerie pro Flügel, und eine Kavalleriereserve im Zentrum. Eine Infanteriebrigade hat 4-6 Bataillone. In 6mm kein echtes Problem, nur spiele ich in 28mm. :smiley_emoticons_outofthebox:
Die Franzosen haben ihre Armee idealerweise in 4 Divisionen aufgeteilt, auf Kronoskaf ist das schön
dargestellt.Aber man muss keine ganzen Schlachten spielen, in den Designer notes (bzw. Introduction) wird zwar davon gesprochen, dass dies möglich ist, aber auch, dass man sich zumindest auf das Zentrum des Kampfgeschehens konzentrieren kann.
Trotzdem spielt man in Brigaden, wodurch leider viele der von mir angestrebten Szenarien nur schwierig mit DKK spielbar sind.
Kleine Brigaden können natürlich schnell zerbrechen, aber auch das Aufstellen von zu großen Brigaden kann zu Nachteilen führen, in dem verlinkten Spiel hat das Zerschlagen eines Btls zum Rückzug von 3 anderen Btls geführt. Wenn man einen Brigadier wegpustet 8o oder beim Befehleändern Mist baut :pinch: , kann auch eine Brigade den Rückzug antreten :search_1:
Ich peile 12 Btls als Endgröße meiner Armee an, und die einzelnen Brigaden werde ich dann auch in 2 Treffen aufstellen, m.E. wurde eine solch kleine Truppe anders kommandiert als die Truppen der großen Schlachten des SYW.
Wattn Megapost :blush2:
cheers