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Autor Thema: Die Buchempfehlung der anderen Art  (Gelesen 6312 mal)

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Regulator

  • Edelmann
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Die Buchempfehlung der anderen Art
« am: 13. Juli 2011 - 21:56:43 »

Mal ein wenig weg vom Tabletop. Ich weiß nicht, wer von euch alles die Zamonien-Romane von Walter Moers gelesen hat, aber ich kann sie nur wärmstens empfehlen. Anfang Oktober erscheint ein neuer Teil, in dem der Erzähler Hildegunst von Mythenmetz zurück in die Stadt der träumenden Bücher \"Buchhaim\" kehrt, und dort auf neue Abenteuer stößt.

http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=358447 Mein Buch ist bereits vorbestellt :D
Zitat

Hildegunst von Mythenmetz kehrt zurück in die »Stadt der Träumenden Bücher«

Über zweihundert Jahre ist es her, seit Buchhaim, die Stadt der Träumenden Bücher, von einem verheerenden Feuersturm zerstört worden ist. Der Augenzeuge dieser Katastrophe, Hildegunst von Mythenmetz, ist inzwischen zum größten Schriftsteller Zamoniens avanciert und erholt sich auf der Lindwurmfeste von seinem monumentalen Erfolg. Er gefällt sich im täglichen Belobhudeltwerden, als ihn eine verstörende Botschaft erreicht, die seinem Dasein endlich wieder einen Sinn gibt.

Verlockt durch einen rätselhaften Brief kehrt Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim zurück. Die prächtig wiederaufgebaute Stadt ist erneut zur pulsierenden Metropole der Literatur und zum Mekka des Buchhandels geworden und wird durchströmt von Buchverrückten aller Art. Dem Rätsel auf der Spur gerät Mythenmetz, kaum hat er die Stadt betreten, in ihren abenteuerlichen Sog. Er begegnet alten Freunden wie der Schreckse Inazea Anazazi, den Buchlingen Ojahnn Golgo van Fontheweg, Dölerich Hirnfidler und Gofid Letterkerl, dem Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, aber auch neuen Bewohnern, Phänomenen und Wundern der Stadt, wie den mysteriösen Biblionauten, den obskuren Puppetisten und der jüngsten Attraktion Buchhaims, dem »Unsichtbaren Theater«. Dabei verirrt sich Mythenmetz immer tiefer im »Labyrinth der Träumenden Bücher«, das geheimnisvoll und unsichtbar die Geschicke Buchhaims zu bestimmen scheint. Bis er schließlich in einen unaufhaltsamen Strudel von Ereignissen gerät, der alle Abenteuer, die er je zu bestehen hatte, in jeder Hinsicht übertrifft.
 
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Nikfu

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #1 am: 13. Juli 2011 - 22:46:47 »

Ja, kann ich nur unterschreiben, die bücher sind durchgehend gross, freu mich auch schon auf das neue! Rumo und blaubär waren auch besonders fein...
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GeDa

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #2 am: 14. Juli 2011 - 09:06:45 »

Endlich! Die Bücher von Moers sind einfach alle gut.
Aber am besten fand ich auch die Stadt der Träumenden Bücher.

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Gerd

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xothian

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #3 am: 14. Juli 2011 - 10:13:49 »

ganz klasse!  :tanz: wird umgehend bestellt
... hatte am wochenende gerade ein werk von dölerich hirnfidler in der hand :)

cheers chris
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Regulator

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #4 am: 14. Juli 2011 - 10:16:22 »

ja die Stadt der träumenden Bücher hat mir auch am besten gefallen! Ich lese jetzt aber gerade das Orginal zu dem Schrecksenmeister \"Spiegel, das Kätzchen\" von Gottfired Keller.

Stephan
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GeDa

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #5 am: 14. Juli 2011 - 11:10:30 »

Ja, es wird ja von einigen \"Literaturkritikern\" bemängelt das seine Figuren und Geschichten nur bei andern Schriftstellern klaut.
Aber das sind für mich echte Kleingeister. Es gibt ja kaum noch heutige deutschsprachige Literatur die es sich zu lesen lohnt.
Gute Bücher hingegen kann man immer wieder lesen.
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Gerd

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agrivain

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #6 am: 16. Juli 2011 - 00:16:17 »

Ganz großes Kino diese Bücher und in meinen Augen auch literarisch sehr hochwertig... Die \'Träumenden Bücher\' sind übrigens mein Lieblingshörbuch beim Malen; auch diese, gelesen von Dirk Bach, sind eine Empfehlung wert (dann aber ungekürzt)

@xoth: \"O!\" :zitat: (Zamonien, ein Wintermärchen, oder was!?)

Gruß,
agri
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...es gab aber auch schon im Mittelalter jede Menge Hobbyetymologen, die dann solche Wortentstehungen postulieren, und die dann bis in die heutige Zeit herüberschwappen...shit happens bzw. excrementum accidit. -Zitat Mansfeld-

Wenn jemand einen Grund verstanden hat, werden sich viele weitere vor seinen Augen auftun -Hagakure-

Tankred

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #7 am: 21. Juli 2011 - 10:15:00 »

Endlich kommt der mal wieder in die Gänge. Ich war vom Donner gerührt als ich las, dass er ziemlich viel Zeit mit einem Musical verplempert hat. Ich als fundamentalistischer Musicalhasser konnte mir nichts schlimmeres vorstellen. Rumo ist natürlich sein heiligstes Werk. Dass es in der Stadt der träumenden Bücher weitergeht, gefällt mir aber auch sehr gut.

Wer kritisiert, dass Autoren Figuren aus anderen Romanen verwenden, hat meines Erachtens etwas Nachholbedarf in Sachen kreative Prozesse und scheint auch nicht begriffen zu haben wie Literatur in einem größeren Zusammenhang funktioniert. Moers zitiert Keller recht oft, nicht nur ich sind über den Umweg Moers wieder auf Keller gestoßen, der mit in der Oberstufe bereits begegnete. Das Bild der pflügenden Bauern mit den Zipfelmützen aus Romeo und Julia auf dem Dorfe ist mir bis heute noch sehr präsent. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Moers einigen dieser Bilder und Metaphern ein Denkmal setzen wollte.

Allerdings bedient er sich nur weniger Motive, außer dem Krätzchen fällt mir nicht viel ein, hauptsächlich tauchen im Schrecksenmeister Anagramme von Seldwyla auf. Wer klaut würde nicht jeden darauf so offensichtlich hinweisen, woher einige Motive kommen.

Poliorketes

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #8 am: 21. Juli 2011 - 11:42:28 »

Ich war von den 13 1/2 Leben begeistert, aber der Rumo-Splattertrash hat mich kuriert. Muß dem Moers wohl doch nochmal eine Chance geben.
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Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Regulator

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #9 am: 21. Juli 2011 - 13:08:34 »

Klar, jedem gefällt ein anderes Buch. Der Blaubär ist für den Humor bekannt, Ensel und Krete war wohl der Tiefpunkt (zu viele hat das \"Zwischengequatsche von Moers bzw. Hildegunst genervt). Rumo war der brutalste. Die Träumenden Bücher hatten meiner Meinung nach einen komplett anderen Stil von Beschreibungen und zum Teil langgezogene Beschreibungen (was nicht umbedingt schlecht ist). Der Schrecksenmeister war dann wieder sehr sehr detailhaft beschrieben und man hat sich richtig in die Lage versetzt. DIe Geschichte an sich fand ich nicht so spannend.

@Tankred: Link. Mehr ist\'s auch nicht.

Mir gefällt der Stil vom Moers sehr gut. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man an andere Romane oder Autoren anspielt. Ganz im Gegenteil, so stößt man vielleicht auf Bücher oder Autoren die man noch garnicht kennt.
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Tankred

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« Antwort #10 am: 21. Juli 2011 - 15:44:48 »

Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=89480#post89480
aber der Rumo-Splattertrash hat mich kuriert

Mein lieber Polioketes, Du bist Wargamer, schickst bei jedem Spiel unzählige Zinn- und Plastiksöhne in den sicheren Tod und bezeichnest Rumo als Splattertrash? Habe ich den Ironie-Tag übersehen? Ich finde übrigens genau wie Regulator, das Ensel und Krete das schwächste war, danach kommt für mich schon der Blaubär.

Regulator

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Die Buchempfehlung der anderen Art
« Antwort #11 am: 24. Juli 2011 - 14:07:52 »

Jetzt bin ich ein wenig von Amazon enttäuscht. zuerst hieß es 600 Seiten (was definitiv wohl eine Schätzung der Seitenanzahl war), danach aber 624 (was ja schon genauer ist). Beim jetzigen nachsehen waren es nur noch 416 Seiten...

Stephan
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Regulator

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Enttäuscht auf ganzer Linie.
« Antwort #12 am: 23. Oktober 2011 - 11:59:27 »

Vornweg: Mein Text beinhaltet Spoiler, wer also noch nicht das Buch gelesen hat, und auf Überraschungen hofft, sollte den folgenden Text nicht lesen.

Ich bin ein großer Fan der Moers Romane (nicht der Comics, aber der Romane) und habe von jedem Buch die gebundene Ausgabe und fand bis jetzt eigentlich keinen Teil so richtig schlecht. Bis auf den Letzten.
Die Gestaltung des Buches ist auf den ersten Blick vorbildhaft, sehr schöne Illustrationen, Aufmachung und Umschlaggestaltung (auch wenn das Uranlese Bändlein fehlt). Nach den ersten Seiten war ich total begeistert - bis der Lindwurm in der Stadt der Bücher ankommt, vergeht die Zeit wie im Flug, als er jedoch ankommt geht für mich alles den Bach herunter. Die Beschreibung des Ortes ist so in die Länge gezogen und alles wird eine Seite später wiederholt. Stets dieselben Handgriffe der Beschreibung.
Mit den Anagrammen schmeißt Moers nur so um sich. Es ist wie, als ob er die Handgriffe die man ihm nachsagt (viele Anagramme, ausführliche Beschreibungen) bis ins maßlose übertreibt. Gefühlt stehen auf jeder Seite drei Anagramme, meistens dieselben hinter einander. Auch sind die meisten sehr einfach zu entschlüsseln: Fatoma Hennf, Dölerich Hirnfidler, Hulgo Bla, Melodanus Graf Watzogam, Ewubeth von Goldvein. Zur Verteidigung: Einige waren auch etwas schwerer zu durch blicken, das gebe ich zu, wie zum Beispiel: T.T. Kreiswurst & Balono de Zacher.

Und als ich dachte, das langweilige und schier endloslange Gespräch mit dem Lindwurm Kollegen im Qualmoir war vorüber, kam das noch langweiligerer Gespräch mit dem alten Bekannten Hachmed, der natürlich gleich darauf stirbt (die gedachte Krankheit fand ich aber sehr nett). Danach kam die pure Langeweile: Puppentheater und die Beschreibung der „Kunst“! Und das auf ca. 100 Seiten! Natürlich nur die eigene Vorstellung auf das ältere Buch bezogen, weswegen man eigentlich denkt, kein neues Buch zu lesen.

Für mich selbst geht es nie richtig los - einen Spannungsbogen gibt es nicht. Noch bin ich mit dem Buch nicht fertig (ca. S. 340) aber ich kann nie mehr als 20 Seiten lesen, danach lege ich das Buch mit Kopfschütteln beiseite.

Andere Kontrapunkte sind für mich:
 
  • Lektorat Fehler: Normalerweise reden einige Personen in anderen Fonts, sprich mit anderen Schriftarten. Dumm ist\'s nur, wen nicht jeder Satz so geschrieben steht, und mal gerne ein Wort vergessen wird.
  • Bei einem Drittel der Bilder wurden die Unterschriften an den Bildern nicht weg retuschiert - noch schlechter kann es nicht auffallen, wenn ein Bild gespiegelt wird, und somit der Name ebenfalls Spiegelverkehrt unter dem Bild sitzt... Ähnliche Sachen gibt es bei jedem dritten Bild zu sehen.
  • Das Ofte \"Oh, meine geliebten Brüder und Schwestern\" nervt nach dem 30-mal ungemein. Bei dem Buch \"Die Stadt der träumenden Bücher war das ganze ja noch in einem ertragbaren Maß, aber hier gilt das gleiche wie bei anderen Stilmitteln: Maßlos übertrieben.
  • Ich lese die Comics nicht wegen all den politischen Gebammel, und dachte, dass er in seinen Romanen die ganzen Seitenhiebe einmal auslassen kann. Leider nicht in diesem Werk.
  • Das Puppentheater ändert - glaub ich - dreimal seinen Namen im Werk.
Ich bin wirklich ein Fan seiner Bücher und habe auch schon alle mindestens zwei-drei mal gelesen und jedem weiter empfohlen, aber nach diesem Buch bin ich echt platt. Eindeutig der Tiefpunkt der Zamonienreihe. Mit keinem anderen Werk vergleichbar.

Stephan
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GeDa

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« Antwort #13 am: 23. Oktober 2011 - 17:44:57 »

Auf Amazon habe ich auch die in Mehrzahl negativen Kritiken gelesen.  
Im Grunde ist es ja Sache des eigenen Geschmacks - aber können sich so viele Lese irren?!
Und wenn das Buch dann auch noch einige handwerkliche Mängel hat deutet das dann wohl auch auf einen \"Schnellschuss\" hin.

Wenn es als Taschenbuch rauskommt werde ich es mir aber doch kaufen.
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Gerd

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