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15mm - Vorteile?

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Clödi:
Die Grundfrage, die ich mir stelle, ist, welchen maßstab verwendet man am besten wo für?

Eine gute Darstellung der Vorteile vom 6mm-Maßstab findet sich auf baccus6mm. Natürlich ist diese nicht unbefangen, da der Kerl Minis in diesem Maßstab verkauft. Aber was da drinsteht ist vor allem: 6mm-Minis ergeben einen hübschen Masseneffekt, sind günstig, nehmen wenig Platz weg und sparen Zeit.

10mm dürfte nach meinem Empfinden großes 6mm sein.

25/28/30/32mm hat den Vorteil, dass die Minis sehr individuell sein können, mit erkennbarer Ausrüstung, Gesichtszügen und Schnickschnack. Damit besonders gut für Skirmishes und Rollenspiele, wo man der einzelnen Figur sowohl Hobbymäßig als auch Regeltechnisch viel Aufmerksamkeit schenken kann.

(Okay, hier werde ich ein wenig Tendenziös, ich halte nämlich 28mm für tendenziell ungeeignet für richtige Schlachtensysteme. Was mich in Dissonanz zu Warhammer, Warhammer 40.000 und Kings Of War bringt.)

Frage: Wie bringe ich 15mm in mein kleines System? Bisher sehe ich 15mm ein wenig als günstiges und platzsparendes 28mm. Dafür sprechen auch die 15mm-DBA-Armeen, die einfach die Basegröße runterskalieren und damit die gleiche Anzahl Figuren haben.
Vielleicht ist der Maßstab auch gut, wenn man auf einen kleineren Maßstab wechseln will, ohne seine 28mm-Malgewohnheiten über Bord zu werfen.
Grundsätzlich kann ich natürlich verstehen, dass jemand bei einem Maßstab sagen könnte: \"Ja, das sieht stimmig für mich aus.\" und jemad anders das gleiche bei einem anderen Maßstab.

Übersehe ich einen Aspekt?

Mehrunes:
Um ehrlich zu sein, auch bei 15mm braucht es noch ein wenig Fantasie, 32 Figuren sind da halt auch schon eine Legion von 4000 Mann.
Will man möglichst nah an den Maßstab 1:1 muss man wirklich 6mm sammeln. Ich sage bewußt sammeln und nicht spielen, denn hier sehe ich ein Hauptargument gegen 6mm.
Die Spielerbasis ist einfach nicht da. 15mm ist für die \"Schlachtensysteme\" einfach der mit Abstand am weitverbreiteste Maßstab.
Und wie du schon sagst, ich persönlich sehe hierauch  wirklich den besten Kompromiß zwischen Masseneffekt und Bemalbarkeit.
Wer vorher 28mm gemalt hat, dem gehen 15mm recht leicht von der Hand. Einfach auf die zig zusätzlichen Schatten- und Akzentstufen verzichten. Zwei Schichten reichen meistens.
6mm ist hingegen eine ganz andere Malweise. Da setzt man ja oft nur noch Farbpunkte, da muss man schon Spaß dran haben.
6mm finde ich dafür wieder gut für moderne Systeme wie WWII. Einmal weil es da halt Fahrzeuge gibt, an denen man wieder etwas mehr malen kann, zum einen weil einfach die irren Waffenreichweiten in kleineren Maßstäben nicht mehr ganz so vergewaltigt auf dem Tabletop daherkommen.

lameth:
Es ist schwer bei diesem Thema allgemeingültige Aussagen zu treffen. Ich habe schon Spiele auf riesigen Spieltischen mit mehr als 500 Figuren pro Seite in 28mm gespielt, da kommt auf jeden Fall ein Massenschlacht-Feeling auf. Genauso habe ich schon Skirmishes mit 15mm gespielt, was mir weniger zusagte. Letztendlich ist es die persönliche Präferenz und Praktikabilität, die über die Verwendung von bestimmten Maßstäben entscheiden. Man kann alle Maßstäbe für alle Konfliktebenen verwenden. Insofern kann man die Frage wofür 15mm zu verwenden sind so nicht beantworten. Man kann höchstens sagen wofür sie am meisten verwendet werden und warum, was Mehrunes ja schon getan hat.

Hanno Barka:
Ich bin ein Anhänger des 28mm Lagers. Ich finde hier den Kompromiss zwischen Malaufwand und Ergebnis am besten. Das mit dem Massenfeeling in 15mm lasse ich persönlich nicht gelten. Ich gehöre unter anderem einer Napoleonischen Spielergruppe an, die einen recht gehörigen Miniaturenfundus besitzt und ich kann Dir versichern wenn auf jeder Seite 1000+ Figuren stehen kommt auch in 28mm Massenfeeling auf und eine einzelne Miniatur wird zu Joe Doe. Anderseits spiele ich auch Fire and Fury in 15mm und verfüge da auch über eine beachtliche Sammlung, aber bei dem ! Unit ist eine Brigade Masstab kommt eigentlich echtes Massenfeeling weniger auf, als bei unseren NAps wo eine Einheit \"nur\" ein Bataillon darstellt.
Vor 20 Jahren mochte ich 15mm noch recht gern, weil da einfach das Argument des schnelleren Bemalens noch gezogen hat. (Das Preisargument widerspricht meiner Erfahrung eigentlich, denn in 15mm kann man mehr auf dieselbe Tischfläche stellen und daher werden die Armeen auch grösser und nehmen sich am ende in Punkto kosten nicht viel) Allerdings ist die Bemalungsschere kleiner geworden. Einerseits ermöglichen Fastpaintsysteme wie das 3 Farbset von Foundry oder auch FAP eine 28mm ähnlich einfach anzumalen wie eine 15mm Figur und dabei trotzdem am Tisch in Einheitengröße gut auszusehen (man darf halt nicht zu sehr \"ranzoomen\" ;) ) andererseits haben 15mm Figuren unheimlich an Detailreichtum zugelegt und auch die Posen sind dynamischer geworden, was oft auch ein bissl Assembling erfordert, da die Figur nicht mehr in einem Stück gegossen werden kann.
Und genau hier setzt mein Kritikpunkt an: Erstens lehne ich Assembling in diesem Maßstab ab (ich hab mal bei Xystonfiguren die Hände aufgebohrt  sm_party_graete ) aber selbst so einfache Dinge wie Schilde oder Speere in die Hand kleben lehne ich ab - warum? Weil die Klebefläche in diesem Maßstab einfach zu klein ist und beim transport (ich spiel des öfterem in einem Clublokal) die Dinger einfach abbrechen und ich hatte irgendwann genug nach jeder Schlacht mindestens  5-6 Speere und ebensoviele Schilder wieder anzukleben. Das ist mir die dynamischeren Posen nicht wert.
Zweitens heiße ich auch die größere Detailfülle nicht gut - sie verlängert die zum Bemalen notwendige Zeit tw. nicht unerheblich, aber die Details sieht man nur wenn man die Figuren aus der Nähe betrachtet. Wenn sie am Tisch stehen sieht man das meiste davon nicht mehr. Das kann ich sogar empirisch untermauern - meine 20 Jahre alten Griechen standen in derselben Armee (als Söldnerkontingent) neben meinen lybischen und punischen Speerträgern - niemand ist am Tisch aufgefallen, daß zwischen den Figuren ein Altersunterschied von 20 Jahren bestand - erst wenn man sie in die Hand nahm und vors Auge hielt merkte man wie \"archaisch\" das Design der Griechen im Vergleich zu den Puniern wirkte. Weiters fiel mir bei meinen 15mm ACW Figuren auf, das sie am Tisch auf \"Spieldistanz\" alle ziemlich gleich bemalt aussehen. Dabei sind sie, da es sich um ca. 1500 - 2000 Figuren handelt über etliche Jahre hinweg bemalt worden und ich habe da die verschiedensten Techniken Probiert, Inks, Blockpainting mit scharzen Linien, mehrere Farbschichten und was weiss ich noch alles... würd vielleicht ins Augefallen wenn innerhalb der Einheit verschiedene Stile gemischt wären - so hilfts eher dazu, daß jede Einheit einen eigenen Look hat und dadurch leichter von anderen zu unterscheiden ist (beim zusammenpacken sehr nützlich), aber weniger als qualtitativer Unterschied rüberkommt.
Aber wie heißts so schön? Des einen Uhl ist des andern Nachtigall und es gibt ja auch genug Fans von 15mil - is halt eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich find nur man sollte nicht  einem Maßstab die Fähigkeit für ein bestimmtes Genre absprechen: Massenschlachten in 20/ 28mm sind ebenso möglich wie Skirmishes in 15/ 18mm. Was man letztendlich bevorzugt ist eben persönlicher Geschmack - alles hat Vor und Nachteile und wie man die Gewichtet ist halt von Mensch zu Mensch unterschiedlich - ok Skirmish in 6mm fänd ich vielleicht doch etwas übertrieben, andererseits wer weiss :P

Dareios:
Moin,

ich denke, dass der größte Vorteil ds 15mm Maßstabs das geringere Gewicht ist. Man hat eine ähnliche Anzahl an Figuren wie in 28mm, kann aber alles in einem großen Karton transportieren. Das ist vor allem wichtig wenn man auch mal die Sachen mit ins Flugzeug nehmen will oder öfter den Wohnort oder gar das Land wechselt. Daher wäre zwar im Endeffekt 6mm noch besser oder Plastik noch leichter, aber ich finde 15mm ist ein guter Kompromiss zwischen zu klein und zu groß und auch der Bemalaufwadn hält sich in Grenzen.

Bei 28mm kann ich mit nur zwei Highlightstufen nicht wirklich leben ohne leicht unzufrieden zu sein, da ich eben genau weis, dass ich das besser machen könnte. Bei 15mm gibt es einfach eine Grenze was man noch wahrnehmen kann.

28mm finde ich für Skirmish Systeme sehr gut, da kann man dann 10 Figuren perfekt bemalen und Stunden oder gar Tage darauf verwenden, Wet-in-Wet, zig Layer, Glaces all das Zeug, dass ei 15mm und große Armeen einfach zu viel des Guten ist.

Inwiefern sich das preislich etwas gibt...hmm. Ich denke dass im Vergleich eine Armee in 28mm immer teurer als 15mm ist, wenn man die gleiche Figurenzahl zu Grunde legt.

Würde es Zinnfiguren in 1/72 geen, die an die Sculpts der Plastikminis herankommen, dann wäre das mein bevorzugter Maßstab. Proportionen besser als in 28mm, handlicher und preislich etwas günstiger.

Fazit: Wird wohl doch Geschmackssache sein, welchen Maßstab man bevorzugt. Macht es einen glücklich, dass die eigenen Figuren detailiert sind, auch wenn man es aus der Ferne nicht sieht? Will man Masse auf dem Tisch und nicht viel Arbeit in die Bemalung stecken usw.

BG

Dareios

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