Allgemeines > Tabletop News

Villa Rustica

<< < (3/4) > >>

JensN:
Hallo Andy,

also die abgeplatzen Stellen habe ich selber mokiert. Aber richtig, ein wenig Spachtel und schon sind sie weg.

Du hast durchaus Recht. In einem angegebenen Maßstab hat eine Tür eine bestimmte Grösse. Wenn ich denn eine genormte Tür oder ein Fenster zur Hand nehme.

Hier ist dann eine Gratwanderung zwischen \"für 1:72 etwas gross und 28mm etwas klein\".

Aber wenn ich mir z.B. das Figurenangebot anschaue im Maßstab 1:72, da laufen wir selbst bei den Figuren zwischen 22-26mm. Gleichsam bei 28mm Figuren findet sich ja auch kein wirkliches Maß, was einheitlich ist.
Und was machen wir mit 25mm Figuren, ein drittes Modell??
Bei der Körpergrösse könnte man ja noch tolerant sein. Aber ein K98 beispielsweise hat nun mal 1110 mm im Original. Und wenn wir quer durch die Hersteller messen kommen wir auf unterschiedliche Werte.

Bei einem wirklich so grossen und aussergwöhnlichen Gebäude habe ich darauf verzichtet eines für 1:72 und eines für 28mm zu machen. Da kommen wir dann auch wieder an das \"Problem des Flächenmaßes\". Bei grösseren Fenstern und Türen hätte dann die Fläche auch wieder wachsen müssen.
Ich habe keine 28mm Römer zur Hand (erst demnächst). Da wird dann aber ersichtlich, das auch 28mm harmonisch wirken.

Kommt nun jemand herbei, der sich beispielsweise in Mehring die Maße der Türen und Fenster abgenommen hat und dann mit dem Millimetermaß die Fenster und Türen nachmisst, der wird sowohl in 1:72 wie auch in 28mm nicht glücklich werden.

Koppi (thrifles):
Auch wenn ich ja völlig befangen bin, was dieses Modell angeht - sm_party_jung1  - muss ich jetzt doch etwas zu den abgeplatzten Mauerstellen, vielleicht auch zum Maßstab beitragen.
Die abgeplatzen Mauerstellen sind hier völlig o.k. Die darzustellende Villa soll schwerpunktmäßig eine Villa Rustica des moselländischen Bereiches in der Spätantike darstellen. Also ungefähr zur Regierungszeit Julians um 360. Zu dieser Zeit wurde die Region von erneuten Plünderungen verschiedener Germanengruppen heimgesucht - wie schon 100 Jahre zuvor. Es gab Landgüter, die zu diesem Zeitpunkt schon arg heruntergekommen, wenn nicht gar verlassen waren.
Lustigerweise fragte mich Jens, ob abgeplatzte Mauerstellen o.k. wären, weil sie dem Modell auch eine gewisse Individualität geben. Eben anders als die architektonischen Modelle, die sich in den verschiedenen Museen ehemaliger Römerstädte befinden. Ich bejahte dies, weil ich es interessant fand, einen etwas \"schäbigen\" Eindruck eines vermeintlichen Herrenhauses dargestellt zu sehen.
Wie der Zufall es will, habe ich parallel - und glaubt es mir, erst nachdem Jens die Mauerstellen so gestaltet hatte - einen Roman zu dieser Zeit gelesen. Na und interessant fand ich es eben, dass der Autor an mehreren Stellen Villen genauso beschreibt, wie Jens sie dargestellt hat. Ich rede hier nicht von einem Roman als Quelle - so weit käme es noch. Was ich aber sagen will ist, dass es Jens hier einfach gelungen ist, eine Vorstellung einzufangen, die der meinigen nahezu zu 100% entspricht- Na und lustigerweise sogar die Vorstellungswelt auch eines oder mehrerer Autoren trifft, die sich mit dieser Epoche bildlich auseinandersetzen.
Moderne Rekonstruktionsversuche fallen teilweise anders aus. Das wissen wir alle. Aber sind die genauer ?? Die Saalburg oder der Limesturm bei Bad Ems galten in der Kaiserzeit als rekonstruierte Abbilder des Originalzustandes. Dies sieht man heute etwas anders. Es gibt eben Variationen.
Jens hat ja schon einiges zum Maßstab gesagt. Die Villa ist so groß, das sie locker für beide Maßstäbe genutzt werden kann. Ich werde das dann im nächsten Monat mal mit verschiedenen Modellen zeigen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich Anekdoten liebe. Ich bin 1,92 und ich musste mich immer im Haus meiner Großeltern bücken, wenn ich durch die Türen ging. Bin ich jetzt nicht maßstäblich, oder war es das kleine Hexenhäuschen der Großeltern ?

Sidarius Calvin:
Ein sehr schönes Modell! Mir gefällt die Villa  :)

Ich finde gerade, dass der \'Zahn der Zeit\' der da an den Mauern nagt, dem Modell einen ganz eigenen Charme verleit.
Zu cleane Geländestücke gefallen mir ohnehin nicht so ganz.

Sollten meine Römer wirklich irgendwann einmal Farbe bekommen, könnte ich mir sehr gut vorstellen, mein Geländeset mit einer solcehn Villa zu ergänzen.
Ich nehme an, die einzelnen Gebäude und die Mauern sind nicht zwingend fix aneinander zu kleben? Dann könnte man das auch am Spielfeldrand anordnen?

Der Massstab stört mich auch nicht wirklich. Ich hab einige Häuser von diversen Herstellern in meiner Sammlung die mit 1/72 angegeben sind und bei den Türen dieser Gebäude würden sich wohl nicht mal die 28mm.Minis den Kopf stossen. Ich finds gut, wenn man Gelände für verschiedene Grössen verwenden kann. Auch wenn ich in meiner zukünftigen Planung 1/72 eher auslaufen lassen werde.

Sid

JensN:

--- Zitat von: \'Sidarius Calvin\',index.php?page=Thread&postID=95321#post95321 ---Ich nehme an, die einzelnen Gebäude und die Mauern sind nicht zwingend fix aneinander zu kleben?
--- Ende Zitat ---

So ist es. Beispielsweise könnte man die hinteren Stallungen auch doppelt nehmen, um die Hofseite zu verlängern, wenn man das Gebäude am Rand einer Platte plaziert (oder gar 2 Ställe dazukaufen) und die gegenüberliegende Seite dann imaginär vorhanden ist. Man kann den Gebäudekomplex ohnehin umstellen wie man will. Natürlich stösst man da auch an seine Grenzen, will man die Optik mit den Eckrisaliten beibehalten.

**GS**:
Hier lerne ich fast täglich neue Begriffe!
Eckrisaliten kennen auch nur Architekturstudenten, oder?
 :m_pirate_shock:
Das Modell ist mE echt spitze!
Gruß
GS

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln