Kaserne > Basteln und Bemalen
Geschützrohre im TYW
Kniva:
Mal eine ganz blöde Frage: Wie bemalt Ihr die Geschützrohre für die Zeit des 30-jährigen Krieges?
Allgemein würde man einen Bronzeton annehmen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Rohre nicht schlichtweg schwarz waren. So meine ich es in Ausstellungen zu dem Thema gesehen zu haben.
Danke im Voraus!
Kniva
Thorulf:
Ich weiß nicht, inwiefern der Anstrich von Geschützrohren im 30jährigen Krieg schon üblich war. Die Frage schwarz (Gusseisen) oder Bronce lässt sich aber nicht so einfach beantworten:
\"Eiserne Rohre scheinen zuerst in der letzten Hälfte des 15. Jahrh. in Schlesien gegossen worden zu sein, der Herzog von Sagan hatte deren bereits 1470; Karl der Kühne verlor 1476 bei Murten eiserne Geschütze.\" [Quelle: Meyers Konversationslexikon, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1885 - 1892.]
Fakt ist, dass trotz der Vorzüge, die Eisen Verarbeitungstechnisch und hinsichtlich der Haltbarkeit der Rohre hatte, Bronce-Rohre aber selbst in der napoleonischen Zeit für Feldstücke oft aufgrund ihres geringeren Gewichts bevorzugt wurden.
Da schon die Bemalung von Geschützen um 1800, also in der Napoleonik streckenweise schwer nachzuvollziehen ist, wirst Du Probleme haben, hier zuverlässige Quellen zu finden. Einer der Bereiche, wo also durchaus beides denkbar ist. :bomb:
Tabris:
\"Da der Rohrwerkstoff (verschweißte Eisenstäbe, ähnlich eines Fasses) nicht befriedigte, kam man bald zum Bronzeguß, der in den flandrischen Städten, aber auch in Nürnberg, Augsburg und Straßburg eine Hochblüte erlebte\"
\"Als Rohrwerkstoff setzte sich allgemein die Zinnbronze durch. Sie wurde (...) als Metall bezeichnet \"
\"Um die Mitte des 16.Jht begann sich von Schweden aus als Werkstoff für Rohre , die nicht oft transportiert zu werden brauchten (...) das Gußeisen durchzusetzten.
Heereswesen der Neuzeit- Waffen der Landsknechte 1500-1650 (G. Ortenburg)
... ich persönlich habe bei meinen 15mm TYW-Kanonen eine Mischung aus Metall und Bronzefarbigen Rohren benutzt, seht bunter aus ;)
xothian:
kann mich thorulf nur anschliessen ... dass ist schwerlich nachzuweisen und sicherlich nicht \"uniform\" gewesen
bronze kanonen (kupfer mit wenig zinn) sind eigentlich sehr korrosionsbestaendig also musste man sie nicht umbedingt, wie zb. aus schutzgruenden mit einer farbschicht ueberziehen
allerdings bin ich selber kein freund davon kanonen dann in praechtigstem \"rotguss\" zu praesentieren
ein recht gedaempfter matter/dunkler bronzeton passt mir persoenlich besser und man kann selbigen auch sehr schoen variieren
ciao chris
Kniva:
... erst mal an alle!
@Tabris:
Den von Dir zitierten Band habe ich auch daheim, und habe darin geblättert. Die Frage für mich ist nur, ob Gusseisen nun schwarz war. Oder schwarz gestrichen wurde.
Aber ich denke, dass kann/muss man wirklich individuell machen.
Gruß
Kniva
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