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Haubitzen?

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Thorulf:

--- Zitat von: \'Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=111628#post111628 ---....Die Russen sind speziell, denn deren Einhörner passen nicht wirklich gut auf die Beschreibung als Haubitze...... Man kann sich fragen, ob diese ganzen spezifischen Unterschiede im Spiel überhaupt sinnvoll darstellbar sind.
--- Ende Zitat ---

Zu beidem: Richtig! Ich wollte hinsichtlich der Einhörner jetzt aus der Fragestellung heraus nicht so sehr in\'s Detail gehen.

Ich denke, ein bisschen hat Poli recht. Es ist doch sicher irgendwo die Frage, wie ich die Batterien darstelle. Ich gehe nach dem 50%-Prinzip vor: Preussische Batterie real: 6 Kanonen, zwei Haubitzen. In meiner Truppe ist dann das Verhältnis auch in 3 zu 1 Modellen umgesetzt. (Bei den russischen zwölfer-Batterien wird das dann Materialintensiv). Stelle ich die Verhältnisse abstrakter dar, macht die Sonderregel nicht mehr wirklich Sinn, da ich ebi einem Geschütz = eine Batterie die Mengenverhältnisse nicht sehe.

Damit ergibt sich die Frage, ob man das Thema hinsischtlich des Spielflusses ausser Acht lässt, oder ob man in Richtung Simulation detailverliebt genug ist, um hier für die verschiedenen Geschütztypen (und hier sind die Einhörner \"Semi-Haubitzen\" geeignet, zusätzliche Verwirrung zu stiften)  jeweils eigene Sonderregeln und Tabellen zu erstellen.  :smiley_emoticons_joint:  

Ich kann mit beidem leben, aber ich find\'s optisch interessant, wenn ich die entsprechende Ausrüstung auf dem Tisch dargestellt sehe.  :cool:  Und es gibt sooo schöne Haubitzen am Markt  :love:  

Ich habe übrigens hier gleich die Anschlussfrage: Was ist denn nun mit den Mörsern und vor allem der Raketen-Artillerie?

sharku:
ich denke mit haubitzen haben sie auch versucht geländenachteile wett zu machen. Für normale geschütze waren ja bodenwellen schon problematisch.... mit haubitzen und ihren leichten ballistischen eigenschaften konnte man den feind unter beschuss nehmen ohne einen direkten beschusskanal zu brauchen, wie bei den normalen geschützen.... da konnte man den feind schon mal aus einer bodensenke verteiben und so einigermaßen wirkung entfalten.

Utgaard:
Ich würds auch von den Regeln und dem, was sie simulieren abhängig machen - bei Lasalle kann es schon Sinn machen, bei Regeln mit \"Grand Tactical\" Anspruch nicht bzw. wenn da überhaupt, nur für komplette Haubitz-Batterien.

Wie Davout schrieb, ähneln sich die Anwendungsweisen beider Klassen stark, auch wenn es Unterschiede gab ... Haubitzen hatten eine bedingt durch das Rohr etwas erhöhte Kartätschwirkung, aber höhere Ladezeit (glich sich somit quasi aus); sie waren wirkungsvoller gegen Ziele in Deckung; man konnte damit auf vermutete nichtsichtbare Stellungen wirken (z.B. hinter Hügeln, Ansiedlungen etc.) und man konnte mit Haubitzen sehr viel leichter Gebäude in Brand schießen ... Artilleriebücher der Zeit berichten auch von einer höheren Wirkung gegen Kavallerie, die aber wohl eher moralischer Natur war (scheuende Pferde etc.).

Gute Quellen dazu sind die Versuchsreihen von Scharnhorst: \"Handbuch der Artillerie\" und \"Über die Wirkung des Feuergewehrs\"; letzteres enthält entgegen des Titels auch Versuchsreihen zu Haubitzen und Mörsern.

Hanno Barka:
Ich denke wenn man nicht greade einen Figurenmaßstab von 1:1 o.ä darstellen will, kann man die Sonderregeln für Haubitzen getrost weg lassen und sie einfach in die normale Stärke der Batterie reinfakturieren. Bei Einhörnern könnt sich ev. eine Sonderregel auszahlen, aber auch da sollte man sich ansegen ob die Wirkung der Batterien in der Praxis wirklich so stark von anderen Batterien mit vergleichbaren Kalibern abgewichen ist, daß es Sonderregeln rechtfertigt.
In den Newburyregeln, die ich sehr häufig spiele ist das im Prinzip so geregelt, daß Haubitzen stärker Würfelabhängig sind als normale Kanonen. Das Ergebnis von normalen Geschützen ist recht exakt im Vorhinein kalkulierbar und das Würfelergebnis hat nur geringen Einfluß darauf. Wenn die Batterie eine Haubitze enthält kommts halt stark auf den Würfel an wie sehr sie sich auswirkt - reicht von margininal bis zu \"na bist du deppat\" ... Obs wirklich realistisch ist? Ich glaub eigentlich eher nicht... Ist irgendwie ähnlich wie die Raketen der Briten - die haben in der Praxis auch nicht viel angerichtet, weil sie viel zu ungenau waren.
Ich denke das sind beides Waffen deren Wirkung vor allem psychologischer Natur war - soldat hat halt einfach ein ungutes Gefühl im Bauch wenn er weiß daß da vor ihm ein paar Einhörner stehen, wo es ihm auch nix nutzt wenn er sich niedersetzt/ hinlegt (was onehin nur selten vorkam) bzw die ihn auch töten können wenn der Schuss eigentlich ein paar Meter weiter drüben einschlägt...
Imo wärs wahrscheinlich gscheiter solche Waffen über (negative) Moralmodifikatoren abzubilden, als durch direkten Schaden.

Utgaard:
Ich hab gerade im Supplement von 1828 der \"Gesellschaft von Offizieren der Berliner Garnison\" zu den Reisswitzschen Kriegsspielregeln eine interessante Anmerkung gefunden:


--- Zitat ---A. Artillerie-Wirkung

Würfel Nr. I und II für die Haubitzen
Würfel Nr. III und IV für die 6Pfünder
Würfel Nr. V und VI für die 12Pfünder Kanonen

Anmerkung: Auf die den Kanonen-Batterien zugetheilten 2 Haubitzen ist keine besondere Rücksicht genommen; die Würfel Nr. I und II gelten daher entweder für die Haubitz-Batterien selbst, oder für die in Batterien zusammengezogenen Haubitzen.
--- Ende Zitat ---
Die kleinste Einheit betreffend die Artillerie war da die Halb-Batterie, Simulations-Maßstab dürfte heutzutage Regeln wie Lasalle entsprechen.

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