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\"Gegen Land und Leut´\" Play-by-mail-Kartenkampagne im 30 jährigen Krieg

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Sorandir:
So, der 1. Spielzug ist ausgewertet und eifrige Boten durchreiten das Land.

Vorab möchte ich mich bei den Mitspielern bedanken, dass ihr euch bei den Nachrichten der Botenreiter des 1.Spielzuges so Mühe gegeben habt, um die Sprache, den Flair und den Zeitgeist dieser Epoche wiederzugeben. Es war sehr unterhaltsam die Botschaften durchzugehen. So macht es Spass, Spielleiter zu sein  :thumbsup:    :friends:



Der Chronist:
Das brüllende vielköpfige Ungeheuer des Krieges ist über uns hereingebrochen.
Die Franzosen und ihre Verbündeten sind ins Land gezogen und haben Reichshofen, Hagenau, Sufflenheim und Stollhofen mit Kontributionen belegt.
Schlimmer gebärden sich aber die Kaiserlichen und Bayrischen. Sie haben Breisach, Kenzingen und Rhinau gebrandschatzt. Als die armen Bürger nicht schnell genug die geforderten Summen aufbringen konnten, wurde das ein oder andere Gehöft dem Feuer überantwortet. Möge die Brandstifter ihre gerechte Strafe ereilen.  


Klageschrift eines Handwerkers aus Kenzingen:
„In diesen geschedlichen zeiten und geschwinden keyserlicher Kreißleute sind wir durch mannigerley ueberzogen, taglichst raubens, plünderens, zertrennungh und verderbens, in merckliche schaden und schulden geraden!“  

Sorandir:
Regel-Ergänzung:

Behebung von Gefechtsverlusten bei Einheiten:
Wenn Einheiten Verluste im Gefecht erleiden (d.h. Basen verlieren), können diese Basenverluste wieder aufgefüllt werden. Hierzu gibt man im nächsten Befehlsblatt an, wieviele verlorene Basen bei welcher Einheit wieder aufgefüllt (d.h. zugekauft) werden sollen. Der Preis jeder neuen Base ergibt sich aus den Kosten für den Kompletttrupp geteilt durch die ursprüngliche Anzahl von Basen.

Beispiel 1:
Kaiserliche wollen Verluste eines durchschnittlichen Tercios ausgleichen:
Gesamtkosten für ein durchschnittliches Tercio = 63 GM (siehe Preisliste im Regelwerk); geteilt durch die 9 Basen die ein komplettes Tercio hat = 7 GM Preis pro neuer Base

Beispiel 2:
Franzosen wollen Verluste einer Einheit überlegener (Superior) Bandelierreiter ersetzen:
Gesamtkosten für eine Einheit überlegener (superior) Bandelierreiter: = 48 GM (siehe Preisliste im Regelwerk); geteilt durch die 4 Basen die eine komplette Reitereinheit hat = 12 GM Preis pro neuer Base  

Zusammenlegung angeschlagener Einheiten
Befinden sich in einem Trupp zwei oder mehr gleichartige Einheiten, die zusammen nicht über die Maximalzahl an Basen pro Einheit kommen (z.B. 9 Basen für ein Tercio, 6 Basen für ein Pike&Shot Regiment, oder 4 Basen für eine Reitereinheit) kann man die angeschlagenen gleichartigen Einheiten zu einer Einheit zusammenlegen. Wenn die zusammengelegten angeschlagenen Einheiten unterschiedliche Qualitäten (schlecht/durchschnittlich/überlegen/Elite) haben, hat die neue, vergrößerte, Einheit immer die schlechtere Qualität. Zusammenlegen von angeschlagenen Einheiten verursacht keine Kosten, da die Truppen ja bereits beim Kauf bezahlt wurden.

Auffüllen / Zukaufen von Basenverlusten aus Gefechten und Zusammenlegen von angeschlagenen Einheiten, sind freie Aktionen und können jederzeit in einem Spielzug vorgenommen werden.

Sorandir:


Der Chronist berichtet:

Colmar wurde geplündert !


Die verzweifelten Bürger drängten sich hinter die schützende Einfriedung ihres Städtchens, während die Bürgermiliz eine Einheit Schützen aufgestellt hatte.

Die Spanier marschierten mit ihren Tercios entschlossen vorwärts und schoben gleichzeitig ihre Geschütze in Reichweite.
Kurz darauf eröffnen die Kanonen ein mörderisches Feuer, das sofort die Bürgerschützen in Unordnung stürzt. Trotzdem lassen sie auf lange Reichweite einen effektiven Geschosshagel auf ein Tercio nieder regnen, dem die gesamte erste Reihe der spanischen Infantrie zum Opfer fällt.
Als die Angreifer ungeachtet der Verluste weiter vormarschierten und bald ihrerseits das Feuer eröffneten, verlor die Bürgermiliz weiter an Mut und Entschlossenheit.
Trotz der gemauerten Brustwehr trafen immer mehr Musketen- und Kanonenkugeln ihr Ziel und rissen viele Bürger ins Verderben.
Doch noch konnte der Bürgermeister von Colmar seine Bürgerwehr im Gefecht halten. Er ging mit gutem Beispiel voran und nahm seinen Platz in der ersten Reihe ein, als es zum Nahkampf mit den Katholiken kam.



Der Miliz gelang es eine ganze Zeitlang, den Sturmangriff aufzuhalten, aber unaufhaltsam schwanden die Kräfte und es häuften sich die Verluste.
Letztendlich räumte die Bürgermiliz verzweifelt die Brustwehr und floh in den Ortskern, um sich entweder in ihren Häusern und Kellern zu verstecken oder durch ein anderes Stadttor zu entkommen.  

Der arme Pöbel der restlichen Bürger schlug sich weit schlechter und verlor schon den Mut, als die ersten gegnerischen Kugeln in der Brustwehr einschlugen. Deswegen war es auch nicht verwunderlich, als sie im Nahkampf den geübten feindlichen Soldaten wenig entgegen setzten und schon nach kurzer Zeit ihre Posten verließen um auch ihr Heil in der Flucht zu suchen.

So fiel Colmar an die Spanier, die gleich darauf in die Häuser eindrangen, Kisten und Kasten zertrümmerten und nach Herzenslust raubten, stahlen und plünderten.
Am wildesten waren die Männer des Tercios, welches beim Sturm auf die unglückliche Ortschaft blutigen Schaden genommen hatte.
So kamen viele redliche Bürger um ihr Vermögen und nicht wenige auch um  ihr Leben.

Die Kaiserlichen und Bayrischen erheben außerdem noch Kontributionen in Breisach und Kenzingen.
Die Franzosen und ihre Verbündeten haben in Zabern, Hagenau, Sufflenheim und Offenburg Kontributionen erhoben.

Sorandir:


Der Chronist:

Die Zeit der Prüfungen ist noch nicht vorbei. Die feindlichen Heere sammeln sich in unserem lieblichen Elsass und nicht lange mehr wird es dauern, bis großes Blutvergiesen anhebt.
 
Colmar und Gemer wurden von großen Ansammlungen katholischen Volks besetzt.
Auf der anderen Rheinseite ist die bayrische Armada von Kenzingen abmarschiert.

Reiter sind bis in unsere große freie Reichsstadt Strassburg vorgedrungen und haben dem Rat und den Bürgern bei Leib und Leben gedroht, die Stadt niederzubrennen, alles Volk zu zerhauen und auch die ungeborene Frucht im Mutterleib nicht verschonen zu wollen. Die armen Städter konnten sich darauf hin nur durch eine hohe Geldzahlung resolvieren und wurden aufs gründlichste gebrandschatzt.

Im Norden muss Stollhofen erneut den Durchzug von Truppen erdulden und auch Zabern und Offenburg ächzen unter der Last der Kontributionen und Einquartierungen.
Franzosen wurden in der Nähe von Hagenau gesehen, aber ihr weiteres Dafürwollen ist noch totalitär nebulös.

Heute nachmittag erblickte ich am Himmel einen riesengroßen Schwarm von Krähen und Rabenvögeln, so als würden sie sich zu einem bald bevorstehenden Festbankett und Schmaus einfinden.

Sorandir:


Kaiserliche Marodeure haben französischen Verbündeten südlich von Stollhofen aufgelauert.

Als die Französischen mit ihrer Bagage durchs Land zogen, wurden sie von einem Streifkorps versprengter kaiserlicher Truppen abgepasst und es kam zum Scharmützel.
Eine kleine schwedische Abteilung, die ebenfalls in diesem Gebiet operierte, sprang den Französischen zur Seite.
Während die Französischen ihre Wagen in Sicherheit bringen mussten, zogen ihnen die Wegelagerer entgegen.
Auf der kaiserlichen linken Flanke wurden einige Bandellerreiter von gegnerischen Dragonern unter Beschuss genommen und mussten bald Fersengeld geben. Aber auch neu rekrutierte Kürassiere der Protestanten hatten einen schweren Stand gegen die katholische Reiterei und mussten Verluste hinnehmen.



Das Gefecht der Bandelierreiter gegen die Kürassiere

Aber die siegreichen Dragoner fielen den Kaiserlichen bald in die Flanke und zersprengten auch diese.  
Im rechten Zentrum warfen sich tapfere bayrische Kürassiere auf ihre Gegner, konnten aber den Widerstand der schwedischen Kavallerie, die von kleinen Einheiten kommandierter Schützen unterstützt wurde, nicht brechen.
Das katholische Zentrum bestand aus Dragonern, die die gegnerische Infantrie in einem anhaltenden Plänklergefecht zermürbte, allerdings ohne nennenswerten Schaden anzurichten.
Außerdem zog ein kaiserliches Tercio dem protestantischen  Wagenzug zu, wurde aber von gegnerischer Infantrie abgefangen. Im anschließenden Feuergefecht hatten die Protestanten zunächst den schlechteren Teil davon, setzten sich aber dann doch durch.


Das rechte ligistisch-kaiserliche Zentrum in Bedrängnis

Die Kaiserlichen betrachteten ihre Lage: der linke Flügel überrannt, das Zentrum in Bedrängnis und auf der rechten Seite ebenfalls unterlegen. So gaben sie ihr Vorhaben auf, ließen vom französischen Wagenzug ab und zogen sich vom Schlachtfeld zurück. Die Französischen aber konnten einige Standarten erbeuten und ihre im nächsten Winter so wichtige Bagage sichern.

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