Der Pub > An der Bar
Identitätskrise?
MacGuffin:
Wo wir gerade bei diesen sehr allgemeinen und doch tiefgreifenden Themen sind:
Wie handhabt ihr wirklich für euch die abstrahierenden Maßstäbe?
Damit meine ich nicht, wie groß die Figur ist, sondern solche Dinge wie das Verhältnis der absoluten zur relativen Figurenzahl (und mittelbar dadurch auch solche Dinge wie beispielsweise ground scale).
Es mangelt mir ja nun wirklich nicht an Phantasie, aber ich habe gerade in 28mm festgestellt, dass es doch ein wenig unbefriedigend ist, mit ein paar wenigen detaillierten Figuren hunderte darzustellen. Es fällt leichter, wenn man nur abstraktes Gelände benutzt - eine Baumgruppe als Wald oder besser noch mit Feldern und Hügeln. Aber bei Siedlungen schmiert das Ganze ziemlich ab: Ein paar Häuser (oder gar eines nur) sind eben kein Dorf und keine Stadt, nehmen aber im Umrechnungsfaktor den passenden Platz ein.
Lustigerweise hatte ich bei 15mm weniger Probleme, obwohl die Dinge in ihren Verhältnissen identisch sind.
Liegt es womögich daran, dass man den kleinen Soldaten da nicht so ins Gesicht blickt, sondern schon über den Maßstab unterbewusst zu abstrahieren beginnt? Wird es in 6mm dann wieder doppelt so einfach?
Habt ihr nie ein Problem damit, zwei Dutzend Figuren über die Platte zu schieben, an einem Haus vorbei, und zu sagen, dass die Brigade jetzt an der Stadt vorbeimarschiert? Dass jeder, der wirklich auf dem Base steht, eine multiple Persönlichkeit und obendein noch einen Riesenhaufen imaginärer Freunde mitgebracht hat? :party:
Zwerch mit Ohren!!!:
interessante Frage, ich personlich spiele fast nur 28mm und habe mir darüber bisher noch garkeine Gedanken gemacht. Das Problem ist wohl, das der Tisch bekanntermaßen zu klein ist um alles Maßstabsgetreu darzustellen. die Frage ist dabei nur, inwieweit man abstrahiert, ein einzelnes Haus als \"Dorf\" zu nutzen finde ich auch immer komisch, aber wenn man z.B. sagt das sei ein Gehöft o.Ä. dann passt das wieder, 2-3 Häusschen passen dann schon eher wieder als Dorf. Dabei macht es gar nichts aus, wenn diese Maßstabstechnisch zu klein sind, sprt aber platz ;)
Und auch sonst ist ja immer estmal die Frage, will ich tatsächlich eine historisch genaue Schlacht nachspielen und muss mann sich dann genau die Ecke des Schlachtfeldes heraussuchen, die man auf der Platte nur schwer nachstellen kann...
Was kleinere Maßstäbe als 1/72 betrifft kann ich nur mutmaßen, denke aber dass man da eher realistische Geländeverhältnisse auf den Tisch bringt ohne es bewusst zu merken, es nimmt einfach weniger Platz ein. Oder aber es zur Figurenzahl nicht so auffällt. Denn bei 28mm denkt man unterbewusst im Maßstab 1:1, da ja auch of individuelle Gimmiks wie einzelne Fässer o.Ä. irgendwo rumliegen und man die Dorfbewohner ja auch eig alle einzelnt darstellen könnte. bei z.B. 15mm nimmt man das ganze denke ich etwas abstrahierter wahr Einzelfiguren wären da nur schwer zu erkennen.
Gruß
Zwerch!!!
Koppi (thrifles):
Wargaming an sich ist ja schon eine Abstraktion. Zum Glück ist es ja nur ein KriegsSPIEL, und nicht mehr.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir da ähnlich geht wie Dir. Nur einmal hatte ich das Gefühl, dass sich Reichweiten, Maßstab und Spielfluß realistisch „anfühlen“. Wir spielten im 6 mm Maßstab ein Cold War Setting mit CWC. Da waren dann 3 bis 4 Dörfer – auch durch mehrere Gebäude dargestellt – auf der Platte, na und man hatte wirklich das Gefühl, da richtig großflächig operieren zu können. Nach diesem Spiel hatte ich mich ein wenig geärgert bei FoW, was ich aber mittlerweile nicht mehr spiele, nicht exakt diesen Maßstab gewählt zu haben. Gerade die weitläufigen Operationen in Afrika oder auch in Russland kann man in einem so kleinen Maßstab viel besser nachstellen, als z.B. im 15 mm.
Dennoch gefallen mir auch Spielsysteme wie British Grenadier oder ähnliches, wo ja ein paar Menneken ganze Brigaden darstellen. Aber ich rechne das da auch nicht um. Mir gefällt dann eben das Spielsystem.
Ein Realismusgefühl stellt sich bei mir nur in hollywoodähnlichen Skirmish Settings ein, wo dann auch 20 Soldaten 20 Soldaten sind, bzw. bei sehr kleinen Maßstäben, wie oben erwähnt.
lameth:
--- Zitat --- ich personlich spiele fast nur 28mm und habe mir darüber bisher noch Gardine Gedanken gemacht
--- Ende Zitat ---
So gehet es mir auch. Ich sehe das ganze nur als Spiel und habe überhaupt kein Anspruch hier irgendwelche Realitäten abzubilden. Dazu ist unser Hobby auch mMn schlecht geeignet. Für Simulationen sollte man Programme benutzen, bei denen ein Computer im Bruchteil einer Sekunde unzählige Variablen berechnen kann.
Es soll Spaß machen und ein gutes Bild abgeben, das ist alles, was ich von einem TT erwarte.
gwyndor:
Dies mag einer der Gründe sein, warum ich Armeesysteme eher in kleinen Maßstäben von 15mm abwärts spiele. da kann man einfach mehr Figuren auf den Tisch bringen, es sieht mehr nach Armee aus.
In 28mm spiele ich nur noch Skirmish, will sagen 1 Figur = 1 Mann.
Offenbar habe ich auch Abstraktionsprobleme! 8)
Gruß Gwyndor
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