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1812 - Napoleons Russlandfeldzug
hallostephan:
ich les auch grad sowas-ein Takeaway aus der Bücherei! Schon krass! Auch kam ich an ein kurzes Hörbuch über den Soldatenalltag, leider nur ne gute Stunde, aber nicht verkehrt.
Hanno Barka:
Absolut empfehlenswert ist auch Nafzigers \"Napoleon\'s Invasion of Russia\".
Davout:
Gegenüber dem Band von Adam Zamoyski habe ich eine gespaltene Meinung. Einerseits sind manche Gedanken und die Kombination der Quellenaussagen recht gut, andererseits leistet sich der Autor inhaltliche Tiefschläge, die den Wert dieses Werkes in meinen Augen deutlich sinken lassen. Das geht von hanebüchenem Unsinn bis hin zu total unlogischen Aussagen, bei denen sich der Text selbst widerspricht. Z.B. hätte man sich das Herumreiten auf der angeblichen Kleinwüchsigkeit Napoleons genauso sparen können wie die vielfach gescheiterten Versuche, sich in die gängigen militärischen Strukturen hineinzudenken. Manchmal handelt es sich offenkundig einfach nur um Schlamperei bei Recherche und Umsetzung, z.B. wenn vermutlich aus Effekthascherei dem kleinen Häuflein, das vom 30. Linienregiment nach Borodino übrig war, eine Stärke unmittelbar vor der Schlacht entgegengestellt wird, die 100% der Sollstärke entspricht. Wahrscheinlich hat die deutsche Übersetzung das Werk auch nicht gerade besser gemacht, denn vieles hätte man inhaltlich gleich neu schreiben müssen.
Da ich gerade auch \"Saxon Artillery 1733-1827\" durch habe, bei dem ich auch häufiger den Korrekturstift gezückt hätte, lese ich wohl besser gleich nur noch Quellenmaterial.
Grüße
Davout
Scarface:
Leider recht unkonkret, Deine Kritik. Zur Körpergröße Napoleons gibt es nach meiner Erinnerung im 1. Kapitel einen kurzen Absatz. Von \"Herumreiten\" kann man da nicht sprechen, auch nicht, dass das strittig war (\"angebliche Kleinwüchsigkeit\"). Allerdings geht der Autor an vielen Stellen auf die Erkrankungen Napoleons ein und stellt diese in einen Zusammenhang mit gravierenden straegischen Fehlentscheidungen. Und die Zahlen sind nun einmal die, die sich aus den historisch auswertbaren Listen ergeben, wobei mehrfach die \"Effektivstärke\" der nominalen Stärke gegenübergestellt wird. \"Effekthascherei\" kann man das eigentlich nicht nennen. Aber Geschmackssache. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Dir diese Niederlage noch in den Knochen steckt. Hängt vielleicht damit zusammen, dass Du Dich mit Davout identifizierst. :smiley_emoticons_pirate2_motz:
Tabris:
--- Zitat von: \'Scarface\',\'index.php?page=Thread&postID=117028#post117028 --- Allerdings geht der Autor an vielen Stellen auf die Erkrankungen Napoleons ein und stellt diese in einen Zusammenhang mit gravierenden straegischen Fehlentscheidungen.
--- Ende Zitat ---
Ich kann nur bedingt mitreden da ich das Werk mir (noch) nicht zu Gemüte geführt habe aber obriger Schluß vermittelt mir doch eine sehr subjektive Argumentation des Autors.
Der Feldzug war lange und stellenweise bis ins kleinste vorbereitet (zBsp. Gab es einen Wettbewerb zur Haltbarmachung von Lebensmittel siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Einkochen) und das Scheitern auf einen \"Schnupfen\" ;) zurückzuführen ist da vielleicht etwas zu kurz gedacht.
Btw. Naja, die \"Kleinwüchsigkeit\" ist da wohl eher ein Relikt von diversen britishen Karikaturen der Zeit ;)
bbtw. wie schon erwähnt besteht imo die allgeimeine Tendenz den Russlandfeldzug als alleinige und allumfassende Niederlage darzustellen (wie die Schlacht von Waterloo... im Krimkrieg hatten die Franzosen auch Verluste von 150-400.000 Mann zu beklagen) unteranderem auch noch am besten geknüpft der promethische Hypris von Napoleon selbst.
Da ist stellenweise eine kritische Hinterfragung nicht unangebracht ohne das man sich mit irgendjemanden zu identifizieren ;)
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