Der Pub > An der Bar

Tabletop Geschäfte und so

<< < (2/17) > >>

AndréM:
Unsere Ladengeschäfte bisher haben aus Dummheit zumachen müssen. Klingt hart, ist aber so.

Auch die reinen Internetgeschäfte sind auf dem Rückzug, ebenso wie die reinen Ladengeschäfte die schlimmstenfalls auch noch schlechten Service bieten. Überleben werden auf Dauer nur die kombinierten Ladengeschäfte/Online-Läden mit gutem Service. Nur diese haben ein Abdeckung und Stammundschaft, die es ihnen erlaubt auch progressiver vorzugehen.

Und ja, auch Schwaben ist eher schlecht versorgt mit Läden, könnte sich aber langsam wieder bessern.

Neidhart:
Ich mag meinen Händler in München. Das Funtainment. Leider gibt es dort kaum historisches, bzw seit Neustem gar nichts mehr historisches an Miniaturen. Früher war dort mal die Idee, alles an WAB Büchern zu führen und auch einige Warlord Games Sachen waren im Angebot. Irgendwie scheint sich das nicht mehr gelohnt zu haben, was aber auch verständlich ist, wenn man überlegt, dass es in München vielleicht 30 Leute gibt, die sich für historische Figuren interessiern und wenn jeder im Schnitt für 100€ pro Monat dort eingekauft hätte, wären das grad mal 3000€, zu wenig, damit sich der Aufwand lohnen würde ein gutes Angebot (alle Plastikhersteller, Foundry, Corvus Belli, Perry, Gripping Beast, Battle Front, Napoleon at War, Osprey und Zeitschriften wären das Mindeste, was ich als Kunde erwarten würde) im historischen Bereich zu bieten.
Der Grund, warum ich dennoch Farben und Magnetbases dort kaufe (eigentlich ein Witz ~5€ im Monat), ist der, dass einige Spielfächen angeboten werden. Wenn ich dann dort spiele, kauf ich meist auch noch Süssigkeiten dort ein und schau mir das sehr GW lastige Sortiment an. Daraus wird aber eigentlich nie ein kauf und wenn ich mir doch mal dort Warhammerfiguren kaufe, ärger ich mich meist spätestens beim Zusammenbau derart über die Qualität, dass ich sie sofort wieder verkauf.
Leider rentiert es sich für die meisten Einzelhändler bei den hohen Kosten für ein Ladenlokal wohl kaum historische Figuren anzubieten. Dazu kommt, dass das Fachwissen über Hersteller und Neuerscheinungen vom Händler vor Ort nicht nur in einem Bereich vorhanden sein muss, sondern in vielen Bereichen. Jeder Händler wird sich wohl zuerst über die gewinnträchtigeren TCGs wie Magic informieren und versuchen dort den besten Support anzubieten, bevor ein potentielles Verlustgeschäft wie unser Hobby angeboten wird, das führt aber leider dazu, dass man als Kunde meist besser Bescheid weiß als der Händler.

Ich kaufe deshalb vorwiegend bei deutschen Zwischenhändlern wie Miniaturicum oder Battlefield Berlin (wenn ich in Berlin bin schau ich dort auch vorbei, das kommt aber nicht häufig vor), da ich dort relativ einfach das Meiste bekomme. Fast genauso oft bestelle ich aber auch gleich bei den Herstellern, zB bei % Aktionen. Bei den großen englischen Discountern kauf ich nichts, da ich in D. meist nur unmerklich mehr zahl (Paypal hat heftige Umrechenkurse, das muss man immer mit berücksichtigen) und dafür exellenten Service bekomme.

Generll finde ich es meist Schade, wenn mir ein Händler anbietet, er könne mir etwas bestellen, anstatt die Ware vorrätig zu haben, da es meist lange dauert und ich mir die Sachen dann selber schneller und kompfortabler bestellen kann. Wohin das aber führt merke ich grad bei den Buchhandlungen. Die meisten Buchhandlungen können einem 90% aller in D. erschienen Bücher auf den nächsten Tag bestellen, dennoch kaufen viele Leute lieber bei Internethändlern, obwohl es dort nicht billiger ist (es sei denn man kauft gebraucht).
Dadurch haben bei uns in der Stadt alleine dieses Jahr wieder 3 alteingesessene Buchhandlungen zugemacht, bzw. Insolvenz angemeldet. Da ich selber seit 3Jahren bis Ende Juli diese Jahres im Buchhandel neben dem Studium gearbeitet habe, habe ich die Abwanderung ins Internet sozusagen live mitgekriegt.
Genauso erklär ich mir auch warum wir heute in München statt 2008 4 unabhängigen Einzelhändlern im Tabletop/Fantasybereich nur noch 2 haben, die dazu noch ein viel kleineres Angebot präsentieren.

Ich habe zudem das Gefühl, das im TT-Bereich immer mehr Leute sich lieber privat organisieren, als sich auf profesionelle Händler einzulassen(Stichwort Sammelbestellungen). Das scheint sich auch in den Gründungen von Spieleclubs, mit eigenen Räumlichkeiteb auszudrücken. Ich kann mich irren, aber irgendwie lese ich ständig von Clubs, die private Spielräume angemietet haben, anstatt sich in einem Ladenlokal zu treffen.

Fazit: Ich find es schön ein Ladengeschäft zu haben, besonders da ich Zuhause nur sehr eingeschränkt die Möglichkeit habe zu spielen. Sollte es aber kein Ladengeschäft mehr geben ist es für mich im TT Bereich nicht tragisch. In anderen Bereichen, wie zB. Buchhandlungen und Fahrradgeschäften (schlechtes Beispiel, da diese auch Reperaturen anbieten, da die meisten Leute das nicht mehr können) wäre ich aber ziemlich aufgeschmissen, wenn ich mich dort über alles selbst informieren müsste.

Camo:
Wir organisieren uns gerade in Zusammenarbeit mit einem Ladengeschäft. Was bestimmt auch dadurch erleichtert wird, dass ich die (ehemaligen) Kollegen seit Jahren und Jahrzehnten kenne.
Das hat Vorteile für den Laden, Vorteile für uns und sehr wahrscheinlich auch Vorteile für Interessierte.

Zwerch mit Ohren!!!:
In Berlin haben wir zum Glück das BF-Berlin, toller Laden große Auswahl und nette Jungs. Und da die auch ihren Onlineshop haben, kann man sagen Rundum versorgt. Ansonsten gibts noch den Zinnfiguren Scholz, wobei der mehr auf \"klassische\" Zinnfiguren und größere Maßstäbe spezialisiert ist, trotzdem einen Besuch wert. Und auch sonst gibt es Modellbauläden zu Hauf ;).
Also rundum versorgt :D

Ich persönlich bestelle eigentlich immer telefonisch beim BF-Berlin und mach dann einen Abstecher dahin, wobei meistens auch noch das Eine oder Andere mehr in den Einkaufskorb fällt :rolleyes:.
Da ich mich aber meistens in Aachen aufhalte, bestelle ich auch manchesmal bei Miniaturicum. Problematisch finde ich bei Onlinehändlern aber immer, dass man sich die Sachen vorher nicht anschauen kann, also nicht weiß, ob es beschädigt ist oder bei neuen Sachen, ob es mir wirklich gefällt. Der Vorteil ist natürlich die Einfachheit, die jedoch auch schief gehen kann, wenn das Packet nicht ankommt oder man ewig zur Post laufen muss um es abzuholen.

So wie ich das sehe hat beides seine Vor und Nachteile:

Vorteile Laden:
- Spielfläche
- man kann sich die Sachen vor Ort anschauen
- man kann die Sachen gleich mitnehmen
- evtl. Beratung und fachsimpeln
- Rekrutierung neuer Hobbyisten/Anlaufspunkt

Vorteile Online:
- z.T. preiswerter
- einfacher

Man kann wohl davon ausgehen, dass in Zukunft nur solche Läden Bestand haben können, die groß genug sind (also viel auf Lager), evtl einen angegliederten Onlineshop bzw zumindest Internetauftritt haben und auch Publikum anziehen.
Dass Ladenlokale völlig aussterben halte ich zwar für unwarscheinlich, nichts desdo trotz sind sie doch ein wichtiger Treffpunkt für Hobbyisten und sorgen auch für einen gewissen Neuzugang an Interessierten. Wäre also schade, wenn das in Zukunft wegfällt.

Gruß
Zwerch!!!

Robert E. Lee:
Zu meinen Anfangszeiten waren Ladengeschäfte durchaus interessant, man hatte die Möglichkeit sich auszutauschen, neue Spieler zu treffen und natürlich einen neutralen Austragungsort. Mit dem Wechsel zum hist. TT hat sich das ganze massiv verändert, es gibt schlicht und einfach keinen Laden der das führt was ich haben will und wenn mal etwas historisches in der Ecke Staub fängt, im Regelfall FoW und die eine oder andere Warlordbox... Onlinehänlder sind also nicht nur eine günstige Alternative sondern mehr oder minder die einzige Möglichkeit alles zu bekommen was ich haben möchte.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln