Man muss sicher differenzieren. In sämtlichen Armeen dürften nicht nur
die leichten Kompanien, Bataillone oder Regimenter geplänkelt haben,
sondern auch die Linie und da auch nicht die Eliten. Eine so deutliche
Trennung zwischen Linie und leichter Infanterie hatte eigentlich nur im
18. Jh. eine Bedeutung, wo die leichten Truppen praktisch als irregulär
zählen, was später so aber nicht mehr der Fall war. Unterschiede gab es
sicher in der Ausführung und ggf. im Schießtraining. Der Einwand mit dem
Häuserkampf ist sehr gewichtig, denn es ist wenig sinnvoll, wenn man
eine Linientruppe vor einem Dorf oder Wald einfach stehen lassen muss.
Das wäre in der Realität selten so gewesen.
Letztlich war es doch so,
dass alle alles können mussten, aber unterschiedlich dafür geeignet
waren. Leichte Bataillone sollten auf jeden Fall auch Karrees bilden
können, überhaupt sollten sie genau wie die Linie kämpfen können. Selbst die Rifles taten das bei Waterloo. Was garnicht geht ist
das Festlegen der leichten nur auf das zerstreute Gefecht, das wäre
realitätsfern. In gewisser Weise gilt hier der Spruch von Alf \"Eine Sache nicht tun zu können ist kein Grund sie nicht zu tun.\", denn selbst unerfahrene Landwehreinheiten plänkelten.
Das Wiedereingliedern erfolgt nach meiner Meinung
genauso wie das real war, die Plänkler müssen sich auf die Stammeinheit
zurückbewegen. Zweifel habe ich allerdings an der Prozedur, die Plänklereinheiten nach dem zerstreuten Gefecht hinter den geschlossenen Formationen zu sammeln und als neue Reserve zu verwenden. Ob das auf dem Spieltisch funkioniert?
Komplett mit Büchsen ausgerüstete Einheiten sind wohl gesondert zu betrachten, denn diese kämpften eher selten im Bataillonsrahmen und da war ihre Zahl ihrem optimalen Einsatz vermutlich mehr im Wege. Effektiver waren sie als \"special forces\", die kompanie- oder halbbataillonsweise eingesetzt wurden wie die preußischen Jäger oder das 5. (Rifles) Btl. der Royal Americans. Meistens wurden die Büchsenschützen aber in gemischt bewaffneten Einheiten eingesetzt. Wie man das regeltechnisch umsetzen soll ist natürlich schwierig.
Grüße
Gunter