Spezielle Regelsystem > Field of Glory
Fragen zu FoG:N
Dirk Tietten:
Vielen Dank für die Antworten
Damit sind dann die ersten Fragen geklärt,aber ich bin mir sicher das Wir noch mehr stellen werden.Sich in FoGN einzuarbeiten wird wohl noch einiges an Zeit bzw. Spiele kosten.Allerdings habe ich das gute Gefühl das es sich lohnt bei diesen Regelwerk zu bleiben.
Schöne Grüße Dirk
Kniva:
... auch von mir.
Vor allem der Passus mit dem Moralwurf hat uns beide am meisten verwirrt.
Die Sache mit den Lanzenreitern überzeugt mich übrigens nicht wirklich. Habe ich eine Lanze in der Hand und mein berittener Gegner nicht, habe ich auf jeden Fall zunächst einen Vorteil - ich kann ihn halt \"auf Abstand\" töten. Klappte das nicht, hatte der Lanzenreiter die Möglichkeit, die Lanze fallenzulassen und seinen Säbel zu ziehen, mit dem er ja auch ausgerüstet war.
Und waren es nicht insbesondere die Lanciers, die 1815 die schottischen Grauen aufrieben?
Darüber hinaus stellt sich mir dann die Frage, warum in den Epochen zuvor Reiter mit Lanzen ausgerüstet wurden, wenn diese im Reiterkampf nichts brachten. Bei FoG (Ancient/Medieval) bekomme ich als Lanzenreiter sogar einen Bonus gegen Nicht-Lanzenreiter. Nach der von Decebalus geäußerten Logik müßte ich sogar Abzüge bekommen.
Aber ich möchte eigentlich gar keine Diskussion über Lanzenreiter entfachen, mir ging es nur um die Regeln. Und wie von Dirk schon angedroht: Wir werden wieder fragen ... :D
Gruß
Kniva
Decebalus:
--- Zitat von: \'Kniva\',\'index.php?page=Thread&postID=130271#post130271 ---Darüber hinaus stellt sich mir dann die Frage, warum in den Epochen zuvor Reiter mit Lanzen ausgerüstet wurden, wenn diese im Reiterkampf nichts brachten. Bei FoG (Ancient/Medieval) bekomme ich als Lanzenreiter sogar einen Bonus gegen Nicht-Lanzenreiter. Nach der von Decebalus geäußerten Logik müßte ich sogar Abzüge bekommen.
--- Ende Zitat ---
Nicht vergleichbar. In der Antike sind Lanzenreiter eigentlich immer gerüstet, zudem reiten sie in sehr engen Formationen und schließlich sind Lanzenreiter (=Makedonen, Ritter etc.) fast immer die Elite der jeweiligen Armee mit hoher Ausbildung, während ihre Gegner oft schlechtere Ausbildung haben.
Die Scots Greys wurden in der Flanke erwischt. Sagt wenig über die Qualität von Ulanen aus.
Ganz gut finde ich folgenden Text, der auch die Qualitäten von Ulanen hervorhebt.
Lancer vs. Cavalry
Kniva:
--- Zitat ---Lance was the most dangerous in the first contact during line-vs-line combats. The long weapon allowed cavalrymen to wound or kill an enemy armed with shorter weapon first. Once the enemy had got past the point of the lance then the lancer was vulnerable. General Jomini wrote that lance is the most aggressive weapon as one can simply outreach every opponent.
Jomini writes: \"Much discussion has taken place about the proper manner of arming cavalry. The lance is the best arm for offensive purposes when a body of horsemen charge in line; for it enables them to strike an enemy who cannot reach them; but it is a very good plan to have a second rank ... armed with sabers, which are more easily handled than the lance in hand-to-hand fighting when the ranks become broken. It would be , perhaps, better still to support a charge of lancers by a detachment of hussars... the advantegeous use of lance depends upon the preservation of good order...\"
--- Ende Zitat ---
Ein sehr guter Artikel. Die Seite kannte ich noch gar nicht. Aber schon in der o. zitierten Einleitung fühle ich mich eher bestätigt als widerlegt. Dass die Voraussetzung für einen erfolgreichen Uhlanenangriff die geschlossene Formation ist, ist evident. Aber Spielregeln, insbesondere FoG, gehen ja eigentlich immer davon aus, dass, wenn die Einheit \"Steady\" ist, sie in der FÜR SIE optimalen Art kämpft. Daher ist davon auszugehen, dass eine Lanzenreitereinheit bei FoG (egal, welche Epoche), die steady ist, unter den für sie günstigsten Bedingungen in der für sie bestmöglichen Form kämpft. Tut sie das nicht, gibt es vom Regelwerk her Abzüge (z. B. schlechtes Gelände; Einheit ist nicht mehr \"Steady\" usw.).
Ebenso klar ist, dass man den Lanzenbonus nur in der ERSTEN Kampfrunde bekommt.
Daher verwunderte mich, dass FoG:N davon abweicht.
--- Zitat ---Nicht vergleichbar. In der Antike sind Lanzenreiter eigentlich immer gerüstet, zudem reiten sie in sehr engen Formationen und schließlich sind Lanzenreiter (=Makedonen, Ritter etc.) fast immer die Elite der jeweiligen Armee mit hoher Ausbildung, während ihre Gegner oft schlechtere Ausbildung haben.
--- Ende Zitat ---
Doch vergleichbar, da der Kampfvorteil der Lanze gegenüber Säbel (wie oben beschrieben) von der Antike bis in die Napoleonische Zeit der gleiche ist, egal, ob der Lanzenreiter nun gepanzert oder \"Elite\" ist (wobei Letzteres sich vor allem auf seine Moral beziehen dürfte).
Schauen wir uns wieder die Regelwerke dazu an, bekommt in eigentlich allen Regelwerken, die ich kenne, der Lancier einen Bonus für die erste Runde, unabhängig davon, wie er selbst gerüstet oder ausgebildet oder motiviert ist. Denn den Vorteil der längeren Reichweite hat er ja nun mal ...
Gruß
Kniva
Frank Becker:
Eine interessante Diskussion zum Thema Lanze. Bei einem Vergleich über die Epochen hinweg sollte man jedoch bedenken, dass die Lanze nur scheinbar dem Namen nach immer die gleiche Waffe war und gleich gehandhabt wurde. Das ist jedoch nicht der Fall.
In der klassischen Antike ist die Reiter-Lanze (Xyston) von den Makedonen eingesetzt worden. Sie wurde mit einer Hand geführt. Hier jedoch nicht mittig, sondern gut ein Drittel vor dem Ende. Das Gleichgewicht wurde durch ein starkes Gegengewicht am Ende hergestellt. So hatte diese Lanze eine ziemlich große Reichweite. Bei einer Länge von 3,80 Meter hatte der Reiter also eine Reichweite von rund 2,50 Meter Mit ihr wurde sowohl im Unterarmgriff, als auch im Oberarmgriff gefochten. Man sollte außerdem bedenken, dass in dieser Zeit keine Steigbügel verwendet wurden und der Sattel den Reiter kaum im Gefecht stützte.
Nach dieser Zeit taucht diese Reiterlanze unter dem Namen Kontos wieder auf. Sie war die Waffe der schwergepanzerten Reiter, wie den Kataphrakten der Parther, Sarmaten und Römer. Die Waffe wurde sowohl einhändig, als auch beidhändig geführt. Scheinbar wurde bei dieser Lanze auf das Gegengewicht verzichtet. Hier erreichte am einen größere Reichweite durch die beidhändige Handhabung.
Im frühen Mittelalter verwendeten die Reiter die Lanze mit einem Schild, also wieder einhändig. Durch den Steigbügel, sowie dem angepassten Sattel veränderte sich die Kampfweise jedoch völlig. Die Lanze wurde nun anlegt und unter dem Arm geklemmt. Mit der Lanze wurde nun nicht mehr „gefochten“, sondern nur noch im Angriff gestoßen.
In allen drei Epochen war die Lanze jedoch immer die Waffe der schweren Reiterei. Das änderte sich jedoch völlig in der Zeit der Napoleonischen Kriege. Hier war es die Waffe der leichten Reiterei. Die Waffe kam ja erst am Ende der Napoleonischen Kriege in Mode und die meisten Lanzenreiter waren mit dieser neuen Waffe noch recht ungeübt. Dirk müsste ja noch den schönen Bericht von Peter Schuchardt kennen, der das Ganze im Rahmen eines Symposiums vorgetragen hatte. Hier noch einmal sein Bericht:
http://www.compagnie-d-elite.de/Lanze.pdf
Die Lanze wurde in den Napoleonischen Kriegen also sowohl gegen Reiterei, als auch Infanterie eingesetzt, gegen Infanterie war sie jedoch deutlich wirkungsvoller. Übrigens unterscheidet FoG auch zwischen all diesen verschiedenen Lanzenarten. Es gibt Lanzen der Antike, Ritterlanzen, leichte Lanzen, Lanzen in den Napoleonischen Kriegen usw. Ich denke also, dass die Regeln zum Thema Lanze bei FoG völlig in Ordnung sind.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln