Hallo Gemeinde,
da offenbar kaum jemand sich mit Tabletop im Bereich Moderne Seeschlachten beschäftigt, möchte ich hier einen kleinen Spielbericht einstellen, der ein doch leider SEHR unbekanntes Regelwerk bedient: Task Force.
Hierbei handelt es sich um ein Regelwerk rund um die moderne Seekriegsführung. Zeitlich ist es in der nahen Zukunft angesiedelt. Hauptkontrahenten sind die NATO, Russland und China, die sich in der Beringsee um neue Ölressourcen balgen. Genug Stoff also, um viele interessante Szenarien zu spielen.
Task Force ist lange nicht so detail- und tabellenlastig wie etwa GHQ´s Micronauts oder ShipWreck, es möchte den Schwerpunkt auf schnelle Spielbarkeit legen. Mir pesönlich fehlt im Regelwerk der Faktor \"Finden und Erfassen des Gegners\", der nun mal in der Moderne DER ausschlaggebende Faktor ist. Deshalb habe ich die Task Force Regeln um diese Komponente mittels \"Hausregel\" erweitert. Es kann somit nur ein Gegner angegriffen werden, der auch durch Radar oder Sonar erfasst und identifiziert wurde.
Die Daten der Schiffe und Flugzeuge bei TaskForce werden mittels solcher Einheitenkarten geliefert:

Diese habe ich selber in MS Excel erstellt, da das Regelbuch nicht alle meiner vorhandenen Schiffe beinhaltet...
Das gespielte Szenario behandelt eine russische Blockade auf Höhe der Aleuten, welche von Nato-Einheiten durchbrochen werden soll. Luftunterstützung ist sowohl auf russischer wie auf Nato-Seite durch landgestütze Einheiten gegeben. Da der Nato-Verband aufgrund seiner Einheiten deutlich mehr Flottenpunkte aufweist als der russische Verband, habe ich den Russen mehr Luftunterstützung gegönnt... ;-)
Hier nun ein paar Impressionen des Spiels:
Die Spielfläche (120 x 120 cm mit 10cm-Hexfeldern)


Die russischen Einheiten wachen im Schatten der Inseln über mögliche Blockadebrecher...

Das Verbandsflaggschiff CGN California und seine Eskorte, FFG Garcia, eine Hornet fliegt voraus, um den Gegner zu sichten... Im Hintergrund fächert HMS Broadsword aus.

Der Nato-Verband auf Ostkurs, die russischen Nanuchka-Patrouillenboote verteilen sich, gedeckt von SU-33 Jabos. Sovremenny und Udaloy nehmen Kurs südwärts auf den Nato-Verband zu. (Bilder mal mit, mal ohne Blitz)



Der Natoverband in der Übersicht (v. u. n. o. Mölders, Arleigh Burke, California, Broadsword, Garcia)

Eine Hornet im Luftkampf mit einer SU-33:

Die Garcia hat auf aktives Radar geschaltet und einige russische Einheiten geortet. Sie hat die Zieldaten mittels Data-Link an den Verband weitergeleitet, der nun seinerseits von den SU-33 attackiert wird:


HMS Broadsword konnte Treffer auf die Udaloy verbuchen und hat sie schwer beschädigt. Garcia konnte ein Nanuchka versenken, wurde aber ihrerseits von einem anderen Nanuchka schwer getroffen! Sovremenny befindet sich auf östlichem Ausweichkurs im Radarschatten einer Insel.



Nahaufnahmen von Arleigh Burke und Califormia:


Die Hausregel tut dem Regelwerk gut und bringt ein wenig mehr Tiefe (schalte ich mein Radar ein oder bleibe ich passiv? usw.) Dank der Einheitenkarten eignet sich das Spiel auch als Solospiel.
Durch das Testen der regeln verging nun doch recht viel Zeit in den einzelnen Spielzügen, weshalb ich nach dem 4. Zug abgebrochen habe.Es steht aber ausser Zweifel, dass der Nato-Verband den Durchbruch gemeistert hätte, da 2 Einheiten auf russischer Seite bereits nach dem ersten Schlagabtausch ausgeschaltet waren...
Ragnar