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Autor Thema: Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)  (Gelesen 1548 mal)

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Hanno Barka

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« am: 30. September 2013 - 01:43:21 »


Der nachfolgende Beitrag versteht sich nicht als bierernst und soll auch keine böse geführte Diskussion auslösen. Eher ein Zusammentragen von auch nicht unbedingt megaernsten Gedanken zu diesem Thema...
 :to_keep_order:

In letzter Zeit stelle ich mir öfters die Frage nach dem Verhältnis der Historical Community in diesem Forum und den beiden Warhammersystemen von GW. Sicher viele von uns spielen fantastische Systeme nebenbei, aber der Grundtenor war doch eher immer \"Ich bin so froh, daß ich mich den Ketten des Evil Empires befreien und in die unerforschten Weiten der alternativen Systeme und Figuren vorzudringen begonnen habe - Bye bye Holy Terra, farewell Nottingham...
Und im F/ SF Forum tummelten sich auch viele Posts über KOW, Tomorrow\'s Wars, Songs of Blade and Heroes etc. pp. Lediglich HdR bildete eine gewisse Ausnahme, wenn auch da oft Alternativfiguren verwendet wurden.
Kurzum der Grundtenor war so ein bisschen daß man GW und (das Kiddiegame?) Warhammer hinter sich gelassen hätte. (Und -spieltechnisch - \"erwachsen\" geworden wäre) Obwohl ich von mehreren Usern dieses Forums aufgrund persönlicher Bekanntschaft weiß, daß sie oft beträchtliche GW Ameen unterhalten und sie auch immer wieder auf den Spieltisch bringen. Allerdings hatte man (well, zumindest moi) fast den Eindruck, daß man das heimlich tut und nicht groß darüber redet... Wie gesagt es gab immer ein paar Ausnahmen, manche offen, manche eher Andeutungsweise, wie etwa die Signatur von gewissen Mitgliedern der Chefetage :) aber ebn generell schien mir der Tenor eher zu sein, daß in Nottingheim das Böse beheimatet ist, aus dessen Klauen man sich Gott sei Dank lösen konnte.
Tja, dann kam der Orkgust und hatte überwältigendes Echo, es folgten Necromunda, die Horus Heresy gewisser grauer Mäuse, Oldhammer tauchte auf (nicht alles unbedingt in der Reihenfolge und exakt geichzeitig) und in all diesen  Threads sprangen viele User auf den Zug auf, \"gestanden\" was sie nicht alles an GW Sachen (oft erst kürzlich) gekauft hatten, outeten sich als profunde Kenner der beiden Warhammer Fluffs - und das eigentlich bemerkenswerte: Wie toll sie das alles finden und wieviel Spaß sie damit haben.
Offenbar spielt GW bei vielen in ihrem Hobby eine weitaus größere Rolle, als sie \"nach außen zugeben\". Natürlich ist das Sweetwater nicht das Forum wo man schwerpunktmässig über GW diskutiert, aber ihr versteht schon was ich meine (hoffe ich jedenfalls) - warum halten sich so viele bezüglich ihrer GW Aktivitäten bedeckt? Weil wir zu erwachsen für ein Kiddiegame geworden sind? Weil wir süchtig sind und es peinlich ist Rückfälle zuzugeben? Schickt es sich für jemand, der historisches Tabletop spielt nicht Warhammer zu mögen? Und wenn ja warum nicht? Sind historische Systeme besser als Warhammer?  Wirklich?
Bin mal auf Eure Gedanken gespannt :)  :smiley_emoticons_prost:
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SisterMaryNapalm

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #1 am: 30. September 2013 - 04:06:40 »

Hi,

boah, ein schwieriges Thema.
Ich weiß nicht, wie das bei anderen ist. Ich für meinen Teil halte mich nicht bedeckt, bemale die Figuren und Fahrzeuge heute noch gerne (aber eben nur Elysianer) und nutze sie für Spielsysteme wie etwa Tomorrows War. Warhammer 40k spiele ich eigentlich nicht mehr, auch wenn ich stets noch daran denke, dass ich über dieses Spiel ins Tabletop eingestiegen bin und es mich daher eben irgendwo immer noch begleitet.
W40K, besonders in den neuen Editionen, gefällt mir persönlich nicht mehr so, wie ich es am Anfang gemocht habe - was aber nun für mich nichts daran ändert, dass einige der Figuren noch immer sehr klasse sind und man eben nicht darum kommt, sie zu nutzen.

Ob historische Spielsysteme unbedingt \"besser\" sind, kann ich nicht unbedingt sagen. Ich denke, da kommt es auch auf die Präferenzen des jeweiligen Spielers an und die Art, wie er seine Tabletop-Spiele gern spielt. Wenn du mich fragst, kommt es auch nicht so sehr darauf an, wie \"gut\" das System ist, sondern viel mehr, wie es umgesetzt wird und denjenigen Spielern verkauft wird.

Da ich ja schon einiges mit GW erlebt habe, auch was Figuren und Spieler angeht, bin ich, was den Laden angeht, doch eher negativ eingestellt.

Ich muss da jedes Mal an den Spruch eines Lesers denken, der in einer Computerzeitschrift mal einen Leserbrief schrieb: \"Hallo - wisst ihr, wo ich das Betriebssystem Windows XP bekommen kann, ohne Microsoft zu unterstützen? Ich finde das System nämlich gut, nur den Konzern sch***.\"

Okay, so ganz trifft das bei mir nicht zu, denn freiwillig würd ich W40k nicht mehr spielen. Dafür ist mir das System und die Balance einfach zu stark verhunzt. Aber mit dem \"Fluff\" von 40k lässt sich beispielsweise auf Tomorrows War sehr gut aufbauen. Vor allem mit den doch eher \"schwächeren\" Völkern wie der IA und den Tau.

Von daher werde ich die Figuren sicherlich nicht aufgeben :-D


So Long.
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Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika

Darkfire

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #2 am: 30. September 2013 - 08:08:55 »

Mal ein paar Gedanken eines \"Aussenstehenden\". Da ich selbst nie aktiv WH oder 40k gespielt habe, ein etwas anderer Blick auf die Sache.

Natürlich habe auch ich Sachen von GW zu Hause, vor allem alte Sachen. Aus einer Zeit wo ich GW und Citadel noch mochte. Ja, diese Zeit gab es. Da hatte Citadel so tolle Sachen wie eine HDR (in den 80ern) und eine Doctor Who Range. Da war das Ganze noch sympatisch, da war ein White Dwarf noch eine Magazin für Spieler, mit Anregungen für verschieden Systeem drin (vor allem Rollenspiele).

Auch ich hab mir damals einiges von den ersten Space Marines zugelegt, die Plastikbox, eine Rhino und verschiedene Zinnfiguren (die ich inzwischen zum überwiegenden Teil verkauft habe)...einfach weil mir die Figuren gefielen.

Und ich hatte viele Freunde, die GW spielten...ich war so eine Art \"assoziertes\" Mitglied im Münchner Warhammerkreis. Immer wieder wurde ich umworben, mir doch auch eine Armee zu besorgen. Dies scheiterte dann aber immer an finanziellen und zeitliche Gründen. Und vor allem an der Tatsache, das ich mich schon immer mehr für das historische Spielen, als für WH.

Dann ging es bei GW \"richtig\" los...alles nicht GW verschwand aus dem White Dwarf, es gab Spezialregeln für limitierte Figurenserien a.s.o. Und dann kamen die neuen Regelbücher, Kodex etc. Und die Figuren wurden  \"anders\". Das war für mich der Moment, mich komplett von von dieser Schiene zu lösen.

Ich breche aber nicht den Stab über WH oder 40k Spieler, es ist für mich ein Tabletopsystem wie andere auch. Die Thematik muß nicht jedem gefallen, aber ich schätze deswegen den Spieler nicht geringer als einen historischen Tabletopper. Und wenn ich mit überlege, das damals in den 90ern relativ wenig \"Kiddies\" in München mit dabei waren, eher das Durchschnittsalter da eher bei über 20 Jahren lag, viele der Spieler das Ganze bis in die späten 2000er gespielt haben, kann ich es nicht als \"Kinder\" System abtun.

Und realsitisch gesehen, war es doch das erste \"massentaugliche\" Tabletop überhaupt. Ich beitze noch alte Regelwerke aus den 70ern und 80ern, der sehr behäbig mit Figurenratio und zu komplexen Regeln daherkommen. Da muß man GW wirklich das Kompliment machen ein \"Volkstabletop\" erschaffen zu haben. Und viele andere System profitieren direkt oder indirekt davon...oder gäbs sonst in Deutschland heute eine nenneswerte Wargaming-Gemeinde, wenn die Leute nicht mit WH angefixt worden wären??

Was mun zum \"psychologischen\" Niedergang des Spieles führte, war auch nicht das System, sondern der Kommerz. GW hatte sich irgendwann die \"Kiddies\" als Zielgruppe auserkohren und die Aufmachung der Regeln und der Figuren in diese Richtung gelenkt. Und damit die \"alten\" Spieler zu einer Randgruppe erklärt. Klar, wenn man mit der 1. Edition angefangen hat und nur zögerlich neue Regelbücher und notwendige neue Figuren nachkauft...dann ist man nicht der Umsatzbringer. Da braucht man Leute, die schnell und ohne nachzudenken konsumieren. Wie ein junger Arbeitskollege  aus Tschechien, der mir jede Woche erzählt, was er sich schon wieder an neuen Tyraniden gekauft hat....in der Hoffnung, doch mal zu gewinnen.

Natürlich haben wir hier alle eine GW Vergangenheit und natürlich haben viele Spieler noch ihre geliebten Zwerge oder Blood Angels zu Hause. Aber keiner will sich als \"GW Junkie\" outen...aber der Reiz des Spieles und seine, für viele, nostalgische Stimmung (siehe Oldhammer) halten das Feuer am Leben. Und, wie bei allen Systemen, WH und 40k bleiben ernsthafte Systeme, es kommt nur immer drauf an, wie man es spielt.

Was die neuen Produkte von GW anbetrifft, so kann ich persönlich dazu wenig sagen...da ich inzwischen wirklich nur noch Farben oder Zubehör von ihnen kaufe...und das ist nicht schlecht  :D
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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #3 am: 30. September 2013 - 09:42:59 »

Eigentlich habe ich 40k schon vor Jahren über Bord geworfen (und damals auch all meine Figuren verkauft) und Fantasy mit der 8. Edition archiviert, da diese den Wendepunkt darstellte von einem taktischen (wenn auch gewollt unbalancierten System) zu einem: \"Stell alle Figuren, die du hast, auf einen Tisch. Kauf dir mehr Figuren. Und ein großes Monster. Stell sie dazu. Schiebe sie geradewegs aufeinander zu. Würfeln. Mehr Würfel, verdammt! Jetzt nimm ganz viele Figuren wieder weg. Wie, Taktik? Hast du heute schon Figuren gekauft?\"

Aber einmal im Jahr werde ich schwach: Wenn wir die Rhein Main Meisterschaften im Verein ausrichten und ich daran erinnert werde, wie cool 40k als Konzept ist. Der Fluff, die Figuren - das ist schon toll. Und dann kauf ich mir jedes Mal was :blush2:
So ist jetzt, mit der Grundbox zusammen, eine Dark Angels-Armee zusammengekommen, die ich sogar erstmals mit einer Forge World-Bestellung garniert habe. Klar, Forge World empfindet man heutzutage auch nicht mehr als exorbitant teuer, wenn man kurz vorher noch irgendwas aus Plastik von GW gekauft hat...

Und außerdem will ich ja mit dem Commandante mal 2nd Edition spielen. Denn wenn mich die Turniere noch etwas lehren, dann dass das nicht mehr meine Welt ist, in der jeder nur noch ein Maximum an Fliegern und/oder großen Kreaturen oder Robotern aufs Feld klatscht. Könnte man zwar privat auch anders haben, aber es ist in der Anlage einfach drin, weil GW teure Einzelmodelle verkaufen will.

Und jetzt wollte ich doch meine Dunkelelfen wieder ausgraben, denn es gibt ein neues Armeebuch im Oktober. Und neue Modelle. Aber die sind albern(Blutkessel mit Showtreppe) bis hässlich (Hydra, Maskenmädels) bis infantil (zumindest die Namen: Schreckensspeere / Dunkeldornen / Düsterschwerter irgendwer?) und lächerlich teuer. Für das Geld, mit dem man eine Einheit aus 30 Speerträgern oder 20 Hexenkriegerinnen (und das sind nach der Edition noch keine großen Einheiten) aufbaut, kann man anderer Firmen Systeme spielen!
Von einzelnen Plastikfiguren für 25 Euro sollte man gar nicht erst anfangen ohne hysterisch zu kichern...

Es ist bei mir also eine Hassliebe, mit mehr Anteilen Hass und den vielen guten Erinnerungen. Ich stehe auch offen dazu. Ich würd ja auch gern wieder so wie früher, aber ich zitiere mich der Einfachheit halber mal selbst:
Zitat
GW, GW... ich will doch... ich will doch, dass ihr mich zurück ins Boot holt, aber die Tickets für die Titanic sind mir einfach zu teuer...

Ich erwäge aber, mir die Horus Heresy-Romane mal reinzuziehen ;)
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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #4 am: 30. September 2013 - 12:12:53 »

Das Verhalten vieler Leute hier im Forum bezüglich GW erscheint mir durchaus nachvollziehbar. Für viele war GW der Einstige ins Hobby und man hatte eine tolle Zeit damit. Aber irgendwann gab es einen Bruch und Fantasy/40k und GW waren etwas Anderes, auch wenn sie gleich hießen. Ganz ausgeglichen waren die Systeme nie, ganz billig auch nicht, teilweise ein bisschen albern; aber das gehörte halt dazu. Aber mittlerweile (uch schätze mal seit ca 4-5 Jahren) ist die Firma eine andere. Alles was von dieser Firma kommt gefällt mir nicht mehr wirklich. Preise mal weggelassen, sehen die meisten Minis lächerlich oder wie Spielzeug aus (viele große glatte Flächen, Schädel auf Schädeln in Schädeln in einem Schädelemblem an einem Schädel). Die Regeln sind spaßbremsend unausgewogen und der Fluff ist langweilig. Die Welt an sich ist immernoch richtig cool, aber anscheinend versuchen die neuen Autoren dem ihren eigenen Stempel aufzudrücken und das führt in meinen Augen meist zu Mist (zähle mal einer wie oft das Wort Blut im Blood Angel Codex vorkommt....).

Die Firma und die Produkte heißen zwar gleich, sind aber fundamental anders. Irgendwie ist da auch ein wenig die Beziehung zu der Firma oder ihren Systemen weg. Wir alle wissen wie Alessio Cavatore aussieht (wenig Haare, Brille, immer ein bisschen lächelnd) oder Pete Haines (dicker Kerl der anscheinend Iron Warriors liebt). Kennt jemand die aktuelle Belegschaft? Hat jemand eine Übersicht über die Black Library Veröffentlichungen? Da kommen pro Monat 3-4 Bücher raus und irgendwie ist da viel lahmer Einheitsbrei dabei. Gotrek und Felix oder die Gaunt\'s Ghost-Reihe kannte zu meiner GW Zeit fast jeder; jetzt geht sowas unter. Durch diese Kritikpunkte bedingt, habe ich die meisten meiner Minis verkauft und beschlossen, den Fluff so in Erinnerung zu behalten, wie er vor ca 5 Jahren mal war. Ebenso reizen mich nur noch die Systeme davor. Und ich glaube, genau so geht es vielen hier auch. GorkaMorka, Mortheim, Necromunda, Fantasy und Co haben einfach damals mehr Spaß gemacht und besaßen vor allem viel Humor. Das fehlt den aktuellen Systemen völlig. Selbst der Ork-Codex ist komplett auf düster getrimmt. Das atuelle Macho-Gehabe (kaufe diese Mini denn sie ist noch größer, härter und cooler) spricht wahrscheinlich viele nicht mehr an. Der kleine Junge in den Spielern hier mag wahrscheinlich eher alberne Witze von damals.

Das ist mein Eindruck. Ich kann mich täuschen, aber zumindest der Orkgust scheint das zu bestätigen.
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Neidhart

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #5 am: 30. September 2013 - 12:58:38 »

Nottingham, der Ort allen Übels, was hätte jeder hier nicht alles ohne diese Stadt gemacht.

Unser Hobby ist doch erst durch das schon erwähnt \"Volkstabletop\" groß geworden. Eigentlich müsste ich jeden Monat wenigstens eine GW Figur kaufen um mich für deren Arbeit zu bedanken. Die tollsten Systeme stammen aus deren Haus. Warhammer, Herr der RInge, 40k etc. sind Meilensteine und wenn auch nicht jedes Spiel von GW überlebt so haben sie doch viel Innovation gebracht.
Klar, andere waren früher dran, aber erst mit den GW Systemen wurden die Spiele für die Masse ansprechend. Jedes System von denen kann man, in den Grundzügen, nach einer Partie und die Abläufe vergisst man nicht. Das ist auch der Grund warum ich so gerne WAB spiele, aber auch Warmaster und Mortheim super finde. Eine Würfelart, keine zusätzlichen Marker und Profile die genau eine Einheit beschreiben (Weaponskill 3 Leadership 9, ein Schreibtischgeneral; WS 6 Ld 7 Warband, der mächtige Barbarenfürst). Es gibt zwar Macken und man muss viele Würfel werfen aber das Prinzip ist einfach und schnell.

Die Figuren und Hintergrund sind ein anderes Thema. Als Kind/Jugendlicher war ich von dem \"reichen\" Hintergrund der Warhammerwelten stark eingenommen. Im White Dwarf standen Parolen wie \"Geschichte? Langweilig? Nicht die der Warhammer-Welt, spielt die Geschichte einfach nach!\" (Werbung für die Kampagnensets) und natürlich habe ichs geschluckt. Inzwischen finde ich den Hintergrund ziemlich bescheiden, es gibt nur übergroße Helden und die mächtigsten Armeen, diese werden aber alle 5min ausgehoben und geboren, sodass alles recht beliebig wird. Entspannt daran ist, dass man seine Panzer rosa malen kann wenn man rosa mag oder alle Barbaren uniformiert sein können. Der Rechercheaufwand/Spaß ist bei GW enfach nicht vorhanden. Die Welten oder Länder stehen im ständigen Krieg alle gegen alle und trotzdem gibt es noch feste Strukturen und genug zu fressen für die mächtigen Armeen. Die einzige wirklich witzige Idee von GW, die bis heute überlebt hat, sind die Technikpriester bei 40k.

Leider ist GW nicht mehr so innovativ wie es früher mal war und auch deren Figuren haben stark nachgelassen. Ein Blick in einen alten White Dwarf (09.\'97) zeigt was eigentlich mögllich wäre, lauter Bilder von noch heute gut aussehenden Figuren. Dagegen kann man ja mal aus Spaß die aktuelle GW Seite mit den neuen Dunkelelfen anschauen. Handwerklich sind die sicher gut, aber keine Figuren, an die man sich in 15 Jahren erinnern wird. Warhammer wird aber sicher auch noch in 50 Jahren gespielt werden und seine Platz neben den \"richtigen\" Wargames hat es sicher verdient.
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Strand

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #6 am: 30. September 2013 - 15:15:57 »

Für mich ist das keine Frage von \"zugeben\", \"bedeckt halten\" oder \"kiddiemäßig\", sondern ganz klar Tabletop-Nostalgie (= \"eine wehmütige Hinwendung zu vergangenen Zeiten\").
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Wellington

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #7 am: 30. September 2013 - 16:46:47 »

Ich hab nie Fantasy oder 40K gespielt :D Eine kurze Man O War Phase in den 90ern und jetzt BFG.

Ehrlich gesagt geht mit dieses GW Bashing unglaublich auf die Nerven. Scheint bei vielen Leuten so ein Beißreflex zu sein. Lustig ist auch die Kombo \"GW ist böse und Battlefront ist gut!\"

Aber es gibt ja auch schon bei Aufkäufen von Herstellern aus dem historischen Bereich diese Anfälle. Kaum kauft Warlord was auf, werden gleich Horrorszenarien an die Wand gemalt. Manche Leute brauchen das einfach.

Ich kauf zwar nichts mehr bei GW ausser Farben und finde viel Sache sehr bedauerlich (Ende von WH, BFG), aber GW hat sehr viel geleistet für unseren Bereich.
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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #8 am: 30. September 2013 - 18:22:21 »

Zitat
Ehrlich gesagt geht mit dieses GW Bashing unglaublich auf die Nerven.
Ok, imagine if the 28mm historical industry started asking comparable metal and plastic prices to GW and see how that would sit with you. ;)

Christopher

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #9 am: 30. September 2013 - 18:37:30 »

Ich mag nach wie vor die Geschichten und Universen, die GW/Citadel erschaffen hat und könnte mich auch noch durchaus dafür erwärmen..
Mir ging und geht dieses \"alle 4-6 Jahre wieder\" Anpreisen \"eines noch besseren Regelbuches\" und damit neuer AB, neuer Figuren ( und vor allem neuer Preise ) auf die Nerven..
Ich würds wahrscheinlich auch noch heute spielen, wären da nicht die viel zu vielen historischen Systeme, denen ich den Vorrang gebe.

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #10 am: 30. September 2013 - 19:07:09 »

Aus meiner Sicht gibt es genau drei Gründe für ein GW-Spiel:

1. Verbreitung
2. Hintergrund
3. Modellbauaspekt und Design

1. Tabletop ist in Deutschland ein recht wenig verbreitetes Hobby. Man muss sich nur vor Augen führen dass der Standard-Bürger eher Larp, Rollenspiele und Konsorten kennt ohne von Tabletop gehört zu haben.

- Wenn man sich dann betrachtet was wo gespielt wird ist es doch in den meisten Fällen immer Warhammer und ... 40K und ... . Das ändert sich ein wenig mit anderen Systemen aber man findet bei mir in der Nähe eher 50 Warhammer-Spieler als einen historischen.

2. Der Hintergrund hat schon was für sich. Wenn ich mir 40K ansehe hat man das alte Testament, mystische Sagen und einen Dark Ages Kontext zusammengerührt und in das Jahr 40.000 verfrachtet. Ich meine seien wir mal ehrlich 40K ist kein SCi-Fi, das ist die Welt der Mythen und Sagen in einer Sci Fi Umgebung. Die Stories sind interessant und werden ausgebaut. Hintergrundtechnisch kann sich GW seit 10 Jahren zurück lehnen und mal hier was ergänzen und dort was streichen.

3. Das Design hat beinahe für jeden was. Menschen und verschiedenste Aliens in allen Designvarianten. Bei Fantasy ist es vergleichbar. Da viel aus Kunststoff vorliegt kann man seinem Bastelherzen auch mehr freien Lauf lassen als im historischen Setting.


- Ich habe immer noch die Vermutung, dass historische Systeme auch nicht so stark nach außen getragen werden wie Warhammer Spiele. Das viel mehr im stillen Kämmerlein verläuft. Das man es natürlich auch nicht so schnell beziehen kann wie Warhammer ist eine andere Sache. Wenn ich meine 3 Aachener Läden betrachte hat keiner ein historisches Sortiment. Das ist aber auch recht undankbar da sich historische Systeme in viele Epochen und Maßstäbe spalten.

- Ich für meinen Teil habe jetzt 10 Jahre 40K Erfahrung und weiche mehr und mehr ins historische ab. 40K kann mit Freunden immer noch spaßiger sein, aber bezogen auf Regeln und Kontext sehe ich historische Systeme als verlockender an.
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Nikfu

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #11 am: 30. September 2013 - 19:16:38 »

GW, die guilty pleasure  :D

Ich find die Sachen noch immer cool, die Qualität ist sicher besser als früher, und ich muss neidhart widersprechen, es gibt noch immer Figuren die Kultig sind und an die man sich - wenn man öfter spielt - sicher lange erinnert. Vielleicht nicht bei den dunkelelfen, aber denkt an die Sphinx, den Kaiser auf Gockel, den Necrons apo Monolithen...

Und ich Fang gar nicht mit den FW horus heresy Sachen an. Da gibt\'s ja fast nix was nicht großartig aussieht.

Ich glaub ich hab grad meine Fanboy Phase  :blush2:  :D
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Camo

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #12 am: 30. September 2013 - 19:52:13 »

Stimmt, ich erinnere mich immer noch gerne an den \"Complete Adventurer\" oder die \"Chaos Toilet\"  und den Rest der Limited Reihe von Citadel... aber auch andere ihrer Reihen hatten viel Humor... andererseits war das noch zu Zeiten, als Citadelfiguren maximal 50p kosteten... sind sehr lange her, leider...
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Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden.
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Het Zippelmoes

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Historical Spieler und Warhammer (not Ancients)
« Antwort #13 am: 30. September 2013 - 23:09:13 »

Also ich bin, zwar nicht mehr primär, aber immer noch interessiert, auch WarhammerFantasy-Turnierspieler und gehöre dem WBC (Wardrinking & Beergaming Club - denke der Name sagt schon wie ernst wir das nehmen ) an und denke ich bin, was das Spielsystem an geht, recht gut informiert. WHFB ist so wie es verkauft wird ohne Einschränkungen nicht mehr fair spielbar. Das Punktesystem, welches ursprünglich mal dazu gedacht war, gleich starke Armeen auf beiden Seiten aufstellen zu können, funktioniert mittlerweile out of the book überhaupt nicht mehr. Das sieht man allerdings als Neuling oder Gelegenheitsspieler nicht unbedingt und daher dauert es seine Zeit bis man das System in Frage stellt.
Wir unterscheiden immer gerne zwischen Sinn des Spiels: Spaß haben! Und Ziel des Spiels: Gewinnen! Da muss jeder für sich abwägen wie viel von dem einen und dem anderen einem wichtig ist, aber wenn man gewinnen will, bleibt ne Menge Spaß auf der Strecke und wenn man nur verliert macht s auch irgendwann keinen Spass mehr.
Man kann mit WHFB immer noch schöne große fantastische Schlachten spielen, dazu muss man sich aber sehr gut mit den Regeln (der Völker) auskennen und vorher umfassende Beschränkungen ausmachen.
Da ich meine Völker aber nach den aktuellen Regeln nicht so spielen kann wie ich die Völker interpretiere, spiele ich im Moment mehr andere Systeme - auch mit den Warhammerpuppen.
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Decebalus

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« Antwort #14 am: 01. Oktober 2013 - 11:03:38 »

\"Sind historische Systeme besser als Warhammer?\" Ja, das sind sie!

Meine Warhammer-Erinnerung ist:
- Scheiß Aussehen: Regimentsbase mit draufgelegten Figuren, da die noch nicht auf ihre Basen geklebt waren. Hab ich erlebt.
- Power-Gamer Armeeaufbau mit sinnlosem Ausreizen des Punktesystems: 48 Mann Beastman-Block mit Banner of Khorne. Hab ich erlebt.
- Regeldebatten um eines der ungenauesten Regelwerke, das es gibt: \"Die Einheit kann jetzt nicht da rum ziehen, weil der letzte Mann an der Hausecke hängenbleiben würde.\" Hab ich erlebt.
- Sinnloses Spielen der Regeln statt der Schlacht: Mein Eldar-Flieger hat eine Schwachstelle, seine Rückseite. Steht er halt immer an der Tischkante mit dem Rücken.
- Spezialregeln, die man dann erfährt, wenn man damit fertig gemacht wird, usw. usf.

Für mich persönlich war es geradezu eine Erlösung, irgendwann zu erkennen: Ich brauche das Spiel nicht, ich brauche die Spieler nicht. Da gibt es eine ganze Welt, die mich mehr interessiert und die mehr Spaß macht.

Klar das liegt mehr an den Spielern, die ich erlebt habe, als am System. Aber so untypisch erscheinen die mir nicht für WH. Es fehlt nämlich bei Fantasy-Systemen ein Regulativ - das ist der Simulationscharakter von historischen Systemen. Richtiger Schwachsinn fällt bei historischen Systemen nämlich durch, weil er völlig unrealistisch ist.
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