Mal ein paar Gedanken eines \"Aussenstehenden\". Da ich selbst nie aktiv WH oder 40k gespielt habe, ein etwas anderer Blick auf die Sache.
Natürlich habe auch ich Sachen von GW zu Hause, vor allem alte Sachen. Aus einer Zeit wo ich GW und Citadel noch mochte. Ja, diese Zeit gab es. Da hatte Citadel so tolle Sachen wie eine HDR (in den 80ern) und eine Doctor Who Range. Da war das Ganze noch sympatisch, da war ein White Dwarf noch eine Magazin für Spieler, mit Anregungen für verschieden Systeem drin (vor allem Rollenspiele).
Auch ich hab mir damals einiges von den ersten Space Marines zugelegt, die Plastikbox, eine Rhino und verschiedene Zinnfiguren (die ich inzwischen zum überwiegenden Teil verkauft habe)...einfach weil mir die Figuren gefielen.
Und ich hatte viele Freunde, die GW spielten...ich war so eine Art \"assoziertes\" Mitglied im Münchner Warhammerkreis. Immer wieder wurde ich umworben, mir doch auch eine Armee zu besorgen. Dies scheiterte dann aber immer an finanziellen und zeitliche Gründen. Und vor allem an der Tatsache, das ich mich schon immer mehr für das historische Spielen, als für WH.
Dann ging es bei GW \"richtig\" los...alles nicht GW verschwand aus dem White Dwarf, es gab Spezialregeln für limitierte Figurenserien a.s.o. Und dann kamen die neuen Regelbücher, Kodex etc. Und die Figuren wurden \"anders\". Das war für mich der Moment, mich komplett von von dieser Schiene zu lösen.
Ich breche aber nicht den Stab über WH oder 40k Spieler, es ist für mich ein Tabletopsystem wie andere auch. Die Thematik muß nicht jedem gefallen, aber ich schätze deswegen den Spieler nicht geringer als einen historischen Tabletopper. Und wenn ich mit überlege, das damals in den 90ern relativ wenig \"Kiddies\" in München mit dabei waren, eher das Durchschnittsalter da eher bei über 20 Jahren lag, viele der Spieler das Ganze bis in die späten 2000er gespielt haben, kann ich es nicht als \"Kinder\" System abtun.
Und realsitisch gesehen, war es doch das erste \"massentaugliche\" Tabletop überhaupt. Ich beitze noch alte Regelwerke aus den 70ern und 80ern, der sehr behäbig mit Figurenratio und zu komplexen Regeln daherkommen. Da muß man GW wirklich das Kompliment machen ein \"Volkstabletop\" erschaffen zu haben. Und viele andere System profitieren direkt oder indirekt davon...oder gäbs sonst in Deutschland heute eine nenneswerte Wargaming-Gemeinde, wenn die Leute nicht mit WH angefixt worden wären??
Was mun zum \"psychologischen\" Niedergang des Spieles führte, war auch nicht das System, sondern der Kommerz. GW hatte sich irgendwann die \"Kiddies\" als Zielgruppe auserkohren und die Aufmachung der Regeln und der Figuren in diese Richtung gelenkt. Und damit die \"alten\" Spieler zu einer Randgruppe erklärt. Klar, wenn man mit der 1. Edition angefangen hat und nur zögerlich neue Regelbücher und notwendige neue Figuren nachkauft...dann ist man nicht der Umsatzbringer. Da braucht man Leute, die schnell und ohne nachzudenken konsumieren. Wie ein junger Arbeitskollege aus Tschechien, der mir jede Woche erzählt, was er sich schon wieder an neuen Tyraniden gekauft hat....in der Hoffnung, doch mal zu gewinnen.
Natürlich haben wir hier alle eine GW Vergangenheit und natürlich haben viele Spieler noch ihre geliebten Zwerge oder Blood Angels zu Hause. Aber keiner will sich als \"GW Junkie\" outen...aber der Reiz des Spieles und seine, für viele, nostalgische Stimmung (siehe Oldhammer) halten das Feuer am Leben. Und, wie bei allen Systemen, WH und 40k bleiben ernsthafte Systeme, es kommt nur immer drauf an, wie man es spielt.
Was die neuen Produkte von GW anbetrifft, so kann ich persönlich dazu wenig sagen...da ich inzwischen wirklich nur noch Farben oder Zubehör von ihnen kaufe...und das ist nicht schlecht