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Neue Spieleditionen: notwendiges Übel oder großer Ärger?

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Christof:
Die Frage ist immer was eine neue Auflage mit sich bringt. Wenn ich ein komplett neues Spiel erhalte kann ich abwägen ob ich es mag oder ob ich lieber beim alten Set bleibe. Es können sich nur geringfügige Änderungen ergeben, dann bin ich meistens über die anderen Mitspieler gezwungen die Regeländerungen hinzunehmen denn neu gilt meist als besser. Oder es gibt keine Veränderungen oder nur Nuancen die sich verschieben, dafür kaufe ich inzwischen keine Regelsets neu.
Schade ist es wenn im zuerst genannten Fall der Sturm auf das neue Spielset einsetzt und das ältere Regelset nicht mehr gespielt wird.
Ganz anders sieht das vermutlich für Turnier und \"Event\" Spieler aus, die dem Druck der Allgemeinheit noch stärker unterliegen als jemand der sich im wesentlichen nur mit einzelnen Mitspielern auseinandersetzen und einig werden muss.
Das Firmen ein kommerzielles Interesse haben und die Spieler gerne zum Neukauf animieren bis \"zwingen\" möchte ist dabei klar. WFB/40k mit seiner Armeeheft Rüstungsspirale und den \"offiziellen Turnieren\" ist (finde ich) da ein krasses Beispiel. Interessant finde ich dabei das man immer wieder feststellen darf das auch Leute die gar nichts mit Turnieren am Hut haben höchsten Wert auf offiziel zulässige Figuren legen (da haben ein paar Marketingmanschen echte Erfolge zu verzeichnen  :fie: ).

Ich bin gerade sehr gespannt wie WAB 2.0 aussehen wird. Wie schafft man den Spagat echt etwas zu ändern und möglichst die Supplements gültig zu belassen?

Was hat Dich auf das Thema gebracht Diomedes, gibt es einen aktuellen Anlass?

Diomedes:
Das ist eines meiner klassischen Lieblingsthemen ;). Ich denke viele \"weitere Editionen\" kommen dadruch zu stande, daß ein Spiel unzureichend getestet und Korrektur gelesen wurde.
Neben einem anderen Fall war ich durch den DBA3.0 Thread darauf gekommen die Frage mal zustellen. Bei einem recht einfachen Spiel wie DBA sollte es eigentlich möglich sein in der zweiten Edition ein solides und funktionierendes System zu schreiben (ich kenne es nicht weiter, denke aber das es ein gutes Spiel ist und beiehe mich nur auf den Kommentar von Phil Barker). Statt an einer neuen Edition wäre es eher angebracht mal an einem ordentlichen Regelheft zu arbeiten das auch optisch auf dem Stand der Zeit ist.

Das Verlangen nach Neuigkeiten wird auch immer mehr forciert, genauso wie der eigentlich unnötige Drang dazu nur \"offizieles\" zu spielen.

Ansonsten stimme ich auch Poliorketes zu, daß eine zweite Edition eigentlich ausreichen sollte um die Fehler in der ersten zu beheben. Bei WAB haben wir ja auch den Fall, daß bei der ersten Edition (die meiner Meinung nach auch nicht gerade sorgfälltig getestet wurde) niemals geplant war das Spiel zu dem auszubauen, was wir jetzt haben. Soweit ich mich erinnere sollte es nut ein AoA 2 geben und damit sollte das ganze abgeschlossen sein.

Leondegrande:
Was mir noch eingefallen ist dazu: Sieht man nicht ganz gut wie groß der Drang ist etwas \"Neues\" zu spielen, also der Drang weg vom \"Alten\" wenn man schaut was ihr, die ihr solche Skirmisher Systeme spielt alles für verschiedene und ständig neue Systeme spielt :)

Denke die Versionierung bei Nicht-Skirmisher Spielen ist auch ein Tribut an diesen Drang, der scheinbar uns allen innewohnt :)

Gruss
LeonDeInnewohn

Angrist:
über den kommerziellen aspekt braucht man ja gar nicht zu diskutieren,

aber ich denke es gibt auch einen inhaltlichen grund wieso rollenspiele und tabletops immer neue  versionen bekommen,

es ist meist so, das im grundbuch, die story/geschichte begonnen wird, und durch kampagnen und erweiterungsbücher weitergeführt, wird,

dies führt jedoch dazu, das das zwischen grundbuch und der neusten erweiterung 20 jahre story liegen, da neue spieler schlecht alles spielen und kaufen können,
braucht man ab und an neue versionen um die story wieder auf einen gemeinsamen nenner zu kriegen, für alle neuanfänger

deshalb halten sich auch historische tabletops so lange, sie brauchen keine hintergrundstorys (geschichte gibts ja genug) und man kann auch keine x neuen truppen erfinden etc,
besonders bei den seeschlachten sieht man das ja, wo sich wooden ships and iron men immer noch wacker hällt, (wobei ich gespannt bin ob trafalgar, dieses neuangekündigte system sich da viel vom markt holt)

Christof:
@Angrist: Also der ACW zum Beispiel ist in den letzten 20 Jahren rein Story mässig wenig weiter gekommen... ;)  und auch Syteme (Fantasy/SciFi) die vielleicht eine Story vorantreiben ändern selten die Waffentechnologie und Armeestrategien so weit das man ein neues Spielsystem braucht. Nur um eine Story voran zu treiben bräuchte man eigentlich ja nur weitere Hintergrund Supplements, also wie im thread über Kampagnen angedeutet aber kein verändertes Spielsystem.


@LeondeSturmundDrang: Also klar spielt man immer mal wieder gerne etwas Neues, aber deshalb lassen wir uns ja nicht dauerhaft sondern nur kurzfristig und dabei eben am ehesten mal von einem Skirmishspiel ablenken um dann zum Gewohnten zurück zu kommen. Wir mögen ja auch alle gerne unseren Lieblingsfilm immer mal wieder schauen, aber nur noch? Da darf zwischendurch auch mal ein anderer Streifen laufen. Aber wenn ich dann mal wieder einen Sergio Leone Streifen gucken will möchte ich nicht ein schwaches Hollywood Remake als Ersatz dafür vorgesetzt bekommen. Und solch ein Gefühl mag es je nach Edition die man von einem Spiel wiederfindet schon sein.  :)

Gruss Christof

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