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Autor Thema: ACW: Quo vadis am Antietam Creek  (Gelesen 1897 mal)

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Willi

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« am: 11. Oktober 2013 - 17:48:15 »

Die Luft war schwül in der Nacht gewesen und einige Nordstaatenoffiziere hatten noch ein abendliches Gelage veranstaltet. Die erste Helligkeit am Horizont kündigte vom baldigen morgen und die verblassenden Lichter der Lagerfeuer am Horizont von der Nähe der Konföderierten.   Dann begannen Trompetensignale die Ruhe der Morgens zu stören, als wenn sie sagen wollten: »Auf! Wir haben keine Zeit zu verlieren!« Eine prächtige Sonne stieg über den Feldern auf. Man spürte jetzt schon, dass es gegen Mittag sehr heiß werden würde. Auch Privat Thomas Clark rekte sich und griff die wenigen Habseligkeiten, die er sein Eigen nannte. Seine erste Aufgabe würde es sein, Brigadegeneral Bukowski zu wecken und ihm Kaffee zu bringen. Auch Bukowski hatte bis spät in die Nacht gezecht und würde sicherlich nicht allzu erfreut über die Störung sein. Nun war das ganze Lager auf und die Soldaten bereiteten sich auf den angekündigten Abmarsch vor. Es war in aller Munde, heute sollte es gegen den Feind gehen und so rüste die Armee zum Aufbruch. Die Brigade Bukowski hatte Order erhalten, als erstes aufzubrechen und eine Furt unterhalb der steinernen Brücke im Süden zu erreichen. Dort sollte die Brigade den Fluss überqueren und den Konföderierten in die Flanke fallen. Die erste Brigade unter General Martin Hotpoth hatte bereits den Fluss überquert und im Norden Stellung an einem Gehöft bezogen. Die zweite Brigade von General James \"Bluebelly\" Eastbrook sollte im Zentrum die Brücke überqueren und die Front schließen.

Union Order of Battle

1. Brigade (General Martin Hotpoth)
2nd Wisconsin
7th Wisconsin
20th Maine
69th New York
28th Massachusetts
Pennsylvania Battery D

2.Brigade (General James \"Bluebelly\" Eastbrook)
2nd US Sharpshooters
4th Tennessee
5th New York
9th Ohio
54th Massachusetts
5th Massachusetts Artillery

3.Brigade (General Bukowski)
28th Massachusetts
17th Michigan
79th New York
50th Pennsylvania
8th Michigan
Massachusetts 8th Battery



Doch auch die Konföderierten waren zur Schlacht bereit. Im Norden konnte am Vortag ein Hügel durch General Simon \"Youngblood\" Baggins und seiner 2.Brigade besetzt werden. Unmittelbar an der steinernen Brücke lag das 10th Tennessee aus der 1. Brigade als Vorhut hinter einer Steinmauer in Deckung. Der Plan der Südstaaten sah vor, im Norden die Union zu beschäftigen, während man im Süden offensiv vorgeht. Die Brigade von General William W. Wuppervalley, von allen nur Willi genannt, sollte diesen Angriff an der südlichen Flanke vorantreiben. Im Zentrum hatte General Alfred T-comseh Newman die Order erhalten, mit seinen restlichen Truppen die Verbindung zwischen der rechten und linken Flanke herzustellen. Nach Möglichkeit sollte er dabei den Angriff der Brigade Willi unterstützen.


Confederate Order of Battle

1.Brigade (General Alfred T-comseh Newman)
24th Georgia
19th Georgia
33rd Virginia
10th Tennessee
49th Georgia
1st Stuart Horse Artillery

2.Brigade (General Simon \"Youngblood\" Baggins)
12th Alabama
4th Tennessee
15th Tennessee
18th Alabama
7th Georgia
2nd Richmond Artillery

3.Brigade (General William W. Wuppervalley)
1th Texas
4th Texas
5th Texas
Hampton`s Legion
18th Georgia
1th Foot Artillery


1. Akt – Zentrum: Derweil erreichte die zweite Unionsbrigade die Steinbrücke. Privat Hesekiel Jones machte sich keine Illusionen über seine Chancen das andere Ufer zu erreichen. Sein Regiment, das neunte Ohio, stürmte im Laufschritt über die Brücke, direkt in das Feuer des vierten Texas Regiments hinein, das gut geschützt hinter einer Steinmauer lag. Um ihn herum pfiffen die Musketenkugeln der Texaner und immer öfter schlugen sie in die laufenden Körper seiner Kameraden oder sprengten spitze Splitter von den steinernen Ränder der Brücke ab. Die Männer rannten schneller, es gab kein zurück, hinter ihnen kam bereits das 54ste Massachusetts um ebenfalls den Fluss zu überqueren. Jones spürte wie ein Geschoss an seinem Ärmel zupfte und sah gleich darauf wie der Mann neben ihm, wie von einer unsichtbaren Hand gestoppt, stehen blieb und dann in sich zusammen sackte.
Nur noch wenige Yards, dann würde das Regiment das andere Ufer erreicht haben, und die Offiziere würde den Befehl geben die Formation von der Marschkolonne in die Schützenlinie zu wechseln, aber diese Linie würde verdammt dünn sein. Doch das neunte Ohio erreichte glücklich das andere Ufer und machte Front zum Feind. In einem beherzten Bajonettangriff wurde dieser dann auch von der Steinmauer vertrieben und nach heftigem Kampf schließlich gänzlich geworfen. Doch der Aufmarsch der zweiten Brigade hatte sich durch die Kämpfe stark verzögert und so konnte sie sich erst spät im Zentrum entwickeln. Diese Verzögerung nutze General Alfred T-comseh Newman und führte seine 1. Brigade in Eilmärschen den kleinen Hügel hinauf. Hinter einer Baum-/Buschreihe nahmen seine Truppen Aufstellung. Von hier aus konnten sie auch die Brigade Bukowski mit ihrem Musketenfeuer überschütten.


1. Akt – an der Farm:  General Simon \"Youngblood\" Baggins war das, was man einen Heißsporn nannte. Er war wegen seiner außerordentlichen Tapferkeit erst vor kurzem befördert worden. Nur einfach den Hügel zu halten, wie es der Schlachtplan vorsah entsprach nicht seinem Naturell. An der Spitze seiner Truppen marschierte er in zwei Linien den Hügel herunter und dem Feinde entgegen. Dieser hatte sich mit der 1. Unionsbrigade unter dem Befehl des General Martin Hotpoth bei der Farm verschanzt und erwartete die anmarschierenden Grauröcke.

1. Akt – an der Furt: Stiefel klatschten ins seichte Wasser der Furt. In Eilmärschen hatte General Bukowski trotz des heftigen Katers aus der letzten Nacht seine Männer zur Furt getrieben. Das 28th Massachusetts war halb herüber als am anderen Ufer in mittlerer Entfernung eine konföderierte Batterie auffuhr. An die Batterie schloss sich das 1th Texas Regiment in Linie an. Kugeln fuhren durch die Reihen der Männer. Da das Regiment noch in Marschkolonne die Furt durchschritt und die Artillerie das Regiment im Längsbeschuss mit Kugeln eindeckte, waren die Verluste hoch. Ganze Reihen wurden niedergekämmt und das Wasser der Furt färbte sich rot vom Blute der tapferen Iren. Als dann auch noch die Salven des 1th Texas Regiment in die Marschkolonne fegten, gab es kein Halten mehr. Erst einzeln, dann gruppenweise rannten die Iren zurück zum vermeintlich rettenden Ufer. Auch General Bukowski gelang es nicht, die Flut der flüchtenden zu stoppen.

2. Akt  â€“ an der Furt:  General Bukowski schaute fassungslos den flüchtenden Soldaten hinterher. Doch er war kein Zauderer und schlagartig nüchtern. Alle Vorschläge seiner Adjutanten, den Fluss doch an einer anderen Stelle zu überschreiten, wies er rundherum ab. Nach einer kurzen flammenden Ansprache an seine Männer preschte er mit seinem Pferd an den verdutzten Adjutanten vorbei  in die Furt. Das 17th Michigan und 79th New York folgte ihm auf andere Ufer. Im Feuer des Feindes machten beide Regimenter Front zum Feind. Dieser rückte weiter auf die Furt vor und staffelte sich in drei Linien. Auch aus dem Zentrum fegten den Unionssoldaten das Feuer der Konföderierten entgegen. Deren Plan ging auf. Die Brigade Bukowski geriet ins konzentrierte Feuer zweier Brigaden.


2. Akt – Zentrum:  Privat Hesekiel Jones fluchte, als ihn eine Kugel den Ärmel aufriss und er eine blutende Furche auf seinem Unterarm gewahr wurde.  Das 9th Ohio und 54th Massachusetts hatten endlich die Front zur Brigade Bukowski geschlossen. Doch die meisten Konföderierten gegenüber standen geschützt hinter einem Baum- und Buschstreifen. Im Zentrum waren zudem zwei konföderierte Batterien aufgefahren. Eine konnte zum Abzug gezwungen werden doch die andere Batterie speite weiter Tot und Verderben in die Reihen der Union. Fast alle Regimenter, die die steinerne Brücke überquert hatten, waren stark angeschlagen. General James \"Bluebelly\" Eastbrook ritt die Reihen seiner Regimenter ab und feuerte die Männer an, bloß nicht zu weichen.


2. Akt – an der Farm: Simon \"Youngblood\" Baggins ritt die Linien seiner Truppen entlang. Er fluchte, da der Feind sein Feuer auf seine Männer konzentrierte. Ein Angriff auf die Farm war riskant und daher wies er seine Männer an. Diese zu nach Möglichkeiten zu umrunden. Auch beim Feinde waren Lücken zu sehen doch der Blutzoll, der Kampf forderte unter seinen Männern auf die kurze, deckungslose Entfernung forderte, war erschreckend.


3. Akt an der Furt: General Bukowski entwickelte weitere Truppen, die über die Furt gekommen waren. Doch seine Brigade wurde im konzentrierten Feuer aufgerieben und langsam zurückgedrängt. Erste Regimenter hörten auf zu bestehen und das Grauen war in allen Gesichtern zu lesen. Langsam weichend kämpften die Männer tapfer weiter, bis sie schließlich auch in der Flanke gepackt wurden. Das war das Ende und im Kreuzfeuer der Konföderierten löste sich die 3. Brigade der Union gänzlich auf.


3. Akt – an der Farm: General Martin Hotpoth triumphierte. Das Feuer zeigte endlich Wirkung und die grauen Reihen des Feindes wichen langsam zurück. Simon \"Youngblood\" Baggins hieb mit dem Säbel auf fliehende Soldaten ein aber es war einfach zu viel. Die zweite Brigade der Konföderierten brach und wich zurück. Die Union jubelte und schöpfte neue Hoffnung.


3. Akt – Zentrum: Privat Hesekiel Jones feuerte ein weiteres Mal seine Muskete ab als er eine Bewegung in den Reihen seines Regiments wahrnahm. Nein, schrie es in ihm. Das durfte nicht wahr sein. Auch General James \"Bluebelly\" Eastbrook hatte die Bewegung bemerkt. Erstwaren es nur einzelne Männer die zurückwichen, dann ganze Gruppen. Er preschte ungeachtet des heftigen Feuers mitten in die Kampflinie seiner Truppen doch auch seine heiseren Rufe konnten das Schicksal der Union nicht mehr wenden. Die Brigade brach und zog sich ungeordnet zurück. Bald würde vermutlich auch noch die Panik dazu kommen und alle ihr Heil in der Flucht in Richtung der einzigen Brücke suchen.

Der Kampf war entschieden. Das Zentrum und die linke Flanke der Union waren gebrochen. Auch wenn die Union an der anderen Flanke gesiegt hatte, mussten sie die Niederlage hinnehmen. Eine der letzten abgefeuerten Kugeln vernichtete die Kommunikationsverbindungen des Gastgebers, dem ich auf diesem Wege daher meinen Dank für das rundherum gelungene Spiel aussprechen möchte. Eingeladen hatte General Bukowski, bei dem wir mit sechs Generälen nach den black powder – Regeln den hitzigen Kampf auf seinem schönen Tisch ausgefochten haben.
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Blaubauch

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #1 am: 11. Oktober 2013 - 19:23:57 »

:smiley_emoticons_pirate_shocked_1: wow geiler Spielbericht. Nur wurde ich an der verfluchten Steinmauer durch das 24th Georgia aufgehalten nicht durch das 10th Tennessee. Auch wenn es Situationen gab wo die Gemüter etwas erhizten, konnte stehts eine Lösung gefunden und der Spielspaß und die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten werden. Ich möchte auch noch mal unserem Gastgeber in aller Form für die Einladung und den Anderen für den rießen Spaß danken. Das waren 300 Km die ich gern wieder auf mich nehme. Ich werde für eine Revanche gerüstet sein.
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Es grüßt der Micha ausm Thüringer Wald :animierte-smilies-militaer-084:



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Bukowski

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #2 am: 11. Oktober 2013 - 19:33:53 »

Vielen, vielen Dank für den geilen Spielbericht. Großartig umgesetzt, hätte auch gerne etwas dazu beigetragen, aber leider hats mir den Rechner zerschossen.
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Friedefuerst

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #3 am: 11. Oktober 2013 - 20:17:01 »

Auch General Alfred T-Comseh Newman richtet seinen Dank an den generösen Feind & Gastgeber. Hat echt Spaß gemacht.
An meine noblen Mitstreiter natürlich besondern Dank und ein Sonderlob an unseren obersten Generalstabschef, unseren CIC, vor dessen genialen Taktiken selbst ein Moltke seinen Hut ziehen müßte, von seinen Künsten mit der Kamera, mit der er die Dynamik und das Spielgeschehen sehr gut eingefangen hat, ganz zu schweigen. An unsere ehrenwerten Gegner der Union nur soviel: Wir sehen uns in der Hölle wieder, Yankee ............... also hoffentlich in eingen Wochen.

Cheers Boys :smiley_emoticons_unknownauthor_trink:
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I firmly believe that any man´s finest hour – his greatest fulfillment to all he holds
dear – is that moment when he has worked his heart out in a good cause and lies
exhausted on the field of battle – victorious

Vince Lombardi

wolflord

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #4 am: 19. November 2013 - 13:00:59 »

Gut zu lesender und amüsanter Spielbericht. Leider sind die Bilder viel zu klein. So kann man den schönen Tisch und die Minaturen nur erahnen als bewundern.

Grüße
Wolflord
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Willi

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #5 am: 19. November 2013 - 17:47:02 »

Zitat von: \'wolflord\',\'index.php?page=Thread&postID=150868#post150868
Leider sind die Bilder viel zu klein.

Du kannst die Bilder durch zweimaliges anklicken - zweimal vergrößern.
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Shinkansen

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #6 am: 19. November 2013 - 17:54:11 »

Sehr schöne Platte!
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Bukowski

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ACW: Quo vadis am Antietam Creek
« Antwort #7 am: 19. November 2013 - 18:03:22 »

Und ganz ohne Nähte...... :cool_1:
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