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Perry-Rösser zu gross?

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Donner:
Ich habe mir gerade sämtliche Modelle der Reiterei des 15. Jahrhunderts bei den Perrys angeschaut. Die Pferde sind ja mal gigantisch und ich zweifle ernsthaft daran, ob ein Kriegspferd wirklich dermassen hochgewachsen sein konnte? Wenn man die Reiter mit den Pferden vergleicht, kommen ernsthafte Zweifel auf, ob die Herren ohne Hilfsmittel überhaupt in die Steigbügel kamen? ;)

Es gibt ja bei den Perrys einige Unterschiede; aber diese hier sind doch einfach nur noch lächerlich gross:

http://www.perry-miniatures.com/product_info.php?cPath=22_62&products_id=2713


Mit gross meine ich bei den Perrys in erster Linie die langen Beine der Pferde. Aber wieso eigentlich dieser Beitrag? Mir geht nicht in den Kopf, wie solche Modelle zustande kommen. Die Perrys sind ausgewiesene Experten für die Kriegsführung in mehreren Epochen und die gucken doch diese Pferde auch an, die sie selber modellieren. Nun frage ich mich wirklich, ob da mit meinem Hintergrundwissen etwas nicht stimmt?

Hanno Barka:
Naja, ob zu groß kann man in 28mm schlecht sagen - ist eigentlich Geschmackssache...
Der 28mm Maßstab lebt überhaupt von Übertreibungen, ich kenne keine 28mm Figur von einem bekannten Hersteller bei der die anatomischen Proportionen stimmen... Der Ursprung dieses Maßstabs ist eigentlich der 1/72 Modellbauklassiker (auch als 20mm bekannt) wo man in den 70ern/ 80ern allmählich begann Körperteile übertrieben darzustellen um mehr Details modellieren zu können und mit zunehmenden Details wurden die Figuren immer grösser bis man von 28mm zu sprechen begann. Prinzipiell ist bei diesem Maßstab nicht mal die Größe der Figur geregelt - gibt auch 32mm große Figuren und ob die 28mm von der Sohle bis zum Auge oder bis zum Scheitel gehen ist auch dem Sculptor überlassen. Manche übertreiben es mit den Proportionen sehr deutlich (heroic scale a la GW, oder auch Frontrank und Renegade gehen in die Richtung) manche etwas subtiler wie zB. die Perrys. Aber allen ist gemeinsam - und das ist eigentlich die einzige Gemeinsamkeit in diesem Maßstab - daß anatomische Proportionen und Größenverhältnisse übertrieben dargestellt werden. Wie stark bleibt dem Sculptor überlassen und daher ist erlaubt was gefällt. Ob die Pferde jetzt zu groß sind oder nicht ist daher imo eher Geschmackssache...

Donner:
Das sich diese Proportionen bei den 28mm Figuren so entwickelt haben, wusste ich gar nicht. Man lernt immer wieder etwas neues!

Dennoch ist es eigentlich seltsam, dass man dermassen profunde historische Kentnisse nutzt, um handwerklich meisterhafte Figuren herzustellen, die wirklich sehr authentisch sind und dann modelliert man dieser Figur einen riesen Gaul unter den Hintern, damit sie auch schön \"cool\" aussieht.

Ich habe eingangs geschrieben, dass ich alle Reiterei von den Perrys im 15. Jahrhundert angeschaut habe. Das ist nicht ganz korrekt. Die Jungs haben ja noch eine Reihe des späten hundertjährigen Krieges gemacht. Dort sehen die Proportionen der Pferde wieder viel realistischer aus. (Aus meiner Sicht)

http://www.perry-miniatures.com/product_info.php?cPath=23_36&products_id=1463

Hanno Barka:
Mich erinnern die Gäule ziemlich stark an die GW Plastikpferde - vielleicht haben sie da einen alten Sculpt verarbeitet, der für GW ein bisschen zu klein war? Ihre Zinnpferde sind ja uim einiges kleiner und zierlicher...

Robert E. Lee:
Die Widerristhöhe kann schon um die 1,80 liegen, was unter Berücksichtigung der eher kleingewachsenen Menschen des Mittelalters von den Proportionen her relativ gut mit den Perry Figuren übereinstimmen sollte.

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