Ich verstehe schon, inwiefern D.J. und Pappenheimer der Haltung meines Gegenübers zustimmen. Klar lernt man aus Fehlern und es ist ja auch vollkommen in Ordnung!
Aber auch Tattergreis hat recht. Das Szenario und die Regeln spiegeln meines Erachtens nach schon gut die Umstände wieder (die Höhenunterschiede, der feuchte Boden, der Verteidigungswert der Gehöfte usw. sind alle berücksichtigt). Man muss den Maßstab des groß-taktischen Spiels Grande Armee von Sam Mustafa mitbedenken. Dörfer werden durch eine Fläche, die nicht viel größer als eine Einheitenbase (Brigade) ist, dargestellt. In den Verteidigungswert sind schon das vorgelagerte Gelände, die Außenmauern mit Garten etc. eingerechnet, lassen sich optisch aber nicht komplett auf 10x10cm darstellen (ich hatte trotzdem zwischendurch etwas Vegetation im Vorfeld aufgestellt, um optisch das anzudeuten, was Tattergreis dazu gesagt hat. Wird man in späteren Fotos sehen.
Mein Gegenüber hat auch so Sachen gemacht, wie die Marschreinfolge off-table der Reserven festzulegen (aber nur rasch, in so einem Karton neben dem Spieltisch). Beim Anmarsch der Reserven hat er dann schon gesehen, dass vieles ungünstig von der Reihenfolge war, es dann aber nicht mehr geändert, obwohl die Regeln diese vorherige Reihenfolge gar nicht vorschreiben. Sowas meine ich auch. Da machte er es sich eben selbst unnötig zu schwer. Davon abgesehen würde ich als Gegner immer gestatten, wenn irgendwas vergessen wurde, es noch nachzuziehen oder so. Wenn man bei seinen Fehlern bleiben will, ist das aber auch okay.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich nochmal die Franzosen gespielt hätte. Das ist schon schwieriger zu spielen, man muss erstmal mehr manövrieren, erstmal in Stellung bringen, hat grundsätzlich ohnehin die schwierigeren Siegchancen. Als ich das letzte Mal die Franzosen bei Waterloo spielte, weiß ich noch, wie sehr ich ins Schwitzen kam, ob der Aufgabe und dann mit den Preußen im Nacken. Das hatte ich so bei Aspern-Essling oder anderen Schlachten nicht. Es hatte mich eben so gejuckt, mal meine neuen Briten zu spielen... Das nächste Mal vielleicht bei Fuentes de Onoro - da ist die Lage Massenas gegen Wellington so schlecht nicht (wenn nur dieser Bessieres nicht wäre!).
(...) englischen Befehlshaber möchte ich noch daran erinnern, dass er Truppen in Hal hat, und Napoleon reicht ein Unentschieden, Grouchy vermöbelt gerade Thielemann
Habe natürlich vor, Napoleon entscheidend zu schlagen!
Bei dem regelmäßig sich einstellenden Pech Deiner Gegenspieler ist das aber wohl nicht zu erwarten.
Auch wenn es halb-scherzhaft gemacht ist, erinnere ich hier an die weisen Worte:
Das Glück ist mit dem Tüchtigen!Was Glück ist und was an geschicktem Taktieren liegt, ist bei den geschriebenen Berichten auch nicht immer gut rauszulesen...