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Autor Thema: Wikinger Serie im Fernshen  (Gelesen 20842 mal)

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Koppi (thrifles)

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #30 am: 27. April 2014 - 22:27:12 »

We come from the land of the ice and snow. From the midnight sun where the hotsprings flow. The hammer of the gods will drive our ships to new land. To fight the horde, singing and crying: Valhalla, I am coming.

Genau so will ich das. Unterhaltung; und keine Doku ĂŒber Gerb- und FĂ€rbstoffe im ausgehenden FrĂŒhmittelalter.
Da lese ich Fachliteratur.

Raaaaaaaagnar

P.S.: Ich möchte Wikinger Smilies.
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefĂ€rbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grĂŒn fĂŒr Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmĂ€ĂŸig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Camo

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #31 am: 27. April 2014 - 23:11:38 »

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Noch sind wir zwar keine gefÀhrdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hÀtten, eine zu werden.
(Douglas Adams)

Wraith

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #32 am: 28. April 2014 - 13:54:41 »

Boah geil:  \"Tabletop-Historiker vs. Reenactors\" ....
WHO
IS
DEADLIEST ?
 :smiley_emoticons_xmas_popcorn_essen:






 ;)
Ich finde die Serie deshalb sehenswert, weil ein ganz entscheidendes QualitĂ€tsmerkmal stimmt, nĂ€mlich die Story. Man hat am Ende jeder Folge den dringenden Wunsch gleich die nĂ€chste zu sehen, was eine gute Serie ausmacht. Da kann ich auch ĂŒber teils befremdliche Frisuren oder KostĂŒme hinwegsehen. Wenn es nach mir ginge wĂŒrden die alle aussehen wie die Foundry-Wikinger, mit monströsen BĂ€rten und baumstammdicken StahlprĂŒgeln als Schwert... Man kann nicht alles haben. Das einzige was ich wirklich etwas bemĂ€ngle ist die Synchronisation.
Ragnar wirkt durchgehend sehr teilnahmslos eingesprochen... man ist sich hier nicht sicher ob das so sein soll oder ob da der O-Ton nicht besser ist (was ich noch zu prĂŒfen gedenke, zumindest in Ausschnitten wirkt die englische Fassung deutlich besser). Noch schlimmer ist aber Ragnars Bruder. Die Syncro wirkt bei ihm echt wie vom Blatt abgelesen, was gerade die Story zwischen den beiden BrĂŒdern extrem stört und irgendwie ohne Biss rĂŒberkommen lĂ€sst.
Trotzdem: Muss man gesehen haben! Ausserdem ist der Vorspann einer der besten der jemals ĂŒber die Bildschirme geflimmert ist.
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\"Nach jedem Verbrechen muss jemand bestraft werden.
Umso erfreulicher, wenn es der TĂ€ter ist\"
Lord Vetinari

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #33 am: 28. April 2014 - 14:24:17 »

Vorspann und vor allem die Musik dazu sprechen mich extrem an.  :heart:
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“Sir, we\'re surrounded!”
“Excellent. We can attack in any direction!”

Strand

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« Antwort #34 am: 28. April 2014 - 14:49:02 »

Zitat von: \'Wraith\',\'index.php?page=Thread&postID=162792#post162792
Ragnar wirkt durchgehend sehr teilnahmslos eingesprochen...
Als Connaisseur des Originals kann ich bestĂ€tigen, dass Ragnar auch im Englischen sehr wortkarg und zurĂŒckhaltend spricht, was der Schauspieler Travis Fimmel mit alles-durchdringenden Blicken kompensiert. Es soll wohl auch zur Verdeutlichung dienen, dass Ragnar mehr nachdenkt und hinterfragt, als der klassische Wikinger-Haudrauf-Stereotyp (wie z.B. sein Bruder Rollo).
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“Never trade the joy of playing for the pursuit of victory, and lead by example.”

Thorulf

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« Antwort #35 am: 28. April 2014 - 23:22:10 »

Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',\'index.php?page=Thread&postID=162734#post162734
We come from the land of the ice and snow. From the midnight sun where the hotsprings flow. The hammer of the gods will drive our ships to new land. To fight the horde, singing and crying: Valhalla, I am coming.

Erinnert mich irgendwie an:

\"From the dawn of time we came; moving silently down through the centuries, living many secret lives, struggling to reach the time of the Gathering; when the few who remain will battle to the last. No one has ever known we were among you... until now. \"

Ich habe eine Folge gesehen. Morgens um drei. Weil ich nicht schlafen konnte. Normalerweise schlafe ich auf dem Sofa im Wohnzimmer ein. Nachdem hier die NordmĂ€nner mal wieder durchweg als Schmutzfinken dargestellt wurden (schon die morgendliche \"Waschung\" ist beim 13. Krieger geklaut), konnte ich dann wieder nicht pennen, weil ich hinreichend wĂŒtend ob der Verschwendung meiner Zeit war.  :cursing: Das einzige was noch fehlte, waren Hörner am Helm!
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« Antwort #36 am: 28. April 2014 - 23:30:45 »

Historisch hin oder her, Tonfassung hops oder gesprungen... ich war froh, nebenbei ein bisschen gemalt zu haben. Denn ansonsten hĂ€tte ich mich definitiv meiner Lebenszeit beraubt gefĂŒhlt.  :thumbdown:
Stumpfe und grundlose Gewaltdarstellung (also Gewalt als Unterhaltungsfaktor und nicht um die Story zu unterstreichen), platte Dialoge und auch die Story hat mich nicht gepackt.
Selbst die hochgradig emanzipierte Wikingergattin, die neben dem Weben mit ihrer Tochter scheinbar gleichzeitig den Hochofen der Schmiede bedient, konnte das nicht herausreißen.

Aber wenn es Leute motiviert, ihre Wikinger MĂ€nnchen zu bemalen, hat die Serie meinen Segen.  ^^
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Riothamus

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #37 am: 28. April 2014 - 23:35:47 »

Bei historischen Romanen und entsprechenden Serien/Filmen/Computerspielen habe ich ein klares Kriterium: Wenn der Anspruch erhoben wir, sich - bis auf die Story natĂŒrlich - an das Wissen ĂŒber die Zeit zu halten, dann erwarte ich auch eine stimmige Darstellung. Einiges ist natĂŒrlich fĂŒr eine Fernsehserie zu aufwendig. Dann gibt es noch die Dinge, die unsicher sind, und die die Forschung gerade erst herausgefunden hat. Da wĂ€re ich auch nachsichtig.

Wenn ein Werk den Anspruch nicht erhebt, kann man zwar darĂŒber diskutieren, ob die Autoren diesen Anspruch hĂ€tten haben sollen, aber ...

Dann gibt es in dem Bereich noch eine dritte Möglichkeit: Man will eine sagenhafte oder verfĂ€lschte Geschichte darstellen. Nordische Sagas, die Römische FrĂŒhgeschichte und der Trojanische Krieg wĂ€ren Beispiele dafĂŒr. Hier kommt es meiner Ansicht nach auf die richtige Mischung von RealitĂ€t und Saga an, sonst landet man schnell bei Fantasy. Außerdem sollte man sich dann auch an die Story, die ja dann zum Ziel erhoben wurde, halten.

Allerdings habe ich keine Ahnung, welchen Anspruch die Macher der fraglichen Serie erheben.

Ich finde die Serie allerdings langweilig und vorausschaubar, zu großen Teilen eine Ausgeburt der schlechten Seiten unseres Zeitgeists. Aber ich habe erst zwei Folgen gesehen.
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Gruß

Riothamus

odium

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #38 am: 28. April 2014 - 23:37:12 »

Ich hoffe ja, das es die Serie bis in die zweite Staffel nach D schafft, da die zweite Staffel wesentlich besser als die erste ist :)
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batunatu

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #39 am: 29. April 2014 - 02:09:52 »

@Jocke;

Ich wĂŒrde deinen „ellenlangen Vortrag“ sehr gerne hören. Ich bin nicht besonders bewandert in diesem Thema. Es wĂŒrde mich wirklich interessieren was die Serie so alles falsch darstellt. Du kannst mir auch eine PM schicken wenn dir das lieber ist :) NatĂŒrlich nur wenn du die Zeit und Muße hast  ^^


@Riothamus:

Was meinst du den genau mit \"zu großen Teilen eine Ausgeburt der schlechten Seiten unseres Zeitgeists\" ?
 ïŠ
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Mandulis

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #40 am: 29. April 2014 - 04:11:53 »

@Jockel
Schließe mich batu an.
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Kommt zu den Dice Knights oder [url=http://www.sweetwater-forum.de/index.ph

Jocke

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Wikinger Serie im Fernshen
« Antwort #41 am: 29. April 2014 - 09:23:14 »

Erstmal natĂŒrlich die KostĂŒme:
In der Serie sollen die KostĂŒme eine brutale und dĂŒstere Welt darstellen, und die kann dann natĂŒrlich nicht bunt und farbenfroh oder sauber sein. Die in der Serie gewĂ€hlten Materialien fĂŒr KostĂŒme sind dunkel und/oder farblos, braun, \"schwarz\", beige, grau... Es stechen damit KostĂŒme von mĂ€chtigen Charakteren eher heraus wie z.B. die von Siggy, der Frau des Earls, und deren Tochter... Leder und Felle sind die wahl fĂŒr die KostĂŒme, da sie ja das rĂŒckstĂ€ndige dieser Welt wiedergeben, ausserdem wissen wir ja alle wie Cool LedermĂ€ntel usw. sind.

Alles Blödsinn, die Kleidung der Wikinger die bei ausgrabungen (z.B. Haithabu und Birka) gefunden und rekonstruiert wurden sind deutlich anders als das was uns auf der Leinwand gezeigt wird. Klar sind die ausgegrabenen sachen dunkel und verwittert, aber die liegen da auch schon gut 1000 Jahre, Textil Forscher die das ganze wirklich \"Erforschen\" haben genug rĂŒckstĂ€nde von Farbstoffen gefunden um zu belegen, das die Zeit damals sehr bunt wahr. Desweiteren wurden Wollstoffe, Leinen und Seide, sowie Flachs und Hanf Textilien gefunden... Aber Leder? Es wurden Ledertaschen, Lederschuhe und Messerscheiden aus Leder gefunden, aber kein einziges KleidungsstĂŒck aus Leder. Zu den Farben zurĂŒck zu kommen, die Dominanten Farben waren wohl GrĂŒn und Gelb, da diese auch einfach zu fĂ€rben sind, oder aber auch Rot. Blaue Farbstoffe gab es auch, das teure Indigo wurde eher in GrĂ€bern von wichtigen Persönlichkeiten gefunden.

Quellen (Sammlung von http://www.wikingerkleidung.de):

- Die Textilfunde aus der Siedlung und aus den GrÀbern von Haithabu, Bericht 29, von Inga HÀgg, Karl Wacholtz Verlag

- Die Textilfunde aus dem Hafen von Haithabu, Bericht 20, von Inga HĂ€gg, Karl Wacholtz Verlag*

- Wikinger Museum Haithabu- Schaufenster einer frĂŒhen Stadt, Hildegard Elsner, Wacholtz Verlag

- Textilfunde der Eisenzeit in Norddeutschland von Karl Schlabow*, Wacholtz Verlag

- Birka I, die GrÀber, von Holger Arbman*

- Birka III, die Textilfunde aus den GrÀbern, von Agnes Geijer*

- Der Teppich von Bajeuxin einzelnen Bildern
- Der Teppich von Bayeux in chronologischer Bildabfolge

- Der Stuttgarter PsalterfĂŒr die sĂ€chsisch karolingische Darstellung




Nun zum \"Thing\":
Das Thing wie es in der ersten Folge der ersten Staffel zu sehen war, war ja ein Spektakel zu dieser Zeit. Wir sehen in der Serie wie sich alle art von Person aufmacht um dem Ruf des Earls zu folgen. Ragnars Sohn kommt das erstemal mit zum Thing und soll dort zum Mann werden. In der Halle des Earls angekommen erwarten uns schon der Earl und seine Frau, es geht vor Gericht mit verbrechern und der Earl legt ihnen eine Strafe auf, dazu melden sich viele Leute zu Wort, auch die Frau eines geschÀdigten usw. Es kommt zur besprechung der Sommerfahrt und der Earl wÀhlt wiedermal den Baltischen Raum woraufhin Ragnar von seiner Idee mit dem Land im Westen berichtet und vom Earl mit strafenden Worten mundtot gemacht wird.

Was Wissen wir ĂŒber das Thingwesen:
Tacticus hat das Thing in seinem Werk Germania, De origine et situ Germanorum beschrieben. Das Thing war eine Volksversammlung unter Vorsitz des Königs oder des Stammes- bzw. Sippenoberhaupts, und das Thing fand immer unter freiem Himmel statt und immer am Tag, meist unter Gerichtslinden oder Eichen. Das Thing dauerte 3 Tage und mit beginn wurde der Thingfrieden ausgerufen, Waffen hatten auf dem Thingplatz nichts zu suchen, ebensowenig Frauen, Kinder und Unfreie (Ragnars Sohn in der Serie war kein Kind mehr, er galt mit 12 tatsĂ€chlich schon als Mann). Frauen durften sich vor dem Thing einen Sprecher wĂ€hlen der ihr anliegen vortrĂ€gt. Tacticus beschreibt den ersten Tag als großes Saufgelage bei dem wichtige Politische als auch MilitĂ€rische dinge besprochen wurden, beschlĂŒsse wurden am nĂ€chsten Tag in nĂŒchternem zustand gefasst. Wichtig ist aber wohl auch, das im Thing eine art Demokratie herrschte, der Earl hĂ€tte also durchaus den Baltischen Raum als Ziel vorschlagen können, hĂ€tten sich aber alle anderen dagegen entschieden hĂ€tte sich der Earl beugen mĂŒssen.


Sklaven:
In der zweiten Folge sehen wir wie Rollo die Sklavin von Floki nimmt, das muss ja so, is ja nur ne Sklavin...

Sklave oder Unfreie:
Der Böse Rollo muss aufpassen das er sich da nicht mit Floki anlegt, immerhin vergreift er sich an dessen Eigentum. Unfreie hatten einen eigenen Stand in der Gesellschaft der Wikinger, die wurden nicht einfach so benutzt und weggeworfen, dafĂŒr waren die viel zu teuer. Mann hatte Unfreie entweder auf RaubzĂŒgen mitgenommen oder aber auch auf einem Thing aus der Stammesbevölkerung zugesprochen bekommen. Einfaches Beispiel um zu verdeutlichen was ich meine:
Bjarne hat Haukr in einer ausseinandersetzung den Arm gebrochen, jeder im Dorf hats mitbekommen, diese ausseinandersetzung hĂ€tte nicht sein mĂŒssen und Bjarne hat sich den Unmut der Sippe zugezogen. In einem kleinen Sippenthing bringt Haukr das Thema zum GesprĂ€ch und fordert wiedergutmachung, Haukr konnte mit dem gebrochenen Arm keine Feldarbeit machen und ihm ging eine komplette Ernte flöten, was fĂŒr Haukrs Familie hart ist. Jetzt kann die Wiedergutmachung mit mehreren dingen abgegolten werden, a. mit Geld, b. mit ersatz der Ernte oder c. mit Arbeit in der Unfreiheit. Bjarne hat kein Geld und kann auch die Ernte nicht selbst aufbringen, also wird beschlossen das er in die Unfreiheit ĂŒbergeht und somit in den \"Besitz\" von Haukr, solange bis Haukr wieder gesund ist und die Ernte eingebracht ist.
Als Unfreier lebt Bjarne bei Haukr auf dem Hof, in seinem Haus, neben Haukrs Familie und Kindern... Haukr weiß, wenn er den Unfreien schlecht behandelt hat er jemanden in seinem Haus liegen der keine 2 Meter von seinen Kindern weg schlĂ€ft. So jemanden will man nicht wĂŒtend machen, denn sonst schlĂ€ft man selbst keine Nacht mehr ruhig. Bjarne weiß aber, wenn er mist baut is er drann, denn als Unfreier ist er auf den Schutz seines neuen Herren genauso angewiesen wie auf die Verpflegung und die Unterkunft.

Im Falle von Rollo und Floki kommt noch was dazu... Wenn die Unfreie von Rollo schwanger wird kann Floki von Rollo schadensersatz fordern. Die Schwangere Unfreie kann nicht mehr arbeiten und hat bald ein weiteres Maul das es zu stopfen gilt. Mit der sache im Hinterkopf ĂŒberlegt man es sich doch zweimal ob man sowas durchzieht.


Der Schmied:
Der Earl will natĂŒrlich wissen wer ihn Hintergangen hat und wer Ragnar hilft... so kommt er zum Schmied, der gerade an einem Schwert arbeitet, der den Anker gemacht hat, bedroht dessen Tochter und der Schmied gibt zu Ragnar geholfen zu haben. Daraufhin wird der Schmied wohl getötet (Man sieht es nicht, ist also reine Spekulation)

Schmiede töten: Ist der Earl echt so bescheuert und tötet einen Schmied der sogar in der Lage ist Schwerter zu schmieden? Nur weil er einen Anker gemacht hat? Damals gab es noch keine Erb Monarchie, anfĂŒhrer wurden gewĂ€hlt, auch der Earl wurde gewĂ€hlt. Wenn sich also der Earl so verhĂ€lt und einfach wahllos Leute tötet die echt verdammt Wertvoll waren, wĂ€re der mal lange Zeit \"Earl\" gewesen.
Mir ist klar das man fĂŒr eine Serie einen \"Bösen\" braucht... aber muss der Böse so Dumm sein?


Das sind jetzt so einige sachen die mir SchreikrĂ€mpfe entlockten... ich geb zu ich hab die Serie nicht groß weiter verfolgt nach Staffel 1, aber ich seh das ganze auch ein bisschen aus einem anderen Standpunkt.

Die Serie funktioniert als Phantastische Geschichte ĂŒber eine Saga, so sollte man das ganze auch betrachten, ich hab nix gegen die Serie, nur gegen ihre Bezeichnung als Historisches Drama...

Solange es Leute dazu Animiert sich mit der Thematik auseinanderzusetzen ist alles Super, aber bitte nicht glauben das es damals so war wie es die Serie zeigt.
Und macht eure SAGA Warbands nicht dĂŒster sondern schön Bunt... :thumbsup:


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odium

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« Antwort #42 am: 29. April 2014 - 09:57:56 »

@Jocke: Vielen Dank! :)

Die Macher der Serie bezeichnen sie doch auch nicht als Historisch, sondern als freie Interpretation der Geschichte?

Der \"Earl\": Das ist tatsÀchlich die Figur, die mir in der Serie am meisten auf die Nerven gefallen ist, weil alles, was sich um diesen Charakter herum entwickelt, einfach totaler Unfug ist :/

Spoiler fĂŒr die zweite Staffel
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Daher gefÀllt mir vermutlich die zweite Staffel auch so viel besser, da der Earl da keine Rolle mehr spielt und die ganze Geschichte plausibler wirkt.
Auch die Unterschiede zwischen EnglÀndern und Nordleuten wirken dort viel interessanter :)
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Wraith

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« Antwort #43 am: 29. April 2014 - 11:45:20 »

@Jocke: Danke fĂŒr die ausfĂŒhrlichen und interessanten ErlĂ€uterungen. Allerdings sehe ich deine Kritikpunkte auch alle als etwas penibel, teilweise wĂ€re da durchaus Toleranz drin.

KostĂŒme: Da hast sicher irgendwo recht, mir ist auch die ein oder andere Ausstattung eher als \"merkwĂŒrdig\" aufgefallen. Die Sachsen sehen unheimlich uniform und eher FrĂ€nkisch/Römisch aus mit ihren Schuppenpanzern und gleichen Helmen. Grad der Befehlshaber am Strand könnte in nem Römerfilm mitspielen. Ich hĂ€tte mir auch wenigstens ein paaaar mehr RĂŒstungsteile bei den Wikis gewĂŒnscht... mal einen Helm oder doch mal ein Kettenhemd fĂŒr Ragnar oder einen der spĂ€teren Jarle. Der Jarl am Anfang der zweiten Staffel zieht ja sogar mit blankem Oberkörper in den Kampf...
Aber andererseits sind grade KostĂŒme eine Interpretationssache und gehören bei Verflimungen irgendwo zur kĂŒnstlerischen Freiheit um AtmosphĂ€re zu schaffen. Muss man mit leben und es gab schon viel schlimmere Patzer in Verflimungen (z.B. Templer mit schwarzem Kreuz, römische Schilde aus der falschen Epoche, etc.)

Thing: Ich denke da kann es durchaus lokale Unterschiede in der Tradition gegeben haben. Das was Tacitus schreibt passt zwar auch zur Darstellung in z.B. der Njall\'s Saga, aber trotzdem liegen zwischen seiner Zeit und den Wikingern ein paar JĂ€hrchen und km. Ich halte es eher fĂŒr ziemlich unmöglich, dass ein Thing in allen germanischen Kulturen ĂŒber die Zeit hin den gleichen Regeln unterlag, erstrecht nicht wenn ein kleiner despotischer Jarl offensichtlich gern den Ton angibt und sich vielleicht niemand traut ihm zu widersprechen. Gibt denke ich auch genug aktuelle Beispiele in denen Demokratie nicht gleich Demokratie ist, da kann mir keiner erzĂ€hlen, dass es in Zeiten von Äxten und Messern einheitlicher vor sich ging.

Sklaven: 1. scheint Floki eh etwas am Rand der Gesellschaft zu stehen und 2. ist Rollo sehr offensichtlich ein widerspenstiger Geselle der zur Provokation neigt und dem Konsequenzen egal sind. Ich finde genau das kam in der Szene auch so an.

Schmied: der Jarl ist einfach der Vorzeige-Arsch in der Staffel, da finde ich nichts dran auszusetzen, dass er auch den Schmied beseitigt zumal er vielleicht grade dadurch seinen Standpunkt nochmal unterstreichen will indem er ein solches Exempel statuiert. Mag nicht schlau sein, aber dem normalen Zuschauer ist der Zusammenhang nicht bewußt, deshalb stört es auch niemanden, mich auch nicht. Kannst du verbĂŒrgen dass sowas niemals geschehen ist? Ich glaube nicht. Hat fĂŒr mich nicht so viel mit falscher historischer Darstellung zu tun.
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Lord Vetinari

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Jocke

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« Antwort #44 am: 29. April 2014 - 12:13:28 »

Klar, ich bin da auch sehr tolerant... aber es ist halt wie bei jedem der sich ein spezielles Fachgebiet zugelegt hat, da tuts halt weh wenn was nicht so ist wie man es Faktisch belegen kann...
Das wĂ€re wie wenn bei Band of Brothers oder The Pacific z.B. die falschen Uniformen benutzt worden wĂ€ren... da gĂ€be es sicher auch ganz viele die sich mit der Zeit ausseinandergesetzt haben und dann innerlich Schreien wĂŒrden... Tut der Serie aber eben auch keinen Abbruch, die sind gut...

So seh ich das mit Vikings (Auch wenn ich die Serie auch aus Seriensichtpunkt nicht fĂŒr sooo gut befinde)...
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