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Großtaktisches System für den Zweiten Weltkrieg - Tipps und Erfahrungen gesucht

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Decebalus:

--- Zitat von: \'Oberst Manuell\',\'index.php?page=Thread&postID=166374#post166374 ---Aber faktisch haben ja nicht ganze Battailone je einer Gattung für sich gekämpft, sondern es wurden die verschiedenen Waffengattungen kombiniert eingesetzt.
Ist es nicht etwas künstlich in einem solchen Maßstab zu sagen, auf diesem Quadratkilometer tuckert ein Battailon Panzer (mit sonst nix) herum und im nächsten Dorf sitzt nur Infanterie? Oder müssten nicht solche Verbände Charakteristika von allem aufweisen, was sie untereinander irgendwie redundant machen würde?
--- Ende Zitat ---

Richtig. Eine Panzerabteilung hat vielleicht auch etwas Infanterie dabei oder ein Panzergrenadier-Bataillon hat einige motorisierte Geschütze dabei. Aber das ändert doch nichts an dem grundsätzlichen Unterschied der beiden Bataillonstypen. Und ein Corps-General wird sich hüten sein Panzerbataillon in einer Stadt einzusetzen. Und Du kannst natürlich nicht Dein Panzerbataillon jetzt mit zwei Kompanien Pionieren aufpeppen (aber vielleicht gibt es sogar Regeln, wo das geht).

Das ist doch jetzt in fast allen Regeln, die kein absolutes 1 zu 1 abbilden der Fall. Auch in FoW geht man davon aus, dass die LMGs gleichmäßig über die EInheiten verteilt sind. Und auch da werden bestimmte Waffen einfach einberechnet. Ich kann z.B. nicht sagen, der Trupp an der Brücke bekommt jetzt alle Panzerfäuste meines Zuges. Auch hier werden also Waffen abstrahiert. Natürlich nicht so extrem, wie bei Bataillonsebene.

Decebalus:

--- Zitat von: \'Thomas Kluchert\',\'index.php?page=Thread&postID=166383#post166383 ---Neben KISS Rommel habe ich auf Freewargamesrules auch noch High Command (Eastern Front) gefunden, dass sich auch daran anlehnt. Beides sieht wirklich interessant aus, da bei beiden wie schon geschrieben 1 Bases= 1 Bataillon entspricht.

--- Ende Zitat ---

KISS Rommel war ursprünglich mal in einem Wargames Illustrated. High Command ist eine Adaption, die allerdings jemand anderes gemacht hat. Es mag allerdings tatsächlich etwas zu OBC (one brain cell) sein, um das typische Feeling rüberzubringen.

Ich hatte mal etwas nach Great Battles of WW2 gegoogelt und hatte eigentlich den Eindruck, dass es etwas anspruchsvoller die Probleme dieser Spielebene umsetzt. Und ich glaube die PDF Fassung kostet auch nur so 10 Pfund.

Hier ein paar Infos. GBOWW2

MacGuffin:
Ja, du hast natürlich recht, dass selbst ein 1:1-Spiel wie FoW schon abstrahiert, aber das tut Tabletop ja eh (nicht alle Speerträger haben Kampfgeschick 3 ;)). Auch können und sollen Regeln ja nicht alle Eventualitäten abdecken, wie das Zusammenziehen aller Panzerfäuste an der Brücke.

Und auch, dass man sein Panzerbattaillon nicht in die Stadt schicken mag, stimmt. Das Panzerbattaillon stellt in diesem Fall also tatsächlich eine Entität dar, die nicht über die Mittel verfügt, irgendwas in diese Stadt zu schicken, was sie ohne horrende Verluste einnehmen können sollte. Ok - also schickt man ein Infanteriebattaillon hin. Panzer = Panzer, Infanterie = Infanterie - und das auf Battaillons-Ebene. Aber ich spiele ja schon auf Kompanie-Ebene \"Armeen\", die auch bei ihren Panzern schon Infanterie für den Häuserkampf mitführen.

Wir sind uns ja einig, dass auf Battaillons-Ebene sehr viel stärker abstrahiert wird. Aber wenn man berücksichtigt, dass jedes* Tabletop am Ende ein Würfelspiel ist, stellt sich mir die Frage, wofür ich ultimativ die Würfel werfe, sobald ich zwei wie auch immer geartete Marker oder Figuren, also Battaillone, in den Kampf schicke.
Das Panzerbattaillon würfelt dies, das Infanteriebattaillon das und das Artilleriebattaillon in der Nähe (das ganze Manövrieren muss sich ja auch lohnen) jenes - und das war es dann?

Wie gesagt: Ich würde da den Ansatz einer Kampagnenkarte (oder das Prinzip der Total War-Reihe auf dem PC) vermutlich bevorzugen, indem man die großen Verbände auf den logistischen Aspekt reduziert und dann die Kämpfe auf Blitzkrieg Commander, Flames of War oder Bolt Action runterbricht.

ABER: Vielleicht hab ich auch nur noch immer nicht verstanden, was den Reiz ausmacht, sich auf das Großtaktische als Tabletop (statt Brettspiel oder Kampagnenkarte) zu \"beschränken\" - deswegen finde ich diese Diskssion super (wollte keineswegs den Thread kapern, aber Thomas hatte ja auch solche Gedanken).

* ja, gibt auch welche mit Karten :thumbsup:

Thomas Kluchert:

--- Zitat --- (wollte keineswegs den Thread kapern, aber Thomas hatte ja auch solche Gedanken)
--- Ende Zitat ---
Dafür sind Diskussionsforen doch da. Außerdem habe ich schon, was ich brauche - einen gangbaren Ansatz. Alles Weitere folgt (irgendwann).

 
--- Zitat --- ABER: Vielleicht hab ich auch nur noch immer nicht verstanden, was den Reiz ausmacht, sich auf das Großtaktische als Tabletop (statt Brettspiel oder Kampagnenkarte) zu \"beschränken\" - deswegen finde ich diese Diskssion super [...].
--- Ende Zitat ---
Ich kann ja vielleicht mal erklären, warum ich die Idee reizvoll finde (ob es am Ende wirklich Spaß macht, weiß ich noch nicht). Reale Schlachten in der Größe von FoW beispielsweise tendierten ja eher dazu, ziemlich unausgeglichen zu sein (Ausnahmen bestätigen hierbei die Regel). Der ganze Blitzkrieg funktionierte ja nur durch Schwerpunktbildung und so war es ja auch bei den Kesselschlachten (beispielsweise Stalingrad). Das bedeutet für mich, dass die Hauptlast der Kämpfe eben nicht von ausgeglichenen Truppenpaarungen bestritten wurden - die Rote Armee hat ja nicht umsonst die Rumänen angegriffen, um die 6. Armee zu umfassen. Wenn man also beispielsweise die Schlacht von Stalingrad spielen auf einer Kampagnenkarte spielen wollen würden, hätte das mehrere Probleme:

* großer Aufwand, weil alle Verluste etc. festgehalten werden müssen
* es dauert lange, weil man nur einen kleinen Schlachtausschnitt darstellen kann, dementsprechend viele Spiele machen muss
* es würde wahrscheinlich zu ganz vielen extrem unausgeglichenen Spielen führen, die zwar strategisch eine Auswirkung haben, während des Spiels aber keinen Spaß machen (siehe Rumänen gegen russische Panzerspitzen)
Diese große Abstraktion finde ich auch (oder sollte ich sagen: vor allem?!) durch meine Erfahrungen mit DBA sehr interessant. Da gibt es letztlich auch nur eine festgelegte Anzahl Truppentypen, die auf allen Seiten gleich ist und die gleich handeln - diese setzt man eben nach ihrem Typ ein, nicht nach ihrer speziellen Ausprägung. Sowas in der Art erhoffe ich mir auch für ein modernes System: also ein Panzerbataillon hat gewisse Eigenschaften, da ist egal ob es aus 50 Pz. III G oder 47 Pz. III H besteht. Es ist schnell (ideal für Schwerpunktbildung), es gibt wenige davon, es ist gut gepanzert und so weiter. So dass man es auch historisch einsetzt. Mit ist nämlich aufgefallen, dass man in vielen Systemen gar nicht dazu kommt, etwa Panzer \"richtig\" einzusetzen, sondern es häufig effektiver ist diese mit der Infanterie vorgehen zu lassen - eben weil der Feind auch Panzer hat oder etwa die Reichweiten zu groß sind, dass eine Umfassung, ohne dem feindlichen Feuer zu entgehen, kaum möglich ist. Ich möchte diese \"Flair\" der verbundenen Waffengattungen haben, wo ich einen feindlichen Frontabschnitt durch Artillerie und Luftangriffe vorbereite um dann mit den Panzer durchzustoßen, dafür aber natürlich andere Ziele nicht angehen kann. Das hat mir noch kein Tabletop geboten.

MacGuffin:
So hatte ich das noch gar nicht betrachtet :smiley_emoticons_pirate2_light:

Stimmt schon - wenn man all die Aspekte in einen Kampagnenhintergrund verbannt, treten die von dir beschriebenen Probleme auf. Das macht die ganze Sache jetzt doch gleich viel interessanter.
Ich wollte mir auch gestern noch den Spielbericht von Decebalus einem Link anschauen, aber das Internet zickte rum und ich hab ewig an den 2,8 MB geladen :smiley_emoticons_pirate_irre:

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