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Autor Thema: Truppentypen - Fragen über Fragen  (Gelesen 2647 mal)

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W1nter

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« am: 24. Juni 2014 - 11:27:31 »

Edit.:
Ich habe gerade das hier gefunden:
Waffengattungen napoleonisch?
:thumbdown: Ich bin auch echt... naja...Hab ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen (oder so).


Hallo zusammen,

Willkommen zu meinem ersten Topic! ;)
Ich werde eher nicht mit 1:72 an den Start gehen, sondern doch lieber mit 28mm Perry / Warlord-Modellen. Die gefallen mir dann doch verdammt gut. Schwerpunkt wird hier wahrscheinlich bei den Briten liegen.
Jetzt bin ich allerdings etwas verwirrt, aber hier wird einem ja geholfen (erster Thread, direkt mit der Tür (Frage) ins Haus, super^^).

Also:
Ich weiss, dass es damals (natürlich ebenso wie heute) diverse \"Truppentypen\" gab.
Es müsste die British Line Infantry-Box der Perrys gewesen sein, welche neben der Kommandoeinheit und Linieninfanterie noch ein paar \"Riflemen\" enthält. So. Da gehts schon los...
Ich habe hier und da etwas nachgelesen (da sich meine Kenntnisse eher auf das Mittelalter beziehen, ich mich aber jetzt mal richtig mit der napoleonischen Zeit auseinandersetzen möchte) und die Truppentypen im Allgemeinen so verstanden:

Linieninfanterie, Füsiliere
Quasi der \"normale\" Soldat, schön in Linie und vorwärts!

Riflemen, Leichte Infanterie, Voltigeure
Halten sich bei der Linieninfanterie auf (?), entweder als Bestandteil der Linie oder eigene Einheit (?), bringen Unordnung in gegnerische Reihen bzw. stopfen Lücken in der Schlachtlinie (?)

Jäger
Kleine Gruppe, die für sich agiert und z.B. aus der Deckung heraus gezielt schießt.

Grenadiere
Die Jungs mit der großen Mütze ;) , \"Elitesoldat\" mit \"Handgranaten\"

Kürassiere
Schwere Kavallerie mit Brustpanzer/Helm, Pistole und Säbel

Dragoner, Carabinieri
Schwere oder leichte Kavallerie, mit Säbel und Gewehr

Husaren
Leichte Kavallerie mit Säbel (und Schusswaffe?)

Ulanen
Lanzenreiter



Je nach Soldaten-Typ gab es dann, um die Jungs auch voneinander zu unterscheiden, bestimmte Uniformierung/Kennzeichen/Ausrüstung etc. Hierzu existieren ja auch Bilder usw, da habe ich auch schon einige von gesehen.
Ich werde dazu ein paar Bücher beziehen, allerdings erst ab Mitte nächsten Monats.


So, jetzt ihr! Helft mir mal bitte, mich im \"Truppentypendschungel\" zurecht zu finden :blush2:

Edit.:
Ich habe gerade das hier gefunden:
Waffengattungen napoleonisch?
:thumbdown: Ich bin auch echt... naja...Hab ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen (oder so).
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1403602419 »
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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #1 am: 24. Juni 2014 - 11:35:24 »

Um welche Zeit geht es Dir denn? Wenn Du von Handgranaten bei Grenadieren sprichst, klingt mir das nach Mitte 18.Jh. und früher. Voltigeure gab es aber erst seit Napi Kaiser war.

Rifles, Voltigeure, Jäger etc. sind alles leichte Infanterie. Wie groß die Einheiten waren ist von Staat zu Staat unterschiedlich. Gab auch kleine Staaten, die fast nur einen Typ hatten.
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W1nter

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #2 am: 24. Juni 2014 - 11:38:15 »

Ah ok, hatte ich vergessen. Ich dachte da an 1815.
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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #3 am: 24. Juni 2014 - 11:50:59 »

Zitat von: \'W1nter\',\'index.php?page=Thread&postID=167782#post167782
Ah ok, hatte ich vergessen. Ich dachte da an 1815.
Man kann eigentlich bei allen Infanterietypen sagen, dass sie nicht besonders unterschiedlich eingesetzt wurden. Wenn man leichte Infanterie zur Hand hatte, dann übernahm sie manchmal Spezialaufgaben. Das hängt dann aber auch davon ab, ob diese leichte Infanterie eine gesonderte Bewaffnung hatte wie gezogene Läufe (wie bei Rifles und bspw. preußischen Jägern) oder kürzere Gewehre.

Wenn man allein schon von zeitgenössischen Darstellungen ausgeht, aber auch von Beschreibungen, suchten natürlich auch Linieninfanteristen wie Grenadiere und Füseliere im Dorfgefecht bspw. hinter Zäunen, in Häusern oder hinter Bäumen Deckung.
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W1nter

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #4 am: 24. Juni 2014 - 12:06:48 »

Hm okay. Das ist schon mal gut zu wissen. D.h. Leichte Infanterie könnte auch, (wie du schon sagtest) je nach Bewaffnung und Anzahl der Soldaten, urplötzlich die eigentliche Schlachtlinie verlassen um z.B. einen Flankenangriff o.Ä. durchzuführen? Sowas würde ich unter Spezialaufgabe verstehen. Oder, um den Dorfkampf aufzugreifen, \"mal eben fix\" ein Haus besetzen um von dort aus zu agieren. Klar, dort suchen sich die Soldaten ihre Deckung, da oftmals auch nicht so der Platz für eine breite Formation vorhanden ist (denke ich mal).

Zitat
Gab auch kleine Staaten, die fast nur einen Typ hatten.
Das wäre dann bestimmt auch eine Sache der Finanzierung, oder? Linieninfanterie dürfte doch, was Rekrutierung, Ausrüstung und Unterhalt angeht, teurer gewesen sein?
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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #5 am: 24. Juni 2014 - 13:49:36 »

Zitat von: \'W1nter\',\'index.php?page=Thread&postID=167788#post167788
1.
Hm okay. Das ist schon mal gut zu wissen. D.h. Leichte Infanterie könnte auch, (wie du schon sagtest) je nach Bewaffnung und Anzahl der Soldaten, urplötzlich die eigentliche Schlachtlinie verlassen um z.B. einen Flankenangriff o.Ä. durchzuführen? Sowas würde ich unter Spezialaufgabe verstehen. Oder, um den Dorfkampf aufzugreifen, \"mal eben fix\" ein Haus besetzen um von dort aus zu agieren. Klar, dort suchen sich die Soldaten ihre Deckung, da oftmals auch nicht so der Platz für eine breite Formation vorhanden ist (denke ich mal).

2.
Zitat
Gab auch kleine Staaten, die fast nur einen Typ hatten.
Das wäre dann bestimmt auch eine Sache der Finanzierung, oder? Linieninfanterie dürfte doch, was Rekrutierung, Ausrüstung und Unterhalt angeht, teurer gewesen sein?
1.
Wenn man sich Pläne von Vermessern des 18.Jh. anschaut, sieht man schon, dass die meisten Straßen äußerst unregelmäßige Breiten hatten. Je nach Region kannst Du vor einem Haus noch von einer Art Vorgarten oder sowas ausgehen, was dann wirklich die verfügbare Breite der Formation sehr limitiert hätte, jedenfalls in der Regel schmäler war als eine Sektion, ein Peleton oder sowas.

2.
Das Gegenteil ist mir eher bekannt. Linieninfanterie ist so ziemlich das billigste gewesen.
Aus Prestigegründen hatten viele Kleinstaaten erstmal vor allem Grenadiere (Elite) als Schlosswache. Dann gab es, weil schön bunt, auch nicht selten noch sowas wie Husaren.
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W1nter

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #6 am: 24. Juni 2014 - 15:47:46 »

Ahhhh gut. Ich dachte, dass die Leichte Infanterie \"günstiger\" gewesen wäre. Hmhm...wieder was gelernt. Ist aber auch eigentlich klar (das mit der Linien Infanterie), da die die Hauptlast des Kampfes getragen haben dürften. Da braucht man dann viele von und das sollte nicht zu teuer werden.
So ein \"Anfängerwissen\" muss man (ich) sich (mir) auch erst mal aufbauen...ich werde mich auf jeden Fall noch nach ein paar Büchern umgucken. Hier gibt es ja auch ein paar Empfehlungen dazu.
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Decebalus

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #7 am: 24. Juni 2014 - 16:34:59 »

Antwort für 1815.

Zitat von: \'W1nter\',\'index.php?page=Thread&postID=167779#post167779

Linieninfanterie, Füsiliere
Quasi der \"normale\" Soldat, schön in Linie und vorwärts!

Yes.

Zitat
Riflemen, Leichte Infanterie, Voltigeure
Halten sich bei der Linieninfanterie auf (?), entweder als Bestandteil der Linie oder eigene Einheit (?), bringen Unordnung in gegnerische Reihen bzw. stopfen Lücken in der Schlachtlinie (?)

Nein.

Engl. Rifles sind eher Jäger, wie Du sie unten nennst.
Leichte Infanterie sind für den leichten Kampf ausgebildete Spezialisten, die 1815 aber längst mehr oder minder normale Infanetrie geworden waren. Sowohl franz. Leichte Infanterie als auch Brit. Light Infanetrie hatte wiedrum eigene Flankenkompanien zum Plänkeln.
Voltigeurs sind franz. leichte Infanterie innerhalb eines Bataillons (sowohl leichtes als auch Lnienbataillon), die als Plänklerschirm rausgeschickt wurden.

Zitat
Jäger
Kleine Gruppe, die für sich agiert und z.B. aus der Deckung heraus gezielt schießt.

und Rifles. Spezialisten, die auch in größerer Stärke etwa so kämpft, wie Du es beschrieben hast. Mit einer besonderen Gewehr ausgerüstet = Scharfschützen.

Zitat
Grenadiere
Die Jungs mit der großen Mütze ;) , \"Elitesoldat\" mit \"Handgranaten\"

Granaten hatten die mal 50 Jahre früher. Inzwischen zwei Sorten: 1. Grenadierkompanien innerhalb eines Bataillons (so bei den Franzosen und der brit. Flanken-Komapnie). 2. eigene Bataillone (manchmal, etwa Österreicher, aus den Kompanien von Linienregimentern zusammengestellt), die Elite waren und meistens in reserve gehalten wurden für den entscheidenden Einsatz.

Zitat
Kürassiere
Schwere Kavallerie mit Brustpanzer/Helm, Pistole und Säbel

Ja, außer Pistolen war im 30jährigen Krieg. Jetzt sind es Karabiner, die aber im Einsatz unwichtig sind.
Carabiniers sind bei den Franzosen 1815 das gleiche, nur mit Messing-Kürass.

Zitat
Dragoner, Carabinieri
Schwere oder leichte Kavallerie, mit Säbel und Gewehr

Streiche Carabiniers. Dragoner sind Allround Kavallerie, die sowohl Aufklären als auch angreifen kann.

Zitat
Husaren
Leichte Kavallerie mit Säbel (und Schusswaffe?)

Zusammen mit anderer leichter Kavallerie (z.B. bei den Briten Light Dragoons) zum Aufklären und nur im Notfall zum Kämpfen.

Zitat
Ulanen
Lanzenreiter

Ja.
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Pappenheimer

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #8 am: 24. Juni 2014 - 16:44:55 »

Die Büchsen müssten m.E. teurer sein als glattläufige Musketen (Gewehre).
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Paul III

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #9 am: 24. Juni 2014 - 17:42:39 »

Ich gehe vor allem davon aus, dass die Ausbildung eines Scharfschützen wesentlich länger gedauert hat als die eines Linieninfanteristens, deshalb gab es da wahrscheinlich auch mehr.

Wenn das jetzt nicht stimmt bitte verbessern :)
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Poliorketes

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« Antwort #10 am: 24. Juni 2014 - 18:49:18 »

Darum wurden Jäger (Soldaten) ja auch aus Jägern (Waidmänner) rekrutiert, die konnten schon schießen und kannten sich mit Büchsen aus.

Linieninfanterie waren Standardtruppen, die im Laufe der napoleonischen Kriege immer schlechter ausgebildet waren. Leichte Infanterie, Grenadiere, Gardeinfanterie und Jäger hatten eine erweiterte Ausbildung, allerdings nicht unbedingt alle in gleichem Maß.

Zur Reiterei: Chevauxlegers, Husaren, leichte Dragoner, Ulanen usw. waren leichte Reiterei. Dragoner, Carabiniers, Kürassiere und Corps d\'Arms schwere Reiterei. Gerade die schwere Reiterei war 1813 rar geworden, da schlicht die Pferde fehlten. Ein Husar kann zur Not auch mal auf einem zivilen Reitpferd lostraben, Kürassiere brauchen schwere Pferde, die richtig teuer waren.
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umbranoctis

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« Antwort #11 am: 24. Juni 2014 - 20:01:13 »

Ich würde mich hier gerne, da es gerade passt, noch mit einer Spezialfrage einklinken:
Ich blicke bei der Uniformierung der britischen \"Flank Companies\" noch nicht so ganz durch:
1. Die unterscheiden sich von der Linieninfanterie nur durch die Flügel auf den Schultern und einen andersfarbigen Püschel (bzw. bei Grenadieren Granatenembleme auf dem Tschako), oder?
2. Sowohl Grenadiere, als auch Leichte Infanterie bilden eine Flank Company (je 1:1 zusammengelegt)?
3. Jetzt das Detailwissen, dass mir am meisten fehlt: Wie haben die Püschel (wie heissen die richtig?) sich farblich unterschieden?
4. Hat jemand eine gute Buchempfehlung diesbezüglich?
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Decebalus

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« Antwort #12 am: 24. Juni 2014 - 20:14:08 »

Zitat von: \'umbranoctis\',\'index.php?page=Thread&postID=167834#post167834
Ich würde mich hier gerne, da es gerade passt, noch mit einer Spezialfrage einklinken:
Ich blicke bei der Uniformierung der britischen \"Flank Companies\" noch nicht so ganz durch:
1. Die unterscheiden sich von der Linieninfanterie nur durch die Flügel auf den Schultern und einen andersfarbigen Püschel (bzw. bei Grenadieren Granatenembleme auf dem Tschako), oder?
Ja
Zitat
2. Sowohl Grenadiere, als auch Leichte Infanterie bilden eine Flank Company (je 1:1 zusammengelegt)?
Nein. Es gibt eine Leichte Flankenkompanie und eine Grenadier-Kompanie von insgesamt 10 Kompanien.
Zitat
3. Jetzt das Detailwissen, dass mir am meisten fehlt: Wie haben die Püschel (wie heissen die richtig?) sich farblich unterschieden?

Grenadierpüschel weiß, leichte Inf.-Püschel (na dreimal raten!) grün.

Die Mont-Saint-Jean-Site ist in Zweifelsfall immer gut zum nachschauen.
Beispiel Bataillon

Zitat
4. Hat jemand eine gute Buchempfehlung diesbezüglich?

Osprey?
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Pappenheimer

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« Antwort #13 am: 25. Juni 2014 - 10:53:29 »

Zitat von: \'Poliorketes\',\'index.php?page=Thread&postID=167826#post167826
Linieninfanterie waren Standardtruppen, die im Laufe der napoleonischen Kriege immer schlechter ausgebildet waren. Leichte Infanterie, Grenadiere, Gardeinfanterie und Jäger hatten eine erweiterte Ausbildung, allerdings nicht unbedingt alle in gleichem Maß.
Wie soll denn diese \"erweiterte\" Ausbildung der Grenadiere und Gardeinfanterie ausgesehen haben?

Ich hatte mal mit jemandem eine Diskussion zu Gardetruppen und anderer Elite. Generell war wahrscheinlich oftmals ungünstig für die Routine, wenn diese Gardeeinheiten recht selten zum Einsatz kamen.
Grenadiere der Linieninfanterie waren meines Wissens vorrangig erfahrener, weil sie bspw. bei den Franzosen eine Anzahl Feldzüge mitgemacht haben mussten. Wenn sich die Capitaines der Grenadierkompanien neue Grenadiere aus den Füselierkompanien aussuchen durfte, wäre aber auch auch die Frage, in wie weit dann die Füselierhauptmänner ihre besten Männer vorschlugen.
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Shapur

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Truppentypen - Fragen über Fragen
« Antwort #14 am: 25. Juni 2014 - 14:04:58 »

Ihr denkt mit heutigen Maßstäben. Es gab damals keine Schulungen für besondere Verwendungen, ok mal bestimmte Truppen 95th rifles bei den Briten ausgenommen. Für alle anderen waren bestimmte mit gebrachte Kriterien ausschlaggebend. Du bist damals nur Grenadier geworden, weil du groß und stark warst. Warst du klein und flink wurdest du vielleicht der leichten Kompanie zugeteilt. Ansonsten warst du Linie.

Zur Garde bist du auf zwei Wege gekommen, du bist gleich in die entsprechende Einheit eingetreten (Briten und ähnliche) oder du wurdest dazu aufgrund deiner Dienstzeit und Feldzugerfahrung vorgeschlagen/gezogen (Franzosen).

Du wurdest auch Kompanieschreiber nur deshalb, weil du der einzige Tropf in dem Haufen warst, der lesen und rechnen konnte.

Die tollen vielen Bezeichnungen der verschiedenen Truppengattungen sind für Friedenszeiten gedacht gewesen, wo sie dann die verschiedene Ausbildungsschwerpunkte darstellen. Außerdem immer eine tolle Möglichkeit eine schöne neue Uniform zu haben, wenn du der nette Monarch bist und mal etwas farbliche Auswahl bei deinen Truppenparaden haben möchtest. Außerdem spornt es die Truppe an, einen eigenen Gegner zu haben. Frag mal einen der bei Bundeswehr gewesen ist, nach den Panzergrenadieren. \"Es ist kein Mensch, es ist kein Tier, es ist ein Panzergrenadier.\" oder nach den Pionieren, Nachschieberen und der Instandsetzungstruppe.
Die Franzosen haben z.B. ihre Truppen auf dem Marsch ausgebildet. Die Jungs wurden in ein Depot eingezogen, ausgerüstet, durften 3x eine Waffe abfeuern und wurden dann Zugweise in Marsch gesetzt. Diese Einheiten wurden an bestimmten Stellen zu Kompanien und dann zu Marschbattalionen zusammengefasst. Reiter wurden zu Fuß zum Sammelpunkt in Bewegung gesetzt und haben meistens erst in Köln ihr Pferd gesehen.

1814 zum Beispiel konnte die Junge Garde nicht einmal Plänkler vorschicken.
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