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Autor Thema: Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656  (Gelesen 13820 mal)

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Sorandir

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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656
« Antwort #15 am: 11. September 2014 - 20:54:28 »



\"Seit wir den Sitsch verlassen haben, hat sich vielerlei Kriegsvolk in diesen blühenden Landstrich aufgemacht.
Von altersher sind die Einheimischen Fremden gegenüber verschlossen und misstrauisch und sie haben auch allen Grund dazu, wie ich meine.
Gerüchte, Schreckensnachrichten und Augenzeugenberichte verbreiten sich schnell wie Lauffeuer in der weiten Steppe.
Mit einem heißen Becher Honigwein habe ich so manchem die Zunge gelöst. So höret nun, wie es um den Kriege steht:
Die Schweden und Brandenburgischen haben ihre Städte im Norden verlassen.
Im Osten wurde von der polnischen Kronarmee, aber auch von einem großen Reitertrupp berichtet. Ob es sich aber dabei um Türken oder Tartaren handelt, ließ sich nicht herausfinden.
Gestern trank ich mit einem fahrenden Kesselflicker aus Warszawa. Er faselte was von einem Gefecht bei Mielau, das aber wohl für beide Seiten glimpflich ausging. Wer die Streithähne aber waren, daran konnte sich der armselige Tropf nicht mehr erinnern.
Truppen des Zaren wurden bei Tylsa gesichtet.
Deutsche rücken aus südlicher Richtung voran.
Unsere Zaporoger Kosaken liegen noch auf der Bärenhaut und scheuchen sich gegenseitig die Läuse aus dem Fell. Aber die Kuhjen-Atamane knirschen mit den Zähnen und rasseln mit den Säbeln. Sie wollen sich von den Tartaren nicht länger auf der Nase herum tanzen lassen.  Noch hält unser Hetman und der grausige Bey gute Ordnung unter dem Haufen. Aber alsbald könnte schon ein Funke ausreichen um das Pulverfass hochgehen zu lassen.
Das ist natürlich alles noch nichts gegen den Aufstand den unsere Leute und der alte Khmelnitzky damals in der Ukraine entfesselten, aber ich sage: die Sturmwolken sammeln sich !   \"
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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656
« Antwort #16 am: 11. September 2014 - 20:58:21 »

Spielleiterinformationen:

Da es zu mehreren Nachfragen kam, hier nochmal ein paar Klarstellungen zu Ortschaften, Garnisonen, Kontributionen und Plünderungen:

1. möchte man eine Garnison in eine Ortschaft abkommandieren, Kontributionen einfordern, eine Ortschaft plündern oder belagern, MUSS sich die Streitmacht des Spielers (zumindest während ihrer Bewegung) auf dem GLEICHEN Hexfeld wie die Ortschaft befinden. Das heißt, das Hexfeld in dem sich die Ortschaft befindet muss nicht das Start- oder Zielfeld sein, aber mindestens irgendwann mal während der Bewegung in einem Spielzug muss sich eine Streitmacht im selben Hexfeld wie die Ortschaft aufhalten.
2. alle Ortschaften sind entweder neutral, feindlich oder verbündet.
2a. welchen Status eine Ortschaft hat, erfährt ein Spieler i.d.R. erst, wenn er sich in der Nähe befindet (innerhalb der Kundschafter-Reichweite von 2 Hexfeldern)
3. neutral heißt: es handelt sich entweder um freie Städte oder um unbesetzte Dörfer.
3a. wenn nicht explizit in Spielleiterinformationen, Kurierberichten oder Chronisten-Verlautbarungen (von Maksim) erwähnt wird, dass eine Stadt oder Hauptstadt zu einer bestimmten Nation gehört, sind Städte immer neutral.
3b. Der Begriff \"Hauptstadt\" umreißt nur die besondere Bedeutung, sowie überdurchschnittliche wirtschaftliche und militärische Stärke der Ortschaft. Er ist nicht dahingehend falsch zu verstehen, dass es sich um nationale Hauptstädte und Regierungssitze im modernen Sinne handelt (die Begriffe \"Großstadt\" und \"Metropole\" erschienen mir hierfür zu modern).  
4. feindlich heißt: es handelt sich entweder um Städte die einer gegnerischen Kriegspartei angehören oder um von feindlichen Garnisonen besetzte Städte oder Dörfer
5. verbündet heißt: es handelt sich um eine (Haupt-) Stadt die einer verbündeten Kriegspartei angehört oder von Garnisonen einer verbündeten Kriegspartei besetzte Städte und Dörfer.
6. Kontributionen kann man nur von neutralen, selbst besetzten oder verbündeten Ortschaften einfordern
7. möchte man bei feindlichen Ortschaften Kontributionen einfordern oder plündern, muss man vorher erst die Bürger und eventuelle feindliche Garnisonen besiegen.
8. möchte man neutrale Ortschaften plündern, muss man vorher erst die Bürger besiegen.
9. möchte man eine Garnison in ein Dorf abkommandieren, muss dieses Dorf entweder verbündet oder neutral oder von der eigenen Streitmacht vom Feind erobert worden sein.
10. möchte man eine Garnison in eine Stadt legen, muss diese entweder der eigenen Kriegspartei angehören oder von der eigenen Streitmacht erfolgreich belagert und erobert worden sein
11. damit eine Ortschaft am Ende der Kampagne als besetzt gilt, muss die Garnison aus mindestens 3 Basen bestehen
12. Kontributionen einfordern können auch Garnisonen mit weniger als 3 Basen (Ausnahme: Artilleriebatterien alleine können nie Kontributionen einfordern)  

Unabhängig davon noch folgende Klarstellung:
Wenn neue Einheiten rekrutiert werden, müssen immer komplette Einheiten gekauft werden.
Man kann nur einzelne Basen rekrutieren, wenn die neu zu rekrutierende Einheit standardmäßig aus nur einer Base besteht (kommandierte Schützen und Artillerie) oder zum Auffüllen von Verlusten bei bereits in der Streitmacht vorhanden Einheiten.
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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656
« Antwort #17 am: 12. September 2014 - 12:00:07 »

Vielen Dank für die Konkretisierungen.

Ich werde heute vermutlich etwas vor dem Abgabetermin mein Befehlsblatt abschicken, weil ich am WE normalerweise wenig Zeit habe.

Echt tolle Sache das Versteckspiel. Bin schon sehr auf den Ausgang und Deine finale Auswertung der Spielerzüge nach dem Spiel gespannt.  :thumbsup:
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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656
« Antwort #18 am: 18. September 2014 - 20:56:11 »



\"Gemächlich zieht der Dnjepr dahin\", wie meine Mamuschka zu sagen pflegte.
Heuer gibt es nur recht wenig zu vermelden, da wohl die großen Herren mit ihren Battalien friedlich im Lande auf und ab ziehen.
Graudenz soll hingegen fürchterlich geplündert worden sein, heißt es auf den Straßen und in den Tavernen.
Ein Regiment niederdeutscher Söldner soll dort sein unrühmliches Ende gefunden haben.
Von Mielau her haben wir das Dröhnen von groben Stücken bis in unser Kriegslager gehört. Da haben zwei gar trefflich aufeinander gespielet.
Na sdorowje !
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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656
« Antwort #19 am: 25. September 2014 - 20:19:44 »



Der Kämmerer von Allenstein hat seine Tochter wieder !
Es hat mein altes Herz erfreut zu sehen, wie die beiden an uns vorüberzogen. Der alte Mann heulte vor Freude und Erleichterung und das Weiblein mit Augen klar wie der Winterhimmel und Haut wie Stutenmilch, strahlte ob ihrer jüngsten Befreiung. Viele unserer Moloitisy zwirbelten ihre Schnurrbärte und verzehrten die Holde mit den Augen.
Aber der Alte hat kein Fortune. Er war nimmer in der Lage, die von ihm ausgelobte Belohnung auch selbst zu begleichen. Also hat er tief in das Stadtsäckel von Allenstein gegriffen, damit ihm nicht die geprellten Befreier zürnen.
Als ihm der Magistrat auf die Schliche kam, wurde der Alte und seine schöne Tochter der Bürgerrechte für ledig erklärt und mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt.
Unterwegs trafen wir auf einige der Tartaren, die die Schönheit entführt hatten. Sie jaulten wie getretene Hunde und klagten, dass man ihnen übel auf die Köpf geschlagen hätte. Von dem Chambul ist nicht mal mehr die Hälfte am Leben. Wir nahmen ihnen alles ab was sie hatten und jagten sie zum Teufel.

Vorher entlockten wir ihnen noch folgende Informationen:
Die Moskovier halten in Tylsa fröhlich Regiment und auch die Radziwills bewegen sich nicht. Janusz Radziwill soll letzthin des öfteren das Blut gekocht haben, so dass er kräftig zur Ader gelassen werden musste. Das soll den litauischen Löwen viel Kraft gekostet haben.  

Vor einigen Tagen traf ich auf einen Artilleristen aus dem fernen Spanien. Er hatte sich aufgemacht um sich der kaiserlichen Armee, oder zumindest der katholischen Sache anzuschließen. Er hatte einen tiefroten Rijoha bei sich, den wir zusammen unter einer dicken Ulme tranken. Nach einigen tiefen Schlucken wurde er ungehalten und beschwerte sich, dass sich sein Unterfangen schwieriger herausstellt, als erwartet. Die Kaiserlichen würden sich im Süden, die Polen aber im Norden herumtreiben. Und das obwohl man doch meinen könnte, dass sie gemeinsame Kriegsziele haben sollten. Nachdem die Flasche geleert war, machte er sich auf den Weg, weil er ja noch viele Meilen vor sich hatte.  

Um Allenstein und Osterod wird vielerlei Kriegsvolk gemeldet. Von denen muss dann auch einer obgemeldete Tartarenhorde zerhauen haben.

Allüberall beklagt man sich über die schlimme Theuerung, die eingesetzt hat, seit die vielfältigen Armaden durch die Lande ziehen. Nehmen sie allhier viel Geld und Viktualien von den armen Landleuten und Dorfbewohnern. Dies wird nicht in die Länge so weitergehen und die Kriegsherren werden sich darauf gefasst machen müssen, dass der Goldbrunnen nicht mehr so eifrig sprudelt, wie zuvorderst.  


Gerüchte:


Ein sibirischer Pelzhändler war jüngst in schlimmen Händel mit der Allensteiner Kaufmannsgilde verstrickt. Er sucht daher einen Geleitschutz von Allenstein nach Osterod. Er hat hierfür eine Lohnung von 80 Golddukaten ausgelobt.    

Livländische Kürassiere haben die private Goldschatulle des polnischen Hetmanns der Krone Sapyeha erbeutet. Darin sollen sich Kleinodien für über 500 Golddukaten befinden.
Sie hausen nun in Lyck und verhuren, versaufen und verprassen das Vermögen.
Wenn man es ihnen zügig wegnehmen könnte, wären bestimmt noch viele schöne und wertvolle Preciosa vorhanden.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1413207297 »
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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656
« Antwort #20 am: 02. Oktober 2014 - 20:07:44 »



Ach wie wunderbar sicher sind heuer hierzuland die Straßen und Wege. Der Pelzhändler der mit der Allensteiner Händlergilde so viel Zank hatte, ist sicher und wohlbehalten in Osterod angekommen.
Aber der Stadt droht neues Ungemach, lagert doch die nächste Armee vor Ihren Toren. Die Reisenden, die mir das erzählten, waren sich aber nicht sicher, ob es Deutsche oder gar Schweden wären.

Flüchtlinge erzählten mir, dass es in Thorn hart hergeht. Sie konnten gerade noch entrinnen, als sich der kaiserliche Belagerungsring um die Stadt schloss.
Derweil die Stadtältesten wohl zum Äußersten entschlossen sein mögen.

In unser Kriegslager und das der Horde ist Bewegung gekommen. Unweit unserer Wagenburg ist eine große Streitmacht aufmarschiert, mit nicht wenig Fußsoldaten. Unsere Kundschafter konnten noch nicht die Banner erkennen, aber wir sind zu allem bereit und entschlossen. Zudem ein Ataman davon sprach, dass unser Hetman Khmelnitzky unterwegs wäre, um Geheimverhandlungen mit einer der Kriegsparteien zu führen. Immerhin war dies hinreichend geheim genug, dass ich ihm nicht entlocken konnte, bei wem sich unser Hetman umhertreibt.
Allerdings ist der Befehl ergangen, dass sich unsere Moloitsy marschbereit machen sollen. Wenn der Hetmann wieder zurück kehrt, will er aufbrechen um ein paar Gurgeln umzudrehen.

Von einem fahrenden Weinhändler habe ich vernommen, dass er jüngst eine große Feier und ein wüstes Gelage bei den Osmanen ausgerichtet hat. Dabei wurde wohl so mancher Weinschlauch geleert.
Und das obwohl Allah dem Muselmann doch solches verbietet. Scheinheiliges Pack, allesamt.
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« Antwort #21 am: 08. Oktober 2014 - 15:37:59 »

Was macht die Gerüchteküche? ;)  :whistling:
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« Antwort #22 am: 09. Oktober 2014 - 09:11:25 »

Zitat von: \'Graf Gaspard de Valois\',\'index.php?page=Thread&postID=176305#post176305
Was macht die Gerüchteküche?
Wieso? Diesmal glaube ja selbst ich mal auf dem neuesten Stand zu sein.  :D
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« Antwort #23 am: 09. Oktober 2014 - 09:34:54 »

Ehrlich? Mhmm?  ?(
Also ich tappe nach wie vor im Dunkeln! :blink_1:  :pinch:
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« Antwort #24 am: 09. Oktober 2014 - 20:01:28 »

Alle älteren Gerüchte, die nicht widerlegt, bestätigt, erledigt oder durchgestrichen sind, machen natürlich nach wie vor im Kampagnengebiet die Runde...


UPDATE 13.10.2014

Hier noch einige Impressionen aus der Kampagne:



Livländische \"schwarze\" Kürassiere kämpfen verzweifelt darum, ihre auf Wägen verladene Kriegsbeute in Sicherheit zu bringen.
Aber der gierige Feind ist schon nahe ...


Geleitschutz für einen Händler


Die Häscher haben den Flüchtenden gestellt und geben eine Salve auf seine Beschützer ab.


Impressionen aus Thorn: brennende Häuser und fliehende Bewohner
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« Antwort #25 am: 13. Oktober 2014 - 15:34:08 »



Es geht heiß her heuer !

Mir graust, wenn ich an vorgestern denke. In welch unchristliche Hölle sind wir geraten ! Kaum haben wir mit unserm Hetman und seinen Verbündeten das Dorf verlassen, hat uns eine feindliche Streitmacht empfangen. Man konnte sich nicht zu einem Angriff entschließen. Also ließen sie uns den ganzen Tag in Schlachtordnung auf dem Feld stehen, währenddessen beide Seiten fröhlich ihre Stücke abbrannten. Hei ! was ein Dröhnen, Wummern und Krachen, dass mir jetzt noch die Ohren klingeln mögen.
Ein Falkonett des Feindes hat meinem lieben Wassily den strohgefüllten Kopf abgerissen und ich brauchte bis nach Mitternacht um die Stückchen seines Gehirnes aus meinem Rocksaum zu klauben. Armer Wassily, wer hätte gedacht, dass so viel Gehirn in deinen alten Schädelwänden wohnt. Die Jungfrau sei deiner sündhaften Seele gnädig.
O möge dies das letzte Bombardement gewesen sein, unter dem ich so untätig leiden musste. Dann lieber frisch drauf, mit glimmender Lunte und blankem Säbel !

Ein Fuhrmann berichtete mir, dass er den Tross mit den großen Belagerungsgeschützen des deutschen Kaisers begleitet hätte, als dieser von Thorn abzog.
Thorn ist gefallen und die kaiserliche Soldateska wütet in den Gassen und Straßen. Das ist wohl das Ende einer einst blühenden und gedeihenden Stadt.
Der Geschütztross wurde aber in der Nähe von Leslau von einer Abteilung schwedischer Reiterei überfallen und zeitweise gehörig durcheinander gebracht worden.
In dem ganzen Tumult wären einige schweren Kanonen herrenlos zurückgeblieben. Sie wären unbewacht, man müsste nur hingehen und sie holen.  

Mir wurde berichtet, dass im Norden ein Gefecht stattgefunden hat, aber nicht um Allenstein soll es gegangen sein. Vielmehr ein Kampf in der Ebene. Vielleicht haben sich die hohen Herren doch zum Schlagen entschieden.

Achja, den räuberischen Livländern soll ein guter Teil des Kriegsschatzes abhanden gekommen sein, den sie ihrerseits dem Kron-Hetman Sapyeha abgenommen haben. Es soll einigen gar ungut bekommen sein, in welcher Manier sie traktieret wurden. Der Rest von ihnen wäre mittlerweile mit dem Schatz aber über alle Berge.
Das alles hat mir einer ihrer Stallburschen erzählt, der mit seinem Herren kürzlich in der Nähe weilte. Er berichtete weiter, dass viele der anständigeren Kürassiere mittlerweile die Reue gepackt hätte und sie sich wieder einer regulären Truppe anschließen wollen. Sie hätten ein Regiment gebildet und würden an der Straße zwischen Allenstein und Rastenburg lagern.  Von dort wollen sie sich für wenig Geld jedem rechtschaffenen Heerführer anschließen, der sie treulich behandelt und für ihren Unterhalt aufkommt.  


Gerüchte:

Auf der Straße südlich von Leslau befinden sich einige herrenlose schwere Geschütze. Es dürfte nicht schwer sein, sich diese anzueignen.

Ein Regiment schwerer Kürassiere lagert an der Straße zwischen Allenstein und Rastenburg. Für wenig Sold wollen sie sich dem Kommando eines rechtschaffenen Heerführers unterstellen.
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« Antwort #26 am: 14. Oktober 2014 - 11:46:39 »

Da geht es ja mal richtig hoch her und wir haben einige Herausforderungen...
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« Antwort #27 am: 23. Oktober 2014 - 20:25:20 »



„Ah, welch Genugtuung für meine Kosakenehre !
Mussten wir doch letzthin dies unchristliche Bombardement erdulden und untätig wie Lämmer unter dem Messer des Schächters stehen. Aber nun war es an der Zeit, dem Feind mit dem Säbel an die Gurgel zu gehen. Und bei Gott wie wir das getan haben !
Wir wüteten unter ihnen wie der Wolf in der Schafsherde, unter unseren gewaltigen Hieben mussten sie alle vergehen, es konnte nicht anders sein.
Nur die Peresjawl-Kosaken, die sich noch großmäulig rühmten, den Moskauern Strelitzen vor Perekop ihre Berdische Äxte abgenommen zu haben, die hatten einen guten Teil gefallener Brüder zu beklagen.
Das was vom Feind noch übrig war, hat sich wieder davon gemacht nach Westen. Unser rühmlicher Verbündeter ist aber nach Süden weitergezogen.
An der Weichsel sollen einige Kriegsflüchtlinge wieder in das geplünderte Thorn zurückgekehrt sein. Wohl ist die kaiserliche Armada weitergezogen.
Mir erzählte ein Botenreiter, dass es nördlich von Allenstein erneut heiß hergegangen sei. Da hätten in einer ordentlichen Schlacht viele gute Soldaten ihre Seele ausgehaucht.
Gestern kam ein ruthenischer Fahnenflüchtiger, wollte den Eid ablegen und sich uns anschließen. Er wurde aber als ein untreuer Geselle erkannt, in Eisen gelegt und peiniglich gezwickt. Er erzählte, dass seine Spießgesellen einen größeren Trupp in der Nähe ihres Lagers erspäht hätten. Welchen Fahnen die Fremden folgen,  konnte er aber nicht sagen und auch sonst nichts von Belang. Heute morgen wurde er an einen schönen Kirschbaum gehängt.„
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« Antwort #28 am: 30. Oktober 2014 - 21:11:06 »



„Es tut gut, wieder die Beine langzumachen und sich ein gemütliches Pfeiffchen zu stopfen, nach dem ganzen Massakrieren von ausländischen Eindringlingen. Mir schwirrt noch der Kopf von der Siegesfeier, die wir in unserem Lager veranstaltet haben. Schon lange haben wir nicht mehr so ausgelassen gezecht, getanzt und gesungen.
Von Allenstein und Osterod hört man, dass sich dort schon wieder alles hingezogen hat, grad so wie die Schmeissfliegen beim Kuhhaufen.
Dort bittet der Schwede die Lahij zum Tanz !
Der Osmane macht die Weichsel unsicher, da traut sich schon so mancher Fischer nicht mehr aufs Wasser.
Das Raubgesindel bei Rastenburg wollte sich letzthin einen großen Speckstreifen ertappen und hat einige Infanteristen abgepasst. Waren aber sehr bestürzt, als sie merkten dass es sich um viele tapfre Fähnlein handelte und der Schinken größer war als wie ihre dreckigen Mäuler. Sie haben sich gehörig daran verschluckt.
Vor wenigen Tagen war eine Abordnung unseres polnischen Monarchen Jan Kazimir hier. Sie wollten ausloten wie die Möglichkeiten eines Bündnisses mit den Tartaren wären. Als ich des Abends mit einigen Pancerni der Lauda-Schwadron trank, erzählten sie mir eine anrührige Geschichte:
Boguslav Radziwill, der Neffe des litauischen Hetmanns Janusz Radziwill soll auf Taurogi ein schönes Weib gefangen halten. Ihr Verlobter ist ein Pan Kmicic, der hoch in der Gunst unseres polnischen Königs steht. Kmicic hätte seiner Majestät vor kurzem sogar das Leben gerettet. Zur Stunde ist er irgendwo auf Raubzug in Tartaren-Manier. Der König ließ verkünden, dass er persönlich sehr glücklich wäre, wenn Kmicic nach seiner Rückkehr die Schöne in die Arme schließen und Hochzeit feiern kann. Der König gewährt dem, der das Weib zu ihm bringt: eine vollständige Amnesie eventueller Verfehlungen gegen die polnische Krone und eine Entlohnung von 400 Stücken gemünzten Goldes. Außerdem will er dem ruhmvollen Retter sofort eine Schwadron Husaria unterstellen.
Pikanterweise soll aber auch Boguslav Radziwill der Holden mit Haut und Haaren verfallen sein. Er hat Taurogi schwer befestigen lassen und gute Kanonen und viel Fußvolk darein gelegt. Also wenn ich das so höre, glaube ich nicht, dass der Pole auf Freiersfüßen schon bald Hochzeitsglocken hören wird.    


GERÃœCHTE:
An der Ostseeküste östlich von Elbing soll ein Kriegsschiff gestrandet sein. Welcher Nation es sei, hat man mir nicht gesagt. Aber es hätte wohl eine Ladung Bernstein an Bord, die beim Wert von 200 Goldmünzen und mehr liegen soll.

Die polnische Husaria von Pan Czarniezki hat südöstlich von Königsberg Lager bezogen. Jeder kennt hier die Geschichten, wie sie dem litauischen Löwen Janusz Radziwill schweren Abbruch getan haben. Der Hetmann hat ihnen Todfeindschaft geschworen und ein Kopfgeld auf Czarniezki ausgesetzt. Es winken demjenigen 300 Münzen litauischen Goldes, der die Husaria auseinandertreibt und Czarniezki schlägt.  

Der polnische König hat dem, der die Braut von Pan Kmicic aus Taurogi befreit, eine vollständige Amnesie eventueller Verfehlungen gegen die polnische Krone, eine Entlohnung von 400 Stücken gemünzten Goldes und die Unterstellung einer Schwadron Husaria, in Aussicht gestellt.
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« Antwort #29 am: 07. November 2014 - 12:59:41 »

Dem Radziwill muss man wohl mal aufspielen, dass er auf die Beine kommt, der Bärenhäuter...  :smiley_emoticons_pirat:

Wir placken uns ab und der mauert nur seine Angebete ein.

Bin schon gespannt wie es weitergeht.  8)

Was sich hier mal wieder bewahrheitet ist das alte Lied, dass es zum Kriegführen drei Dinge braucht, Geld und ...
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