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Play-by-mail (PBM) - Die blutige Sintflut 1656

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Sorandir:


\"Seit wir den Sitsch verlassen haben, hat sich vielerlei Kriegsvolk in diesen blühenden Landstrich aufgemacht.
Von altersher sind die Einheimischen Fremden gegenüber verschlossen und misstrauisch und sie haben auch allen Grund dazu, wie ich meine.
Gerüchte, Schreckensnachrichten und Augenzeugenberichte verbreiten sich schnell wie Lauffeuer in der weiten Steppe.
Mit einem heißen Becher Honigwein habe ich so manchem die Zunge gelöst. So höret nun, wie es um den Kriege steht:
Die Schweden und Brandenburgischen haben ihre Städte im Norden verlassen.
Im Osten wurde von der polnischen Kronarmee, aber auch von einem großen Reitertrupp berichtet. Ob es sich aber dabei um Türken oder Tartaren handelt, ließ sich nicht herausfinden.
Gestern trank ich mit einem fahrenden Kesselflicker aus Warszawa. Er faselte was von einem Gefecht bei Mielau, das aber wohl für beide Seiten glimpflich ausging. Wer die Streithähne aber waren, daran konnte sich der armselige Tropf nicht mehr erinnern.
Truppen des Zaren wurden bei Tylsa gesichtet.
Deutsche rücken aus südlicher Richtung voran.
Unsere Zaporoger Kosaken liegen noch auf der Bärenhaut und scheuchen sich gegenseitig die Läuse aus dem Fell. Aber die Kuhjen-Atamane knirschen mit den Zähnen und rasseln mit den Säbeln. Sie wollen sich von den Tartaren nicht länger auf der Nase herum tanzen lassen.  Noch hält unser Hetman und der grausige Bey gute Ordnung unter dem Haufen. Aber alsbald könnte schon ein Funke ausreichen um das Pulverfass hochgehen zu lassen.
Das ist natürlich alles noch nichts gegen den Aufstand den unsere Leute und der alte Khmelnitzky damals in der Ukraine entfesselten, aber ich sage: die Sturmwolken sammeln sich !   \"

Sorandir:
Spielleiterinformationen:

Da es zu mehreren Nachfragen kam, hier nochmal ein paar Klarstellungen zu Ortschaften, Garnisonen, Kontributionen und Plünderungen:

1. möchte man eine Garnison in eine Ortschaft abkommandieren, Kontributionen einfordern, eine Ortschaft plündern oder belagern, MUSS sich die Streitmacht des Spielers (zumindest während ihrer Bewegung) auf dem GLEICHEN Hexfeld wie die Ortschaft befinden. Das heißt, das Hexfeld in dem sich die Ortschaft befindet muss nicht das Start- oder Zielfeld sein, aber mindestens irgendwann mal während der Bewegung in einem Spielzug muss sich eine Streitmacht im selben Hexfeld wie die Ortschaft aufhalten.
2. alle Ortschaften sind entweder neutral, feindlich oder verbündet.
2a. welchen Status eine Ortschaft hat, erfährt ein Spieler i.d.R. erst, wenn er sich in der Nähe befindet (innerhalb der Kundschafter-Reichweite von 2 Hexfeldern)
3. neutral heißt: es handelt sich entweder um freie Städte oder um unbesetzte Dörfer.
3a. wenn nicht explizit in Spielleiterinformationen, Kurierberichten oder Chronisten-Verlautbarungen (von Maksim) erwähnt wird, dass eine Stadt oder Hauptstadt zu einer bestimmten Nation gehört, sind Städte immer neutral.
3b. Der Begriff \"Hauptstadt\" umreißt nur die besondere Bedeutung, sowie überdurchschnittliche wirtschaftliche und militärische Stärke der Ortschaft. Er ist nicht dahingehend falsch zu verstehen, dass es sich um nationale Hauptstädte und Regierungssitze im modernen Sinne handelt (die Begriffe \"Großstadt\" und \"Metropole\" erschienen mir hierfür zu modern).  
4. feindlich heißt: es handelt sich entweder um Städte die einer gegnerischen Kriegspartei angehören oder um von feindlichen Garnisonen besetzte Städte oder Dörfer
5. verbündet heißt: es handelt sich um eine (Haupt-) Stadt die einer verbündeten Kriegspartei angehört oder von Garnisonen einer verbündeten Kriegspartei besetzte Städte und Dörfer.
6. Kontributionen kann man nur von neutralen, selbst besetzten oder verbündeten Ortschaften einfordern
7. möchte man bei feindlichen Ortschaften Kontributionen einfordern oder plündern, muss man vorher erst die Bürger und eventuelle feindliche Garnisonen besiegen.
8. möchte man neutrale Ortschaften plündern, muss man vorher erst die Bürger besiegen.
9. möchte man eine Garnison in ein Dorf abkommandieren, muss dieses Dorf entweder verbündet oder neutral oder von der eigenen Streitmacht vom Feind erobert worden sein.
10. möchte man eine Garnison in eine Stadt legen, muss diese entweder der eigenen Kriegspartei angehören oder von der eigenen Streitmacht erfolgreich belagert und erobert worden sein
11. damit eine Ortschaft am Ende der Kampagne als besetzt gilt, muss die Garnison aus mindestens 3 Basen bestehen
12. Kontributionen einfordern können auch Garnisonen mit weniger als 3 Basen (Ausnahme: Artilleriebatterien alleine können nie Kontributionen einfordern)  

Unabhängig davon noch folgende Klarstellung:
Wenn neue Einheiten rekrutiert werden, müssen immer komplette Einheiten gekauft werden.
Man kann nur einzelne Basen rekrutieren, wenn die neu zu rekrutierende Einheit standardmäßig aus nur einer Base besteht (kommandierte Schützen und Artillerie) oder zum Auffüllen von Verlusten bei bereits in der Streitmacht vorhanden Einheiten.

Pappenheimer:
Vielen Dank für die Konkretisierungen.

Ich werde heute vermutlich etwas vor dem Abgabetermin mein Befehlsblatt abschicken, weil ich am WE normalerweise wenig Zeit habe.

Echt tolle Sache das Versteckspiel. Bin schon sehr auf den Ausgang und Deine finale Auswertung der Spielerzüge nach dem Spiel gespannt.  :thumbsup:

Sorandir:


\"Gemächlich zieht der Dnjepr dahin\", wie meine Mamuschka zu sagen pflegte.
Heuer gibt es nur recht wenig zu vermelden, da wohl die großen Herren mit ihren Battalien friedlich im Lande auf und ab ziehen.
Graudenz soll hingegen fürchterlich geplündert worden sein, heißt es auf den Straßen und in den Tavernen.
Ein Regiment niederdeutscher Söldner soll dort sein unrühmliches Ende gefunden haben.
Von Mielau her haben wir das Dröhnen von groben Stücken bis in unser Kriegslager gehört. Da haben zwei gar trefflich aufeinander gespielet.
Na sdorowje !

Sorandir:


Der Kämmerer von Allenstein hat seine Tochter wieder !
Es hat mein altes Herz erfreut zu sehen, wie die beiden an uns vorüberzogen. Der alte Mann heulte vor Freude und Erleichterung und das Weiblein mit Augen klar wie der Winterhimmel und Haut wie Stutenmilch, strahlte ob ihrer jüngsten Befreiung. Viele unserer Moloitisy zwirbelten ihre Schnurrbärte und verzehrten die Holde mit den Augen.
Aber der Alte hat kein Fortune. Er war nimmer in der Lage, die von ihm ausgelobte Belohnung auch selbst zu begleichen. Also hat er tief in das Stadtsäckel von Allenstein gegriffen, damit ihm nicht die geprellten Befreier zürnen.
Als ihm der Magistrat auf die Schliche kam, wurde der Alte und seine schöne Tochter der Bürgerrechte für ledig erklärt und mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt.
Unterwegs trafen wir auf einige der Tartaren, die die Schönheit entführt hatten. Sie jaulten wie getretene Hunde und klagten, dass man ihnen übel auf die Köpf geschlagen hätte. Von dem Chambul ist nicht mal mehr die Hälfte am Leben. Wir nahmen ihnen alles ab was sie hatten und jagten sie zum Teufel.

Vorher entlockten wir ihnen noch folgende Informationen:
Die Moskovier halten in Tylsa fröhlich Regiment und auch die Radziwills bewegen sich nicht. Janusz Radziwill soll letzthin des öfteren das Blut gekocht haben, so dass er kräftig zur Ader gelassen werden musste. Das soll den litauischen Löwen viel Kraft gekostet haben.  

Vor einigen Tagen traf ich auf einen Artilleristen aus dem fernen Spanien. Er hatte sich aufgemacht um sich der kaiserlichen Armee, oder zumindest der katholischen Sache anzuschließen. Er hatte einen tiefroten Rijoha bei sich, den wir zusammen unter einer dicken Ulme tranken. Nach einigen tiefen Schlucken wurde er ungehalten und beschwerte sich, dass sich sein Unterfangen schwieriger herausstellt, als erwartet. Die Kaiserlichen würden sich im Süden, die Polen aber im Norden herumtreiben. Und das obwohl man doch meinen könnte, dass sie gemeinsame Kriegsziele haben sollten. Nachdem die Flasche geleert war, machte er sich auf den Weg, weil er ja noch viele Meilen vor sich hatte.  

Um Allenstein und Osterod wird vielerlei Kriegsvolk gemeldet. Von denen muss dann auch einer obgemeldete Tartarenhorde zerhauen haben.

Allüberall beklagt man sich über die schlimme Theuerung, die eingesetzt hat, seit die vielfältigen Armaden durch die Lande ziehen. Nehmen sie allhier viel Geld und Viktualien von den armen Landleuten und Dorfbewohnern. Dies wird nicht in die Länge so weitergehen und die Kriegsherren werden sich darauf gefasst machen müssen, dass der Goldbrunnen nicht mehr so eifrig sprudelt, wie zuvorderst.  


Gerüchte:

Ein sibirischer Pelzhändler war jüngst in schlimmen Händel mit der Allensteiner Kaufmannsgilde verstrickt. Er sucht daher einen Geleitschutz von Allenstein nach Osterod. Er hat hierfür eine Lohnung von 80 Golddukaten ausgelobt.    

Livländische Kürassiere haben die private Goldschatulle des polnischen Hetmanns der Krone Sapyeha erbeutet. Darin sollen sich Kleinodien für über 500 Golddukaten befinden.
Sie hausen nun in Lyck und verhuren, versaufen und verprassen das Vermögen.
Wenn man es ihnen zügig wegnehmen könnte, wären bestimmt noch viele schöne und wertvolle Preciosa vorhanden.

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