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Kavallerie in der Napoleonischen Zeit

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Bommel:
So langsam öffent sich das Buch mit den sieben Siegeln, immer mehr Wissen über die napoleonische Zeit erlange ich. Letztens fiel mir für mein 1815 Projekt nur folgendes auf.
1815 sind bei den Franzosen vor allem Chassuere, Kürassiere und Lanciers als reiterei dabei. Sehr wenige hussaren, Dragoner und Karabiniers. Ist dies eine Besonderheit für den 1815 Feldzug? Lang es daran, dass man als Lancier schneller ausgebildet war und leichter kämpfen konnte als ein Dragoner? Ganz bestimmte Pferde nicht mehr vorhanden waren wegen des Russlands-Abenteuers und des Befreiungskrieges? Oder stellten diese drei \"gattungen\" auch bei den anderen Feldzügen den Haupteil der Kavallerie?
Ich meine mal gelesen zu haben, dass in Spanien vor allem Dragoner im Einsatz waren, nur weiß ich nicht mehr wo ich das mal gelesen habe, um nachzulesen....

macaffey:
Hallo Bommel,

der zweite Teil der Überschrift ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Was möchte der Autor uns damit sagen?

Gruß

Macaffey

Goltron:
Mein wissen darüber ist jetzt auch nur begrenzt aber für mich stellt sich die Sache in etwa folgendermaßen dar:

Hussaren waren tatsächlich ein recht aufwändig aufzustellender Truppentyp da diese eher eine Elite unter der leichten Reiterei waren, aufwändige Uniformen im Stil der ursprünglichen osteuropäischen Hussaren trugen und vermutlich auch mit guten, schnellen Pferden ausgerüstet wurden. Dragoner haben im Laufe der Zeit eine Recht große Wandlung gemacht: Ursprünglich, im 17.(?) Jahrhundert war das aufgesessene Infanterie, zur Zeit Napoleons waren Dragoner eher die allerwelts schwere Kavallerie während Kürassiere und Karabiniers elitärer waren. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wieso es 1815 von diesen weniger gab mag Zufall gewesen sein, für Spanien könnte ich mir vorstellen das dort eine Kavallerie die bei Bedarf wieder abgesessen gekämpft hat auch wieder als Dragoner bezeichnet wurde.

Chasseure und die meisten Lanciere waren im Vergleich zu den Hussaren tatsächlich schneller und billiger ausgehobene leichte Reiterei.

Generell wurde mit den Bezeichnungen der Truppentypen nicht immer so homogen umgegangen wie man das als Wargamer gerne hätte und aus zerschlagenen Regimentern neue aufgestellt die dann einen anderen Namen bekommen haben. Ich könnte mir vorstellen das man 1815 einfach aus vielen Dragonern Kürassiere und Karabiniers gemacht hat um die Moral zu heben und verfügbare Kürasse zu nutzen.

tattergreis:
Die Armee bei Waterloo ist nur ein Ausschnitt aus dem gesamten damaligen Heer Frankreichs, IIRC waren die Husaren in der Mehrzahl an anderen Grenzabschnitten im Einsatz. Die Zahl der Husarenregimenter hatte aber einen Abwärtstrend.
Dragoner gab es eigentlich ne Menge bei der Nordarmee, meines Wissens war die gesamte Zahl der Dragonerregimenter in der franz. Armee viel höher als die der Kürassiere. Die Kürassiere als explizite Schlachtenkavallerie mussten ja dort sein, wo die Entscheidung gesucht wurde. Ich schätze, die Dragoner waren wie die Husaren z.T. auch woanders im Einsatz.
Karabiniers waren ja ursprünglich aus anderen Regimenter herausgezogene Spezialisten, eigentlich hätte man auch auf diese Truppengattung verzichten können, aber Napoleon hatte ja ein faible dafür, sehr verschiedene Truppen zu haben. Der Mann verstand  was von Psychologie.
Einen Lancier auszubilden ging nicht schnell, man konnte einem Reiter eine Lanze in die Hand drücken, aber dann hatte man nicht unbedingt etwas, was die gleiche Kampfkraft hatte wie die gefürchteten polnischen Lanciers.

Chasseurs waren IIRC generell die häufigste Kavallerie, sie waren wohl auch das, was einer allround-Kavallerie am nächsten kam.

cheers

Bommel:
überschrift habe ich nun korrigiert. denke nun kann es jeder verstehen.  :dance3:
danke für die ersten ideen, woran es liegen kann :thumbsup:

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