Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa. Da ist sie wieder. Meine heißgeliebte, so vermisste 1/72 vs \"andere Maßstäbe\" Diskussion.
Ja ich oute mich. Ich liebe sie.
Es ist herrlich, wenn Personen aus einem Nischenhobby darüber streiten, welches Nischenhobby am Ende überleben wird. Herrlich. Das ist Comedy.
Seid nicht böse mit mir. Ich lebe in beiden Nischen und fühl mich bei Euch allen glücklich.
Aber welcher Maßstab final auf der Strecke bleibt; vielleicht werden wir es sehen. Vielleicht werden aber auch Nerds der Zukunft, die jetzt noch gar nicht geboren sind, immer noch über Maßstäbe diskutieren. Die Wertigkeit des Zinns über Hart- oder gar Weichplastik stellen und das Credo des Wargaming in die Welt tragen. Tatsache ist einfach, dass es andere Spielegenres - hier vor allem Konsolen und PC Gaming - gibt, die auf jeden Fall die Nase vorn haben. Nimmt man die Verkaufszahlen dieser Bereiche, dann ist es eigentlich egal, ob man Absätze aus dem 28 mm oder dem Modellbaubereich untersucht. Die bleiben beide im direkten Vergleich auf der Strecke.
Nun ja. Jetzt aber schalten wir um zu einem etwas ernster gemeinten Posting in dieser Diskussion.
Das meiste was hier bisher geschrieben wurde, stimmt einfach. Die Genese der verschiedenen Wargamer; der Alten, die aus dem 1/72 Bereich kommen. Der Jungen, die mit dem 28 mm Maßstab aufgewachsen sind. Auch stimmt, dass Maßstäbe ein Frage der Betrachtungsweise sind. Ich selbst finde 15 mm nicht so prickelnd, besitze aber eine 12 mm Modern Armee, die ich überragend finde. Bescheuert. Ist aber so.
Die Hersteller im 1/72 Maßstab haben nach meiner Meinung einen Riesenfehler gemacht. Sie wollten immer auf mehrere Hochzeiten tanzen. Wollten mal Spielzeug, wollten mal Dioramenfiguren, wollten mal Wargamingfiguren produzieren. Am besten in einem Set. So etwas ist aber im Grunde immer schlecht. Einfach zu viele Kompromisse.
Entwickelt als Kinderspielzeug, waren die Sets der 60er bis 80er Jahre im Grunde o.k. Viele Hampelmannposen. Nichts nach Reglement. Historisch merkwürdig. Aber als Spielzeug haben diese Kritikpunkte nicht wirklich interessiert.
Fairerweise sollte man dann auch keine Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern die Airfix und Esci Sets der damaligen Jahre mal mit den Warhammergeschichten von damals vergleichen. Ich bin in den 80er Jahren während meines Studiums mal über diese \"Warhammersachen\" gestolpert und fand die Minis so übel, dass ich gar keinen Gedanken daran verschwendet habe, sie eventuell zu kaufen. Warum? Mir haben halt die Proportionen der 1/72 Figuren immer gefallen und dachte bei den ersten 28 mm Figuren. Was zum Teufel ist das ?
In den 90er und 2000er Jahren hat sich allerdings der Tabletopmarkt entwickelt. Sicherlich auch der 1/72 Sektor, was ja die Anzahl der verschiedenen Sets, die in diesem Zeitraum erschienen sind beweist. Der 15 mm und 28 mm Wargamingbereich im historischen Sektor hat jedoch bereits sehr früh dadurch geglänzt, dass die richtigen Posen hergestellt wurden. Man konnte gezielt Marschierende kaufen. Gezielt Schießende, Ladende, Vorgehende etc., etc. etc.
Im 1/72 Bereich tauchte zwar auch bei einigen Herstellern - vor allem bei Esci, Zvezda und Hät - der Begriff Wargaming auf, aber irgendwie hatte man immer zu viele falsche Posen. Folglich musste man ziemlich viele Sets kaufen, und war dann preislich nicht mehr attraktiv, oder man musste halt mit den Hampelmannposen leben und die verwursten.
In den 90er Jahren gab es in allen möglichen 1/72 Foren jedes Jahr die Frage nach der Wishlist von Figuren. Und immer wieder stand ganz weit vorne: Napoleonische Minis marschierend. Umgesetzt wurde dieser Wunsch in 15 mm und 28 mm. In 1/72 erst vor kurzem mit den reinen Marschierer Sets von Hät. Nur, dass dieser Hersteller von vielen mehr gehasst, als geliebt wird, vor allem w.g. dem in den neuen Sets verwendeten Plastiks.
Ich bin mir sicher, dass der 1/72 Maßstab verbreiteter wäre, wenn Zvezda, Revell oder Esci den Weg eines solchen thematischen Sets gegangen wären.
Wer schon einmal die FOG Armeen von Frank Becker und Frank Bauer gesehen hat, der kann eigentlich nicht mehr behaupten, dass der 28 mm Maßstab immer besser aussieht. Großtaktisch in 1/72 ist super. Aber mittlerweile genauso teuer wie in 28 mm, wenn man auf Spezialsets oder Zinn ausweicht. Na und da streichen viele Wargamer die Segel und bleiben lieber bei 28 mm, weil der Maßstab halt jetzt angesagt ist.
Ich brauche zur Zeit z.B. gar keine Minis. Ich liebe die Holzklötzchen von Commands % Colors und werde mich da breit machen.
Das ist Retro.
Blau ist Frankreich; rot ist England. Was will man denn mehr

? :thumbup: