Epochen > Absolutismus und Revolution
Taktik in der 1. Hälfte des 18.Jahrhunderts
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=180509#post180509 ---Guddat schreibt, dass die Granaten vor allem gegen Feldbefestigungen eingesetzt wurden. Zwischen 1730 und 1742 war dann wohl auch Schluss damit. In diesem Zeitraum wurden noch Teile der speziellen Grenadierausrüstung geführt, nun aber nur noch als Elitenabzeichen.
--- Ende Zitat ---
Auf welche Armee bezogen?
Komischerweise werden ja viele Grenadiere noch in der Becherschen Bilderhandschrift mit Luntenberger etc. abgebildet.
Die Sachsen-Gothaer Grenadiere haben jedenfalls noch 1747 die Granaten \"im Feld\" im Feldzug gegen S.-Meiningen eingesetzt. Vielleicht war das auch von daher naheliegend, weil die Granaten unter unprofessionellen Truppen wie Landbataillonen leichter Angst und Schrecken verbreiteten ohne direkt auf die armen Kerle schießen zu müssen.
Shapur:
Das Soldaten mit veralteter Ausrüstung abgebildet werden zieht sich bis in die Neuzeit. Es ist eben dann ein Abzeichen der besonderen Stellung innerhalb der Truppe (Seitengewehr, das Portepe, Degen, usw.). Es ist eben der Klassiker den Grenadier mit wurfbereiter Granate abzubilden.
Ich selbst habe es geschafft bei der Bundeswehr am Bajonet fürs G3 ausgebildet zu werden. (Offz-Schulung: stilvolles Öffnen von Sektflaschen) :D
Davout:
Ach so, das bezog sich auf Preußen. Auch die Österreicher hatten ihre Luntenberger noch eine Weile an den Riemen. Das alleine hat nichts zu sagen, denn an sich hätten die auch ihre speziellen Mützen längst nicht mehr gebraucht und gerade in diesem Punkt erfolgte die Anpassung an den Rest der Infanterie erst sehr viel später.
Grüße
Gunter
Robert E. Lee:
@ Österreich
In den Exerzierleitfäden war das werfen von Granaten noch zu finden, gebräuchlich war es zu Zeiten Maria Thersias allerdings nicht mehr (genaues Datum hab ich leider nicht). 1761 führten die Österreicher eine Art \"Granatwerfer\" ein, im wesentlichen ein Karabiner der es ermöglichte Granaten deutlich weiter zu befördern als mit einem Wurf möglich. Der Einsatz erfolgte zuerst nur bei den berittenen Grenadieren, 1769 auch bei der Infanterie.
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Robert E. Lee\',\'index.php?page=Thread&postID=180567#post180567 ---@ Österreich
In den Exerzierleitfäden war das werfen von Granaten noch zu finden, gebräuchlich war es zu Zeiten Maria Thersias allerdings nicht mehr (genaues Datum hab ich leider nicht). 1761 führten die Österreicher eine Art \"Granatwerfer\" ein, im wesentlichen ein Karabiner der es ermöglichte Granaten deutlich weiter zu befördern als mit einem Wurf möglich. Der Einsatz erfolgte zuerst nur bei den berittenen Grenadieren, 1769 auch bei der Infanterie.
--- Ende Zitat ---
Von solchen \"Granatwerfern\" habe ich auch schon gelesen. Es ist wohl die Frage wie diese neben der Muskete mit transportiert werden konnten. Als alleinige Waffe scheinen mir diese Granatwerfer ein bisschen unpraktisch.
In Sachsen-Gotha hießen diese Granatwerfer \"Bombarden\". Sie hatten eine Art Unterbau, Fourchette genannt, der mit aufgepflanzten Bajonett auch als Nahkampfwaffe eingesetzt werden sollte. Die Fourchette wurde in den Boden gerammt und dann von dort aus die darauf gesetzte Bombarde mit 2pfündigen Granaten abgefeuert. Vielleicht hoffte man, dass die höhere Reichweite der dadurch geworfenen Granaten, den Wert der Granate im Felde wieder heben würde.
Ich frage mich gerade wie berittene Grenadiere den Granatwerfer bedienen sollten? Wohl abgesessen. Aber das ist ja schon ein ziemlicher Aufwand und der Grenadier als Angriffswaffe somit etwas außer Gefecht gesetzt. Andererseits vielleicht auch keine so schlechte Idee, falls der Granatwerfer ein schweres Teil war, dasselbe vom Gaul schleppen zu lassen.
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