Hallo alle,
ich brauche mal ein paar Ideen und Anregungen für meinen geplanten Auftritt bei der Do Or Dice 2015...
Seit einiger Zeit spukt im meinem Kopf die Idee herum, die Schlacht von Hemmingstedt nachzuspielen. Ich wohne ca. 3km von der Stätte entfernt, das hat also was von Lokalpatriotismus...Trotzdem scheint nicht allzuviel über manche Aspekte der Schlacht in Erfahrung zu bringen zu sein. Was ich für ein vernünftiges Wargame brauche, ist jedenfalls in den Geschichtsbüchern nicht erwähnt...Weiß jemand von euch mehr?
Das Dithmarscher Heer bestand aus einer Landwehr von reichen Bauern. Es heißt, sie hätten kurz vor der entscheidenden Phase der Schlacht ihre Panzer und Helme abgelegt und sogar die Schuhe ausgezogen, um im tiefen Boden (Februar 1500, Tauwetter, Marschland, geflutet) besser voranzukommen. Wie waren die wohl bewaffnet? Ich habe gelesen, sie hätten keinerlei Bögen gehabt und nur wenige Büchsen. Haben die damals nicht mal gejagt? Nur Fische gegessen?
Ihre erster Gegner war die Große bzw. Schwarze Garde, ein Söldnerregiment, das von Holland über Friesland hergekommen war. Als Figuren dachte ich mir die Perry-Söldner, vor allem die gut gerüsteten. Sehe ich das richtig, dass um 1500 noch nicht viele geschlitzte Pluderärmel getragen wurden? Sonst müsste ich mich noch nach echten Landsknechten umsehen...
Sowohl SAGA als auch mein selbst zusammengeschriebenes Skirmish-System haben mich für diese Schlacht nicht überzeugt. Wesentlich mehr Lust habe ich auf Blackpowder - Kugelhagel - artiges mit Regimentern. Die Regeln gefallen mir sehr gut. Dann müsste ich allerdings Sonderregeln für das schlechte Wetter erfinden - oder einfach ignorieren?
Meine Idee wäre, thematisch auf die ersten Angriffe der Schwarzen Garde und den Ausfall der Dithmarscher, um die gegnerische Artillerie zu zerstören, zu zielen. Dann ist das Wasser noch nicht so hoch gestiegen, und der Teil der Schlacht, in dem die Dithmarscher die im Schlamm versunkenen Holsteiner Ritter abmetzeln und ertränken, liegt noch in der Zukunft...das wäre vermutlich weder schön darzustellen, noch spannend zu spielen...
Das Wetter - Schneeregen, Tauwetter, das klingt, als müsste ich eine völlig neue Platte bauen mit Schnee und Eis...wollte ich eigentlich nicht. Und die Figuren sind dann mit ihren Schneebases für nichts anderen mehr einzusetzen. Außerdem haben die meisten so dünne Höschen an, das sieht nicht nach Februar und Schietwetter aus...vielleicht verlege ich die Schlacht um einen Monat nach hinten, dann kann sich die Schwarze Garde auf die Krokosblüte in Büsum freuen, und ich muss keine Fellmäntel kneten...
Oder einzelne Geländestücke mit Schneeverwehungen und stehendem Wasser (halbe Bewegung für Nicht-Dithmarscher) ?
Was sagen die Puristen? Wie viel künstlerische Freiheit sollte erlaubt sein?
Ich bin gespannt auf eure Anregungen, Grüße
Monstermaler
PS: Bald kommen die ersten Bilder...