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Nick pour l’Empereur – Napo Franzosen [BP/GdB]; Update 05.03.2017 - Fotos von Windmühlen und Gelände
Schmagauke:
Noch ein Thread mit Minis und Gelände der Oberklasse, sehr schön :)
Zum Bemalen:
Ich habe es aufgegeben, mich dazu zu zwingen, erstmal eine bestimmte Einheit o.ä. fertig zu bemalen.
Hier stehen gerade Infanteristen, Kavalleristen und Kanonen nebst Protzenwagen etc durcheinander rum und werden auch quer Beet bemalt. Hab ich grad auf das eine keinen Bock, mache ich halt am anderen weiter. Irgendwann wird dann plötzlich alles auf einmal fertig und ich freu mich wie Bolle :)
Warboss Nick:
Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Lob! Leider ist an der Bemalfront noch nichts weiter voran gegangen, auch nicht bei den Windmühlen. Irgendwie komme ich in der Elternzeit zu weniger, als neben der Arbeit. Dafür gibt es ein Update für die Bücherliste, eine Biographie zu Vandamme (nicht Jean-Claude):
John G. Gallaher, Napoleon’s Enfant Terrible, General Dominique Vandamme
Eine Biographie über den Kommandeur des III. Corps während der 100 Tage, Vorhut beim Einmarsch in Belgien, die Flanke vor St. Armand in der Schlacht von Ligny und das linke Standbein für mein Projekt. Das Buch war deshalb für mich ein Muss.
Mit knapp 300 Seiten gebunden mit entsprechendem Druck genau das richtige für die S-Bahn oder den Urlaub. Das Buch liest sich flüssig, man sollte aber schon einiges an Wissen mitbringen. Dabei war für mich nicht ganz nachvollziehbar, nach welchen Kriterien der Autor was als bekannt vorausgesetzt hat. Manchmal werden allgemeine historische Hintergründe ausführlich dargestellt, gleichzeitig musste ich an einigen Stellen Details für mich woanders nachlesen. Für eingefleischte Napoleonisten wahrscheinlich kein Thema. Außerdem ist bei dem Umfang klar, dass das Buch nicht überall ins Detail gehen kann. Muss es auch nicht, schließlich ist es eine Biographie und keine Militärgeschichte von 1791-1815. Umgekehrt war es für mich erstaunlich, wie wenig Material und wie viele Lücken es auch in dieser Zeit noch zu Persönlichkeiten wie Vandamme hat.
Das vorausgeschickt war es für mich spannend, diesen Zeitraum auf den Pfaden eines Einzelnen zu verfolgen, gewissermaßen aus seiner Perspektive. Erfrischend anders als die Napoleon-Perspektive. Der Autor fasst Vandammes Leben zusammen als Beispiel für typtische militärische und politische Auswirkungen der Revolutionsjahre auf einen französischen Offizier, und das Auf und Ab in der Gunst Napoleons im Empire. Das ist auf jeden Fall gelungen. Zwar erliegt der Autor im Laufe des Buches immer mehr der Begeisterung für Vandamme. Trotzdem habe ich für mich daraus ein sehr vielschichtiges Bild mit vielen Ecken, Kanten und Fehlern gewonnen.
Am Ende steht für mich der Eindruck eines unbequemen, arroganten Soldaten, der Leben und Umgang im Zivilleben nie richtig gelernt hat – und sich darum auch nicht sonderlich bemüht hat. So scheint er sich 1810 in Boulogne gegenüber dem Bürgermeister nicht viel anders verhalten zu haben, als in besetzten Gebieten Deutschlands oder Österreichs, vielleicht sogar gröber. Auch sonst scheint ihm politisches Geschick gefehlt zu haben, etwa als er sich mit Napoleons Bruder Jerome angelegt hat, weil er ihn – mE zurecht – als Corps-Befehlshaber für unfähig hielt. Seine Persönlichkeit und sein Stolz scheinen es ihm unmöglich gemacht zu haben, seine Missachtung für sich zu behalten oder Erfolge mit seinem Vorgesetzten zu teilen. Bereits deshalb ist es für mich nicht überraschend, dass er nie den Marschallstab erhielt, der eben nicht nur militärisches Können voraussetzte.
Militärisch stellt sich Vandamme für mich als aggressiver Truppenführer dar, der gerade in vorderster Front führend zur Höchstform auflief, etwa beim Forcieren von Flussübergängen. Gleichzeitig scheint ihm der Blick für die übergreifende taktische und strategische Lage gefehlt zu haben. Der Autor setzt sich sehr ausführlich damit auseinander, welches Lagebild und welchen Auftrag Vandamme von Napoleon und seinem Stab bei der Schlacht von Kulm hatte. Danach hätte der Fehler dort gelegen. Ob das so richtig ist, vermag ich nicht zu beurteilen, klingt aber logisch. Für mich ändert es aber nichts daran, dass Vandamme der Überblick fehlte, um mögliche Veränderungen in der Lage in Betracht zu ziehen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Ich habe eher den Eindruck, dass Vandamme blind auf das ihm vorgegebene Lagebild vertraute und blind seine Befehle verfolgte, statt zu erkennen, wann er aus eigener Lagebeurteilung heraus davon abweichen musste, um im Sinne des Ganzen zu handeln. Am ersten Tag war Vandamme aggressiv und hätte wohl auch durchaus einen großen Sieg erringen können (und nicht nur eine Schlacht gewinnen). Der Fehler war wohl, am zweiten Tag weiter gegen die – jetzt verstärkte – Wand anzurennen. Ob mein Bauchgefühl stimmt, dass Napoleon diesen strikten, blinden Gehorsam auf seine Befehle zulasten von Eigeninitiative und Kreativität seiner Generäle befördert hat, wissen vielleicht andere.
Fazit: Ein Buch mit Ecken und Kanten, genau wie General Vandamme. Gut zu lesen und zu empfehlen, aber sicher kein Standardwerk.
Als nächstes würde mich eine Biographie von Ney reizen, aber auch D\'Erlon und Reille wären von Interesse. Vielleicht hat da jemand Empfehungen oder Warnungen?
Decebalus:
Danke für die Rezension.
Nach unserem Kulm-Szenario vor einigen Jahren interessiert mich Vandamme natürlich besonders.
Wenn auch sicher nicht wahr, sollte man hier noch die schöne Vandamme Anekdote vorstellen. Nach seiner Gefangennahme wurde Vandamme zum russischen Zaren gebracht. Dieser warf ihm Plünderungen vor. Darauf soll Vandamme geantwortet haben: \"Zumindest hat mir noch keiner vorgeworfen, ich hätte meinen Vater getötet.\" (Paul I. wurde 1801 erdrosselt, weil er sich weigerte zugunsten seines Sohnes zurückzutreten.)
Warboss Nick:
Dass es hier arg still geworden ist, heißt nicht, dass es nicht weiter geht. Die beiden Windmühlen sind fertig, Fotos kommen noch. Als nächstes ist ein ummauerter Olivenhein / Obstgarten / Feld in Arbeit. Außerdem habe ich angefangen, ein halb fertiges AWI / RCW Haus umzugestalten. Die Fassade ist verputzt worden und hat eine Dunkelbraune Grundierung bekommen. Heute wäre mal wieder Zeit zum Malen gewesen, stattdessen habe ich in Kisten gewühlt, meine sechs Moppes durchsortiert und aufgeräumt. Nach außen sieht man nix, aber innen drin ist mehr Ordnung. Kennt man ja.
Und nur zur Beruhigung, dass ich nicht nur Gelände baue: Im Moment stehen 34 grenadiers / voltigeurs mit fertigen Mänteln auf meinem Bemaltisch plus 8 ebensolche Skirmisher. Jetzt kommen die ganzen Details, aber mit Blick auf das Peninsular Wochenende nächsten Sommer muss es dringend voran gehen...
Warboss Nick:
Ein neues Jahr und damit Zeit für einen kleinen Rückblick. Eigentlich ist der hier völlig falsch, weil ich für 2016 zwei von meinen drei Hauptzielen erreicht habe:
1) Mehr als 200 Bemalunkte bemalen, und dabei mehr bemalen und verkaufen als kaufen. Hat mit 205 Bemalpunkten dank Endspurt gerade so geklappt, auch dank 85 Bemalpunkten an Gelände. Und obwohl ich viel zu viel gekauft und ertauscht habe, war die Bilanz dank vertauschen und verkaufen mit 133 netto runter vom Zinnberg auch positiv.
2) Schweizer für das WAB Wochenende im April fertig malen hat geklappt und für ein sehr produktives erstes Halbjahr (oder besser Quartal) gesorgt. Danach ging es dann leider hobbytechnisch berg ab. Zwei Monate Elternzeit, viel Arbeit und zu wenig Konsequenz beim Nutzen kleiner Malzeiten haben dafür gesorgt, dass
3) meine Napo Franzosen immer noch nicht auf einem soliden Grundstock sind.
Die Konsequenz daraus? Meine Ziele für 2017 knüpfen nahtlos an das vergangene Jahr an:
1) Mindestens 200 Bemalpunkte bemalen, davon mindestens 100 Minis und insgesamt weniger kaufen als bemalen und verkaufen.
2) Napo Franzosen auf einen soliden Grundstock bringen.
3) Rolica / Vimiero Kampagnenwochenende organisieren (und natürlich spielen).
Ok, 2) und 3) gehören zusammen. Minimalziel ist eine Brigade, aber eigentlich sollen es zwei plus Ari und etwas Kavallerie werden. Zu 3) gehört auch, dass ich mein Peninsular Gelände weiter ausbaue. Ein Haus ist ja noch in Arbeit, aber da sollte noch ein bisschen mehr dazu kommen. Außerdem habe ich dieses Wochenende schon zum Planen und Rechnen genutzt, so dass bald die ORBATs für das Kampagnenwochenende online gehen sollten. Dann wird auch mein Malplan nähere Gestalt annehmen.
Bis dahin male ich weiter an dem Berg grenadiers / voltigeurs in Mänteln, die bei mir auf dem Tisch stehen. Heute Vormittag waren schon die beiden Haut-Akzente und die Grundfarbe für die Rucksäcke dran. Als nächstes kommen Akzente an die Rucksäcke, und dann geht\'s weiter mit dem Weißzeug...
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