Kleine Ergänzung, weil die Hinweise noch nicht kamen.
1. Hindenburg hat etwa 50 Jahre keinen Menschen interessiert. Die wichtigste Biographie war Wheeler-Bennett, Der hölzerne Tita,n aus den 50ern, schon in den 30ern geschrieben. Dann hat 2007 Wolfram Pyta eine neue Hindenburg-Biographie verfasst, ziemlich fetter Wälzer.
Und Pyta weist ziemlich genau nach, dass Hindenburg 1933 eben kein seniler, aber eigentlich netter Opa war, der gar noch aus Demokratie-Begeisterung dem Führer der stärksten Fraktion das Reichskanzler-Amt gegeben hat. Sondern dass er ein Anti-Demokrat war, der sich durch die Nazis ein Weiterleben seines Werkes und seines Rufes als deutscher Retter und Kämpfer für die Volksgemeinschaft erhoffte. (Was er ja auch bekommen hat. Das Tannenberg-Denkmal z.B. war ja monströs.)
Diese BIographie kommt jetzt offensichtlich in der Öffentlichkeit an, d.h., man (und da sind sicher Parteien vorne weg, die manche nicht mögen) reagiert auf diese Erkenntnisse und will eben eine Reaktion sehen.
2. Für die Umbenennung einer Straße spielt m.E. die Motivation der Benennung eine große Rolle. Und da ist eben bei dem schon genannten Hindenburg-Damm Beispiel aus Kiel ziemlich wichtig, dass die Umbenennung 1933 war und zwar mit der gleichen Magistratssitzung auch eine andere Umbenennung stattfand, nämlich der Hitler-Platz. Und da wird schon klar, welche Motivation hier erkennbar wird.
Aber ok., für die Bar bin ich jetzt etwas zu pingelig.