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Autor Thema: Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker  (Gelesen 592302 mal)

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moiterei_1984

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #195 am: 14. Januar 2017 - 19:31:03 »

Wie immer ein gelungenes Review. Danke dafür! Was mir persönlich nur so gar nicht schmeckt ist, dass  GW drei Charaktermodelle in einer Box für billiger verkauft, anstatt diese einzeln billiger zu machen. Vom wirtschaftlichen Standpunkt her ist mir durchaus klar, dass drei Charaktermodelle in einer Box, die wenn die Formen mal abbezahlt sind GW nur noch Centbeträge kosten, für 65,-€ eine höhere Marge bieten, als ein Char für ~15,-€. V.a. da sich viele Spieler ja wahrscheinlich nur einen der drei zulegen würden. Für mich fühlt sich das aber an, als würde ich beim Bäcker das Brötchen nur kriegen wenn ich auch noch Brezen und Salzstangen dazu kaufe... obwohl ich soviel gar nicht essen kann  :blink_1:

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #196 am: 28. Januar 2017 - 11:49:46 »

Leider zickt es gerade beim Übertragen aus Wordpress in den BB-Code, weshalb ich die aktuellen Updates nicht direkt übertragen kann. Bin aber dabei, das gelöst zu bekommen. Daher als Interims-Update:

Es gab aber zwei Mechanicus Reviews, einmal Belisarius Cawl
http://www.chaosbunker.de/?p=12339&lang=de

und einmal den Tech-Priest Dominus
http://www.chaosbunker.de/?p=12346&lang=de

Außerdem geht es bei den Römern weiter;
http://www.chaosbunker.de/?p=12384&lang=de

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #197 am: 30. Januar 2017 - 18:27:01 »

Nach ein wenig rumtricksen klappt es jetzt wieder. Ist etwas aufwendiger als vorher, mache das aber gerne für die lieben Leute im Forum hier ;)

Am Freitag, den 20. Januar 2017, hat Warlord Games eine erste Auflage von 35 Panzern des Typ Maus für Bolt Action und Konflikt 47 zum Vorbestellen vorgestellt. Ich hatte Glück und konnte mir einen sichern, bevor diese ausverkauft waren. Aber keine Sorge, im Laufe des Februars werden diese wieder verfügbar sein.

Am Freitag bestellt, Montag verschickt und am Donnerstag in Deutschland angekommen - da kann man nichts sagen. Da die Maus ein Mail Order Produkt im Direktvertrieb ist, wird sie ohne Verpackung in einer Luftpolstertüte ausgeliefert.

   

Der Panzerkampfwagen VIII Maus war ein überschweres Panzerprojekt des dritten Reichs. Es wurden nur zwei Prototypen durch Porsche gefertigt und das Programm wurde Ende 1943 von Hitler eingestellt. Dennoch waren die beiden Prototypen, 205/1 und 205/2 auf dem Heeresversuchsgelände in Kummersdorf bei Berlin gegen Ende des Krieges. Und als die Rote Armee an der Ostfront vorrückte, hatte man sich entschieden 205/2 zu sprengen, damit er nicht der Roten Armee in die Hände fallen würde. Die Rote Armee war allerdings in der Lage einen leicht beschädigten Rumpf des 205/1 zu bergen, montierte den Turm des gesprengten 205/2 darauf und verbrachte den Prototypen nach Kubinka, Russland. Dort steht er auch heute noch, allerdings im Panzermuseum Kubinka. Die Maus war der schwerste Panzer der jemals gebaut wurde.

Hier liegt der 1:56 / 28mm Resin und Zinbausatz vor. Die Wanne, der Turm und zusätzliche Treibstofftank sind aus Resin gegossen, die 12,8-cm-KwK44 L/55 und 7,5-cm-KwK 44 L/36,5 sind aus Zinn, ebenso wie die Luken, Scheinwerfer und der optionale Panzerkommandant. Der Preis des Bausatz liegt bei 50 GBP, hier bietet Warlord Games kostenlosen Versand direkt mit an.



   Der Guss ist recht gut, die einzigen sichtbaren Gussgrate sind an der Unterseite der Ketten und dem Turm. Das Resin hat schwarze Punkte, aber diese scheinen nur farbliche Abweichungen zu seni, da die Oberfläche glatt und ohne Unterscheidung ist. Das Mastermodell für diesen Bausatz wurde nicht 3D-gedruckt sondern von Hand gefertigt, wie es den Anschein macht.

   

   Der Treibstofftank wird über eine Steckverbindung am Heck verklebt. Dies ist der einzige Resin an Resin Schritt des gesamten Bauprozess. Da die Geschützblende sehr massiv ist und das 12,8 cm KwK44 recht lang, habe ich mich dazu entschieden die Verbindungsstelle zu stiften. Dazu habe ich durch die Geschützblende in den Turm gebohrt und von der anderen Seite in den Geschützlauf. So können die drei Einzelteile direkt mit einem Stift verbunden werden.

   

Wenn man sauber gearbeitet hat, passt das Geschütz mittig auf den Stift, man kann aber mit etwas Green Stuff die Verbindung in der Geschützblende noch verstärken. Es ist nicht unüblich für die langen Zinngeschütze, dass diese leicht verzogen sind, das sollte man vor dem Verkleben korrigieren. Die 7,5 cm KwK 44 kann einfach verklebt werden ohne Stift.

   

   Letzte Details für die Maus, die Luken für den Fahrer und Panzerkommandanten kommen an Wanne und Turm, ebenso die vorderen Scheinwerfer. Den Turm einfach auf die Wanne setzen und fertig.



Natürlich ruft ein solcher Koloss Aufmerksamkeit hevor, daher kam auch die Wochenschau vorbei und wollte Aufnahmen der Wunderwaffe machen. In der Mitte sieht man ein Bild mit der Panzerbesatzung von Warlord Games und Perry Miniatures. Im dritten Bild, damit man ein Gefühl für die Größenverhältnisse bekommt, der Turm allein ist schon so groß wie ein Panzer II.

   

Als nächstes folgt der Vergleich der Maus mit weiteren Fahrzeugen, einem Tiger II Chassis von JTFM / Die Waffenkammer, einem Tiger I und Panzer III von Rubicon Models.



Noch ein Vergleich mit dem Opel Blitz und Tiger I von Rubicon Models.



Und der Tiger II / Königstiger, größer aktiv eingesetzter Schwerer Kampfpanzer der deutschen Streitkräfte im zweiten Weltkrieg, und immer noch nicht an der Maus dran.

   

Die Kanone der Maus wurde als PaK 44 eingesetzt und sogar auf dem Jagdtiger verbaut, dem schwersten operativ eingesetzten Panzer im zweiten Weltkrieg mit 72 Tonnen. Und selbst das ist noch nicht einmal halb soviel wie eine das Kampfgewicht der Maus mit 188 (!) Tonnen.

   

   Dann noch der Blick auf die Maus aus unterschiedlichen Winkeln.

   

Fazit

   Warum die Maus und nicht eine E-Serie wie den E-75 oder E-100? Nun, unter den ganzen Was-wäre-wenn und Papierpanzern, ist die Maus das einzige Projekt, das wirklich Prototypen hatte und nicht nur als Blaupausen und Konzept vorhanden war. Vom Design her würde ich einen E-100 der Maus bevorzugen, da diese zu schmal ist in meinen Augen. Aber dies ist ein sehr besonderer Bausatz, mit einem sehr speziellen / engen Einsatzzweck. Daher empfiehlt Warlord Games auch den Einsatz nur in den sehr späten Theatre-Listen von Bolt Action oder eben Konflikt 47, wo sie sich wohler fühlen sollte. Die Maus ist ein Sammlermodell und nicht wirklich für Bolt Action gedacht, da bereits kleinere Panzer wie der Tiger recht groß sind. Die Rückmeldung zu den Regeln der Maus waren auch weit entfernt von begeistert.

Warlord Games ist die zweite Firma die eine Maus im 28mm Maßstab anbietet, nach Blitzkrieg Miniatures. Diese bieten ihre Maus einen Pence günstiger an, für 49,99 GBP statt 50 GBP. Beide Firmen bieten kostenlosen Versand dazu an. Mit Heer46 ist auch eine dritte Maus in Arbeit. Ist die Warlord Games Maus besser als die Blitzkrieg Maus? Ich habe selbst keine Maus von Blitzkrieg, aber andere Fahrzeuge von dem Hersteller und die 3D gedruckten Stufen und der eher mittelmäßige Guss würden mich definitiv wieder zur Warlord Games Maus zum quasi gleichen Preis greifen lassen.

Um es zusammenzufassen, 50 GBP sind schon etwas Geld, aber dafür erhält man einen nicht alltäglichen Panzer und großen Klotz Resin. Der Guss ist sauber und hat einen guten Sitz. Das Design ist solide, hat aber hier und da Verbesserungsmöglichkeiten. So sind die Ecken der verbundenen Panzerplatten glatt, aber die meisten Modellbausätze in 1:35 oder 1:48 zeigen hier mehr Details, wie bspw. Schweißnähte. Etwas Zuladung wäre auch nett um die großen flachen Flächen aufzubrechen oder die in den Konflikt 47 erwähnten zusätzlichen Maschinengewehre. Man hätte das Erscheinen auch etwas mehr zelebrieren können, evtl. mit einem \"Panzerass\"-Zertifikat mit Seriennummer oder ähnlichem.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games.

moiterei_1984

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #198 am: 30. Januar 2017 - 22:02:26 »

Schön, schön! Definitiv nichts was in absehbarer Zeit den Weg in meine Sammlung finden wird, aber trotzdem ein höchst interessantes Review. Was mir auch immer wieder auffällt sind die von dir angesprochenen fehlenden Schweißnähte. Leider hatte ich bisher noch kaum ein Modell in 28mm in der Hand (Die Waffenkammer ist hier die rühmliche Ausnahme) an dem solche zu erkennen gewesen wären. In den \"echten\" Modellbauer Maßstäben 1:72 und respektive 1:48 sind diese aber an so gut wie jedem Modell zu erkennen. Ich finde hier ist noch einiges an Luft nach oben für Warlord Games und Konsorten.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #199 am: 01. Februar 2017 - 21:13:06 »

Nach der Maus und ein paar Sci-Fi Review wird es mal wieder Zeit zu \"normalen\" Panzern, wie dem StuG III, zurückzukehren. Die Warlord / Italeri Ausgabe habe ich im letzten November abgedeckt, jetzt folgt das Gegenstück von Rubicon Models.



Das Sturmgeschütz III Ausführung G, SdKfz 142, ist ein Jagdpanzer auf Basis des Panzer III. Es war recht früh 1941 im Einsatz als Panzerjäger und wurde durchgehend bis zum Kriegsende eingesetzt. Es war sogar im Einsatz der finnischen Armee, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Italien und Spanien. Nach dem Krieg hat die Sowjetische Armee ihre Beutefahrzeuge nach Syrien abgegeben, wo diese bis Mitte der 60er im Einsatz waren.

Der vorliegende Bausatz deckt die Ausführung G der frühen, mittleren und späten Produktionsvariante ab und enhält zu dem die passenden Mündungsfeuerbremsen des StuK 40L/48 sowie das StuH 42 / 10,5-cm-Sturmhaubitze 42. Der Maßstab liegt bei 28mm / 1:56 scale und kann von deutschen Armeen sowie einigen der kleineren Achsenmächten eingesetzt werden. Rubicons Vertriebspartner rufen einen Preis von 25 EUR aus.



In der Box sind eine Bauanleitung, ein kleiner Bogen mit Decals / Wasserschiebebildern und drei anständig gefüllte Gussrahmen mit den Teilen für Varianten und Optionen enthalten.



Der Guss ist sauber und detailliert. Dem dunkelgraue Plastik von Rubicon könnte noch etwas Trennmittel anhaften, daher sollte man die Gussrahmen mit lauwarmen Wasser behandeln, bevor man den Bausatz baut oder grundiert. Die Empfehlung gilt grundsätzlich im Modellbau.



Wie üblich beginnt der Bau mit der unteren Wanne und den Kettensektionen. Rubicon nutzt hier mehrere Ebenen um mehr Tiefe in die Details der Laufrollen zu bringen. Da es sich um einen Plastikbausatz handelt, habe ich wie üblich Blei in die Wanne geklebt um das Gewicht zu erhöhen.

   

Nach der unteren Wanne wird das obere Chassis aufgeklebt. Beachtet die Teile C26 und C04 bevor man diese verklebt. Und wer die Ersatzrollen auf dem Heck des Panzers anbringen möchte, sollte dafür jetzt die entsprechenden Vorkehrungen treffen, wie diese in der Bauanleitung beschrieben werden. Da diese StuG teil der Panzer-Brigade 150 sein wird, habe ich mich gegen die Option entschieden.

   Der Rubicon Bausatz enthält die Optionen für die reguläre Blende oder die Saukopf / Topfblende (Ab November \'43 im Einsatz), sowie den passenden Frontpanzerungen abhängig von dem Produktionsdatum.

   

Diese Auswahl erweitert sich auf das \"Dach\", den Geschützlauf und Mündungsfeuerbremse. Hier wurde die späte Produktionsvariante gewählt. Man könnte die Geschützblende mit einem kleinen Magneten umbauen und so zwischen der StuK 40 L/48 und der StuH 42 wechseln.



Das Heck deckt eine Variante des Auspuffsystems ab und zusätzliche optionale Teile. Darunter Ersatzrollen, einen Staugepäckträger, Rauchwerfer und natürlich Schützen. Da wie weiter oben bereits erwähnt, diese StuG bei der Panzer-Brigade 150 im Einsatz sein wird, habe ich die meisten optionalen Teile weggelassen.



Hier der Vergleich des Rubicon StuG in der Mitte des alten Warlord Resin-StuG und des Italeri / Warlord Plastik-StuG.

   

Zu guter Letzt noch die Bildreihe mit Schwenk um das StuG.

   

Fazit

   Der Bausatz ist wirklich gelungen und eine logische Ergänzung der bisherigen Produktpalette von Rubicon Models. Ein StuG ist ein derartig unverkennbarer Panzer der deutschen Armeen, dass man es von der West- bis zur Ostfront einsetzen kann, in Afrika unter Rommels Kommando, bei Finnen oder als Beutefahrzeug in russischen Armeen.

   Die unterschiedliche Varianten und optionalen Teile geben dem Rubicon Bausatz den Vorsprung gegenüber dem Italeri Set, welches \"nur\" die unterschiedlichen Waffenläufe für StuK und StuH abdeckt, aber sonst eben nicht viel mehr. Da beide quasi das Gleiche kosten, man aber hier mehr erhält, geht die Kaufempfehlung an Rubicon.

   Link: Rubicon Models

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #200 am: 06. Februar 2017 - 06:18:26 »

Das Rubicon Models StuG hatte ich mir vor ein paar Tagen bereits vorgenommen und da bereits erwähnt, dass ich da noch etwas dran verändern werde.
Die nächste Bolt Action Erweiterung, Battle of the Bulge, steht in den Startlöchern und es gibt einiges an Wintertruppen zur Auswahl. Da ich eine Begeisterung für Beutefahrzeuge und Exotisches habe, entschied ich mich meine Deutschen um das Unternehmen Greif und eine der Kampfgruppen X-Z aufzustellen.
Einen Panther M10 habe ich bereits gebaut, auf Basis des Warlord Games Bausatz und Teile des Plastikbausatz von Rubicon ergänzt.



Warlord hat sich auch mit der Ersatz Stug auseinander gesetzt, in dem Artikel auch abgebildet, wie man eine umbaut. Ich habe etwas recherchiert und mir ein paar Referenzbilder aus den Panzerwrecks Büchern und Modellbausätzen besorgt und meine Eigene gebaut. Die Feldumbaute der StuG ist immer noch unklar, Skorzeny hat sich dazu nur so geäußert; „nur des Nachts aus weiterer Entfernung und dann auch nur vielleicht jungen amerikanischen Rekruten gegenüber gelingen“. Primär ging es darum die Silhouette zu verändern, was man mit einem Überbau über der Motorabdeckung erreichen wollte, dazu anders gestaltete Seitenschürzen und US Insignia. Manche behaupten es sollte wie ein M7 Priest aussehen.



Wer eine StuG im 15mm Maßstab zu einer Ersatz StuG umbauen möchte, braucht sich die Mühe nicht machen, da Battlefront das bereits für Flames of War anbietet. Ich habe den Artikel zusammen mit den folgenden Modellbauprojekten als Grundlage verwendet;
Grundlage war das fast komplett gebaute StuG.



Zu Erst ging es der Mündungsfeuerbremse an den Kragen, das war recht schnell und einfach erledigt. Außerdem habe ich etwas Plastikkarton vorbereitet und die Einzelteile mit einem Stück Gussrahmen verklebt für mehr Stabilität.



Die Seitenschürzen wurden angepasst und in Form geschliffen. Danach ging es an die Abdeckung für den Motor.



Weiterer Plastikkarton oben drauf und und in der Mitte um das Konstrukt zu stabilisieren.



Nun wartet der Umbau auf Grundierung und Olive Drab mit schwerem Winter-Camo. Da ich noch einen Späher brauche, habe ich mich für ein erbeuteten M8 Greyhound entschieden. Fast fertig, wartet nur noch auf die Decals, ein paar deutsche Abzeichen.




Ein Truck wäre auch noch eine sinnvolle Ergänzungen. Die Deutschen haben auch ein paar Ford Trucks erbeutet, damit könnte ich den Deuce and a Half Plastikbausatz in diese Armee integrieren. Die Infanterie zu diesem Projekt werde ich in einem separatem Artikel beleuchten, inklusive \"getarnten\" Deutschen ;)

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #201 am: 10. Februar 2017 - 07:03:23 »

Am SuperBowl Sonntag hieß es den Motor gestartet und nach Norden gefahren, vom Westerwald in die nördlichen Ausläufer des Bergischen Landes, zum 5. Narrenball - einem Blood Bowl Turnier und offizieller NAF Veranstaltung.
Während der Fahrt wurde ich von einer Nebenwand im Siegerland begrüßt, etwas später dann die Ankunft in Remscheid, im Rack-n-Roll Billard Cafe.

Im Rack-n-Roll gibt es einen vorderen Bereich mit Bar und Billardtischen und sogar einer Wand voller Brettspiele (Als Ex-Koblenzer kenne ich das aus dem Spökes).

Im hinteren Bereich gab es einen geräumigen Bereich in dem 20 Spieler sich auf das Blood Bowl Turnier über 4 Runden mit Sonderregeln freuten. Man traf ein paar bekannte Gesichter, die man von anderen Events wie der Bitbox.

Das Durchschnittsalter dürfte bei 30+ gelegen haben und es war eine sehr freundliche und entspannte Stimmung. Etwas das nicht so häufig auf Turnieren ist. Aber es ist Blood Bowl, das beste Spiel der Welt, was habt ihr anderes erwartet?;)
Alle Teams waren bemalt, zahlreiche Umbauten und Miniaturen von Drittherstellern. Jeder hatte seine kleine Sammlung an \"Trophäen\" von anderen Events, wie besondere Würfel usw. Insgesamt zeigte man sich von dem Relaunch des Systems eher unbegeistert. Man ist zwar froh über die neue Aufmerksamkeit, da es neue Spieler bringt, aber darüber hinaus hat man seine Mannschaften bereits, spielt seit Jahren mit Regeln und sucht nicht nach neuen Abhängigkeiten zu Jemanden, ohne den man es lang genug ausgehalten hat.
Die Blood Bowl und Fantasy Football Community ist sehr gut organisiert und hat mit NAF einen starken Rückhalt. Das Turnier wurde querbeet unterstützt, wie die Bilder unten zeigen.

Danke an Michael dass er die Bilder der späteren Gewinner und der Trophäe eingesendet hat.



Da dies ein Turnier war, das von der NAF offiziell betreut / ausgerichtet wurde, nutzte ich die Gunst der Stunde und verlängerte meine Mitgliedschaft vor Ort und ergänzte meine NAF Münze um ein paar schicke neue Blockwürfel, einen Spielzugmarker und einen Fame+1/+2 Marker. Diese sind erhältlich, wenn man der NAF beitritt bzw. die Mitgliedschaft verlängert. Online kostet dies 10 USD, aber man zahlt nur knapp die Hälfte, wenn man es persönlich auf einem NAF Event macht.

Für mich war das mal ein Schnuppern, um zu sehen wie das Turnier sich gestaltet und die Leute die daran teilnehmen drauf sind. Einfach um zu sehen, ob ich mir selbst vorstellen könnte, mal daran teilzunehmen - und ich kann das ganz klar mit Ja beantworten und werde ein Auge auf die nächsten Veranstaltungen haben.
Danke an Michael für\'s ausrichten des Turniers. Als nächster Event ist die KlingenCon am 22. + 23. April 2017 in Remscheid, und dort wird es - unter anderem - auch ein SAGA Turnier geben.

sharku

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #202 am: 10. Februar 2017 - 09:40:52 »

Sehr schöner Bericht, danke dafür.

Freut mich auch zu sehen das die Blood Bowl Community lebt jetzt wo ich damit auch anfange.
Gespeichert

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #203 am: 24. Februar 2017 - 22:42:33 »

Es gab eine kurze Unterbrechung hier, da ich mich noch auf meinen Ausbilderschein / AEVO Prüfung vorbereiten musste. Erfolgreich abgeschlossen. :) Hier geht es mit einer Rezension weiter.

Die jüngste Ergänzung für Frostgrave wurde erneut durch einen Nickstarter, Northstar\'s eigener Crowdfundingplattform, finanziert und brachte die \"Forgotten Pacts\" Erweiterung zusammen mit einer brandneuen Box mit Plastikminiaturen. Die Box mit den mehrteiligen Barbaren wird in dieser Review abgedeckt.



Inhalt der Box, welche für 20 GBP / 25 EUR angeboten wird, sind 4 Gussrahmen zu je 5 Barbaren sowie zwei Gussrahmen mit flachen Renedra 25mm Rundbases. Es gibt keinen Beilegezettel, aber der wird Aufgrund der einfachen Aufteilung der Miniaturen nicht benötigt.



Die Gussrahmen werden bei Renedra hergestellt, daher gibt es gewohnt wenig bis gar keine Gussgrate und einen sauberen, detailreichen Guss. Der Barbarenrahmen ist 4 mal enthalten und jeder beinhaltet;
  • 5 Körper
  • 10 Köpfe
  • 3 Armpaare mit zweihändigen Waffen (Axt, Speer und Hammer)
  • 1 Armpaar mit Armbrust
  • 1 Armpaar mit Bogen
  • 5 linke Arme ohne Waffen
  • 1 linker Arm mit Dolch
  • 5 rechte Arme mit Waffen (Äxte, Hammer, Schwert und Dolch)
  • 2 Schilde
  • 3 Messer
  • 3 kleine Äxte
  • 1 Köcher
  • 4 kleine Taschen


Beginnen wir mit den fünf unterschiedlichen Körpern. Alle tragen schwere Kleidung mit Pelz und Fell, sowie Mäntel. Dies gibt ihnen ein abgehärtetes, verbrauchtes Aussehen. Die Posen sind offen stehend mit unterschiedlichen Richtungen.



Alle Armpaare können mit allen Körpern kombiniert werden, manche Kombinationen sind aus Sicht der Dynamik sinnvoller. Die Wahl der Waffen hängt davon ab, was man darstellen möchte. Für eine passende Frostgrave Bande sollte man daher vorher das Buch konsultieren und sich entscheiden, wen man im Gefolge des Magiers haben möchte. Hier wurde eine beliebige Auswahl getroffen, die nur schick aussehen sollte.
Die Bewaffnung von links nach rechts, Dolch, Axt, Schwert und Dolch in der Nebenhand, Speer und Bogen.



Zusammen mit den Köpfen, blank und mit Helm, ergibt dies einen Dieb, Schläger, Schatzsucher, Infanteristen / Barbaren und Bogenschützen / Fährtenfinder. Die Köpfe haben einen passenden, grimmigen Ausdruck, mit wildem Haar und langen Bärten. Es gibt auch Helme, meist angelegt an nordische Mythologie oder im Falle des Schwertkämpfers in der Mitte, den hörnerbewehrten Helm eines bestimmten cimmerischen Helden.



Die Barbaren sind solider 28mm Maßstab, mit heroischen Proportionen, aber nicht zu überzeichnet. Diese lassen sich gut mit Gripping Beast und Fireforge Games mischen. Ein Einsatz in fantasy-lastigen Armeen in anderen Systemen wie bspw. Swordpoint, Hail Caesar oder SAGA sollte kein Problem darstellen.



Ich habe eine extra Reihe mit Vergleichsbildern hinzugefügt, um auch die alten Warhammer Chaosbarbaren und ein Germanen von Warlord Games ins Bild zu bringen. Im letzten Vergleich gibt es das ultimative Barbaren-Stell-dich-ein mit Thrudd und ein paar bulligen Barbarencharakteren aus dem Hause Hasslefree.



Und hier die bescheidenen Anfänge einer neuen Bande zusammen im Bild.



Fazit
Ja, für Plastikmodelle sind wir hier im oberen Preissegment mit 1 Pfund pro Miniatur. Zum Vergleich, 2 Pfund auf die Box aufgeschlagen und wir erhalten je nach Anbieter bis zur doppelten Anzahl an Modellen. ABER - dies ist Frostgrave, eine einzige Plastikbox gibt euch bereits genügend Miniaturen an die Hand für zwei Banden, dann fehlen nur noch die beiden Magier und es kann los gehen. Aus der Perspektive ein sehr günstiger Einstieg für ein Skirmishersystem.
Für größere Armeeprojekte ist dies sicherlich ein Thema, das zu Gewicht fällt, aber selbst in der Größenordnung von SAGA ist es verkraftbar. Ich selbst nutze die Barbaren als Hearthguard für meine Germanen. Und die Optionen darüber hinaus sind sehr breit. Durch den generischen, low-fantasy Stil - und das meine ich keineswegs negativ - kann man die Barbaren für alles Mögliche einsetzen. In Game of Thrones Settings als Wildlinge, als Alternativen für Norse, germanische Krieger und so weiter.
Der Guss ist überzeugend, man erhält einiges an Optionen und die Modelle lassen sich mit anderen, vergleichbaren Bausätzen wie denen von Gripping Beast oder Fireforge Games mischen. Um es zusammenzufassen, die Box gibt reichlich Inhalt zum herumspielen von guter Qualität für nur 20 Pfund.
Frostgrave ist eine Marke von Northstar Figures und Osprey Games.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #204 am: 25. Februar 2017 - 11:45:11 »

Nach dem die Römer für das SAGA Projekt aufgestellt wurden, ist es nun an der Zeit, dass Vulfgang seine germanischen Krieger zu den Waffen ruft.
Wie bereits im Artikel zur Planung der germanischen Kriegerbande erwähnt, basiert das Projekt auf den Plastik- und Zinnfiguren der entsprechenden Warlord Games Boxen und Blister. Da die Zinnoberkörper allesamt Felle trugen, habe ich mich entschieden, das bei den Plastikmodellen nachzuziehen. Fell ist recht einfach zu modellieren und es gibt verschiedene Arten das umzusetzen, unter anderem beispielsweise mit einer Druckform von Micro Art Studios. Ich habe mich mit einem Modellierwerkzeug mit scharfer und dünner Spitze daran gewagt.

Ich hatte mich für zwei Einheiten zu je 12 Kriegern entschieden, beide angeführt durch je eine Kommandogruppe aus Zinnminiaturen, einmal Teil der germanischen Kriegerbox, die andere der Inhalt des Einzelblisters.

Und mit der gestrigen Review zu den Frostgrave Barbaren hatte ich auch die perfekte Grundlage für meine Hearthguard, die loyale Elite um Vulfgang. Hier habe ich drei Punkte investiert und damit drei Einheiten zu vier gewählt, aus denen ich auch mal zwei Einheiten mit je sechs Modellen aufstellen kann.

Da ich noch nicht final entschieden habe, nach welcher Liste ich die Germanen aufstelle, habe ich etwas durchgemischt bei den Waffen. Eine Gruppe trägt einfache Handwaffen, die andere zweihändige Waffen und die dritte ist eine Kommandogruppe. Da die Barbaren ein Fantasyset sind, sind die Waffen überzeichnet. Damit diese besser zu den historischen Modellen passen, habe ich die Klingen und Axtblätter reduziert oder durch entsprechende Bits aus anderen historischen Plastikbausätzen wie Warlord Games oder Gripping Beasts ersetzt.

Man sieht was ich meine im ersten Bild, da wurde das Axtblatt entsprechend verkleinert. Außerdem brauchte ich noch einen Bannerträger, und dafür einen passenden gestreckten Arm. Dafür nahm ich den Bogenarm und bohrte diesen auf, damit die Standarte aus dem keltischen Kommandogussrahmen dort hinein passte.

Dann kamen die Waffenarme an die Körper, gute Grundlage für grimmige Krieger. Ich hatte darüber nachgedacht, ob ich noch ein Banner an die Standarte packe, aber mich dann für Pelzanhänger und die Köpfe der Gegner entschieden, da das noch am ehesten dazu passt, was ich in manchen Osprey Büchern zu den germanischen Stämmen gefunden habe.

Bei den Köpfen habe ich die keltische Köpfe und Barbaren etwas gemischt, wobei ich bei letzteren die Bärte etwas reduziert / umgebaut habe. Die nicht-germanischen Helme sind Trophäen der bewährten Krieger, und der Standartenträger erhielt auch etwas mehr Bart um ihm etwas hervorstechen zu lassen.

Jetzt ist nur noch Vulfgang selbst offen, der auf dem Modell von Ariovistus von Warlord Games basiert. Die 40mm Base ist schon recht voll, aber die Hunde sind tolle Begleiter. Noch bin ich mir nicht sicher, wie ich die Base gestalten werde oder so flach lasse, immerhin ist eben nicht Platz für viel mehr.

Als nächstes gilt es die Bases vorzubereiten und die Miniaturen zu grundieren. Währenddessen warte ich auf die letzten Kelt-Iberer, damit dort die ersten Schritte angefangen werden können. Und da war noch was - ja richtig, der erste Römer ist fertig, aber dazu später mehr.

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #205 am: 11. März 2017 - 08:10:23 »

Im Dezember hatte ich bereits die Multi-Bausatz des M10/M36 Tank Destroyer von Rubicon abgedeckt, jetzt ist es an der Zeit sich mit dieser Review auch den M10 Tank Destroyer von Warlord Games / Italeri einmal näher anzusehen.




Dies ist ein Bausatz im 1:56 / 28mm Maßstab, der bei Italeri gefertigt wird und daher näher am Modellbau einzuordnen ist. Der M10 \"Wolverine\" Tank Destroyer wurde von den Allierten Streitkräften der US Amerikaner und Briten eingesetzt, sowie dem freien Frankreich. Nach dem Krieg wurde der Panzer unter anderem in den Armeen der Niederlande, Belgien und Dänemark eingesetzt. Dieser Bausatz enthält keine zusätzlichen Varianten, nur den M10 aber dafür die amerikanische und britische Panzerbesatzung.


Warlord Games setzt den Preis bei 20 GBP (~25 EUR) an. In der Box gibt findet ihr zwei eingeschweißte Gussrahmen, einen Decalbogen und eine Bauanleitung (die beiden letzteren sind nicht abgebildet, da ich hier aus einer Platoonbox bedient wurde).





Die Gussqualität ist gut, aber die Gussrahmen hatten deutlich mehr Häutchen und Grate als sonst. Der Kunststoff ist etwas weicher als das übliche Hartplastik und die Panzerbesatzung ist in einem etwas anderem Stil gehalten, da sie nicht direkt von Warlord Games gestaltet / produziert wurde.




Wie üblich bei den Panzerbauten geht es auch hier mit den Ketten los. Es war etwas überraschend, dass die Kettenprofile glatt sind, da diese bei den Italeri / Warlord Bausätzen eigentlich detaillierter sind, aber historisch vollkommen in Ordnung, denn man hat hier das Design der flachen Gummiklötze gewählt und nicht das der Winkel.





Nun folgt die untere Wanne, bzw. der Auspufftrakt um genau zu sein. Hier ist die Bauanleitung nicht ganz eindeutig zu lesen, was die kleineren Einzelteile
angeht, aber man kann es mit einem Blick auf das fertige Modell bzw. die Produktbilder herleiten.



Danach kommen die Ketten an die untere Wanne und wie üblich die Bleigewichte in den Kunststoffpanzer. Der innere Boden verdeckt den mittleren Teil und schließt diesen Bauschritt ab.



Die obere Wanne mit der unverkennbar angewinkelten Panzerung kommt als nächstes. Viele kleine Einzelteile kommen dran, und das ist wirklich Fummelarbeit. Wer mehr der Modellbauer ist, hat damit wohl weniger ein Problem, aber als Wargamer ist es doch recht nervig.




Die Anleitung ist auch bei den nächsten Schritten nicht wirklich eindeutig und erwähnt sogar zwei Teile, die gar nicht im Gussrahmen enthalten waren. Dennoch, die Passgenauigkeit stimmt und es gab keinen Verzug bei den Teilen.



Der letzte Schritt ist der Turm. Leider ist nur eine Geschützvariante enthalten, also auch keine Teile bspw. für das 17-Pfünder der britischen Achilles Variante des M10. Auch hier ist die Anleitung eher wage was die Details im Innenbereich des Turms angeht.



Nun fehlt nur noch das Turm-MG und dass der Turm auf die Wanne gesetzt wird.



Wie schlägt sich der M10 Tank Destroyer mit den anderen verfügbaren Bausätzen? Zur linken sieht man den älteren M10 von Warlord Games aus Resin und zur Rechten den Multi-Bausatz von Rubicon, gebaut als Achilles.



Die später erschienene Hellcat ist ein mobilerer, wendigerer Jagdpanzer und hier in der gelungenen Resinvariante von Warlord Games zu sehen.





Um die Bilderserie abzuschließen, hier noch ein paar Bilder von rund herum.





Fazit
Leider ein inkonstantes Thema mit der Kooperation zwischen Warlord und Italeri. Da sind großartige Bausätze dabei, wie der Churchill oder KV1/2, der auch zeigt, was möglich ist. Da ist der M10 ein bisschen enttäuschend. Es ist kein schlechter Bausatz. Da steht M10 drauf, man erhält auch einen M10. Der Guss ist solide, nur eben mit etwas mehr Häutchen und Gussgraten als üblich. Die Anzahl der Kleinteile ist vergleichsweise hoch und es fehlt etwas die Kreativität. Gerade Letzteres ist ein Thema, wenn man Mitbewerber hat, die das besser gelöst bekommen.


Daher hat man neben der nicht vorhandenen Varianz, wenn man von der Besatzung mal absieht, eine Menge an winzigen Kleinteilen mit denen man sich Anhand einer nicht so gelungenen Bauanleitung auseinandersetzen muss. Das macht den Bausatz zwar nicht unmöglich, aber unnötig aufwendig und erzeugt ein Gefühl von Ermüdung. Besonders, und dass weiß ich wegen der anderen Bausätze, da sie es besser können.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #206 am: 13. März 2017 - 19:09:25 »

Willkommen zur sowjetischen Panzerwoche, Genosse! Den Start dieser
kurzen Reviewreihe von 3 russischen Panzern legt der schwere Kampfpanzer
IS-3, Iossif Stalin / Joseph Stalin, hin, der kürzlich von Warlord Games für Bolt Action und Konflikt 47 veröffentlicht wurde.

   

Da es sich beim IS-3 um ein Mail Order Produkt von Warlord Games
handelt, ist der Panzer nicht in einem Karton verpackt sondern kommt in
einem Luftpolsterumschlag.

   Der IS-3 war ein schwerer Kampfpanzer der sowjetischen Armee und es
wurden etwa 2.300 Exemplare zwischen 1945 und \'46 gefertigt, aber sie
kam zu spät um in der Schlacht um Berlin zum Einsatz zu kommen. Dennoch
nahm ein Panzerregiment mit IS-3 Panzern an der Alliierten Siegesparade
in Berlin teil und der Panzer wurde später in der Mandschurei gegen die
Japaner eingesetzt. Mit seinem unverkennbaren Design, der V-formigen
Front und dem abgerundeten Turm, war der IS-3 dazu gedacht um den
schweren deutschen Panzer der letzten Kriegsjahre zu begegnen und um die
KV-Reihe zu ersetzen.

   Der Resin und Zinnbausatz kostet 28 GBP und ist im 28mm / 1:56 Maßstab
gehalten. Wanne, Ketten und Turm sind aus Resin, die Klein- und
Anbauteile wie die Kanone, Treibstofftanks und Luken aus Zinn.

   

   Vor dem Zusammenbau sollte man Resinbausätze gründlich mit lauwarmen
Seifenwasser reinigen um die Reste des Trennmittels zu entfernen. Der
ölige Film wirkt sich ansonsten negativ auf die Grundierung und die
Bemalung aus. Daher ist es wichtig, dass man diesen Schritt befolgt.

   Wenn man das Wasser stark genug erwärmt, kann man verzogene Teile
wieder in Form bringen. Dies kann bei Resinteilen manchmal vorkommen,
das bestimmte Einzelteile leicht verzogen / verbogen sind. Die Ketten
hatten einen leichten Verzug, aber das war kein großes Problem.
Schrumpfung kann ebenfalls beim Resinguss vorkommen, aber das hier ist
eher ungewöhnlich.

   

Nach dem die Gussansätze, Resinhäutchen und Gussgrate entfernt wurden,
konnte der Zusammenbau beginnen. Um die unterschiedlich langen Ketten zu
beheben, habe ich ein kleines Stück Plastikkarton zurecht und auf den
Schmutzfänger geklebt. Davon abgesehen war der Guss allerdings recht gut
und detailreich. Zwischen den Laufrollen gab es dünne Resinhäutchen,
aber diese waren einfach zu entfernen.



   Die Zinnteile sind recht einfach zu verbauen. Die meisten werden in ein
Aussparung verklebt und können so einfach an die Wanne geklebt werden.
Die Kanone wurde zusätzlich gepint um stabiler zu seni. Die
Treibstofftanks waren etwas schwieriger, da diese eher lose an der Wanne
verklebt werden.

   

   Die Haken, welche an der Front und dem Heck der Wanne angebracht
werden, sind mehr oder weniger frei positioniert und es nicht ganz klar
welche nach vorne oder hinten kommen bzw. wo oben und unten ist. Es gibt
hier zusätzliche Information auf der Bauanleitung, aber die Schrift ist
einfach zu klein um lesbar zu sein.



Das letzte Teil an dem IS-3 ist das Turm-MG. Etwas schwierig, da das MG
recht schwer ist und die korrekte Positionen am Turm bzw. Klebestelle
ist auch nicht deutlich aus der Bauanleitung ableitbar ist (das scheint
ein häufigeres Problem bei den Resinbausätzen zu sein), aber etwas
Recherche half aus.



Wie schlägt sich das IS-3 mit anderen russischen Panzern? Nicht
wirklich größer als der KV-1 oder KV-2, aber deutlich größer als die auf
dem T-34 basierende SU. Im ersten Bild steht der IS-3 zwischen Rubicon
SU und Warlord / Italeri KV-2, im zweiten zwischen dem KV-1 und KV-2 aus
Resin.

   

Und wie sieht es mit den anderen Panzern auf Augenhöhe aus? Der IS-3
hat ein recht niedriges Profil und daher sind Pershing und Tiger II
höher, aber der IS-3 ist etwa so lang und breit wie der Tiger II.



Letzter Teil der Review vor dem Fazit ist wie üblich eine kurze Bildreihe aus unterschiedlichen Blickwinkeln..

   

Fazit

   Der IS-3 ist ein sehr ikonischer Panzer und vielen gefällt das
unverkennbare Design des russischen Panzers. Es gibt zur zeit keine
anderen Anbieter die einen IS-3 anbieten (Die Waffenkammer könnte einen
herausbringen) und der Preis von 28 GBP ist nicht günstig. Die
Gussqualität ist insgesamt gut, keine Lufteinschlüsse und ein
verkraftbares Maß an Gusshäutchen. Die Details sind ebenfalls gelungen.
Aber die zu kurze Kette und nicht eindeutige Bauanleitung sollten bei
dem Preis nicht vorkommen, das kann eine Firma wie Warlord Games einfach
besser.

Der Bausatz ist mehr oder weniger ein Sammlerstück, da wie bereits
weiter oben erwähnt der IS-3 nicht wirklich zum Einsatz kam im zweiten
Weltkrieg und ein KV oder IS die sinnigere Ergänzung für eure Armee sein
dürfte. Aber wer ein World of Tanks Fan ist, Sammler oder es historisch
nicht ganz so korrekt nimmt, der sollte über den Bausatz nachschauen.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #207 am: 18. März 2017 - 07:52:28 »

Die nächste Review in der sowjetischen Panzerwoche deckt die Jagdpanzer / Sturmgeschütz SU-85 und SU-122 von Rubicon Models ab.

Die SU Panzer (Samochodnaja Ustanowka / Selbstfahrlafette) wurden auf dem Chassis der mittelschweren T-34 Panzer entwickelt. Dabei wurde die SU-122 entwickelt, nach dem man den Erfolg der deutschen Sturmgeschütze erkannte, und die SU-85 um den schweren deutschen Panzern wie dem Tiger entgegen zu wirken, welche ernsthafte Probleme für T-34 und KV-1 darstellen. Nur wenige SU-122 überstanden den Krieg und das einzig verbliebende Exemplar steht im Panzermuseum Kublinka. Die SU-85 wurde kurz nach dem Krieg aus dem Dienst entlassen und an die sowjetischen Satellittenstaaten ausgeliefert. Dabei wurde die SU-85 von der SU-100 ersetzt.
Rubicon deckt beide Varianten in diesem Bausatz ab, die SU-85 und SU-122. Der Preis liegt bei knapp 20 GBP / 25 Euro für den Hartplastikbausatz in 1:56 / 28mm. Die Fahrzeuge können in sowjetischen Armeen eingesetzt werden, oder als Beutefahrzeuge auf Seite der Deutschen. Wobei hier nur die SU-85 als Beutepanzerjäger 748(r) Sinn macht, da die SU-122 kaum erbeutet wurde und es nur wenige Aufzeichnungen über den aktiven Einsatz durch die Wehrmacht gab.

In der Box sind drei Gussrahmen, ein Decalbogen und eine mehrseitige Anleitung enhalten. Der Bausatz teilt sich einen der Gussrahmen mit dem T-34 Bausatz, da die SU auf eben jenem Chassis gebaut wurde.

Der Guss ist einwandfrei. Das dunkelgraue Plastik von Rubicon kann in Einzelfällen noch Reste vom Trennmittel aufweisen, weshalb es empfohlen wird die Gussrahmen vor dem Zusammenbau / der Grundierung mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen. Dieser Tipp gilt grundsätzlich beim Modellbau. Die ersten Produktionsläufe zeigten Probleme beim Guss auf, die aber zwischenzeitlich behoben wurden. Es gab bei dem vorliegendem Exemplar keine Auffälligkeiten.



Anders als der T-34 Bausatz gibt es bei der SU nur die Laufrollen mit Gummi. Daher fällt die Wahl zwischen diesen und den Stahlrädern aus. Der Zusammenbau beginnt - wie üblich - mit den Ketten. Die Laufrollen sind für einen einfacheren und schnelleren Zusammenbau mit einem Kunststoffsteg verbunden. Ich habe mich dazu entschieden diesen zu entfernen und die Laufrollen einzeln zu mondieren. Die Ketten werden an die linke und rechte Seite Hülle verbaut und haben ein mehrlagiges Design, welches der Baugruppe mehr Tiefe verleiht.

Bevor die linke und rechte Seite der Wanne verklebt wurden, habe ich noch die Bleigewichte auf die Innenseite verklebt um das Gewicht des Bausatz zu erhöhen. Die Verbindung wird durch die detaillierten Front- und Heckplatten verstärkt.

Nun folgt die obere Wanne. Es ist eine modifizierte Variante des mittelschweren Panzers um an der Front Platz für die Geschütze zu haben. In diesem Schritt werden zu dem die Treibstofftanks an die Seiten des Hecks geklebt.

Wie bereits weiter oben angesprochen, hat man bei diesem Bausatz die Wahl zwischen dem SU-85 Jagdpanzer und dem SU-122 Sturmgeschütz. Die Hülle ist fast fertig mit dem vorherigen Schritt. as 85mm D-5T und 122mm M-30S sind beweglich und können geneigt werden, sofern man diese nicht fest in Position klebt.

Es sind genügend Teile enthalten um beide Varianten der Front vollständig zu bauen, daher muss man sich nicht bereits jetzt über die Variante festlegen.

Die Luken können offen oder geschlossen gebaut werden, so dass man dort auch nach belieben einen Panzerkommandanten (nicht enthalten) einsetzen könnte. Es gibt noch ein paar kleinere Einzelteile, wie Ersatzkettenglieder oder Werkzeugkisten, welche an der Front verbaut werden. Diese sollten mit etwas Spiel nach Innen verklebt werden, damit man die beiden Kasematten noch wechseln kann.

In der Form der Frontaufbauten ist eine leichte Spannung, aber diese entfällt wenn man die Bauteile fest verklebt. Wer also einen 100% sauberen Sitz haben möchte, muss sich für eine der beiden Varianten entscheiden und diese verkleben. Wen ein wenig Spaltmaß nicht stört (kaum erkennbar), kann hier variabel bleiben und im Zweifel den Übergang mit etwas Zuladung verdecken.

Hier der Vergleich mit dem \"Chassisspender\" T-34/76.

Und noch beide Varianten aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Wie man sieht, ist die Front nur aufgesetzt ohne geklebt zu sein und es gibt einen kleinen Spalt, aber das ist nur um flexibel zu bleiben.


Fazit
Dieser Kombinationsbausatz zeigt mal wieder die Stärke von Rubicon mehrere Varianten in einer Box unterzubringen. Man nutzt sinnvoll die Teile die bereits mit dem T-34 Bausatz verfügbar sind und ergänzt diese um einen Mehrwert zu schaffen.
Die Passform ist hier und da ein Thema, kann aber mit etwas Druck und Kleber in den Griff bekommen werden. Ansonsten ist der Guss ohne Einwände, nur wenige Gussgrate und ohne Häutchen. Der Preis ist angemessen und man kann beide Varianten auch ohne magnetisieren einsetzen, was dem Bausatz ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis verleiht.
Während ich den Bausatz zusammengebaut habe, war es durch die großartige Erfahrung mit dem M10/M36 Jagdpanzer und seinen vielen Optionen, etwas schwer nicht direkt gierig zu werden und auch die SU-100 in der Box zu erwarten, oder die SU-85M. Aber es ist denkbar, dass Rubicon eine SU-100 in Zukunft herausbringen wird.
Link: Rubicon Models

Sir Leon

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #208 am: 18. März 2017 - 08:49:22 »

Schöne Sache das. :)

Ich sag mal bis Morgen, habe nach hinten heraus leider nicht so viel Zeit, aber die Veranstaltung geht ja ein paar Stunden. Da finden wir sicher Zeit für einen Kaffee und Waffel. ;)
Gespeichert

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #209 am: 19. März 2017 - 16:45:22 »

Es ist Mitte März, also mal wieder Zeit für die Frühjahrs Bitbox! Der Tabletopflohmarkt in Mülheim an der Ruhr. Die Öffnungszeiten wurden etwas gerafft auf 11 - 14 Uhr und zum ersten Mal gab es Schlangestehen am Eingang.

   

Christian, Martin und Ich waren etwas früher da, eigentlich früh genug um noch einen Blick auf ein paar Frühbesucherangebote zu bekommen, aber Hut ab, hier war was los. Die Bitbox öffnete pünktlich und die Besucher kamen Schubweise in die Halle, danach stand man erst einmal. Ich konnte mich aber auf die Treppen mogeln und ein paar Bilder machen.

   


Ein sehr bunter Mixh an Produkten, natürlich viel Games Workshop, aber aus unterschiedlichen \"Phasen\" und dazu der Mix mit einigen historischen, ungewöhnlichen oder seltenen Miniaturen. Wir haben zwei Runden über die Bitbox gedreht, da beim ersten Mal einfach nicht genügend Platz war um sich alles in Ruhe anzuschauen. Aber hier erst einmal meine \"Ausbeute\".

Zwei Gussrahmen mit Bits der Chaosbruten, eine 54mm Inquisitor Miniatur, ein Space Marine Charaktermodell, ein Ork Big Mek, ein Eldar Runenleser, ein paar klassische Space Orks die nach Berlin weitergehen, ein alter Vor-Necromunda Confrontation Ganger, die Salute 2010 Miniatur (die ich bereits besitze, wie ich zu Hause feststellen musste :D ), zwei Anstecker und eine unidentifizierte Con-Miniatur (wohl von Mark Copplestone modelliert, wer mehr weiß, bitte Kommentar da lassen).

   

Bitbox ist immer unterhaltsam, nur 1,5h von mir entfernt und via Autobahn schnell erreicht. Es ist immer wieder toll ein paar Freunde und Bekannte aus dem Tabletop zu treffen, wie bspw. TablePott oder Stronghold Terrain. Und natürlich die Veranstalter, Franz und Werner von Freebooter.

Diese Woche war ich außerdem bei der Sweetwater Community \"Kramkiste\" dran. Hier wird eine Kiste mit Tabletopsachen gefüllt, an den Nächsten in der Liste versendet, derjenige entnimmt was er braucht und packt dafür anderes im Gegenzug hinein und sendet die Kiste weiter.

Ich war als 9. dran und habe die folgenden Sachen entnommen, zwei Legion of the Damned Blister, Forge World Inquisitor Gefolge, 40mm Border Reavers Perry Miniaturen, einen Gussrahmen Untote von Mantic, einen bretonischen Gralsritter, Indianer, einen alten Fantasy Homunkulus und einen weiblichen Scharfschützen von Bolt Action.

   

Im Gegenzug landete das hier in der Box: Einige Dust Miniaturen, zusammen mit Regeln, Spielkarten und Spielplänen, ein Secret of the Third Reich Starter, einige Micro Art Studio Bits und Bases, einen berittenen Waldelfengeneral, ein paar Plastikgussrahmen 15 - 28mm, einen Mantic Chaoszwerg und ein paar Deadzone Miniaturen.

   

Großartige Idee, tolle Community und Hut ab an Eisenhannes / Helmut der das Ganze organisiert!