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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker

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SiamTiger:
Die zweite Kampagnenerweiterung für die neue Edition von Bolt Action verlässt die klaren Grenzen der Geschichte und befasst sich mit einem Was-wäre-wenn Szenario, dem Unternehmen Seelöwe (Operation Sea Lion). Dahinter verbergen sich die Pläne der deutschen Streitkräfte über eine Invasion auf Großbritannien.

   

Sea Lion ist ein weiterer dicker Kampagnenband für Bolt Action, zumindest anhand der Seitenzahl. Mit 124 Seiten teilt es sich den Spitzenplatz mit Battle of the Bulge. Nach dem nun die Wüsten Afrikas, der harte Winter in den Ardennen und Teilen der Westfront durchgestanden ist, kommt der Krieg nun aus Sicht der Briten \"heim\" mit dem Unternehmen Seelöwe / Sea Lion. Die Pläne für das Unternehmen waren dabei real, wurden nur nie in die Realität umgesetzt. Die Kampagnenerweiterung liegt im neuen Preisband von 19,99 GBP / 30 USD, also etwa 25 EUR.

Die Bolt Action Erweiterung stammt aus der Feder von Dr. John Lambshead. Falls der Name euch vertraut klingt, tut er das nicht ohne Grund, denn Dr. Lamshead hat schon einige Tabletopbücher verfasst, darunter auch ein Buch über das Schreiben von Wargaming Regeln (Tabletop Wargames - A Designers\' & Writers\' Handbook) und es ist auch nicht seine erste Arbeit für Bolt Action, da die Germany Strikes Erweiterung ebenfalls von ihm stammt. Fun Fact an der Stelle, auch beim letzten Buch hieß die Sonderminiatur Churchill, allerdings ist es bei Sea Lion nun statt \"Mad\" Jack Churchill nun Sir Winston Churchill.

   

Worum geht es?
Das deutsche Reich plante 1939, nach dem die ersten Feldzüge in Westeuropa sehr zügig und erfolgreich abgeschlossen werden konnten, die Invasion Großbritanniens. Durch die eroberten Gebiete entlang der westeuropäischen Küste (vom französischen Kanal bis zum besetzten Dänemark), standen nun zahlreiche Hafen- und Küstenbereiche zur Verfügung, welche als Ausgangsbasis für eine großangelegte Invasionsflotte genutzt werden konnten. In der Realität existierten diese Pläne zwar, wurden aber während des Krieges immer wieder aufgeschoben. Aber in dieser Kampagnenerweiterung wurden die Pläne in die Tat umgesetzt. Daher landeten die Deutschen an ihrem eigenem D-Day, dem 21. September 1940, in drei Landungszonen zwischen Dover und Walmington-on-Sea an der britischen Südwestküste. In der Zeitleiste der Kampagne Seelöwe war die Invasion aber nach 14 Tagen damit beendet, dass die Angreifer von den britischen Truppen bis nach Dover zurückgedrängt wurden und dort gefangen genommen wurden oder sich ergeben hatten. Aber warum das schnelle Ende? Die meisten Feldzüge im Westen waren nach 10-14 Tagen abgeschlossen, aber auf dem Kontinent ist die Logistik für Nachschub und Verstärkung deutlich einfacher als über den Ärmelkanal. Besonders wenn man dabei noch bedenkt, dass die Briten über die größte Flotte zur damaligen Zeit verfügten und es ein einfaches gewesen wäre, den Nachschub für die deutschen Invasoren zu kappen und damit Dover in ein Dünkirchen mit vertauschten Rollen zu verwandeln.

Was kann man also auf den Seiten des Buches erwarten? Es deckt 10 Szenarien der zweiwöchigen Kämpfe ab, darunter Küstenangriffe, Belagerungen von kleineren Städten und sogar einen Attentatversuch auf Churchill (der in den Regeln ebenfalls abgedeckt wird). Ein Drittel des Buchs machen neue Theatre Selectors und Einheiten für die Briten aus, die neuen Einheiten und Armeelisten für die Deutschen kommen auf 17 Seiten und die 10 Szenarien sind eher gepresst auf 10 Doppelseiten eingebunden. Es gibt eine Doppelseite mit neuen Sonderregeln und einen kurzen Anhang, wie man dieses Buch als Grundlage für eine Kampagne verwendet. Letzteres ist wenig überraschend, da Warlord Games Campaign Sea Lion zu ihrer großen Bolt Action Sommerkampgne gemacht haben.

   

Erster Eindruck
Falls ihr meine anderen Rezensionen über die Zusammenarbeit von Warlord Games und Osprey gelesen habt, insbesondere die letzten Beiden über Bolt Action 2nd Edition und Battle of the Bulge, gibt es hier wenige Überraschungen - die Qualität des Buchs überzeugt. Anständige Illustrationen, wertiger Druck und Bindung und ein aufgeräumtes, ansprechendes Layout. Auf der einen Seite bin ich froh darüber, dass es bei Bolt Action Raum gibt für \"alternative\" Geschichte und fiktive Szenarien, aber auf der anderen Seite ist Seelöwe unglaublich fixiert auf die Briten. Ein Drittel des Buches widmet sich nur den Einheiten der britischen Verteidiger, mit allen möglichen (teilweise albernen) Verteidigungseinheiten. Heimwehr und Milizen (darunter auch die Regeln für Dad\'s Army) und dazu noch Verteidigungsstellungen, Panzerprototypen (u.a. TOG 1) und improvisierte gepanzerte Farhzeuge und Bewaffnung. Für meinen Geschmack hätte man einige der improvisierten Truppen zusammenziehen können, wie man es bspw. beim Volkssturm gemacht hat. Die Deutschen erhalten ein paar neue Auswahlen für Brandenburger Einheiten und lokale Kollaborateure in Form faschistischer Milizen und eine Handvoll Landungsschiffe.

Eine andere Sache die ins Auge sticht, sind die ergänzten Sonderregeln. 22 neue Sonderregeln auf einer Doppelseite um genau zu sein. Die meisten Erweiterungen für Bolt Action ergänzen das Spiel um Armeelisten und teils neue Armeelisteneinträge, setzen dabei aber auf den \"Baukasten\" den die Grundregeln bereits zur Verfügung stellen. Das hier wirkt deutlich stärker ins Spiel eingreifend.

   

Campaign Sea Lion deckt 10 Szenarien mit den folgenden Namen ab. Die Szenarien sind dabei in Patrouillen und Schlachten aufgeteilt, mit den Ersteren für kleinere 500 Punkte Spiele und den Zweiten für 1.000 Punkte aufwärts ausgelegt.


* Scenario 1 – Brandenburger Küstenangriffe
   
* Scenario 2 – An den Stränden von Kent
   
* Scenario 3 – Ihrer Majestät Waffenkammer plündern
   
* Scenario 4 – Überfall auf Lympne Airfield
   
* Scenario 5 – Luftwaffe Down
   
* Scenario 6 – Einen Hafen einnehmen
   
* Scenario 7 – Die Straßenblockade ausschalten
   
* Scenario 8 – Igel
   
* Scenario 9 – Tötet Churchill
   
* Scenario 10 – Die dreckigen Fünften
   
Wie spielt sich Sea Lion?
Da sich alles im Rahmen der frühen Kriegsjahre bewegt, ist die Ausrüstung vergleichsweise leicht. Die Patrouillenmissionen und die meisten der neuen Einheiten sind eher für kleinere Spiele gedacht. Daher ist Seelöwe - wenn man die neuen Sonderregeln mal außen vor lässt - ein eher puristisches, niedriger angesetztes Bolt Action. Man hat kleine Landungsgruppen deutscher Fallschirmjäger gegen bewaffnete Heimatverbände in einer kleinen Ortschaft, oder Bürgerkrieg ähnliche Szenarien zwischen Milizen in den Vororten. Für die jenigen, denen A Very British Civil War\" (VBCW) ein Begriff ist, stellt Campaign Sea Lion das Verbindungsstück zu Bolt Action dar. Die Regeln der neuen Einheiten in diesem Buch könnten für andere Szenarien in den frühen Kriegsjahren oder sogar Vorkriegsjahren eingesetzt werden, wie bspw. den spanischen Bürgerkrieg oder die Aufstände in der Weimarer Republik.

Hinzukommt, Sea Lion bringt den Spielern deutscher Armeen eine interessante \"Neuerung\" bzw. Abwechslung - einen anderen Blickwinkel. Alliierte Spieler können auf zahlreiche Szenarien wie D-Day oder Operation Market Garden usw. zurückblicken. Jetzt ist auch die Wehrmacht dran. Natürlich konnte man dies im Vorfeld mit den verfügbaren Regeln und Szenarien des Regelwerks abbilden, aber durch das Buch ist es weniger improvisiert und ein durchdachterer Ansatz.

   

Wie geht es weiter?
Wegen der sehr positiven Rückmeldung von den Spielern auf Operation Sea Lion, hat Warlord Games der Kampagne in weiteres Kapitel gestiftet - Operation Gigant / Operation Sea Lion: The Second Front.
Operation Gigant greift dabei die Zeitlinie nach etwa 10 Tagen auf und befasst sich damit, was passiert wäre, wenn die Invasion nicht gescheitert wäre und der Siegeszug der deutschen Truppen fortgeschritten wäre. Die Erweiterung ist bereits erhältlich.

Darüber hinaus wurde kürzlich Bolt Action Campaign New Guinea im späten August / frühen September veröffentlicht und widmet sich den Schlachten in Australasien, an denen die US Amerikaner, Australier und Japaner teilnahmen. Durch den Veröffentlichungsplan von Osprey Publishing, wissen wir auch bereits von weiteren Erweiterungen für Bolt Action. Später im laufenden Jahr, gegen November, wird Road to Berlin erscheinen und wahrscheinlich stärker ins Details gehen über die allerletzten Monate des Kriegs, als es Battleground Europe und Ostfront getan haben. Durch Auswahlen wie die Infrarottruppen in Battleground Europe, gehe ich davon aus, dass man in Road to Berlin weitere Prototypen und was-wäre-wenn Inhalte erwarten darf.

   

Fazit
Wie bereits erwähnt, das Buch ist sehr anglozentrisch und daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass man mit dem Buch weniger anfangen kann, falls der Bezug zum Vereinigten Königreich fehlt. Der Qualitätsanspruch an das Buch ist ohne Frage hoch, mit dem sehr gelungenem Artwork von Peter Dennis und anderen Illustratoren. Druck und Bindung ist beanstandungslos, hier erhält man zwar ein wertiges Produkt für ~ 25 EUR, aber es könnte die Verbindung zum Inhalt fehlen.

Die Unausgeglichenheit der Einheitenauswahlen ist recht schade, da man hier mehr hätte daraus machen können, als nur ein ein paar neue Einheiten der Brandenburger. Etwas kreativer, so wie man es bei den britischen Einheiten gewesen ist. In Campaign Gigant findet sich bspw. das fiktive \"Neue Deutsche England Korps\" wieder, warum hat man hierfür extra ein weiteres Buch benötigt? Aber dafür gibt einem das Buch zahlreiche Ideen, wie Milizen und andere weniger erfahrende Einheiten in Bolt Action aussehen können. Daher ist Operation Sea Lion, als die fiktive Kampagne, eine gute Ausgangslage für eigene Was-wäre-wenn Kampagnen oder Hausregeln für die Zeiträume, die noch nicht \"offiziell\" von Bolt Action mit Regeln abdeckt sind, wie bspw. der spanische Bürgerkrieg oder andere Vorkriegsszenarien.

Warlord Games hat sich zu dem die Erweiterung mit der groß angelegten Sommerkampagne gut zu nutzen gemacht, inklusive Spielberichten, wöchentlichen Newsletter und einer interaktiven Karte. Interessante Herangehensweise und definitiv eine willkommene Abwechslung zur üblichen D-Day bis Berlin Kampagne der zweiten Weltkriegsysteme.

SiamTiger:
Rubicon Models hat den M4A3 / M4A3E8 Sherman im ersten Quartal 2017 veröffentlicht, als Ersatz für einen ihrer ersten Bausätze, den M4A3 Sherman. Der Bausatz hat eine große Überarbeitung erhalten mit neuen Optionen und Varianten, und bietet nun die Möglichkeit entweder einen M4A3 der frühen oder späten Produktion oder sogar den Easy Eight mit breiten Ketten zu bauen.

   

Der Sherman war der meistproduzierte Kampfpanzer des zweiten Weltkriegs und mit dem M4A3 hatte man den Auftrag vergeben, den Sherman noch einmal richtig aufzuwerten. Von den knapp 50.000 gebauten Sherman waren 4.600 Einheiten als M4A3 76mm (mit beiden Varianten der VVSS und HVSS Aufhängung) gefertigt worden, den man aus diesem Bausatz fertigen kann.
Abgedeckt ist der T23 Turm mit \"nassem\" Munitionslager und der 76mm Kanone mit und ohne Mündungsfeuerbremse. Die 75mm und 105mm Variante des alten M4A3 (RM280012) Bausatz sind entfallen, werden aber als Teil des Sherman M4A2 oder Mk III Bausatz wiederkommen. Der M4A3 wurde durch einen Ford GAA V8 Motor angetrieben und ersetzte die Sherman anderer Bautypen ab 1944 im aktiven Einsatz. Diese finale Versoin des Shermans wurde auch nach dem zweiten Weltkrieg noch im Korea Krieg eingesetzt und später mit Modifikationen in der Israelischen Armee.

Der Preis liegt bei 25 Euro für den Kunststoffbausatz im 1:56 / 28mm Maßstab und deckt wie angesprochen den M4A3 (in früher oder später Ausführung) und M4A3E8 ab, mit den zusätzlichen Optionen über die VVSS und HVSS Aufhängung.

Der Bausatz enthält dabei 4 Gussrahmen, eine mehrseitige Bauanleitung und einen Bogen mit Wasserschiebebildern.

   

Dieser Bausatz ist ein kompletter Neuanfang und teilt sich keine Gussrahmen mit dem älteren Set und wurde sogar umfangreicher mit einem zusätzlichen Rahmen um alle Teile zu umfassen (3 verschiedene Ausführungen der Ketten). Der Guss ist gelungen und detailliert. Das dunkelgraue Plastik von Rubicon hat manchmal noch etwas von dem Trennmittel, weshalb man es vor der Grundierung mit lauwarmen Seifenwasser abwaschen sollte. Dieser Tipp wird allgemein im Modellbau empfohlen. Aktuell prüft man den Einsatz von anderen Farben für den Kunststoff, daher könnten kommende Produkte in einem hellerem Kunststoff gefertigt werden.

Es ist an der Stelle wichtig anzumerken, das Rubicon eine andere Sorte des Hartplastiks / Kunststoff einsetzt, als andere Hersteller. Es handelt sich dabei um ABS Kunststoff und dieser könnte evtl. nicht richtig mit eurem Kunststoffkleber funktionieren. Ich selbst nutze Revell Contacta Professional und das funktioniert für mich, aber andere empfehlen den Einsatz von Produkten wie bspw. Tamiya ABS Cement.

   




Den Zusammenbau beginnend mit dem Turm haben wir die Wahl zwischen der frühen und späten Ausführung des T23 Turms. Da ich bereits drei reguläre Shermans von Rubicon habe (M4A3, 2 mit 76mm und 1 mit 105mm Geschütz), wird in dieser Review der M4A3E8 gebaut und daher fällt die Wahl hier auf den T23 Turm der späten Produktion. Rubicon bietet zu dem zwei Varianten des schweren Turm-MGs, eine für Modellbauer und eine überzeichnete für Spieler mit dickerem Lauf.

   
   

Die obere Wanne teilen sich beide Varianten, man man kann hier zwischen Kotflügeln der VVSS (Vertical Volute Spring System) und der breiteren HVSS (Horizontal Volute Spring Suspension) Ketten wählen. Man kann außerdem noch entscheiden ob man die Luken an der Wanne offen oder geschlossen haben möchte.

   

Falls ihr euch für den M4A3 mit VVSS Aufhängung entschieden habt, könnt ihr bei den Ketten zwischen den regulären T48 Ketten und den breiteren T54E1 Duckbill Extenders wählen. Beim E8 mit HVSS gibt es nur die breiten T80 Ketten zur Auswahl.

   

Mit dem nächsten Schritt, #7 in der Anleitung, gibt es die Wahl zwischen zwei Getriebeabdeckungen. Beide sind die Einzelgussteile, aber einmal mit den kleinen und einmal mit den großen Ösen. Man sollte hier insbesondere auf die Teile A02 und A10 achten, da diese sehr ähnlich aussehen und schnell verwechselt werden können. Im ersten Bild fehlt das Bauteil für den hinteren Motorraum, B08, welches in einem späteren Schritt verbaut wurde.

   

Wie üblich habe ich Blei in der Wanne verbaut, um das Gewicht des Bausatzes zu erhöhen. Wer den M4A3E8 in der Nachkriegsversion einsetzen möchte, kann dafür die optionalen Teile für das verbessere Auspuffsystem verwenden.

   

Nun ist der E8 fast fertig, es fehlen nur ein paar der optionalen Teile. Es gibt Einzelglieder der Ketten, und zwei unterschiedliche Varianten der Heckabdeckungen, eine Ablage für Zuladung sowie einen Werkzeugträger. Dazu kann man noch den Heckenschneider an der Front verbauen. Wer darüber hinaus noch passende Teile benötigt, dem sei das Allied Stowage #1 empfohlen.

   

Natürlich darf ein Vergleichsbild nicht fehlen. Von der linken zur rechten Seiten, Rubicon M4A3E8, der alte Rubicon M4A3 (76), Warlord Games Sherman V und Warlord/Italeri M4 Sherman. Beide Warlord Shermans tragen die 75mm Kanone und entsprechenden Turm. Der ältere Rubicon M4A3 ist mit frühem T23 Turm mitsamt 76mm Geschütz ausgestattet.

   

Und nun M4A3E8 vs. M4A3, mit HVSS vs. VVSS. Das zusätzliche Gepäck stammt von den Infanterie Plastikbausätzen sowie aus dem Tamiya Zubehör.

   

Zu guter Letzt noch ein paar Bilder aus unterschiedlichen Winkeln.

   

Fazit
Der überarbeitet Bausatz hat ein paar kleinere Verbesserungen erhalten und natürlich die neuen E8 Teile. Im direkten Vergleich bot der erste Sherman Bausatz den Rubicon herausgebracht hat, mehr Optionen, da der M4A3 mit zwei sehr unterschiedlichen Türmen und dazu drei Geschützen kam (75, 76 und 105mm). Da die Shermans gerade überarbeitet werden, werden diese Varianten mit den anderen überarbeiteten Bausätzen nachgereicht - in Kombination mit weiteren, neuen Optionen.

Es wird in Ergänzung zu diesem 280042 M4A3 / M4A3E8 Sherman, bei den Q2/17 Ankündigungen auch die 280054 M4A2(76)W Sherman und 280055 M4A2 Sherman / Sherman III geben, und in der Entwurfsphase sind der M4 Sherman und M4 Hybrid. Daher erwartet uns hier eine sehr breite Auswahl aus der man schöpfen kann, insbesondere mit den Produktcodes 54 und 55, hat man dann den Kern der Shermans aus Plastik zur Hand.

Die Gussqualität ist sauber und scharf. Eine überzeugende Menge an Details und angemessene Auswahl an Optionen. Der Preis von ca. 25 Euro ist angemessen. Rubicon hat sogar einen Panzerkommandanten abdeckt, aber hier ist noch Luft nach oben, da die Qualität der Miniaturen nicht mit denen der Fahrzeuge mithalten kann. Dazu kommt noch, dass dies aktuell die einzige Option für einen E8 aus Kunststoff ist und auch noch günstiger als die Mitbewerber ist (24 GBP bei Warlord Games, 25 GBP bei Blitzkrieg Miniatures). Der Bau hat mir gefallen, war klar strukturiert und einfach nachzuvollziehen. Und für mich persönlich, wenn ich die Wahl zwischen Kunststoff und Resin habe, werde ich den Plastikbausatz vorziehen, da man mehr Möglichkeiten für Umbauten hat und in der Regel weniger Mühe beim Zusammenbau.

Link: Rubicon Models

SiamTiger:
Rubicon hat mit dem CCKW-353 US 2,5 ton 6x6 Cargo Truck ein alliiertes Gegenstück zum hervorragendem Opel BlitzBausatz (und den dazugehörigen Zubehörsets wie bspw. Maultier) herausgebracht. Der 2,5-Tonner ist eines der leichteren Fahrzeuge aus dem Sortiment von Rubicon und wird in dieser Review näher betrachtet.



Die US Armee hat zwischen 1939 und 1940 einen 2,5t Allrad-LKW entwickelt, der bei jedem Wetter und jedem Untergrund einsatzfähig sein sollte. Der Spitzname Deuce and a Half ist von der Gewichtseinstufung abgeleitet und es wurden mehr als 550.000 Einheiten gebaut. Eine Zahl die lediglich vom Jeep übertroffen wurde.

Der Name CCKW kommt aus dem Namensbaukasten von GMC, \"C\" für Entwickelt in 1941, \"C\" für klassische Kabine, \"K\" für Allradantrieb und \"W\" für Doppelte Hinterachse. Der LKW wurde mit kurzem und langem Radstand gefertigt, wobei die kurze Version als Zugmaschine für Artilleriegeschütze gedacht war und der lange Radstand bei allen
möglichen Einsatzbereichen Verwendung fand. Die Standardversion konnte 12 Mann transportieren, wurde aber auch für viele Varianten wie Tanklaster oder Fernmeldefahrzeuge eingesetzt.

Selbst als der 6x6 M35 in den 1950ern anfing den CCKW zu ersetzen, blieb der LKW im aktiven Einsatz bis Mitte der 1960er. Viele andere Nationen nutzen den LKW auch nach dem zweiten Weltkrieg weiter und er verblieb teils sogar bis in die 1990er im aktiven Einsatz. Andere alliierte Streitkräfte, wie bspw. die UdSSR setzte auf den Studebaker US6 2,5t LKW.

Rubicon deckt in diesem 28mm / 1:56 Maßstab Bausatz die CCKW-353 Variante des LKW ab, mit optionalem MG auf dem Dach der Fahrerkabine, Stoffdach, Flachbett und Stoffabdeckung für die Ladefläche.



Der Bausatz deckt dazu alle benötigten Teile in zwei Gussrahmen ab, sowie der Fahrkabine sowie Ladeflächenabdeckung als separat gegossenen Einzelteilen. Die beiden sind auf einem Karton fixiert. Außerdem liegt dem Bausatz noch eine mehrseitige Anleitung sowie ein Bogen mit Wasserschiebebildern bei.

Der CCKW ist in dunkelgrauem ABS Kunststoff gegossen. Vor dem Zusammenbau empfiehlt es sich den Gussrahmen mit lauwarmen Wasser abzuwaschen und später den richtigen Kleber zu verwenden (Rubicon empfiehlt ABS Cement, u.a. von Tamiya erhältlich). Die Gussrahmen sind gut ausgefüllt und enthalten auch optionale Teile wie bspw. die geschlossene oder offene LKW-Plane, zusätzliche Zuladung, eine optionale zweiköpfige Besatzung (Fahrer und Schütze), das MG über der Fahrerkabine und eine Winde.



In dieser Review werde ich den Truck so bauen, wie er in den Ardennen eingesetzt worden wäre, als Teil der Brandenburger / Unternehmen Greif Truppen, also mit geschlossener Fahrerkabine und Ladefläche. Da der LKW von Einheiten in Winterausrüstung begleitet werden würde, habe ich auf die optionale Fahrerminiatur verzichtet.



Im nächsten Schritt wird das Chassis mit langem Radstand zusammengebaut. Die doppelbereifte Doppelachse ist sehr detailliert und Rubicon hat sich sogar die Mühe gemacht die Reifen an der unteren Seite etwas abzuflachen um den Anpressdruck durch das Fahrzeuggewicht darzustellen. Ein Ersatzrad wird in der Mitte des Chassis verbaut.



Der vorherige Schritt war mehr oder weniger der größte Schritt des Zusammenbaus. Jetzt wird nur noch die Fahrerkabine aufgeklebt und hier kann man zwischen der regulären Frontstoßstange und einer mit Abschleppwinde wählen. Der LKW ist quasi fertig und man kann davon ausgehen, dass der CCKW in Zukunft ähnliche Erweiterungen erhält wie der Opel Blitz mit dem Maultier oder Boxaufbau. Diese würden dann auf diesem Zwischenstand aufbauen. Ansonsten bietet der LKW in dieser Form eine hervorragende Grundlage für Einsatzbereich weit Abseits des zweiten Weltkriegs.



Egal wie man den Ladebereich gestalten möchte, gilt es nun erst einmal die Teile B03 und B18 für die Ladefläche zu verbauen. Man könnte den CCKW so beispielsweise in Kombination mit einem 40mm-Bofors-Geschütz oder .50 Kaliber Vierlingsgeschütz als Waffenträger umbauen.



Wie bereits etwas früher in der Review erwähnt, wird dieser LKW als Transporter im Schnee eingesetzt. Daher fiel die Wahl der Teile auf die LKW-Plane mit geschlossenem Heck. Alternativ kann man die Ladefläche auch mit den Holzflanken und offener oder geschlossener Heckklappe zusammenbauen, sowie optionalen Bänken für die transportierten Truppen.



Ein kleiner Vergleich mit dem Opel Blitz sowie einem Sherman Panzer. Die Abmessungen der LKW sind sehr ähnlich. Im letzten Bild noch ein Vergleich des CCKW mit einem Matchbox Model of Yesteryear LKW.



Und natürlich noch die Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln um die Review abzuschließen.



Fazit
Wer sich mit den Transportfahrzeugen des zweiten Weltkriegs auskennt, kann die Unterscheidung zwischen dem CCKW als US-amerikanischer LKW und dem Studebaker als sowjetischer LKW via Lend&Lease Abkommen, etwas irritieren. Rubicon hat sich hier sehr breit aufgestellt, und zwei vergleichsweise ähnliche LKW herausgebracht, wobei der Studebaker auch noch als Katjuscha-Variante verfügbar ist. Rubicon ist zur Zeit der einzige Anbieter, der alliierte / amerikanische LKW aus Plastik anbietet und mit einem Preis von etwa 25 Euro auch etwa auf dem Niveau der Resinbausätze von Warlord Games (21 GBP). Die meisten dürften Plastik bevorzugen, da es üblicherweise einfacher und angenehmer zu bauen ist, im Vergleich mit einem Resinbausatz.

Wie mit anderen Produkten von Rubicon ist auch hier der Guss gut gemacht und es gab keine Probleme mit der Passgenauigkeit. Der GMC sieht evtl. ein wenig Langweilig aus, aber mit der Vielzahl an Optionen für die Ladefläche und Fahrerkabine sollte das für genügend Abwechslung in einer 28mm Armee reichen. Wem das nicht reicht, dem sei das Allied Stowage kit empfohlen, da hier noch weitere Einzelteile enthalten sind um dem LKW eine realistischere, lebendigere Note zu verleihen.

Nach dem die Deutschen, US-Amerikaner und Russen nun mit Transportern ausgestattet wurden, sind als nächstes die Briten mit einem CMP 15 cwt Truck dran. Danach folgen wieder russische Fahrzeuge in Form mehrerer GAZ LKW.

Link: Rubicon Models

moiterei_1984:
Sehr schönes und faires Review auf gewohnt hohem Niveau!

SiamTiger:
Danke :) und keine Sorge, ich hab auch ein paar nicht-Bolt Action Sachen in Vorbereitung.

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