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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
zigoR:
Toller Bericht aus Neuseeland, sehr interessant und beeindruckende Bilder :) Macht echt lust auf \"auch mal hin...\" ..\"irgendwann\" :blush2:
SiamTiger:
Letzten Sonntag, kurz nach dem ich den Artikel zu meinem Besuch auf dem Herr der Ringe Hobbiton Movie Set fertig gestellt hatte, sind die ersten Informationen vom Forge World Open Day hereingetröpfelt. Und da waren ganz schön heißes Sachen dabei. Die ersten Gäste in der Schlange bekamen diesen Flyer in die Hand gedrückt und der kündigte die Neuauflage von Necromunda an!
Games Workshop hat sich verändert, das hatte ich bereits in einem älteren Beitrag zusammengefasst (siehe Games Workshop erfindet sich neu?), aber es hat sich einiges getan. Während man früher noch warten musste bis die Blogger von den Veranstaltungen zurück waren, um mehr oder wenige passable Bilder zu sehen, haut Games Workshop jetzt die Infos selbst raus mit schick aufbereiteten bildern. Und da Necromunda ein so wichtiges Thema ist, hat es sogar einen eigenen Beitrag auf Warhammer Community bekommen (daher stammen auch die offiziellen Bilder aus diesem Artikel).
Zur Neuauflage, mit dem Fokus auf die Miniaturen und das Design. Mir gefällt das neue Logo mit dem verschmolzenem Schädel / Aquila Logo. Das neue Design der Miniaturen ist stark überarbeitet, aber ich hatte auf Basis des Artwork der Escher etwas anderes erwartet. Da ist eine große Lücke zwischen den beiden Escher Gangern, die erste mit Pistole und Halbmaske ist so überhaupt nicht mein Ding, da sie auch zu sehr wie irgendwas aus der Dark Eldar Range aussieht. Aber die Zweite, die ist einfach Bombe, mit den High Heels, dem Iro-Haarschnitt und dem Gewehr in die Hüfte gestemmt. Das ist ein großartiges Design und einfach sehr Necromunda. Zu den Goliath, tolle Überarbeitung, beide Posen gut gelungen, sehr breit, sehr maskulin. Jetzt sehen sie auch aus, wie die massigen Eisenarbeiter, die sie laut dem Fluff auch sein sollen. Mit Masken und an Werkzeug erinnernde Waffen (hatten wir beim Genestealer Kult auch schon). Das die Goliath nun auf 32mm Bases stehen, ist noch mal ein anderes Thema, und wird stark davon abhängen ob die anderen männlichen Ganger auf 25mm gepackt werden und das nur den Goliath vorbehalten ist, umuzizeigen, dass diese eben ziemliche Fleischberge sind. Die Banden erhalten Plastikbausätze, mit doppelten Gussrahmen wie die von Blood Bowl. Dafür wohl nur 5 statt 6 Modelle pro Gussrahmen und stärker auf Austauschen von Einzelteilen ausgelegt, wie beim Zwergenteam. Mit den kürzlich erschienen Primaris wurden die ganze True-Scale Umbauten von Space Marines deutlich einfacher, und es wäre eine Schande, wenn man diesen Vorteil jetzt wieder auflösen würde, wenn alle normalen Menschen auch vergrößert werden. Aber dazu unten mehr.
Necromunda wird mit einem Zweispieler Starterset herauskommen, mit einer Produktpalette ähnlich Blood Bowl (also geteilt zwischen Forge World und Games Workshop). Das heißt das die oben gezeigten Miniaturen aus Plastik kommen. Ein paar Gussrahmen sind wohl schon in den fähigen Händen von John Blanche gelandet, dem Mann hinter Blanchits. Das Bild unten zeigt einen (umgebauten?) Goliath Ganger, der für ein paar Tage auf Instagram gezeigt wurde.
Ich sehe das geteilte Erscheinen bei Forge World und Games Workshop mit gemischten Gefühlen. Wenn es wie Blood Bowl wird, dann haben wir mit etwas Glück sehr fair bepreiste Plastiksets, mit zwei Gussrahmen und ein paar Optionen. Aber die besonderen Modelle, werden dann soviel kosten wie eine Gang Box, und damit kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Und wenn dazu dann noch diese unsinnigen Aktionen dazu kommen, wie bei Blood Bowl (die Schiedsrichter die nur 4 Wochen verfügbar waren), dann wird das gegenüber der Community ein noch größeres Problem.
Die Tiny Plastic Spacemen haben die Zeit aus dem Forge World Open Day genutzt um mit ein paar der Entwicklern zu sprechen und haben Informationen zu der Neuauflage zusammengetragen. Daher hier ein paar Eckdaten und Gerückte, ergänzend zu meiner persönlichen Meinung.
* Das Spiel wurde vor dem Warhammer Fest geschrieben und hat ein eigenes Entwicklerteam, das nicht an Shadow War Armageddon gearbeitet hat.
* Das Spiel wird vereinfacht und die Banden werden bis zu 10 Modelle groß (beim Original umfassten die meisten Gangs etwa 12-13 Modelle).
* Aktivierung wird abwechselnd auf einzelne Modelle umgelegt und nicht mehr I-Go-You-Go / Ich ziehe, du ziehst, wobei dann die ganze Gang sich bewegt und schießt.
* Bosse können mehrere Modelle aktivieren oder andere Modelle mehrfach aktivieren (daher ist das Ausschalten von Bossen ein großes Ding)
* Es basiert auf der 8. Edition von Warhammer 40.000, aber mit mehr Details.
* Komplette Kampagnenregeln sind dabei.
* Es gibt Kampagnenpunkte die wie Erfahrungspunkte für die Ganger ausgegeben werden können.
* Man kann neue Ganger kaufen, anstelle bestehende Modelle für neue Waffen auszutauschen.
* Es wird Profilwerte für Intelligenz, Willensstärke und Nerven wie bei Rogue Trader geben.
* Man kann unterschiedliche Ganger für jede Schlacht wählen.
* Die Spiele sollen 30 Minuten dauern.
* Abgewandelte Kontrolle des Spielfelds, man kann Hive Karten verwenden wenn man möchte.
* Vier Gangs sind bereits fertig, mit Sechs Gangs die bei der Veröffentlichung verfügbar sein werden.
* Erweiterungen und Modelle werden wie bei Blood Bowl herausgebracht.
* Kein Gelände in der Startbox, da die meisten Clubs und Gruppen bereits über Shadow War und andere Wege Gelände besitzen.
Wie oben bereits erwähnt, die Blood Bowl Marketingmethode hat Vor- und Nachtteile. Und ich bin mir nicht sicher bzgl. der \"Kein Gelände in der Startbox\"-Thematik. Entweder erhalten wir hier eher ein günstiges Einsteigerset mit Pappspielplan (wie manche der Semi-Brettspiele) oder einen ernüchternden Start, da ich mir keine 100+ Euro Box mit Regeln und zwei Gangs vorstellen kann. Die schnellen 30 Minuten Spiele klingen interessant, und die kleineren Gangs sollten das unterstützen.
Zum Maßstab, ich habe ein paar Bilder vorbereitet. Die Escher Gangerin wurde deutlich größer. Das sind knapp 7mm Unterschied. Und ja, sie trägt Absätze, aber das ist immer noch ein ziemlicher Sprung. Die Goliath sind nicht soviel größer geworden, aber deutlich breiter, inklusive dem Sprung auf 32mm Rundbases.
Falls Necromunda für dich neu ist, und du ein paar Informationen zu dem früheren Specialist Games haben möchtest, kann ich nur die Yaktribe Community empfehlen. Ich denke, dass es eine gute Sache ist, dass diese neuen Miniaturen verfügbar sein werden, da der Gebrauchtmarkt für die Sidekick Spiele von Games Workshop schwierig ist und Necromunda im Gegensatz zu Blood Bowl nur über sehr wenige Dritthersteller verfügt. Dennoch, die 20 Jahre alten Modelle sind gut gealtert und ich bin mehr als zufrieden mit meiner Sammlung aus den 90ern. Aber mit den ganzen Neuheiten die da kommen werden, Gelände, Regeln usw. ist das eine gute Entwicklung und dürfte auch Produkte abdecken, die für jene attraktiv sein dürften, die bei ihrer bestehenden Sammlung bleiben möchten.
Wie habt ihr auf die Ankündigung reagiert? Freut ihr euch auf die neuen Modelle? Worauf wartet ihr am meisten?
moiterei_1984:
Ich stehe diesem Release irgendwie mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits bin ich ein großer Fan des 40k Hintergrundes (der 90er Jahre, nicht des \"schneller, größer, tödlicher\" von heute) und fand die Specialist Games immer sehr interessant, auch wenn ich sie mir damals zusätzlich zu 40k nicht leisten konnte. Andererseits lassen mich die ganzen neuen Miniaturen irgendwie kalt. Ich finde man merkt, dass da keiner mehr die Minis händisch knetet, sondern dass das alles irgendwie am Computer zusammengebastelt wird. Es mag vielleicht albern klingen, aber ich finde dass die ganzen kleinen \"Macken\" die beim kneten per Hand einfach unvermeidlich sind, der Miniatur erst wirklich Leben einhauchen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Faltenwurf an nahezu sämtlichen Miniaturen der letzten Jahre vollkommen daneben finde... keine natürlichen fliessenden Stoffe, sondern eckige !?!? Knitterfalten.
SiamTiger:
Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, hat viele verschiedene kulturelle Anlaufstellen zu bieten, darunter auch Te Papa Tongarewa, das Nationalmuseum, dessen Name aus Maori sich etwa in \"Der Ort der Schätze dieses Landes\" übersetzen lässt. Te Papa deckt viele verschiedene Ausstellungen ab, die sich mit der Geschichte, der Flora und Fauna und anderen Themen mit Kiwi-Bezug befassen. Eine der aktuellen Ausstellungen, in Kooperation mit Weta Workshop entstanden, ist Gallipoli - The Scale of our War. Die Ausstellung ist dabei nicht mit der Great War Exhibition im Anzac Park zu verwechseln, die hier später auch noch vorgestellt werden wird.
The Papa ist ein sehr großes Gebäude in der Bucht von Wellington und bietet mehrere kostenfreie Ausstellungen, Gallipoli ist zwischen April 2015 und April 2019 zu sehen.
Die Aufmachung dieser Ausstellung erinner von der Wahl der Schrift und Design etwas an Flames of War, und da Battlefront ebenfalls aus Neuseeland stammt (allerdings aus Auckland, nicht Wellington), könnte da sogar etwas dran sein. Weta Workshop, das Special Effect und Design Studio, das häufig eng mit Peter Jackson arbeitet und an Filmen wie der Herr der Ringe, der Hobbit, Warcraft The Beginning und Avatar mitgewirkt hat, steuert überlebensgroße Skulpturen zu dieser Ausstellung bei. Die Szenen des Krieges werden in 2,4-facher Größe dargestellt und weisen ein unglaublich hohes Maß an Details auf.
Die Skulpturen sind sehr realistisch, mit feinen Haaren, Bartschatten und Flecken von Blut, Schweiß und Tränen. Jede der Figuren bildet einen Moment aus dem echten Leben des ersten Weltkriegs ab. Oben sehen wir Spencer Westmacott, einem Lieutenant des Auckland Infantry Battalion.
Die Reise durch diesen Teil der zweiten Etage von Te Papa ist in die unterschiedlichen Phasen des Krieges gegliedert, fokussiert dabei aber das ANZAC (Australisch Neuseeländisches Armeekorps) und seine Aktivitäten in und um Gallipoli. Dabei werden auch Uniformen, Ausrüstung und Waffen gezeigt.
Die nächste Überlebensgroße Figur ist Lt. Col. Percival Fenwick. Der Feldarzt beugt sich über einen verwundeten Soldaten, den er von seinen Verletzungen nicht retten kann.
Zwischen den großen Skulpturen sind andere Ausstellungsstücke zu sehen, z.B. Dioramen wie dieses, welches eine Befestigung an einem Berghang zeigt, und natürlich zahlreiche Memorabilia.
Die dritte Skultpur ist eine sehr tragische Person, Private Jack Dunn, der zum Tode verurteilt wurde, da er beim Wachdienst auf Quinns Post eingeschlafen war. Dunn war noch nicht wieder vollkommen genesen von seiner vorherigen Erkrankungen und von den Einflüssen des verdorbenen Essens, der Hitze und der Krankheiten der Erschopfung erlegen. Die Todesstrafe wurde später von General Hamilton aufgehoben und Private Dunn kehrte zurück an die Front.
Die vierte Szene ist eine Maschinengewehrabteilung des Maori-Kontingent. Sehr beeindruckend, da man die Anspannung der Mannschaft sehr gut eingefangen hat und das riesige Maxim Maschinengewehr unglaublich imposant wirkt.
Es gab außerdem dreidimensionelle Karten, die beleuchtet wurden und die verschiedenen Kriegsschauplätze zeigen. Darüber hinaus gab es weitere Ausstellungsstücke, wie diese Maschinengewehre und Zitate der Generäle und Soldaten, die auf beiden Seiten dieser Kampagne kämpften.
Die fünfte Installation, die Krankenschester Lottie Le Gallais überspringen wir, direkt zur sechsten und letzten Figur Sgt. Cecil Malthus. Das Museum bietet Mohnblumen aus Papier an, auf die die Besucher ihre Gedanken und Eindrücke schildern können und diese dann zu Füßen des Soldaten ablegen können.
Die Ausstellung ist sehr emotional und bewegend, da sie diesem 100 Jahre zurückliegenden Konflikt ein greifbareres Gesicht verleiht. Nicht nur Zahlen, Uniformen und Waffen, sondern echte Personen mit soviel Liebe zum Detail, dass es schon fast erschreckend ist. Die Geschichte jeder einzelnen dieser Personen wird erklärt, und baut so eine menschliche Verbindung auf, die für einen sehr eintauchenden Besuch
sorgt.
Dies war der erste Halt mit Kriegsbezug auf der Reise durch Neuseeland und ich freute mich schon sehr auf den darauf folgenden Besuch im Great War Exhibition, der hier ebenfalls abgedeckt werden wird (mit knapp 100 Bildern!). Wenn man in Wellington ist, sollte man mindestens 3 Tage einplanen, da es eine sehr schöne Stadt ist, in der es viel zu sehen gibt. Nicht nur die Museen, auch die Sehenswürdigkeiten und vielen Bars, Cafes und Restaurants der Hauptstadt.
Man sollte sich nur ein wenig über den richtigen Zeitpunkt Gedanken machen. Wir waren zu Beginn der neuseeländischen Ferien in Wellington, was dann bei der Ausstellung für viele junge Besucher und Kinder sorgte, und die Gallipoli Ausstellung ist für ein derart junges Publikum nicht ausgelegt.
Link: Gallipoli The Scale of our War
SiamTiger:
Wargaming Exotic Deluxe, meine Herren! Eines der persönlichen Highlights während der Neuseeland Tour war die Great War Exhibition in Wellington. Warum? Deshalb!
Sind insgesamt 100 Bilder, weshalb ich das Ganze mal auslagere:
http://www.chaosbunker.de/?p=13407&lang=de
http://www.chaosbunker.de/?p=13410&lang=de
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