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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
SiamTiger:
Wie im Besuchsbericht zur CONflict vor zwei Wochen schon angeschnitten, gönne ich mir einer Sommerpause von den Tabletop-Events nach diesem Wochenede und nach der TableTopia. Aber die Berichterstattung gibt es dann am Sonntag hier zu lesen, mit etwas Glück schon Samstag Abend/Nachmittag.
Wer mir auf Instagram oder Facebook folgt, hat es vielleicht schon mitbekommen. Ich habe etwas Promomaterial für Munchkin Warhammer 40k bekommen, was ich erst kürzlich auf dem Blog rezensiert habe. Pegasus Spiele hat mir ein paar der Lesezeichen und die "Für den Imperator" Karten zugeschickt. Ihr möchtet welche? Dann quatscht mich das nächste Mal wenn ihr mich auf einer Show oder Convention seht einfach an und ich drücke euch welche in die Hand - solange der Vorrat reicht. Beginnend morgen in Aschaffenburg.
Ich hoffe, dass ich noch zwei der älteren Con-Miniaturen ergattern kann, dazu dann aber mehr im Besuchsbericht (natürlich nur echt mit Parkplatz-Photo). Was erwartet euch sonst die nächsten Tage? Dankbarerweise sind die Temperaturen gesunken, so dass ich mich um's Malen kümmern konnte und die Citadel Contrast Reviewreihe (japp, richtig gelesen Reihe, kein Einzelartikel, sondern direkt drei davon) hat damit grünes Licht und kann ab Montag starten.
Erinnert ihr euch noch an den Battlewagon den ich umgebaut / angefangen habe umzubauen, in ein Nutzfahrzeug für das Underhive?
Nun, ich habe hier noch ein paar weitere Fahrzeugbausatz, die sich ebenfalls ganz gut als Industrie- oder Nutzfahrzeug für Necromunda eignen würden und so wird es eine Themenwoche geben. Mit einem de-orkifizierten Squigbuggy, einem Goliath Minenfahrzeug und einem Hive-Sumpfgleiter.
Welche Farhzeuge habt ihr für Necromunda Projekte umgebaut? Ich kann auch noch die Scout Bikes und neuen GSC Bikes empfehlen. Aber genug für heute, für mich heißt es ab nach Bayern! Passt auf euch auf!
SiamTiger:
Gestern war ich auf der Zweitages-Veranstaltung TableTopia des Asgard Aschaffenburg, einem fränkzischen Tabletopclub direkt an der hessisch-bayrischen Grenze. Die Veranstlatung fand im Jugendtreff des Stadtteils Schweinheim statt. Das Gebäude hat zwar keine eigenen Parkplätze, aber an der Straße sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Und wie man sieht, bestes Kaiserwetter am Wochende des 6. und 7. Juli 2019. Google Maps hat mir nicht die richtige Adresse für die Hausnummer 6 herausgespuckt und mich zum Wasserstraßen-Neubauamt gelotst (bzw. deren Hinterhof), und da ich schon auf Militärbasen und Offizierskasinos auf Tabletopevents war, hat mich das jetzt erst einmal nicht gewundert. Das Navi im Auto hat mich dann nur in den Abschnitt der Straße gebracht (da hier auch die Nummer nicht erkannt wurde), allerdings war beim Neubauamt das Gelände abgesperrt. Kein Problem, die richtige Adresse ist einfach auf der anderen Straßenseite und dank der Banner an der Tür und Menschen, die Miniaturenkoffer reintrugen, auch gut erkennbar. Also das Auto abgestellt, den Eintritt in Höhe von 3 EUR bezahlt (Sonntag ist kostenlos) und mir den Wahlzettel für Best of Show in die Hand drücken lassen. Der Jugendtreff verfügt über mehrere Räume, die zum Spielen eingerichtet waren und sogar eine Küche, an der Getränke und Speisen angeboten wurden. Der Kraftraum wurde zum Malraum umfunktioniert und die ganzen Trainingsgeräte hinter einem riesigen (riiiiiesigen) Banner der TableTopia versteckt.
Auch den Außenbereich hat man genutzt, zum einen mit Pavillons bestückt um der Hitze zu trotzen und dann noch einen Grill aufgestellt um Burger und Pulled Chicken anzubieten. TableTopia bietet mehrere Demorunden und ein paar Händler. Dabei waren die angebotenen Spiele und Waren breit gefächert, über historische und fiktionale Themen. Sonntag dreht es sich dann stärker um die Brettspiele.
Wegen der Zeichenbegrenzung dann hier weiter: u.a. auch mit dem späteren Best of Show Preisträger. https://www.chaosbunker.de/de/2019/07/07/asgard-aschaffenburg-tabletopia-2019-2/
SiamTiger:
Games Workshop hat die neuen Contrast Farben als neuen Teil des bereits doch recht breiten Farbsortiments vorgestellt. Aber wo kommen sie her und was können sie?
Bereits in den Anfangszeiten von Games Workshop, als man noch primär Verleger und noch nicht die Miniaturenfarbe war, spielte Citadel bereits eine wichtige Rolle. Es gab nämlich nicht nur Citadel Miniaturen (und Marauder und ein paar andere), aber auch schon Farben und Pinsel unter dem gleichen Namen. Aber da waren wir noch weit entfernt von den Glazes, Technical und ähnlichen, aber bereits die ersten Farben hinterließen einen ähnlich prägenden Eindruck wie die Miniaturen.
Eine der Personen, die das Citadel Bemal und 'Eavy Metal Studio prägten, war ohne Frage Mike McVey. Es gibt ein interessantes Interview mit ihm auf Realm of Chaos 80s. Und dort sieht man auch die allerersten Citadel Farben, hohe, runde Farbtöpfe, die bis heute über Coat d'Arms erhältlich sind. Die Größe und Form der Farbtöpfe mag euch bekannt vorkommen, selbst wenn ihr damals noch nicht im Hobby wart, denn auch Privateers P3 Sortiment und Wargames Foundry verwendete die gleichen Töpfchen.
Aber auch schon damals, ware es nicht einfach nur Faben. Es gab die regulären Citadel Paints mit ikonischen Namen wie Goblin Green (_die_ Basefarbe für Dekaden), Snakebite Leather (die ihre Rückkehr als Contrast Colour feiert), Chaos Black und Skull White. Aber eben auch deutlich dünnere, flüssigere Farben, die für Shadings und Washes verwendet wurden, die schon fast legendären Inks. Ganz am Anfang mal als kleine Dropbottles geliefert, wurden sie doch zügig auch den normalen Töpfen angeboten, allerdings mit schwarzem Deckel. Damals gab es auch noch 20 ml Farbe im Topf.
Die nächste Iteration der Citadel Colours kam dann in sechseckigen Töpfen mit Klappdeckel. Die Namen blieben, aber es wurde eine deutlich breitere Auswahl. Es gab die regulären Farben mit weißem Deckel, Metallfarben mit schwarzem Deckel und die oben genannten Inks mit blauem Deckel. Diese waren in den 90ern erhältlich, einzeln oder als Set. Es gab diverse Startersets mit 8 Farben, einem Metallton und einer Ink, dazu ein Starter-Pinsel und zwei Plastikmodelle, ein Chaoskrieger und ein Space Marine. Ich habe die beiden aus meinem alten Farbset sogar noch hier. Und ja, der Chaoskrieger ist eine meiner ersten Miniaturen, natürlich mit der Base inkl. Rand in Goblin Green!
Aber Ende der 90er wurden diese durch neue Töpfe ersetzt und der Inhalt ging auch runter auf 12 ml pro Topf. Die neuen Farbtöpfe waren aus Hartplastik, unten klar und oben mit schwarzem Schraubdeckel, der kleine Vertiefungen hatte für besseren Halt. Anfang der 2000er gab es dann aber nochmal ein Update und die Schraubdeckel wurden durch Klappverschlüsse ersetzt, da es Probleme gab, da die Farbe u.a. im Gewinde trocknete, nicht richtig verschloss und die Farbe so austrocknete bzw. man die Töpfe nicht mehr richtig auf bekommen hat. Diese neuen Farben wurden auch nicht mehr Coat d'Arms hergestellt und es gab auch neben den Töpfen Probleme mit der neuen Mischung, die dicker war und anfälliger für das eintrocknen wurde.
Um 2008 gab es erneut Zuwachs für die Citadel Colour. Darunter die "neuen" alten Washes und eine neue Art Farbe, die sogenannten Foundations. Beide kamen in neuen kegelförmigen Töpfen mit Klappverschluss, mit schwarzem Deckel für die Washes und weißen für die Foundations. Die Foundation Farben waren recht dick und konnten direkt ohne Grundierung auf die Miniaturen aufgetragen werden, häufig schon deckend mit der ersten Schicht. Es gab ein paar sehr überzeugende Farbtöne darunter, leider tendierte die Mischung allerdings dazu, dass sich Trägerflüssigkeit und Pigmente häufig trennten. Der Einsatz von Agitatorkugeln half zwar, aber die Farbe war so dick, dass diese häufig zusammen mit den Kugeln eintrocknete.
2012 gab es dann nochmal eine große Renovierung des Sortiments. Die alten Töpfe wurden verbannt und die komplette Citadel Colours wurden überarbeitet - 144 neue Farben - inklusive Namen. Es ist unklar, warum man das im Detail getan hat, es gab hier Gerüchte, dass es Streitigkeiten bzgl. der Farbnamen gab und der Zulieferer die Rechte an den Mischungen/Farbtönen hatte. Daher war die neue Farbpalette nicht wirklich kompatibel mit der alten. Es gab zwar eine Vergleichstabelle im White Dwarf, aber die war keine große Hilfe, da manche Farbtöne doppelt vergeben waren und dergleichen. Für einige Leute, die mitten in Projekten steckten, war dies sehr frustrierend. Hier haben manche dann auf andere Hersteller gewechselt, man sollte aber aufzeigen, dass die Coat d'Arms Tabelle für die Prä-2000 Farben gilt und die meisten Farben zwar passen, aber eben nicht alle und insbesondere die Washes nicht die klassischen Inks sind.
Heutzutage ist die Citadel Colour Palette ungemein breit, aber auch in Hinblick auf einen professionellen Ansatz. Es gibt Base Paints (die im Grunde Foundation ersetzt haben), Layer, Lasuren und Shades, mit unerschiedlichen Deckkraft und Fließeigenschaften, um zu eurem jeweiligen Malstil zu passen. Man kann die alte Fast-Army-Painter Methode nehmen, einfache Grundfarben und dann ein Wash für die Schatten, optional dann noch ein leichtes Trockenbürsten. Oder man nimmt die Zwei-Farben-Grundierung, baut über mehrere dünne Schichten die Farben auf, um realistische Schatten- und Lichtverläufe zu erzeugen. Mittlerweile gibt es sogar Airbrush Farben von Games Workshop und eben die neuen Contrast Colours, die allerdings die Glazes abgelöst und aus dem Sortiment verdrängt haben. Dafür gibt es mittlerweile aber auch verschiedenste Technicals, die einen einfachen Zugang zu Maleffekten wie Schnee, Rost oder gebrochenen Untergrund ermöglichen. Diese Malhilfen waren sonst nur über eher anspruchsvolle Tutorials und / oder Hilfsmittel möglich, die man eher im anspruchsvolleren Modellbau gefunden hat.
Über die Jahre hinweg gab es auch viele Auflagen von Malkompendien. Manche allgemein für Citadel Miniaturen, andere spezifisch z.B. auf Space Marines ausgelegt. Hier sind auch die ganz frühen Auflagen recht interessant zu lesen, da einige der Techniken und Tipps immer noch gültig sind, auch nach 30 Jahren noch. Man kann hier und da Glück haben und auf einem Tabletopflohmarkt oder eBay mal ein Buch finden. Wer hier für kleines Geld zuschlagen kann, sollte es tun, insbesondere wenn man etwas für die "Rote Phase" und Nostalgie des Hobbies übrig hat.
Aber Games Workshops Citadel Farben sind natürlich nicht die einzigen auf dem Markt. Viele andere Miniaturenfirmen bieten mittlerweile auch eigene Farbsortimente an (Privateer Press und Wargames Foundry setzen ebenfalls auf die Töpfe von Coat d'Arms / alten Citadel). Und ähnlich wie ein paar der Miniaturenfirmen, wie z.B. Mantic Games oder Warlord Games von ehemaligen Games Workshop Mitarbeitern gegründet wurden, gilt das auch für einen der Mitbewerber von Citadel - The Army Painter. Was mal als straffes Sortiment aus drei Dips begann, ist mittlerweile ein komplettes Sortiment an Farben und Wahes. Andere Anbieter kommen eher aus dem Umfeld der Modellbausätze, und bieten daher eher mattere, weniger grelle Farben an, wie es zu den historischen Militärmodellen besser passt. Aber der größte Vorteil der Citadel-Farben im direkt Vergleich ist sicherlich die Verfügbarkeit in Kombination damit, dass man sie im Laden direkt antesten kann. Das bieten nur wenige unabhängige Fachhändler in unserem Bereich.
Und ein Tipp der mir wirklich am Herzen liegt. Ich weiß, es gibt billigere Farben und einige davon kann man recht einfach erwerben, da es sie auch im Spielwaren- oder Modellbaubereich gibt. Aber bei aller Liebe, lasst die Finger von den Enamel oder Emaille Farben. Ich weiß, vor mehr als 20 Jahren als ich selbst als Teenager vor Regal stand, dachte ich mir, dass passt schon. Aber nach dem ich das erste Mal mit richtigen Acrylfarben gemacht habe, war das so eine Offenbarung, dass ich nicht mehr in diese freudlose und düstere Zeit meines Malens zurückkehren wollte. Und ihr solltet das auch nicht. Daher lernt aus den Fehlern die andere gemacht haben und fangt direkt mit anständigen Farben an.
Wer mehr zu dem Thema lesen möchte, es gibt einen Artikel zu den Citadel Paints auf Talk Wargaming, und eine History of Citadel auf Warhammer Community.
Soviel erst einmal zur Geschichte der Citadel Farben, im nächsten Artikel geht es dann zur Anwendung der neuen Contrast Farben von Citadel.
Utgaard:
Auf deinen Test der Contrast bin ich gespannt - willst Du die "nur" wie vorgesehen testen, oder auch, wie die als Glaze funktionieren beispielsweise?
SiamTiger:
Nur wie vorgesehen, aber das ist hier glaube ich ganz gut erklärt.
Nach dem wir uns die Geschichte der Citadel Farben angeschaut haben, geht es heute an's Malen und ausprobieren der neuen Contrast Farben. Um mir die neuen Farben genauer anschauen zu können, habe ich ein paar Miniaturen vorbereitet, die im Rahmen der Review bemalt werden. Darunter reguläre Snap-Fit / Easy-to-build Space Marines. Warum gerade diese Modelle? Zum einen, der Space Marine ist so ziemlich die Standardfigur die mit Games Workshop und Warhammer assoziiert wird. Ja, das Modell wird mehr und mehr durch die Primaris Marines verdrängt, ist aber immer noch die am häufigsten anzutreffende Games Workshop Miniatur da draußen. Und der andere Grunde, noch wichtiger für diesen Artikel, er bietet unterschiedliche Oberflächen auf denen man gut sehen kann, wie die Farbe funktioniert, was sie kann und was nicht. Man hat größere, offene Flächen der Servorüstung z.B. an den Beinen oder Schulterpanzern, aber auch detailliertere Stellen wie z.B. das Rückenmodul. Das ermöglicht unterschiedliche Situationen an einer einzigen Miniatur aufzuzeigen mit nur einer Schicht Farbe bzw. einem Durchgang. Mit der Einführung der Contrast Colours zur Citadel Farbpalette gibt es 34 unterschiedliche Contrast Farben, zwei neue Grundierungen und ein neues Medium. Abhängig davon, welche Art von Farbe man kauft erhält man 12, 18 oder 24ml in einem Farbtöpfchen mit Klappdeckel. Die regulären Farben sind üblicherweise in den kleinen 12 ml Töpfen, die neuen Contrast Farben kommen in 18 ml Töpfen und die Technicals in 24 ml Töpfen. Games Workshop bietet dazu auch die beiden Farbtöne der Grundierung als Base-Farben an, für Ausbesserungen. Wo fangen wir an? Mit der grundlegendsten Sache die es beim Bemalen zu beachten gibt - die Grundierung.
Man könnte Stunden über die Wahl der richtigen Grundierung diskutieren und die Frage zieht sich auch zurück bis in die frühen Tage der Miniaturenbemalung. Es gibt auch kein Richtig oder Falsch, eher unterschiedliche Ansätze und Empfehlungen abhängig davon, was man passend zum eigenen Malstil nutzen sollte. Die einfachste Unterscheidung ist wohl, wer ein dunkles Farbschema oder viele Metallfarben verwendet, sollte eine dunkle Grundierung wählen. Wer eher ein helles, lebendiges Farbschema verfolgt, sollte auch mit einer helleren Grundierung arbeiten, wie z.B. einem mittleren Grau oder mattem Weiß. Man kann sie auch mischen und den Miniaturen direkt eine Lichtquelle vorgeben, mit zenitaler Grundierung. Das bedeutet das man erst die Modelle mit dunkler oder schwarzer Farbe grundiert und dann eine zweite Grundierung / Nebeln kommt mit einer helleren / weißen Farbe, um die erhellten Stellen durch eine Lichtquelle darzustellen. Die zweite Grundierung erreicht nur die oberen / ausgestellten Partien der Miniatur, so dass wenn man nun eine dünne Farbschicht aufträgt, das Hell-Dunkel durchscheint und bereits einen ersten Helligkeitsverlauf bzw. Schattene rzeugt. Damals hat Games Workshop primär auf zwei Sprühgrundierungen gesetzt, Chaos Black und Skull White, mit der ab und an erhältlichen Sonderfarbe in Dosenform z.B. für Blood Angels oder andere eher einfarbigen Armeen. Heutzutage gibt es eine deutlich breitere Palette aus der man wählen kann, die sogar Metallfarben abdeckt. Hellgraue Grundierungen sind besonders im Modellbau beliebt, und eine dankbare Ausgangssituation für hellere oder schwierigere Farben, wie z.B. Gelb, ohne dabei zu grell zu sein und eher ein natürliches, "ruhiges" Ergebnis erzielen.
Das Thema kurz geklärt, was hat es mit den beiden neuen Grundierungen Grey Seer und Wraithbone auf sich, die "speziell" für den Einsatz mit Contrast Colours entwickelt wurden. Ist das nur ein Marketingtrick oder gezielter Angriff auf euer Hobbybudget? Nein, denn die Farben sind wirklich für den Einsatz mit Contrast Farben gedacht. Warum? Nun, das sehen wir unten, ich habe mehrere Space Marines mit den unterschiedlichen Farben sprühgrundiert. Es ist sehr wichtig, dass ihr euch bei der Verwendung von Sprühgrundierung an die Anleitung haltet, denn eine anständige Grundierung ist der Schlüssel zu einer anständigen Bemalung - egal ob man es jetzt auf einen 3 oder mehr Grundfarben Turnierbemalung oder einen Golden Demon Beitrag abzielt. Also reinigt das Modell von Gussgraten, schüttelt die Sprühdose anständig, stellt sicher dass es wo ihr die Sprühfarbe einsetzt weder zu heiß noch zu kalt ist und dass der Abstand zwischen Dose und Miniatur stimmt. Man sieht auf dem Bild beim Space Marine ganz links, die weiße Farbe ist aufgebrochen. Die Grundierung wurde nicht anständig geschüttelt und war eine alte Farbe, bei der kaum noch Treibmittel in der Dose war. Der zweite Space Marine von links wurde mit normaler matter weißer Grundierung besprüht. Man sieht dass die Struktur etwas rau ist, das ist aber nicht schlimm, sondern hilft der Farbe an dem Untergrund zu haften. Die nächsten beiden Space Marines rechts daneben wurden mit Grey Seer (helles grau) und Wraithbone (etwas wärmer, knochenfarben) grundiert. Wie man sieht haben die Contrast Grundierungen einen leichten seidenglanz. Das wäre normalerweise kein Abschluss den ich bevorzugen würde, aber in Kombination mit der Contrast Farbe ist es genau das was wir brauchen und wollen. Auf dem Untergrund profitiert die flüssigere Mischung der Contrast-Farben und überzieht so die Überfläche besser, läuft optimaler in die Vertiefungen, ist aber auf den Ecken und Details entsprechend dünner vorhanden.
Daher kurz zusammengefasst, wer sehr stark auf den Einsatz der Contrast Farben setzen möchte (oder einen vergleichbaren Farbtyp), für den machen diese besonderen Grundierungen Sinn. Und dabei eben die Wahl auf Grey Seer oder Wraithbone, abhängig ob man einen wärmeren oder kälteren Abschluss möchte. Citadel Sprügrundierung kostet zwischen 13,50 EUR und 22,00 EUR je nach Farbe.
Nach dem wir die Grundierung besprochen haben, werfen wir eine Blick auf die Farben. Mit den aktuell 34 unterschiedlichen Farben die bei den Contrast Farben zur Auswahl stehen, deckt die Farbpalette unterschiedliche Haut-, Blau-, Rot- und Grüntöne ab. Sogar Schwarz (Black Templar) und Weiß (Apothecary White) sind als Contrast Farbe erhältlich. Mir ist bewusst, dass es professionelle Tutorials gibt, mit 20 Schichten verdünnter Farbe und dergleichen, um zu zeigen, was man mit Contrast Farbe alles machen kann. Aber die Farben wurden mit dem Anspruch Modelle zügig einsatzfertig zu bemalen beworben, mit dem "One Thick Coat" Versprechen, und das ist worauf wir uns hier auch konzentrieren werden. Ich möchte sehen, wie schnell und zuverlässig man Modelle mit einer stark dominierenden Farbe bemalen können, wie eben die Space Marines die häufig eine sehr präsente Farbe auf ihren Rüstungen tragen. Daher schauen wir uns das mal am Beispiel eines Blood Angel und eines Dark Angel Space Marine an. Und darüber hinaus auch mal etwas schwieriger zu bemalende Space Marine Orden, wie z.B. Imperial Fists (Gelb ist schon eine kleine Herausforderung damit es nicht dreckig aussieht und anständig deckt) und Black Templars (mal versucht Schwarz noch weiter abzuschattieren?). Also die vorbereiteten Space Marines herangezogen und die Farben ausprobiert. Auch hier gilt ähnlich wie bei der Vorbereitung der Miniaturen und Bedienung der Sprühfarben, den Farben vorab etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Stellt sicher dass die Farben ordentlich geschüttelt sind und die Pigmente entsprechend gleichmäßig verteilt sind. Wer damit Probleme hat, kann die Farbe entweder noch einmal mit einem Rührstäbchen mischen oder Agitatorkugeln verwenden (rostfreie Stahlkugeln).
Die Idee hinter Contrast-Farben ist es, den Untergrund entsprechend einzufärben. Daher ist man auch nicht an nur Grey Seer oder Wraithbone gebunden. Man kann auch Corax White (Mattweiß), bunte Grundierungen oder Metallfarben verwenden. Daher lasst uns die Farben mal am oben angesprochenem Beispiel für einen Dark Angel und Blood Angel ausprobieren. Nehmen wir einen Space Marine in Grey Seer (Links) und einen in Wraithbone (Rechts), und nutzen ein Grün und Rot darauf. Da die Farben in den Flaschen deutlich dunkler wirken, als später auf der Miniatur, habe ich die eigentlich angedachten Farben Dark Angels Green und Blood Angels Red übersehen und stattdessen zu Ork Flesh und Flesh Tearers Red gegriffen. Also die Farbe gut geschüttelt und direkt aus dem Topf eine Schicht auf die Modelle aufgetragen. Die frische Farbschicht ist recht glänzend und man kann einen (nassen) Pinsel verwenden, um die Pigmente umher zu schieben und kontrollierter zu verteilen. Es braucht ein bisschen, bis es komplett durchgetrocknet ist, abhängig von der Dicke der Farbschicht. Das Flesh Tearers Red ist wirklich überzeugend und deckt vorbildlich. Nicht ganz die Blood Angels Farbe, sollte aber hervorragend für Blood Ravens (dazu im nächsten White Dwarf mehr) oder World Eaters passen. Zum Ork Flesh, das deckt weniger stark und ist merklich heller. Es sollte sehr gut wie der Name schon verrät für Grünhäute passen, und ist ganz klar zu hell für Dark Angels, aber für den Aurora Chapter, die Mantis Warriors oder mit dunklerer Grundfarbe bzw. zwei Schichten auch für Salamanders eine gute Wahl. Die getrocknete Farbe ist matter als ich es erwartet hätte, da sie beim trocknen doch recht glänzend wirkte. Hellere Farben tendieren scheinbar stärker zu Flecken, wobei das wahrscheinlich am stärkeren Kontrast innerhalb der Farbe liegt, denn der Unterschied zwischen hellen und dunkleren Stellen ist bei den dunkleren Farben einfach geringer. Es braucht ein wenig Übung bis man den Dreh raus hat, aber dann geht es schnell von der Hand. Man sollte also wenn man die Möglichkeit hat, die Farben im Laden oder auf ein paar nicht benötigten Miniaturen ausprobieren, bis man ein Gefühl dafür entwickelt hat.
Black Templars sind ein weiterer Space Marine Ordern der erst einmal recht einfach zu bemalen klingt. Wer aber direkt in Schwarz grundiert hat Probleme beim Abdunkeln, und auch die Highlights sind nicht ganz so einfach, denn bloßes Trockenbürsten führt zu einem eher staubigen Endergebnis. Daher auch hier als Grundfarbe Grey Seer gewählt, und dann mit zwei Schichten Contrast Black Templar darüber. Schicht 1 im mittleren Bild und die zweite Schicht im dritten bild. Ich glaube wenn man mit einer dunkleren Grundfarbe als Grey Seer beginnt, z.B. Dunkelgrau (und vielleicht dann noch vor der Contrast-Farbe die Highlights mit Trockenbürsten betont) dürfte eine einzige Schicht Black Templar, schon sehr nah an ein schnelles und spielfertiges Endergebnis führen. Black Templar kann auch für Black Lining verwendet werden, als Alternative zu verdünnter Farbe oder regulärem Wash / Shade wie z.B. Nuln Oil. Wegen der Zeichenbegrenzung geht es hier weiter: https://www.chaosbunker.de/de/2019/07/10/citadel-colour-contrast-teil-2/
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