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Autor Thema: Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker  (Gelesen 596289 mal)

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SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #255 am: 05. November 2017 - 12:02:12 »

Einstimmung auf die Crisis 2017.

Es ist mal wieder diese Zeit des Jahres, der frühe November und die TinSoldiers of Antwerp halten ihren jährlichen Tabletopevent die Crisis ab. Für hatte die Planung schon im Sommer begonnen, die Leute zusammentrommeln und das Hotel buchen, kurz nach dem ich aus Neuseeland zurückgekommen war.

   

Ich habe mich wirklich auf dieses Wochenende gefreut, da ich letztes Jahr wegen einer Weiterbildung leider nicht daran teilnehmen konnte - zum ersten Mal seit meiner ersten Crisis in 2011. Daher meine erste größere Wargaming-Veranstaltung seit der Salute 2016 im letzten Jahr. Daher möchte ich euch an der Stelle kurz zeigen, wie wir uns auf die Crisis eingestimmt haben, was ihr evtl. verpasst habt und warum sich ein Besuch der Stadt lohnt.

Wie kommt man am besten nach Antwerpen? Zum einen hat Antwerpen einen sehr imposanten Hauptbahnhof, den man nutzen kann. Man kann z.B. aus Köln anreisen, steigt in Brüssel um und ist in weniger als 3 Stunden in Antwerpen. Ähnliche Optionen gibt es auch aus Frankfurt und Berlin (hier gibt es Verbindungen mit zwei Mal umsteigen). Der Direktflug nach Antwerpen ist nicht wirklich eine Option, aber man kann ab 50-60 Euro z.B. aus Berlin Schönefeld nach Brüssel fliegen und sich dort einen Mietwagen oder die Bahn schnappen. Ab 80 Euro ist man mit einem Mietwagen für das Wochenende ab Brüssel dabei. Damit wäre man auch für einen Abstecher in Waterloo gewappnet.

Die Anreise per PKW ist aber etwas erschwert worden seit Februar 2017, da Antwerpen bzw. die Innenstadt nun eine Umweltzone ist, wie man es aus Deutschland bereits kennt. Man muss nun im Vorfeld sein Auto bei der Stadt registrieren. Das Ganze geht komplett online (lez-antwerp), kostet kein Geld und dauert etwa 5-10 Minuten. Mich haben da dankbarerweise die Kollegen aus dem Sweetwater-Forum darauf aufmerksam gemacht. Aber das war leider nicht das einzige Problem bei der Anreise. Seitens der Stadt hat man sich entschieden umfangreiche Straßenarbeiten an dem Crisis Wochenende vorzunehmen, weshalb einige Straßen komplett gesperrt waren und die Zufahrt zur Innenstadt und insbesondere der Messehalle schwieriger als gewohnt ausfiel. Um dem Gröbsten aus dem Weg zu gehen, inklusive dem üblichen Feierabendverkehr auf dem Ring rund um Antwerpen, haben wir unsere Anreise am Freitag Mittag begonnen, etwas Wegzehrung eingekauft und waren dann entspannt um halb 3 am Hotel.

   

Wer den Tag oder Abend entspannt in der Antwerpener Innenstadt verbringen möchte, sollte sich im Areal ab Westlich des Bahnhofs und in Gehreichweite der Altstadt ein Hotel heraussuchen. Wenn man die Messe auch noch zu Fuß erreichen möchte, sollte man den Bereich dann ab Altstadt nach Norden hin fokussieren. Ansonsten sollte man auf der Uhr haben, dass Parken in Antwerpen immer um die 20 Euro für ein Tagesticket kostet und man sich das Parkhaus im Vorfeld mal Online anschauen sollte, damit man mit neueren oder größeren Fahrzeugen nicht in Probleme kommt.

Antwerpen ist absolut einen Städtetrip wert, wie man an den tollen Gebäuden oben sehen kann. In der Hafenstadt leben mehr als eine halbe Millionen Menschen und sie hat einen der größten Häfen der Welt, sogar den zweitgrößten Europas. Zahlreiche historische Bauten, Museen und weitere interessante Reiseziele in 1-2 Stunden Umkreis runden einen Besuch ab. Somit ein geeignetes Ziel für Pärchen- als auch Männerwochenenden.

   

In direkter Nähe unseres Hotels gab es dann auch einen schicken Comicladen mit Spielkrams, Mekanik Strip. Da waren wir also am frühen Nachmittag in Antwerpen. Jetzt brauche es noch einen passenden Start ins Wochenende. Durch Zufall bin ich auf einen neuen Food Market gestoßen und habe den dann auch direkt auf die To-Do Liste für\'s Wochenende gesetzt, den Super Mercado. Das ehemalige Hauptpostamt der Stadt wurde renoviert und beherbergt nun ein gutes Dutzend kleiner Essensstände, weshalb man aus einer breiten Auswahl an Mahlzeiten wählen kann. Absolute Empfehlung!

   


Der Hunger war gestillt, jetzt galt es auch den Durst zu bekämpfen. Durch die Altstadt gewandert, um die alte Kathedrale herum, sind wir dann im Paters Vaetje eingekehrt, bei einer Auswahl von etwa 100 Bieren kann man dort auch länger verweilen. Am Abend sind wir dann mit ein paar Freunden auf De Keyserlei, mit ihren zahllosen Bars und kleineren Restaurants, weitergezogen und haben dort den Abend entspannt in der Bier Central
ausklingen lassen Während des Nachmittags hat sich dann auch herausgestellt, das Metallica am Abend noch in Antwerpen aufgetreten ist, was die überdurchschnittliche Quote an Metalheads erklärt hat (und ich dachte schon, das wird morgen Eng auf der Crisis). Das war dann zum weiteren Leid der armen Kerle die sowieso schon im Stau standen.

   

Ein guter Start ins Wochenende. Andere haben zu ihrem Wochenende noch Besuche in Arnheim, Waterloo oder den Ardennen ergänzt und waren bereits Donnerstag angereist. Es ist also für jeden etwas dabei, was man um seinen Crisis-Besuch machen kann. Wie habt ihr euer Crisis-Wochenende geplant? Werdet ihr nächstes Jahr auch zur Show kommen? Lasst mich wissen, wie ihr es gemacht habt. Hier folgt dann die Berichterstattung zur eigentlichen Show und meiner Ausbeute.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #256 am: 06. November 2017 - 19:15:47 »

Da wir über etwas mehr als 80 Bilder sprechen, würde ich ein wenig Faul sein und die Einleitung inkl. der beiden Links hier einstellen:

Samstag Morgen, kurz vor 10 Uhr. Wieder einmal sind wir vor den Hallen der Waagnatie Expo. Geschmückt mit den acht großen Bannern, wie man bereits aus der Ferne erkennen kann. Es ist Zeit für die Crisis 2017.

   

Knapp bevor die Tore geöffnet wurden, bringen sich die Cosplayer in Stellung. Man kennt die Space Marines und Imperialen Gardisten, aber dieses riesige Kostüm eines Trolls ist mal was neues. Wir haben den Moment knapp verpasst, in dem man dem armen Kerl in den Anzug geholfen hat. Hut ab, das ist eine schweißtreibende Angelegenheit.

   

Und dann hieß es, hoch die Pforten. Die Besucher strömten herein und haben sich fleißig ihre Tickets und Goodiebags besorgt. Es gab einen kleinen Stand Rechts vom Eingang, direkt vor dem großen Kantinenbereich, an dem es TSA Artikel und das zusätzliche Miniaturenset zur Eventminiatur gab. Die Tickets kosteten 12 Euro an der Tür und es gab ein das Upgrade, begrenzt verfügbar, für weitere 10 Euro. Den Goodiebag und weiteres werde ich in einem einzelnen \"Crisis Ausbeute\" Artikel
abdecken.

   

Der erste Spieltisch direkt gegenüber des Eingangs wurde von den Wargaming Monkeys betreut. Hier wurde mit Warhammer Miniaturen nach dem Hail Caesar Regelwerk gespielt um auf eine Kinderkrebshilfe aufmerksam zu machen. Man konnte an einer Verlosung teilnehmen und das Gelände sowie Miniaturen nach der Messe erstehen und die Umsätze werden der Kinderkrebshilfe gespendet. Großartige Aktion! Der Club hat außerdem seine eigene Veranstaltung, die MonkeyCon am 16. Juni 2018, in Winksele (nähe Löwen, Östlich von Brüssel).

   

Weiter geht es hier und hier

Teil 1 - http://www.chaosbunker.de/?p=13992&lang=de

Teil 2 - http://www.chaosbunker.de/?p=13993&lang=de

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #257 am: 07. November 2017 - 18:11:14 »

Natürlich wäre keine Berichterstattung komplett, ohne zu zeigen, was vor Ort für den Chaosbunker \"erbeutet\" wurde. Daher lasst mal schauen, was ich aus Belgien mitgebracht habe.
   
Fangen wir bei der Messetüte an. Darin enthalten sind die aktuelle Ausgabe der Crisis Gazette, die Showminiatur und ein einzelner Sprue. Ja, das ist alles. Ich war selbst ein wenig enttäuscht, verglichen mit denen der vorherigen Jahre (und der 20% Preiserhöhung) ist das in der Tag etwas dünn. Zum Vergleich 2015 (eine Jubiläumstüte um fair zu sein), bot die Tüte doch deutlich mehr. Auch 2014 gab es Marker und etwas Bonusinhalte.
   
Außerdem gab es eine besondere Ergänzung der diesjährigen Eventminiatur Till Eulenspiegel, nämlich seine Begleiter Lamme Goedzak und Nele. Die beiden wurden als optionales Set in begrenzter Auflage von 500 Stück für 10 Euro angeboten. Inklusive einer besonderen \"Dioramabase\". Man kann in der schwarzen Pappschachtel auch eine dritte Aussparung sehen, die für Till gedacht ist.
   
Über die \"besondere\" Dioramabase war ich etwas überrascht, da ich unter dem Namen etwas mehr erwartet hatte. Diese ist nicht gegossen sondern wurde 3D gedruckt, und das scheinbar auf ziemlich zügige Art und Weise, da die Stufen und der Detailgrad recht grob ausfallen. Ich verstehe auch nicht, warum man für die 3er Base nicht bspw. Warlord Games (mit denen man in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet hat) angesprochen hat und die 3er Bases von Test of Honour verwendet hat. Das wäre einfacher und wahrscheinlich auch günstiger gewesen. Vielleicht nicht so besonders, aber eine anständige Base aus Hartplastik wäre immer noch ansprechender geworden als dieser 3D-Druck.

Wie dem auch sei, das Trio wurde von Paul Hicks modelliert. Das hat mittlerweile Tradition, da er zahlreiche Crisis Miniaturen modelliert hat und dabei einen sehr guten Job gemacht hat. Der Guss wurde von Griffin Moulds beigeteuert. Auch hier beide Daumen hoch, wenige Gussgrate, gute Qualität.
   
Was habe ich denn sonst so auf der Show erstanden? Schwieriges Thema. Ich habe einige Sachen vorgestellt. Und ich habe mir dabei auch die Mühe gemacht, die Firmen entsprechend vorher zu kontaktieren, E-Mails geschrieben oder via Facebook kontaktiert, und mitgeteilt, welche Sachen ich gerne auf der Show erwerben würde, um auf Nummer sicher zu gehen. Wie formuliere ich das nun am Besten? Von 7 Firmen haben es ganze 5 geschafft die Bestellungen einfach knall hart zu verbocken. Man hat es entweder vergessen mit zu bringen oder die falschen Sachen eingepackt (und das trotz entsprechender Links und Artikelnummern bei der Bestellung). Von den verbleibenden beiden Firmen hat es nur Heer46 geschafft komplett zu liefern. Danke an der Stelle an Denis mir einen der ersten Güsse der neuen PAKs mitgebracht zu haben.

Bei Perry Miniatures / Dave Thomas war ich sehr erfreut darüber, dass ich wie in den Jahren zuvor ein paar Sachen vorbestellen konnte und so nun auch einen AEC Dorchester mein eigen nennen kann. Es gab einen kleinen Dreher bei den anderen Blistern, aber eine kurze Mail an Dave und die Sache wurde zügig geklärt. Danke an der Stelle für den guten Kundendienst!
   
Da ich ein paar Sachen eingeplant hatte, die ich nun nicht bekommen hatte, habe ich versucht mein Geld anderweitig los zu werden. So bin ich dann zu Wargames Illustrated gegangen und habe mir dort aus der Giants in Miniatures Reihe die neue George Washington Miniatur besorgt und konnte mir bei Warlord Games noch Churchill von meinem Unternehmen Seelöwe Buch abholen. Ich hätte vor Ort auch noch mehr gekauft, aber Händler die 5 GBP in 7 Euro umrechnen, oder 7 GBP in 9 Euro und so weiter (dabei liegt nur zur Information der echte Wechselkurs bei 1 GBP = 1,12 EUR), motivieren mich nicht dazu, mich von meinem Geld zu trennen. Ich bin mir bewusst, dass eine Messe Geld kostet, aber warum soll ich vor Ort mehr zahlen, als ich beim Hersteller direkt inkl. Versand per Kreditkarte zahlen würde? Wozu dann überhaupt auf einer Tradeshow ausstellen?
   
Die Crisis ist eine interessante Veranstaltung, gut organisiert und so weiter, aber mit diesen Erfahrungen bei den Händlern, werde ich mir eher eine Con in England heraussuchen, wo ich direkt in Pfund bezahle oder online bestellen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ich nächstes Jahr eher zur Spiel fahre (dort gibt es wirklich gute Messeangebote) und mir die eine oder andere UK Show auf den Zettel packe, wie bspw. die Partizan oder Salute. Da kriege ich dann eventuell auch endlich ein paar Claymore Casting und weitere 1st Corps Modelle in die Finger.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #258 am: 14. November 2017 - 21:53:31 »

Wir starten dann mal in die Afrika-Themenwoche mit Duel in the Sun!

Die Bolt Action Erweiterung Duel in the Sun deckt eine der bekanntesten Kampagne des zweiten Weltkriegs ab, die afrikanischen und italienischen Schlachten. Und diese möchten wir in dieser Review vorstellen.

   

Neben dem finalen Deckblatt ist hier auch der frühere Entwurf aus den Osprey Newslettern gezeigt. Das Duo aus zwei Soldaten, welche von Rechts nach Links stürmen, zeigt Duel in the Sun klar als Buch der ersten Edition. Die Bücher der zweiten Edition zeigen einen einzelnen Soldaten, der von Links nach Rechts blickt. Dennoch, Duel in the Sun, ist immer noch gültig für die 2. Edition von Bolt Action und enthält 17 (!) Szenarien auf ganzen 136 Seiten ab. Damit marschiert es durch zu derSpitze der dicksten Kampagnenbücher und bringt es sogar auf noch mehr Seiten als das kürzlich erschienen Neuguinea Kampagnenband. Diese Erweiterung spricht dabei auch eine recht breite Spielerschaft an, da man neben dem ikonischen Deutschen Afrikakorps und der 8. Armee / den Desert Rats, auch Italiener (sowie die Nach-Waffenstillstand Italiener), US Amerikaner und sogar die indischen und Maori Truppen des Commonwealth aufstellen kann. Das Buch als solches deckt dabei 17 neue Szenarien, einige neue Einheiten und Legendes des Kriegs, sowie umfangreiche Sonderregeln für Wüsten- und Nachtgefechte, Luftlandetruppen, Multinationale Streitkräfte und Beutefahrzeuge ab. Dabei liegt der Preis bei 19,99 GBP bzw. 30 USD, was sich grob in 25 Euro umrechnen lässt.

Duel in the Sun wurde von Dylan Owen und, dem Herr der Regeln selbst, Alessio Cavatore geschrieben. Alessio Cavatore sollte ausreichend bekannt sein unter den Bolt Action Spielern, aber das Duo aus ihm und Dylan Owen hat auch schon vorher zusammengearbeitet, z.B. am Deus Vult Regelwerk von Fireforge Games. Natürlich gibt es für Vorbesteller und Direktkunden wieder eine besondere exklusive Miniatur zu Duel in the Sun. Wenn ich hätte raten müssen, hätte ich mein Geld auf Monty oder Rommel gesetzt, aber man hat sich für Sydney \"Digger\" Robinson entschieden, der entweder als \"Tommy\" oder \"Digger\" gebaut werden kann. Die Miniatur fällt recht groß aus im Vergleich mit der restlichen Range.

   

Worum geht es?
Eigentlich hatte das Oberkommando der Wehrmacht nicht vor den Krieg auf den Mittelmeerraum auszuweiten. Dazu war man mehr oder weniger gezwungen, nach dem Mussolini eine weitere Front eröffnet hatte. Nach den anfänglichen Erfolgen der deutschen Militäroperationen, sah er sich in der Position zu beweisen, dass Italien und er sich auf Augenhöhe mit Hitler befanden und Italien eine bedeutende europäische Macht war, auf dem Weg zu einem neugeborenen Römischen Reich. Allerdings waren die italienischen Truppen weit davon entfernt, einsatzfähig zu sein, als das Dritte Reich die ersten Offensiven startete. So wurden die ersten Angriffe der Italienischen Streitkräfte übereilt angesetzt und waren nicht der Erfolg, der sie der Vorstellung von Mussolini sein sollten, weshalb die Deutsche Armee durch den Stahlpakt gezwungen war miteinzugreifen. Dies war eine willkommene Entwicklung für die Briten unter Churchill, da das Mittelmeer ein einfacheres Schlachtfeld als die Festung Europa für die Alliierten Truppen darstellte, die später durch die US Amerikaner unterstützt wurden. Duel in the Sun deckt dabei die Schlachten zwischen 1940 und 1944 ab, mit den anfänglichen Schlachten in Lybien, den epischen Panzerschlachten in Nordafrika bis hin zur Landung der alliierten Streitkräfte in Sizilien und dem
italienischen Festland. Dies ist in 5 eigene Kapitel untergliedert, mit einem abschließenden Appendix der sich auf etwa 20 den Sonder- und Szenarioregeln widmet.

   

Erster Eindruck
Der Inhalt des Buchs deckt einige der bekanntesten Teile des zweiten Weltkriegs ab. Und diese sind sehr gut abgebildet. Da die Schlachten rund um das Mittelmeer sehr unverkennbar waren, wird man bereits vor den eigentlichen Szenarios mit Empfehlungen darauf eingestellt, wie man dies auf dem Spielfeld darstellt und einfängt. Die Szenarios sind dabei abwechslungsreich, wie man es auch erwarten würde. Wenn ich an die Schlachten im Mittelmeerraum denke, fallen mir Panzerschlachten in der afrikanischen Wüste ein, ich denke an Fallschirmjäger die auf Kreta landen und natürlich die Operation Husky / die Schlacht um Monte Cassino. Und all das - und noch vieles weitere - sind hier drin. Es ist ein starker Kontrast zu den \"üblichen\" Feldschlachten über französische Dörfer, wie man sie in zahlreichen Zweite Weltkriegsspielen sieht. Und es gibt noch einmal eine Möglichkeit die eigenen Armee in einer anderen Variation aufzustellen oder ganz andere Themenarmeen aufzubauen. Man bleibt dabei aber für die meisten Europäer etwas beziehbarer als beispielsweise Burma oder ähnliches.

Das Buch ist aufgeteilt in Einleitung, die fünf Kampagnenteile und den Anhang mit Sonderregeln für die verschiedenen Kampagnen und Multinationale Streitkräfte. Die Kapitel sind wie folgt gegliedert

  • Mussolini Strikes / Mussolini greift an
       
  • Greece and Crete / Griechenland und Kreta
       
  • Duel in the Desert / Duel in der Wüste
       
  • Operation Torch and Tunisia / Operation Torch und Tunesien
       
  • Italy Invaded / Italien
       
In diesen Kapiteln findet man in chronologischer Reihenfolge, die ersten Angriffe der italienischen Streitkräfte, dem Eingreifend er deutschen Truppen im Mittelmeer und Nordafrika, der Gegenoffensive der Alliierten bis hin zur Invasion Italiens. Dort sind auch zahlreiche Legenden der Allierten und Achsenmächte, unter anderem Cpt. Charles Upham, Paddy Mayne, Hermann-Bernhard Ramcke, Otto Skorzeny, Mad Jack Churchill (bereits in Germany Strikes vorgestlelt), Charles \'Commando\' Kelly und Daniel Ken Inoyue.

   

Die Szenarios sind dabei die Folgenden

  • Szenario 1 – The Jaws of the Trap - The Battle of Beda Fomm (Mussolini Strikes)
       
  • Szenario 2 – The Capture of Kufra (Mussolini Strikes)
       
  • Szenario 3 – Delaying Action - The Battle of Tempe Gorge (Greece and Crete)
       
  • Szenario 4 – Maleme Airfield (Greece and Crete)
       
  • Szenario 5 – Skirmish in the Sand (Duel in the Desert)
       
  • Szenario 6 – The Siege of Tobruk (Duel in the Desert)
       
  • Szenario 7 – Operation Lightfoot (Duel in the Desert)
       
  • Szenario 8 – Blood on the Beaches - Amphibious Invasion (Operation Torch and Tunesia)
       
  • Szenario 9 – Carnage at the Kasserine Pass (Operation Torch and Tunesia)
       
  • Szenario 10 – The Battle of El Guettar (Operation Torch and Tunesia)
       
  • Szenario 11 – Control the Heights - The Capture of Longstop Hill (Operation Torch and Tunesia)
       
  • Szenario 12 – Bridgehead (Italy Invaded)
       
  • Szenario 13 – Assault on Altavilla (Italy Invaded)
       
  • Szenario 14 – The River Runs Red (Italy Invaded)
       
  • Szenario 15 – Backs to the Sea - Anzio (Italy Invaded)
       
  • Szenario 16 – Monte Cassino - Attempt on Monastery Hill (Italy Invaded)
       
  • Szenario 17 – The Gothic Line - War of Attrition (Italy Invaded)
       
Wie spielt sich Duel in the Sun?
Man kann gut und gerne behaupten, dieses Kampagnenbuch ist das abwechslungsreichste der Bolt Action Erweiterungen. Man hat Panzerschlachten auf offener Wüstesteppe, man hat die Absprünge der Fallschirmjäger über Kreta, die Überfälle auf Flugplätze bie Nacht und Belagerungsschlachten über Wüstenfestungen und Klöster. Das klingt ziemlich wild und ist sehr wahrscheinlich auch. Aber es ist auch mit den passenden Szenarien abgedeckt, inklusive der Sonderregeln für die klimatischen Bedingungen der Wüste, der Regeln für Luftlandetruppen, Befestigungen und Fuchslöchern und einigem mehr, darunter auch Regeln für Beutefahrzeuge. Warum ist Letzteres in diesem Buch? Der Nachschub aus Europa hatte weite Wege bis Afrika und daher hat man sich mit den Sachen beholfen, die zur Verfügung standen. Besonders das deutsche Afrikakorps war dafür bekannt, erbeutete Ausrüstung einzusetzen, insbesondere unter Rommel. Er hatte eine Einheit erbeuteter M3 Stuarts, einige Shermans und Crusader und sogar die AEC Dorchester Kommandofahrzeuge, welche er auch als solche selbst nutzte.

Es gibt ein paar exotische neue Auswahlen für die Armeen, aber da das meiste zu den mittleren Kriegsjahren gehört, hat man kein schweres / überschweres Gerät für den Großteil der Konflikte. \"Nur\" im letzten Kapitel über die Invasion von Italien, da man hier entsprechend späte Kriegsjahre betritt, kann man über Tiger I und Elefanten sprechen, aber keine Pershings oder Königstiger. Daher bleibt es nach wie vor Bolt Action mit seinen Gefechten auf Zugebene mit der Unterstützung von einigen wenigen Fahrzeugen. Selbst die Panzerschlachten bleiben im Rahmen, da die meisten mittelschwere Panzer der mittleren Kriegsjahre abdecken.

Duel in the Sun ist reich an Ideen und Anregungen, da jedes der fünf Kapitel für sich schon genügend Material für ein ganzes Kampagnenwochenende bietet. Und wie bereits mehrfach erwähnt, die Missionen und Schlachten unterscheiden sich stark voneinander und rückendabei die unterschiedlichsten Streitmächte und Truppengattungen in den Fokus. Von den indischen Truppen der britischen Armee über italienische Fallschirmspringer zur unverkennbaren 8. Armee und dem Afrikakorps, sind hier sehr unterschiedlich aufgestellte und gestaltete Armeen involviert.

   

Wie geht es weiter?
Da diese Rezension nach dem Erscheinen der zweiten Edition geschrieben wurde, ist das nächste Buch das kürzlich erschienene Road to Berlin. Ich hatte die Gelegenheit vorab einen Blick hinein zu werfen und es wird die umfangreichste der bisher verfügbaren Erweiterungen. Es wird noch einmal mehr Seiten enthalten als dieses hier. Road to Berlin deckt dabei die allerletzten Momente des Krieges beim Fall des Dritten Reiches ab. Allerdings anders als bisher erwartet, nicht auf beiden Seiten der Front, sondern mit starken Fokus auf die osteuropäischen Konflikte. Daher sind hier die späte Rote Armee zusammen mit den polnischen und tschechischen Armee als Streitkräfte im Fokus. Im Februar 2018 geht es mit der nächsten Erweiterung dann wieder an die Westfront mit der Campaign Market Garden, die sich der umfangreichen Luftlandungen entlang der deutsch-niederländischen Grenze widmet. Da es nun alle Airborne-Einheiten aus Plastik gibt, dürfte das spannend werden.

   

Fazit
Duel in the Sun deckt einige der bekanntesten Schlachten des zweiten Weltkriegs ab. Dazu gibt es zahlreiche Bücher und Filme, die sich der 8. Armee, den Fallschirmjägern und dem deutschen Afrikakorps widmen, sowie den berühmten Gefechten Nordafrikas, Griechenlands und der Invasion Italiens. Das ist recht viel in nur einem Buch, und ich hätte auch gedacht, dass man sich nur dem Afrikafeldzug widmet, aber man hat das sehr überzeugend umgesetzt.

Wie bereits mehrfach erwähnt, der Inhalt von Duel in the Sun ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Es bietet sehr viel und stellt daher für bestehende und kommende Armeeprojekte eine Anregung da. Mit den prallgefüllten Seiten sind 20 GBP ein wirklich guter Preis. Verglichen mit den anderen Erweiterungen ist man hier deutlich weniger linear unterwegs und springt im Mittelmeerraum umher und wechselt dabei die Protagonisten, welche sich in den Schlachten gegenüber stehen. Es zeigt die Vielseitigkeit des Spiels allein mit dem Thema zweiter Weltkrieg, mit Panzerschlachten, Überfällen auf Flugplätze, Belagerungen und Luftlandungen. Was könnte man daran nicht mögen?

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.

SiamTiger

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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #259 am: 18. November 2017 - 13:20:52 »

Man kann keine richtige Schlacht in der Wüstensonne ohne die passende Ausrüstung spielen, und was wäre da besser geeignet als ein M3 Stuart? Um euch die ganzen unterschiedlichen Optionen zu zeigen, haben wir in dieser Review auf die Box mit dem Panzerzug gesetzt.

   

Der M3 Stuart wurde von den meisten alliierten Streitkräften eingesetzt und sogar als Beutefahrzeug von den Achsenmächsten. Der M3 Stuart, oder Light Tank M3 wie er offiziell heißt (und manchmal auch Honey von den Briten), wurde von den US Amerikanern hergestellt und über das Lend & Lease Abkommen auch an die Briten mitsamt Commonwealth sowie die Rote Armee ausgeliefert. Die Briten waren auch die ersten, die den M3 im Kampf einsetzten, damals in der Operation Crusader. Der leichte Panzer machte 170 der insgesamt mehr als 700 Panzer im Schlachtverband aus. Durch die Weiterentwicklung der Panzerfahrzeuge auf beiden Seiten war der M3 später seltener im Einsatz im direkten Kampf Panzer gegen Panzer sondern wechselte mehr zu einer Aufklärerrolle. Der Panzer wurde später noch weiterentwickelt zum M5 Stuart. Nach dem zweiten Weltkrieg waren primär die späteren M5 Stuarts im Einsatz, aber es gab Ausnahmen. In manchen Ländern wie Indonesien oder Südafrika wurden die Panzer bis in die späten 40er / frühen 50er Jahre eingesetzt, aber Paraguay hatte sogar noch ganze 10 Stück bis 2014 für Trainingszwecke im Einsatz.

Der M3 Stuart ist als Einzelbausatz für 18 GBP oder in der hier gezeigten Zugbox als 3er Set für 50 GBP erhältlich. Es handelt sich dabei um einen Kunststoffbausatz im 28mm / 1:56 Maßstab und dieser deckt 5 Varianten ab (Sowjetischer Lend & Lease M3, Britischer Honey, Stuart I/M3A1, US M3A1 und US M3A1 mit Flammenwerfer).

In der Box sind die Gussrahmen enthalten, zusammen mit 3 unterschiedlichen Bögen Wasserschiebebilder (Briten, US Amerikaner und Sowjets), Schadensmarker, Profilkarten und eine Bauanleitung. Mit Ausnahme Letzterer sind alle Sachen drei Mal enthalten.

   

Ein näherer Blick auf die Anleitung zeigt, dass der Zusammenbau in die beiden Hauptausführungen M3 Stuart und M3A1 gegliedert ist. Die sowjetische Variante des M3 ist eine aufgerüstete Version des Stuart, der M3 der 8. Armee ist für die Wüste fit gemacht. Beim M3A1 Stuart gibt es die Basisvariante, ergänzt um Treibstofftanks für Tunesien und mit Flammenwerfer in der Wanne für den Pazifik anstelle der Browning .30 Kaliber. Beide Varianten haben ihre Profilkarten, mit den Profil- und Punktwerten. Diese und die neuen Schadensmarker (Schwarzer und weißer Rauch, Flammen) sind mittlerweile Teil aller neuen Bolt Action Fahrzeugbausätze.

   

Die Gussrahmen wurden bei Italeri gefertigt, wie man an den gerundeten Rahmen erkennen kann und enthalten zahlreiche kleinere Bauteile. Daher fühlt sich der Bausatz auch eher wie ein Modellbausatz als ein Spielerbausatz an. Aber dazu später mehr. Der Gussrahmen ist anständig ausgenutzt und lässt kaum Platz für weitere Optionen.

   

In dieser Review werde ich 3 M3 zusammenbauen, einen britischen Stuart I \'Honey\', das Beutefahrzeug M3 740(a) und einen US M3A1 (Pazifik) mit Flammenwerfer in der Wanne. Alle teilen sich den gleichen Unterbau mit Kettensegment. Man baut daher erst einmal Links und Rechts die Ketten zusammen und klebt diese an die untere Wanne. Der Guss ist sauber und zeigt nur wenige Gussgrate und -häutchen auf. Passgenauigkeit ist gut und der Zusammenbau geht gut von der Hand. Einer der wenigen Bausätze, der kein Blei in die Wanne bekommt.

   

Nach den ersten beiden Schritten gibt es die erste Möglichkeit für Varianten. Wer die Tunesien-Ausführung bauen möchte, muss durch die Unterseite der oberen Wanne Löcher für die Treibstofftanks bohren. Ansonsten werden die (vorbereiteten) Oberteile mit Heckplatte verklebt und das Browning .30 Cal an zwei der drei Wannen verklebt, mit dem Flammenwerfer für den M3A1 (siehe drittes Bild).

   

Das Chassis ist nun fast fertig, ab hier trennen sich die Wege des M3 Stuart und M3A1 beim Zusammenbau stärker.

   

So erhält der M3 Stuart weitere Panzerplatten, darunter auch die seitliche Kettenabdeckung zum Schutz vor Sand. Der sowjetische M3 würde zwei zusätzliche Maschinengewehre erhalten, aber das ist beim Honey nicht der Fall. Als ein Fahrzeug der 8. Armee / Desert Rats, erhält der Honey zusätzliches Werkzeug und Behälter. Der M3A1 (drittes Bild) erhält andere Panzerplatten mit mehr Nieten und einer verstärkten Frontplatte. Ansonsten erhält der M3A1 mit Flammenwerfer keine Kettenabdeckung, da diese nur als Schlammfänger im Pazifik fungieren würde.

   

Hier ist die fast fertige Wanne des M3A1, und dann noch der Vergleich Seite-an-Seite von Stuart \'Honey\' und M3A1. Wie man sieht, liegt der Unterschied hier im Detail.

   

Als nächster Schritt folgt der Turm für den Stuart \'Honey\'. Der M3 hat einen recht eckigen Turm. Die britische Version verfügt außerdem über Rauchwerfer, deren Aufhängungen von der Innenseite aufgebohrt werden müssten. Die Turmluke wurde offen gebaut, da ich vor habe später noch Panzerbesatzung hinzuzufügen. Der Zusammenbau ist hier mit ein wenig Geduld zu planen, da die Klebestellen teils recht klein ausfallen. Man sollte die Bauteile fixieren, während der Kleber anzieht, damit nichts verrutscht.

   

Der Turm für den M3A1 ist etwas runder und hat weniger Teile. Das Luckendesign wurde überarbeitet und hat nun zwei Luken links und rechts. Beide Varianten verfügen über ein Turm-MG.

   

Hier dann der Direktvergleich des Stuart \'Honey\' und des M3A1 Stuart. Beides grundsätzlich der gleiche Panzer, mit primär kleineren Unterschieden an der Front und Turm.

   

Ein kurzer Größenvergleich mit anderen Panzern aus dem zweiten Weltkrieg. Im ersten Bild zwischen Panzer II Sherman, im zweiten zwischen Universal Carrier und einem M8 Scott (basierend auf dem M5 Stuart). Der M8 Scott ist aus dem M5/M8 Kombibausatz von Rubicon Models. Wie groß der Sherman neben dem leichten M3 wirkt.

   

Zu guter Letzt natürlich noch ein paar Ausnahmen aus unterschiedlichen Winkeln, vom M3 Stuart \'Honey\' (obere Reihe) und dem M3A1 Pacific (untere Reihe). Den M3 740(a) reiche ich dann noch nach, da hier die Unterschiede bemalt am deutlichsten sind.

   


Fazit
Ein lang erwarteter Bausatz, da der Light Tank M3 bisher nicht aus Plastik verfügbar war. Rubicon hat zwar den M5 Stuart herausgebracht, bedient damit aber \"nur\" die spätere Ausführung, und bei einem Spiel wie Bolt Action, ist weniger manchmal mehr, und dieser Bausatz passt in einige Armeen.

Hier haben wir es weniger mit einem Bausatz zu tun, der aus der Kooperation Italeri / Warlord entstanden ist, weshalb man die Nähe zum Modellbau stärker merkt. Aber es ist ein guter Spagat gelungen aus Details und Bausatz. Ja, es sind ein paar kleinere Bauteile vorhanden, aber nicht in einem Maße, dass es für einen frischen Wargamer zu viele wären. Der Guss ist sauber und hat viele Nieten über den ganzen Bausatz. Es sind sogar drei unterschiedliche Kommandanten enthalten, um den Panzer entsprechend als US Amerikaner, Briten oder Sowjet einzusetzen. Ich werde aber auf die Panzerbesatzung aus Zinn von Warlord und Perry setzen, da sich diese besser mit den restlichen Miniaturen der Armeen einbinden. Der dritte M3 wurde als \'Honey\' gebaut, aber mit weniger optionalen Teilen und kleineren Umbauten, die ich online gefunden hatte, als ich nach durch das Deutsche Afrikakorps erbeuteten M3 Stuart gesucht habe. Dort trägt er den Namen M3 740(a).

Der Preis ist fair, wenn man es so betrachtet, dass man einen ganzen Bausatz mit zwei Gussrahmen und einigen Extras erhält. Das Endresultat fällt von der Größe nun mal etwas klein aus, und da der M3 von den Proportionen näher am Bren Carrier liegt, der auch 4 GBP günstiger, bleibt ein Beigeschmack. Wer daher das beste Preis-Leistungsverhältnis haben möchte, sollte zur Zugbox greifen und direkt auf 3 Panzer setzen oder diese mit Mitspielern teilen.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.

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« Antwort #260 am: 19. November 2017 - 13:50:32 »

Um bei der Themenwoche Afrika zu bleiben, führen wir die Reviewreihe mit einem weiteren Fahrzeug fort, wechseln allerdings den Hersteller zu Rubicon Models und sehen uns Rommels persönliches Befehlsfahrzeug Sd.Kfz. 250/3 \"Greif\" an.

Rubicon Models hat bereits eine breite Palette an Panzerfahrzeugen herausgebracht und diese später um Erweiterungssets ergänzt, welche weitere Optionen abdecken. Eines dieser Sets ist ergänzt die Sd.Kfz. 250 (Alte und Neu) sowie Sd.Kfz. 251 (Ausf. C und D) um die Funkpanzerwagen. In dieser Review werden wir den Sd.Kfz. 250/1 Alte mit dem Erweiterungsset zum SdKfz 250/3 \"Greif\" bauen.

Das Sd.Kfz. 250 war ein leichtgepanzertes Halbkettenfahrzeug, sehr ähnlich dem größeren Sd.Kfz. 251. Es wurde in vielen verschiedenen Rollen in den deutschen Streitkräften eingesetzt, wobei die Grundausführung zum Transport von Aufklärungseinheiten genutzt wurde und üblicherweise mit einem oder zwei MG 34 ausgestattet war. Andere Varianten, wie das Sd.Kfz 250/11 waren mit mit der sPzB 41 oder das Sd.Kfz. 250/7 mit einem 81mm Mörser ausgerüstet. Die Produktion der Ausführung A / Alte wurde im Oktober 1943 nach etwa 4.200 Einheiten gestoppt. Es folgte ein neues Design, welches einfacher und günstiger zu produzieren war. Diese wurde als Sd.Kfz. 250/1 Neue bzw. Ausführung B bezeichnet. Das vereinfachte Design beschleunigte die Produktion, brachte aber keine Verbesserung der Panzerung mit sich, da auch weiterhin alles über Kleinkaliber einen Sd.Kfz. 250 beider Ausführungen durchschlagen konnte.

Rubicon bietet diese ABS Hardplastikbausätze im 28mm / 1:56 Maßstab zu einem Preis von etwa 23 EUR an und weiteren etwa 13 EUR für das Erweiterungsset.

Fangen wir mit den Grundlagen an. Wir haben den RM280032 SdKfz 250/1 Alte / SdKfz 253 Bausatz als Ausgangssituation. Daraus kann entweder die leicht gepanzerte Halbkette gebaut werden oder der leichter gepanzerter Beobachtungskraftwagen für Sturmgeschützeinheiten. In diesem Fall wird es der Sd.Kfz. 250/1 Alte werden.
   
Der Bausatz kommt in zwei Gussrahmen, einer Bauanleitung und einem Bogen mit Wasserschiebebildern. Auf dem Bogen sind sogar schon die passenden Abzeichen für Greif enthalten, den wir hier später bauen werden.
   
Die Gussrahmen sind aus dem etwas glänzendem, dunklerem ABS Kunststoff gegossen. Es sind viele Einzelteile mit zahlreichen Details enthalten. Die Gussqualität stimmt und die Aufteilung der Einzelteile im Rahmen ist auch mit Bedacht gewählt worden.
   
Nun folgt das Erweiterungsset 280039. Dieses deckt die Befehls- und Kommandofahrzeuge ab, ausgestattet mit zusätzlicher Funkausrüstung, Antennen und ähnlichem.
   
Hier sind alle Zusatzteile in einem Gussrahmen gesammelt und werden von einem Begleitblatt ergänzt.
   
Es sind zahlreiche Einzelteile im Gussrahmen, zusammen mit der Bettrahmenantenne für den SdKfz 250/3 Alte, Neue und SdKfz 251/3. Außerdem sind noch 5 Besatzungsmitglieder inklusive Rommel im Rahmen enthalten.
   
Wie üblich, denkt bitte an die entsprechende Vorbereitung. Wascht die Gussrahmen kurz mit lauwarmen Seifenwasser ab um Lösemittelrückstände zu entfernen und nutzt den passenden Kleber. In diesem Fall wird ABS Cement empfohlen, gibt es u.a. von Tamiya. Nehmt euch außerdem die Zeit um die Anbauanleitung vorab einmal durchzulesen, da wir hin und her springen müssen und ihr euch sicher stellen sollte, nichts zu überspringen.

Der Zusammenbau beginnt mit der unteren Wanne des SdKfz 250.
   
Leider gibt es schon beim ersten Schritt der Anleitung einen Fehler in der Bauanleitung. Hier sind Einzelteile falsch benannt. Rubicon hat dies nachträglich korrigiert und bietet die geänderte Version in ihrem Forum an. Wir haben die Anleitung in dieser Review ebenfalls ergänzt. Kein großes Problem, Teile die mit A09 und A10 benannt sind, sind eigentlich B09 und B10. Wie hier dargestellt, ist es eigentlich recht offensichtlich, so dass es auffällt. Leider ist dies nicht der einzige Dreher in der Anleitung, weshalb wir euch die korrigierte Bauanleitung ans Herz legen.
   
   
Nach dem die unteren Seitenteile an die Hülle verbaut werden, folgen optionale Teile und Werkzeug. Man muss hier entsprechende Einfassungen aufbohren. Das ist nicht ungewöhnlich, war auch schon vor ein paar Tagen am M3 Stuart notwendig und wird bei Modellbausätzen häufiger so
gehandhabt.
   
Nun folgt das Interieur. Da das Fahrzeug oben offen ist, hat sich Rubicon die Mühe gemacht den Innenraum entsprechend zu gestalten. Es ist etwas zeitaufwendiger und leider auch nicht klar abgebildet auf der Bauanleitung wie diese Schritte wirklich ablaufen. Hier hat man großzügig zusammengefasst und die Klebestellen überlagern sich aus dem Blickwinkel der Anleitung. Im zweiten Bild sieht man auch schon Zusatzteile aus der Funkausrüstung.
   
Ab jetzt muss man wirklich aufpassen, da man nicht mehr den Schritten der Basisanleitung folgt sondern die Zwischenschritte der Erweiterung nachverfolgen muss, um die Funkausrüstung zu verbauen. Hier sind dazu auch die Anleitungen. Leider ist der Übergang der beiden Anleitung sehr schwach. Ich hätte etwas erwartet, das bspw. Schritt 5 und 6 durch die Bilder dieser Anleitung ersetzt, aber dem ist nicht so und man muss sich selbst zu recht finden, was eher umständlich gelöst ist.
   
Da gibt es ein paar Schritte, bei denen die Reihenfolge und deren Notwendigkeit überhaupt nicht klar ist (sie tauchen in der Basisanleitung auf, sind aber in der Erweiterung nicht referenziert, weshalb unklar ist ob diese Wegfallen). So bspw. das kleine Gewehrregal. Hier ist nicht klar, ob dieses beim Greif überhaupt verbaut wird, da ich dazu auch bei einer Recherche keine passenden Bilder gefunden habe. Im zweiten Bild sieht man den zusammengebauten unteren Teil der Wanne, mit der ergänzten Funkaustattung.
   
Als Befehlsfahrzeug hat der Sd.Kfz 250/3 zusätzliche, optionale Ausstattung wie Benzin- und Wasserkanister, sowie die große Rahmenantenne. Letztere wurde noch nicht verklebt, da das die spätere Bemalung nur unnötig erschweren würde.
   
Rubicon gibt einem zwei Optionen für die Front. Eine vereinfachte für die Tabletopper und eine mehrteilige für die Modellbauer. Da dieses Fahrzeug zum Spielen in einer Bolt Action Armee eingesetzt wird, habe ich mich für die vereinfachte Variante entschieden.
   

Nun folgen noch die Ketten und Räder. Rubicon setzt hier häufig auf ein Laufwerk aus mehreren Ebenen, so auch bei diesem Sd.Kfz. 250. Das gibt dem Bauteil mehr Tiefe, lässt aber auch Aufgrund der Ausrichtung des Bauteils im Gussrahmen die Kettenglieder selbst recht glatt (und einen Gussgrat einmal um das komplette Bauteil über die Kettenglieder entlang).
   
Und es gibt Besatzungsmitglieder in diesem Bausatz. Die Details sind nicht so gut erkennbar, da diese vom glänzenden Kunststoff \"vertuscht\" werden. Im letzten Bild sieht man auf den zusammengebauten Greif inklusive Generalfeldmarschall Rommel. Auf der Rückbank ist eine kleine Box aufgeklebt, damit Rommel in passender Höhe aus dem Fahrzeug blickt.
   
Das ist aber nicht der einzige Rommel im 28mm Maßstab. Hier ein kleiner Vergleich mit den Gegenstücken von Perry Miniatures und einer limitierten Showminiatur von World War AE / Cipher Studio. Im zweiten Bild gibt es den Vergleich mit dem Resin-Greif der Perrys und im dritten mit dem Sd.Kfz. 247 Ausf. B von Heer46.
   
Und dann noch einmal den Größenvergleich mit dem großen Bruder, dem Sd.Kfz. 251/1 neben dem kürzeren Sd.Kfz. 250/3.
   
Natürlich kein Baubericht ohne die abschließenden Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven.
   
Fazit
Keine einfache Sache bei diesem Bausatz. Ja, der Detailgrad ist beeindruckend und das fertige Produkt ist ansprechender als das Gegenstück aus Resin. Aber, und das ist ein großes aber, es hätte auch deutlich besser ausfallen können. Zum einen die Bauanleitung. Warum hat man hier so eine Sparlösung gewählt? Rubicon ist sehr stolz auf die hohe Produktqualität und historische Genauigkeit. Eine anständige Anleitung für die Erweiterung, die umfangreicher und klarer kommuniziert, hätte den Zusammenbau deutlich angenehmer gemacht. Bei einem regulären Tabletop-Bausatz wäre es wahrscheinlich kein großes Problem gewesen. Da aber Rubicon eben auch auf Modellbauer abzielt, gibt es hier einfach zu viele Kleinteile als dass das so einfach funktionieren würde. Außerdem hätten es ein paar vereinfachte Bauteile für den Innenraum für Wargamer auch getan, sowie ein paar Nahaufnahmen bzw. zusätzliche Illustrationen und wahrscheinlich auch eine kleinschrittigere Unterteilung bei der Bauanleitung.

Mir gefällt das Konzept der Erweiterungssets, da es den Vorteil von Kunststoff weiter ausbaut. Man geht auf Stückzahl und erhält eine entsprechende Vielseitigkeit. Das hier war das erste Erweiterungsset was ich gebaut habe und ich bin mir sicher, dass diese Probleme bei anderen Sets wie bspw. dem Einheitskoffer für den Opel Blitz / Maultier geringer ausfallen, da hier die Trennung der optionalen / zusätlichen Teile klarer ist.

Beim Preis, da ist ein weiteres Thema. Der Basisbausatz liegt bei etwa 23 Euro, und weiteren 13 Euro für die Erweiterung. Das heißt unterm Strich satte 36 Euro für den Greif, recht teuer für den kompakten Bausatz. Das Gegenstück aus Resin von Perry Miniatures liegt bei 21 GBP / ~25 EUR. Ja, man hat die zusätzlichen Teile aus denen sich noch min. ein weiteres, wenn nicht sogar zwei weitere Funkfahrzeuge bauen lassen, wenn man sich Mühe gibt. Dennoch, über 30 Euro für den Greif, in Anbetracht der obigen Mängel, ist schwer zu rechtfertigen. Vielleicht sollte man die Zusatzgussrahmen in kleinere Rahmen aufteilen und günstiger anbieten. Ein Upgrade zum Greif für 7-8 Euro wäre ansprechender und würde den Gesamtpreis auf ~ 30 Euro einstellen.

Link: Rubicon Models

SiamTiger

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« Antwort #261 am: 21. November 2017 - 21:45:58 »

Gestern gab es das kurze Befehlsfahrzeug Sd.Kfz. 250/3, heute hat das Sd.Kfz. 251/1 Ausf. C von Rubicon Models die Möglichkeit in der Review zu glänzen.
   
Die Sd.Kfz. 251 Baureihe war als mittlerer Schützenpanzerwagen vorgestellt und entworfen um Panzergrenadiere in die Schlacht zu bringen. Mit mindestens 15.000 gebauten Exemplaren (inklusive verschiedener Varianten) ist der Sd.Kfz. 251 das meistgebaute deutsche Halbkettenfahrzeug des Kriegs. Es wurde häufig einfach nur als Hanomag bezeichnet, und das von Alliierten als auch Achsenmächten. Bis 1943 war die Ausf. C des Sd.Kfz. 251/1 die meistgebaute Ausführung und wurde später durch die Ausf. D mit vereinfachten Formen fortgesetzt, ähnlich wie der Wechsel beim Sd.Kfz. 250 Ausf. A zur Ausf. B.. Hauptunterschied zwischen der Ausf. C und Ausf. D waren der Wegfall der Trapezförmigen Aufbauten an der \"Nase\" sowie die Reduzierung der angewinkelten Platten. Insgesamt gab es vom Sd.Kfz. 251 mindestens 22 verschiedene Varianten, die alle unterschiedliche Rollen abdecken, wie bspw. Sd.Kfz. 251/7 Pionierpanzerwagen mit sPzB 41, dem 251/3 Funkpanzerwagen oder der Sd.Kfz. 251/16 Flammpanzerwagen. Zu manchen dieser Sets, wie bspw. dem /7 oder /3 bietet Rubicon Erweiterungssets auf Basis dieses Bausatz (bzw. der Ausf. D) an. Manche Varianten wurden ausschließlich auf den Fahrzeugen der Ausführung D gefertigt. Nach dem Krieg wurde das Sd.Kfz. 251 von Tatra und Praga für die tschechoslowakischen Streitkräfte weiter produziert.

Dieser Bausatz enthält den Sd.Kfz. 251/1 in der Ausführing C, mit zwei Maschinengewehrvarianten (MG34 und MG42), offenen und geschlossenen Hecktüren und zwei unterschiedlichen Abdeckungen (halboffen und geschlossen). Der Bausatz kostet etwa 23 Euro und ist als ABS Kunststoff Set im Maßstab 28mm / 1:56 gehalten. In der Box sind zwei Gussrahmen mit allen oben genannten Optionen enthalten, eine Bauanleitung und ein Bogen mit Wasserschiebebildern.
   
Wie man sieht, sind die Gussrahmen aus dunkelgrauem Plastik gegossen. Rubicon Models setzt auf ABS Kunststoff, weshalb man den dazu passenden Kleber, ABS Cement, verwenden sollte. Dieser wird u.a. von Tamiya angeboten. Durch die Produktion im Spritzgussverfahren wird es empfohlen, vor dem Zusammenbau den Gussrahmen mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen. Der Guss ist auf hohem Niveau, mit geringen Anteil an Gussgraten und sehr guter Ausnutzung des verfügbaren Platz im Gussrahmen.
   
Wie üblich bei den Fahrzeugbausätzen beginnt der Zusammenbau von unten nach oben. Daher fängt der Sd.Kfz. auch bei der unteren Hülle an. Die optionalen Teile und Werkzeuge werden ergänzt, hierzu müssen allerdings vorher die Einfassungen von unten aufgebohrt werden.
   
Als nächste folgt die Aufhängung. Die Ketten werden erst später angebracht, als einer der letzten Schritte.
   
Rubicon bietet zwei Varianten der Hecktüren an. Einzelteile welche offen verbaut werden können und eine geschlossene Version. Zusätzlich werden an der Front weitere Einzelteile und die Scheinwerfer verbaut.
   
Das Sd.Kfz. kann entweder oben offen, mit halbzugezogener Abdeckung und geschlossener Abdeckung gebaut werden. Dieser Bausatz enthält ein umfangreiches Interieur, da aber dieser Sd.Kfz. 251/1 Ausf. C in der Wüste beim Afrikakorps eingesetzt wird, habe ich mich für die geschlossene Variante entschieden. Daher werden die Schritte für den Innenraum übersprungen (die sind aber sehr ähnlich denen des Sd.Kfz. 250). Die optionalen MGs, zur Auswahl stehen MG34 und MG42, wurden nicht verbaut.
   
Wie bereits erwähnt folgen nun die Schachtellaufwerke. Diese sind von Rubicon aus mehreren Lagen Einzelteilen konzipiert. So erhält dieser Abschnitt des Bausatz mehr plastische Tiefe.
   
Gleiches auf der anderen Seite, zusammen mit der Aufhängung sowie den Vorderrädern.
   
Ein kurzer Größenvergleich mit dem kompakteren \"Bruder\", dem Sd.Kfz. 250/3. Im dritten Bild gibt es einen Vergleich mit dem Sd.Kfz. 251/1 Ausf. C von Warlord Games und einem Rubicon Opel Blitz.
   
Und natürlich eine letzte Reihe Bilder einmal um das Fahrzeug herum.
   
Fazit
Ein gelungenes Set von Rubicon Models. Die Ergänzung um die beiden unterschiedlichen Abdeckungen ist ein interessantes Extra und passt zur Wüste genau wie zum Schnee. Rubicon bietet verschiedene Varianten des Sd.Kfz. 251 an, darunter auch die sehr ähnliche Ausf. D (mit den gleichen Optionen der Abdeckungen), einem 3-in-1 Set des Sd.Kfz. 251/7, /8 und /10 sowie die Ausf. D mit Stuka zu Fuss. Zusätzlich gibt es für Ausf. C und D. einige Erweiterungssets, die u.a. folgende Varianten abdecken Sd.Kfz. 251/3 Funkfahrzeug, einen Sd.Kfz. 251/7 Pionierpanzerwagen mit sPzB 41, einen SdKfz 251/2 mit GrW34 81mm Mörser und einen Sd.Kfz. 251/22 \"Pak-wagen\".

Der Plastikbausatz begegnet dem Sd.Kfz. 251/1 Ausf. C von Warlord Games auf Augenhöhe. Rubicon hat die Abdeckungen, Warlord Games dafür etwas mehr Zuladung. Dafür bietet Rubicon einen zusätzlichen umfangreichen Accessoire-Rahmen für deutsche Fahrzeuge an. Guss und der Detailgrad sind bei beiden Sets überzeugend und der Preis ist sehr ähnlich. Unterm Strich bleibt es eine Wahl des persönlichen Geschmacks bzw. was sich besser in das Gesamtprojekt einbindet. Wobei man die beiden auch in einer Armee mischen kann, da beide Hersteller das Fahrzeug gut abgebildet haben.

Um es zusammenzufassen, Rubicon hat hier eine gelungene Abbildung des Sd.Kfz. zu einem angemessenen Preis umgesetzt. Zusammen mit den Varianten und Erweiterungen hat man hier eine sehr breite Auswahl. Und all dies in Plastik, anstelle von Resin bzw. Hybridbausätzen, das dürfte für viele ein klares Plus für die Kaufentscheidung sein.

Link: Rubicon Models

SiamTiger

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« Antwort #262 am: 05. Dezember 2017 - 18:57:30 »

Am Wochenende habe ich es geschafft, die letzten Pinselstriche am erbeuteten M8 Greyhound, genannt Ford M8(a), zu tätigen. Kurz um die letzten paar Verwitterungen und die passenden Wasserschiebebilder am Fahrzeug angebracht.

   

Ich habe Decal Fix und Medium von Vallejo eingesetzt, recht einfach zu verwenden und die Ergebnisse sprechen für sich. Manche empfehlen die Stelle vorher mit Glanzlack (Gloss Varnish) zu behandeln, ich habe dort nur Decal Medium verwendet, das Decal aufgebracht und dann ein paar dünne Schichten Decal Fix um die Ecken anzupassen. Zum Schluss gab es dann noch etwas Mattlack (Matt Varnish) um das Decal zu schützen und etwas abzustumpfen, damit es besser zum restlichen Fahrzeug passt.

Der Turm ist eine undankbare Stelle für die Decals, daher habe ich es mittig zerschnitten und unterhalb und oberhalb des äußeren Rings am Turm angebracht. Und damit besser zum strapazierten Wintertarn passt, wurde das Decal noch mit einem Skalpell beschädigt.

   

Der Ford M8(a) wird Teil meiner Winter-Deutschen des Unternehmen Greif / Ardennenoffensive. Ich habe dazu den Rubicon Bausatz des M8 / M20 Scout Car verwendet und umgebaut, hier direkt neben dem Panther M10 von Warlord Games.

   

Ein paar der Deutschen in Winterausrüstung habe ich auch vorbereitet und für mehr Abwechslung auch eine Einheit Gebirgsjäger eingebunden. Fürdie Veteranen werde ich auf die kürzlich erschienenen Waffen-SS in Winterklamotte setzen (nicht im Bild) und einen Trupp der amerikanischen GIs in Winteruniform ebenfalls, die werden dann als Brandenburger / Einheit Stielau / Panzerbrigade 150 Infanterie herhalten.

   

Die nächsten beiden Fahrzeug für den Winterlook stehen auch schon bereit, es werden der US 2,5t Cargo Truck (als passendes Transportfahrzeug für die getarnten Truppen) und eine Ersatz StuG. In beiden Fällen Modelle von Rubicon. Dazu wird es noch ein Opel Maultier geben, das noch gebaut wird.

   

Die Ersatz StuG wurde mit der Feldumbaute wie im obigen Link schon vorbereitet. Ich habe noch etwas Gepäck am Heck verbaut (stammt aus dem German Stowage Set von Rubicon) und eine Tarnplane angebracht.

   

Aktuell warte ich noch nach der passenden Gelegenheit zum Grundieren, damit ich mit der Wintertarnbemalung loslegen kann. Für die StuG habe ich da schon ziemlich genau eine Vorstellung, beim CCKW muss ich erst einmal in Erfahrung bringen, wie der im Winter ausgesehen hat. Wer sich für die den Winterkrieg an der Westfront begeistern kann, dem kann ich meine Review zum Battle of the Bulge für Bolt Action ans Herz legen. Ich nehme mir erst einmal etwas mehr Zeit für dieses Projekt, also schaut bald wieder rein und lasst doch einen Kommentar da.

Maréchal Davout

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« Antwort #263 am: 05. Dezember 2017 - 19:30:23 »

Ich finde toll, wie ausführlich du die Fortschritte zeigst und Details erklärst - das ist hier zwar überhaupt nicht meine Baustelle, aber ich glaube, man kann durch deine Beiträge viel lernen zum Thema und die Fahrzeuge, die man einsetzen kann.

Die Zinnfiguren in Winteruniform sehen gut aus - bin gespannt, wie sie bemalt aussehen werden!
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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
« Antwort #264 am: 05. Dezember 2017 - 19:47:49 »

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt: Tolle Umsetzung  :thumbup:
Folge gerne deinen Beiträgen und lese immer mit !

SiamTiger

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« Antwort #265 am: 05. Dezember 2017 - 19:56:09 »

Vielen lieben Dank für\'s Feedback :)

moiterei_1984

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« Antwort #266 am: 05. Dezember 2017 - 20:30:28 »

Ich lese deine Reviews/ Berichte/ Beiträge immer gerne. Leider bin ich doch allzuoft zu faul was dazu zu schreiben  :blush2:
Ich habe im Moment auch ein paar Winter-Deutsche von Warlord und Empress auf dem Tisch stehen, die Frage ist nur wann ich dazu komme diese auch anzufärbeln.
Freue mich jedenfalls von dir auch mal bemaltes zu sehen. Kommt mir nämlich immer so cor als würdest du zwar viel kaufen und bauen, aber nur selten auch bemalen. Der M8 sowie der Ersatzpantner sehen jedenfalls klasse aus und machen definitiv Bock auf mehr.

SiamTiger

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« Antwort #267 am: 22. Dezember 2017 - 06:52:07 »

Auf den letzten Metern mit der Ersatz StuG Ausf. G für die 150. Panzerbrigade 150 / Unternehmen Greif. Die Wintertarnfarbe ist fertig, die Decals sind angebracht und das Weathering mit Farbabplatzern und dem Schlamm sind fertig. Jetzt fehlt nur noch das Gepäck auf dem Heck. Muss mich also noch um das Ersatzrad kümmern, die Kanister und die Zeltbahn. Ich spiele mit dem Gedanken die eine Seite mit Splittertarn zu bemalen und die andere Seite weiß zu lassen, als Schneetarn.

   

Als ich mit dem Umbau der Ersatz StuG began, hatte ich nur ein paar Schwarz-Weiß Bilder die nach der Ardennenoffensive entstanden, und ein paar Bilder der Flames of War Variante in 15mm und einer Umbauanleitung von Warlord Games. Ergänzend habe ich noch dieses Projekt von Roy Chow auf Network 54 gefunden. Meinen Umbau habe ich hier abgedeckt, in diesem Beitrag (Unternehmen Greif) und diesem hier (Beutefahrzeug Ford M8a).

   

Wie üblich habe ich das Modell Schwarz und danach Weiß grundiert. Das Schwarz hat eine gute Abdeckung, aber die weiße Grundierung ist etwas rauer und gibt der Farbe einen besseren Halt. Erst dachte ich, ich könnte die restliche sichtbare grüne Farbe an den Rändern auftragen, ähnlich wie es ich bei KV 1, KV 2 und dem Panther M10 gemacht habe. Aber mit dem Ergebnis war ich nicht zufrieden und habe mich für einen anderen Weg entschieden.

   

Ich habe beide Fahrzeuge mit US Olive Drab von Vallejo bemalt, und beim CCKW die Plane und die Räder ebenfalls bemalt. Nach dem die grüne Grundschicht getrocknet war, habe ich mit verdünntem Weiß die Farbe in Streifen aufgetragen, um eine hastig aufgetragene Schneetarnung zu erzielen.

   

Ich habe dann die Grundlage für die alliierten Sterne mit dem Olive Drab geschaffen und die Decals dann mit Vallejo Decal Medium und Fix aufgebracht. Danach habe ich mit dem verdünntem Weiß die Decals wieder in die Gesamtbemalung eingebunden. Die Ketten waren recht undankbar zu bemalen, da die Rusty Tracks Farbe von AK 47 sehr glänzend getrocknet ist.

   

Gut, so jetzt wisst ihr, was mich die letzten paar Tage beschäftigt hat und ich freue mich sehr darauf, das Model am Wochenende fertig zu bemalen. Außerdem möchte ich mich danach ein paar weiteren Bausätzen und Miniaturen über die Feiertage und meinen Urlaub widmen. Bis dahin, euch eine gute Zeit.

moiterei_1984

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« Antwort #268 am: 22. Dezember 2017 - 21:47:33 »

Sieht schonmal richtig klasse aus!

SiamTiger

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« Antwort #269 am: 29. Dezember 2017 - 11:02:19 »

Wie leite ich diesen Artikel am Besten ein? Ein paar der Stammleser dürften über die Essen- und Kochbeiträge informiert sein, so wie im letzten Jahr zu Weihnachten das Pulled Turkey oder hausgemachtes Fried Chicken. Ich bin auf Spiegel Online über ein Rezept gestolpert (Ja, ungewöhnlich, aber hey, ihr lest gerade auf einem Tabletop Blog ein Rezept, daher ...), in dem ein vegetarisches Weihnachtsessen vorgestellt wurde. Mir hat die Idee mit Blätterteig zu arbeiten gefallen und ich hatte mich mit meiner Mutter über ein potenzielles Weihnachtsessen abgestimmt und sie schlug Schweinefilet im Blätterteig vor (Quasi Pork Wellington). Und da Wellington auch die Hauptstadt Neuseelands ist, konnte ich zum Jahresende noch einmal an meinen Trip im Spätsommer anknüpfen und die Entscheidung war damit gefallen.

   

Zur Vorbereitung habe ich mir dann ein paar Videos zur Zubereitung auf Youtube angesehen, darunter auch die Varianten aus Kanälen die ich abonniert habe, einmal von Chef Tom von AllthingsBBQ und Andrew Rea von Binging with Babish. Ich kann beide Kanäle nur empfehlen. Die Videos habe ich unten im Beitrag angefügt, falls sich jemand etwas detaillierter mit dem Rezept auseinander setzen möchte. Oh und natürlich sollte man sich die Anweisungen von Gordon Ramsay dazu anschauen. Nach dem ich mich für meine Variante von Beef Wellington entschieden hatte, ging es dann erst einmal Einkaufen und ich konnte mit den oben gezeigten Zutaten loslegen.

Hauptbestandteil dieses Gerichts ist ein Rinderfilet. Geht zu einem richtigen Metzger, erklärt ihm was ihr vor habt und ihr kriegt auch ein anständiges Stück Fleisch. Als ich bie meinem gesehen habe, dass er das Fleisch genauso zugeschnitten hatte, wie Tom es in seinem Video tat, war ich schon richtig gut gelaunt und hatte in mir das Gefühl, dass das ein guter Start für ein anständiges Mahl ist. Für das Gerücht für 6 Leute habe ich 900g gewählt (Es ist Weihnachten, es gibt noch zahlreiche Beilagen). Das Fleisch wurde mit grobem Salz und Kumeopfeffer eingerieben, welches ich vorher in einem Mörser grob gemahlen hatte.

   

Nun sollte man in einer Pfanne Öl auf maximaler Stufe erhitzen. Am besten ist es hierfür eine gusseiserne Pfanne zu verwenden, da diese deutlich heißer wird als eine reguläre Pfanne. Dann brät man das Filet von allen Seiten gut an, inkl. den Enden.

   

Bevor das Filet nun abkühlen kann, pinseln wir es mit Senf ein. Die meisten Rezepte empfehlen englischen Senf oder Meerrettisch. Ich habe mich für eine Mischung auf französischem Rotisseursenf und mittelscharfemSenf entschieden. Wichtig ist, das muss gemacht werden, solange das Fleisch noch heiß ist, damit das Aroma beim abkühlen \"absorbiert\" bzw. eingezogen wird.

   

Nun folgt die Vorbereitung des Duxelles. Hier habe ich mich für eine recht simple Variante entschieden, ohne Brandy oder Sahne. Einfach nur Champignons, rote Zwiebeln und Scharlotten. Dazu noch eine Knoblauchzehe - fertig. Hier muss nichts sehr fein gehackt werden, grobe Stücke reichen, da wir den Mixer zur Hilfe nehmen.

   
   

Wieder die Pfanne hergeholt und etwas Butter bei mittlerer Hitze zerlassen und das vorbereitete Duxelles hineingepackt. Man hat am Anfang das Gefühl, dass es zu flüssig ist, aber die mittlere Hitze reduziert den \"Brei\" zu einer Pasta. Der Geruch ist an der Stelle einfach großartig. Man kann mit etwas Salz und Pfeffer würzen, gerne auch frisch gehackten Thymian. Beim Würzen aber nicht vergessen, dass wir das Fleisch bereits gewürzt haben und der Schinken im nächsten Schritt erneut ein salziges Aroma mitbringt.

   

Jetzt bilden wir den inneren Kern des Wellington. Dazu nimmt man üblicherweise Prosciutto, aber ich habe mich für Serranoschinken entschieden. Man sollte etwa 200-250g einplanen und dann überlappend auslegen. Ganz wichtig hierbei, legt euch Frischhaltefolie darunter, da ansonsten das Zusammenrollen im Anschluss unnötig schwer wird. Jetzt wird das Duxelles auf dem Schinken ausgebreitet und das mit Senf bestrichene Filetstück in der Mitte platziert. Das Ganze nun sehr fest einrollen und die Enden verschließen. Der Schritt ist in den Videos weiter unten noch einmal näher erklärt.

   

Für mich war das der letzte Schritt den ich Zuhause vorbereitet habe, bevor es zu meinen Eltern ging. Ich habe das \"Fleischpaket\" im Kühlschrank geparkt, damit es fester wird und etwas ruhen kann. Der nächste Schritt folgte dann etwa eine Stunde vor Essenszeit. Der Blätterteig wird ausgerollt, wieder auf Frischhaltefolie und dann wird die Innenseite, auf die gleich das Fleisch platziert wird, mit Eigelb bestrichen. Das mit Schinken umwickelte Filet nun aus der Folie heraus, in die Mitte platziert und dann erneut eng eingewickelt. Sehr eng einwickeln. Und dann wieder für 15 Minuten in den Kühlschrank, damit es fest wird. Wer noch etwas Blätterteig über hat, kann damit das Wellington dekorieren. Bevor es in den Ofen geht, bestreicht man den Blätterteig noch von allen Seiten mit Eigelb und streut etwas grobes Salz darüber. Ich habe mich für Meersalzflocken entschieden.

   

Ab in den Ofen damit, bei 200° für 30-35 Minuten. Das aber bitte nicht wie im Bild in der Auflaufform sondern direkt auf das Backblech, da sich die Hitze sonst nicht gleichmäßig verteilt. Sollte die Oberseite zu dunkel werden, könnt ihr mit einer kleinen Schüssel mit Wasser oder Backpapier gegensteuern.

Nach 25 Minuten prüft man die Kerntemperatur, um zu sehen, ob man dort angekommen ist, wie man es gerne isst. Bei 50-55° C ist es Englisch, 55-60° Medium Rare, 60-65° Medium, bei über 65° ist es gut durch. Ich habe nach 35 Minuten und etwa 60° Kerntemperatur das Wellington aus dem Oven genommen. Jetzt lässt man das Gericht noch einmal etwa 5 Minuten ruhen bevor es angeschnitten wird. Hierzu verwendet man idealerweise ein gezacktes Messer - oder falls man es zur Hand hat, ein elektrisches Messer. Guten Appetit!

   

Mir hat die Zubereitung Spaß gemacht und es war eine interessante Herausforderung. Beim nächsten Mal würde ich allerdings ein dünneres Stück des Rinderfilets wählen, das ist einfacher zu handhaben und man hat weniger Probleme mit der Plateauphase der Kerntemperatur. Als Beilage gab es Rotkraut, Kastanien und Semmelknödel, hat sehr rund geschmeckt, alle satt und zufrieden.

Anbei noch die genannten Kochvideos, welche ich als Referenz verwendet hatte.

https://youtu.be/DtM3XdMQ6Ak

https://youtu.be/BagY2Mnz-TU

https://youtu.be/FS8u1RBdf6I

Vielen Dank für\'s Lesen, besucht mich bald wieder und ich würde mich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar oder ein Like auf Facebook da lasst. Habt ein paar großartige Resttage in 2017!