Ein Rhino ist eines der, wenn nicht sogar
das, meistverkaufte Fahrzeuge in der Warhammer Produktpalette. Und es ist schon sehr lange im Sortiment, deutlich vor der Einführung der 2. Edition von Warhammer 40.000. Und nicht nur dadurch dass es als Chassis für weitere Space Marine Fahrzeuge fungiert in großer Stückzahl vertreten.
Als ich zum ersten Mal in den späteren Mit-90ern mit dem Bausatz in Kontakt gekommen bin, kam es in einer kompakten blauen Verpackung, mit vier Gussrahmen und vier Decalbögen, um daraus den Transporter zu bauen. Natürlich zeigte sich der Transportpanzer (APC) auf der Verpackung in den Farben der Ultramarines, der Vorzeigeorden der imperialen Space Marines.
Aber auch damals gab es natürlich schon mehr Space Marine Orden als nur die Söhne von Macragge. Einige mehr. Daher konnte man auf der Verpackung das Rhino auch im Einsatz der Blood Angels und Space Wolves sehen, mit kleineren Veränderungen die der Bausatz hergab.
Das Space Marine Rhino war schon deutlich vor seiner Umbenennung in ein Space Marine Rhino verfügbar, als es zum ersten Mal in einer blauen Packung (die aber größer ausfiel als die oben gezeigte) angeboten wurde. Denn davor war es "einfach" das Imperiale Rhino, welches nicht nur dem Adeptus Astartes zur Verfügung stand sondern auch der Imperialen Armee und den Squats (!). Diese Box war als RTB12 bekannt und hatte eine sehr buntes Aussehen.
Im englischen White Dwarf #117, im September 1989, gibt es auch eine Anleitung wie man sich auf Basis des Rhino einen Whirlwind aus ein paar Ersatzteilen und Plastikkarton baut. Ich konnte leider die Veröffentlichung des Bausatzes nicht genau datieren, da es 1989 als Sommerneuheit vorgestellt wurde und in dem Heft, in dem der Bausatz gezeigt wird, bereits Bilder von Umbauten und Beiträgen von Bemalwettbewerben enthalten sind. Wie dem auch sei, das Rogue Trader Ära Imperiale Rhino RTB 12 wurde für 4,99 GBP angeboten, was etwa 14 EUR nach heutigem Maßstäben wäre.
Der Bausatz wurde dabei mehrfach neuverpackt, von der großen blauen Box zum ersten Mal als Space Marine Rhino, in eine kompaktere blaue Box, die oben gezeigt wurde. Mit der dritten Edition gab es dann die nächste neue Verpackung, bei der sich das Design zum grauen Steinhintergrund mit schwarz-grünem Warhammer 40.000 Logo verändert hat. Aber auch hier zeigt sich die loyale Variante in den Farben der Ultramarines. In der edition gab es auch zum ersten Mal ein offizielles Set des Chaos Rhino, welches den Bausatz um einen zusätzlichen Gussrahmen mit Stacheln und Chaosikonen ergänzt hat. Dazu aber mehr in einem eigenen Artikel.
Dabei blieben die Gussrahmen gleich. Lediglich ist man vom hellbeigem Kunststoff der Rogue Trader Zeiten zum aktuellen Grauen gewechselt. Jeder der gezeigten Gussrahmen war zweimal enthalten und die Hülle aus den gleichen Teilen, nur um 180° gedreht, zusammengesetzt. Es gab auch ein paar überschüssige Teile mit denen man sein Rhino etwas modifizieren konnte.
Dieser Gussrahmen gehört eigentlich nur zu den Fahrzeugen der Imperialen Armee und war bei den Space Marines lediglich bei den Predatorvarianten und dem Vindicator enthalten. Manchmal sieht man Teile daraus, die an einem Rhino verbaut wurden, wie z.B. de Bulldozerschaufel, der Suchscheinwerfer oder Raketenwerfer. Streng genommen gehören diese Teile aber nicht zum Rhino.
April 2002 erschien dann das neue Rhino Modell, Mk IIC, und vor ein paar Jahren, als Teil der Horus Heresy / Warhammer 30.000 Reihe, brachte Forge World ein Umrüstset aus Resin heraus. Mit den Teilen ist es auf Basis des neuen Kunststoffgussrahmen möglich ein
Mk Ic Deimos Pattern zu bauen.
Während ich nach Bildern und Zahlen gesucht habe, bin ich über diesen Beitrag auf
Beardy Hammer Blog zum Mk1 Rhino gestoßen, den ich euch gerne mitgeben möchte. Zusätzlicher Oldhammer Content zum rumstöbern.
Ran an's Werk. Ich möchte ein Rhino zu meinem Black Legion Projek hinzufügen, sowie ein loyales Gegenstück für die Imperial Fists. Daher habe ich nach zwei bis drei Rhinos gesucht und bin fündig geworden, nach welchen die in ganz passablem Zustand sind. Außerdem bin ich noch an einen kleinen Schatz mit Ersatzteilen gekommen (primär die Seitenteile, keine Wannen).
Das Rhino wurde als Ausgangsbasis innerhalb der Space Marine und Chaos Space Marines für weitere Fahrzeuge genutzt, wie bspw. der Predator, der daneben zu sehen ist.
Worauf soll man nun achten, wenn man selbst nach einem älteren Rhino sucht? Zum einen habt ihr die Gussrahmenbilder und damit eine Teileübersicht um zu sehen, was alles zum Bausatz gehört.
Wie man an den beiden die ich erstanden habe sieht, fehlen die Stangen an der Seite links und rechts oben. Die Bauteile sind sehr dünn und zerbrechlich, daher ist es üblich dass diese fehlen oder beschädigt sind. Irgendwann in den 90ern ist man auch dazu hinüber gegangen, diese einfach wegzulassen, da diese mittelfristig sowieso kaputt gegangen wären. Die Griffe an der hinteren Luke sind ebenfalls anfällig gebrochen zu sein oder ganz zu fehlen, da diese auch recht dünn gefertigt sind. Die Auspuffrohre sind da auch anfällig, dass die gekrümmte Spitze fehlt. In manchen Fällen fehlt sogar das ganze Bauteil. Ein weiteres Stück welches gerne abbricht oder fehlt sind die Fahnenstangen am Heck. Diese wurden aber irgendwann auch direkt weggelassen, wie man z.B. auf dem Produktbild der Verpackung der 3. Edition sieht.
Der alte Bausatz hatte vier Bögen mit Decals beilegen, mit Motiven für Ultramarines, Space Wolves, Blood Angels und Dark Angels. Die Banner waren nicht enthalten und wurden häufig von Vorlagen aus dem White Dwarf, Regelwerken oder Codices übernommen, oder in manchen Fällen selbst gestaltet.
Die Hülle selbst ist oben und unten das gleiche Bauteil, weshalb ihr dort manchmal Teile plündern könnt, da man sie im Spiel sowieso nicht sieht.
Die Preise für die Modelle streuen doch recht stark, sehr abhängig in welchem Zustand sich der Bausatz befindet. Dennoch ist das Rhino wohl am einfachsten unter all den Space Marine Fahrzeugen zu erstehen. Es wurde eine recht lange Zeit in dieser Form hergestellt und hat entsprechend eine sehr hohe Stückzahl. Ein gebrauchtes Rhino kriegt man schon für etwa 10 EUR, da muss man allerdings schon etwas Zeit einkalkulieren und dass auch Teile fehlen. Wer einfach nur nach einem Rhino sucht, kann auch nach unvollständigen anderen Space Marine Panzern suchen und die nicht benötigten Bits (Türme, Aufbauen, Seitenkuppeln) weiterveräußern um damit den Einkaufspreis zu refinanzieren. Ein unbehandeltes Rhino, noch im Gussrahmen liegt gerne bei 25-30 EUR und entsprechend mehr, wenn die Originalverpackung dabei ist (auch hier, je älter die Packung um so höher der Preisaufschlag), und kann auch darüber hinaus bepreist sein, wenn es sogar noch eingeschweißt ist.
Ich habe die Fahrzeuge demontiert, um sie so einfacher entfärben und auch beschädigte Bauteile entsprechend einfacher austauschen zu können. Manchmal wurde beim Zusammenbau geschlampt, weshalb man sich mit großzügigen Kleberresten und unsauberer Ausrichtung der Teile rumärgern muss. Daher je nach dem was das eigene Bastelvermögen und Wille Arbeit zu investieren angeht, sollte man sich im Vorfeld darüber klar sein, was man einkauft und sich die Bilder bzw. das Modell genauer anschauen.
Das Auseinanderbauen von Modellen die mit Sekundenkleber gebaut wurden, ist vergleichsweise einfach. Setzt man den Kleber Kälte aus, wie z.B. einer Tiefkühltruhe, wird er spröde und lässt sich entsprechend einfacher trennen. Bei Plastikkleber sieht das etwas anders aus, da er die Bauteile miteinander verschmilzt und so mehr Arbeit verursacht. Eine dünne und scharfe Klinge ist hier ungemein hilfreich. Aber auch hier sollte man auf die Arbeitssicherheit achten, also eine Schneidmatte verwenden, vom Körper wegschneiden und lieber mehrere Durchgänge mit weniger Kraft durchführen, um ein saubereres und weniger risikobehaftetes Ergebnis zu erzielen.
Zinn zu entfärben ist recht einfach, Aceton oder Nitroverdünner und fertig. Bei Plastik oder Resin sieht das schon ganz anders aus. Hier muss man sicherstellen, dass das Reinigungs- oder Lösungsmittel das Plastik nicht angreift. Ich verwende daher Isopropanol und habe es erst einmal an einer kleinen Stelle des Fahrzeugs getestet um sicher zu stellen, dass es nicht das Material angreift. Was soll ich sagen? Ich bin mehr als begeistert. Das Bauteil wurde nicht im Isopropanol eingelegt, sondern lediglich aufgepinselt und dann mit etwas Küchentuch abgerieben..
Als nächste Schritt werde ich die Rhinos weiter demontieren, die Teile entsprechend entfärben und dann nach Ersatzteilen schauen. Die Grundidee ist es soweit, die Teile die noch ganz gut in Schuss sind für das Chaos Rhino zu verwenden, die besseren Teile für das loyale Rhino und aus den Resten und beschädigten Teilen dann etwas Gelände und Wracks zu bauen. Jede dieser Ideen wird aber in einem eigenen Blogbeitrag abgehandelt.