Epochen > Frühes Mittelalter bis zur Renaissance

Hunde/Wölfe/Ochsen in Japan

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Pedivere:
Denk mal an Gebirgsgeschütze die in Lasten aufgeteilt transportiert werden, und vor allem ab wann die in Japan Geschütze hatten und welche Größe ;-)
Es ist vorstellbar daß es seltene Ausnahmen gab. Man sollte sich aber davon freimachen das der europäische weg überall gilt.
Es gibt Gegenden in der Welt (eigentlich die meisten), wo das einzige Lasttier der Mensch ist.

GregmcGregor:
ALso Geschütze als Belagerungswaffe gab es doch schon in Japan um 15-16Hundert rum....sagt mir der allwissende Dr. Google ;) Die hatten auch schon eine ordentliche Größe von daher dachte ich das es zu schwer wäre diese nur von Menschen tragen zu lassen. Auch gibt es ganz schicke Modelle für eben jene Geschütze...Link hier (dazu gibt es noch allerlei anderes feines :) )

Wenn das alles eher Halbwissen ist, möchte ich mich entschuldigen...will mir unbedingt noch mehr aneignen !

SisterMaryNapalm:
Also Ochsen-Karren gab es besonders auf dem Festland in China und Korea - bereits zur Zeit der Han Dynastie waren sie meiner Erinnerung nach bei Transporten und auf dem Feld genutzt. Ich meine sogar, nahe Luoyang wurde mal eine Miniatur von so einem Karren mitsamt Ochsen ausgegraben. Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche agrikulturelle und mythologische Geschichte in China, deren fester Bestandteil der Ochse ist.

Und da ja auch in Japan der Ochse bekannt ist (ein mythologisches Tier, es gibt da sogar einen Tag, der nach dem Ochsen/Ochsengottheit benannt wurde), könnte man davon ausgehen, dass er zumindest in geringem Maße auch verwendet wurde.

Und zumindest der Begleittext zu diesem Bild: Black Oxen spricht davon, dass Schwarze Ochsen seit langem im Japan domestiziert werden.

Allerdings ist Mononoke Hime als Anime ein Fantasymärchen und daher - who cares? Wenn du dir eine Idee mit Ochsen ausgedacht hast, dann aufsatteln und los :-D Aber wenn du eine Begründung brauchst, dann kann man schon argumentieren, dass Eboshi-sama ja mit Feuerwaffen aus China kam (zumindest wird das im Film gesagt), und da sie ja eine recht schlaue Frau ist, kann es durchaus sein, dass sie mit der Zeit Ochsen und deren Gespanne gekauft und zur Hütte gebracht hat - denn ihr Personal ist begrenzt und irgendwer muss das schwere Zeug aus den Bergen in die Erzhütte transportieren.

Es gibt da ein paar gute Lasttierfiguren von 3d Hong Kong für die chinesische Han Armee, aber die sind in 1/72 und daher vielleicht nicht ganz so effektiv.

Ich hatte irgendwo einen Ochsenkarren in 1/40 gesehen, aber das dürfte ein wenig zu groß sein, oder?

Pedivere:
also ich wollte keinesfalls ausschließen das die Japaner Lasttiere (speziell Ochsen, die Pferde hatte ich ja erwähnt) gekannt haben - der alltägliche Einsatz in der Landwirtschaft erscheint mir allerdings fragwürdig. Dann schon eher für besonders große Belagerungsgeschütze, wenn es die am Ende der Bürgerkriegszeit gab. Danach war ja aber lange Zeit nichts mit Krieg in Japan.
Das schöne Ochsenbild trägt auch eine Jahreszahl übrigens - mit der Öffnung des Landes nach Westen kam natürlich auch die Rinderzucht. Ochsenbilder am Ende des 19. Jh machen das Lasttier noch nicht mittelalterlich.... und ob woanders in Asien Ochsen benutzt wurden hat mit der sehr speziellen japanischen Geschichte wenig zu tun. Mythologische Ochsen sind ja fein, besonders wenn solche kulturellen Aspekte aus China importiert sind....Der Doyo-No-Ushi hat was mit den chinesischen Tierkreiszeichen zu tun.
Da das Nibelungenlied ja deutlich Lindwürmer erwähnt, muß man ja von einem weit verbreiteten Drachenjägerkult ausgehen - das ist ja wohl der Grund warum die Wikinger Drachenköpfe an ihre Boote geschnitzt haben... Die ozeanischen Maori übrigens auch, da muß es doch eine Verbindung geben ;)

In Skandinavien gab es ja auch keine Gladiatorenkämpfe und die Schotten hatten keine Kriegselefanten, Asien ist ein immenser und reichhaltiger Kulturraum, kein Asienimbiß - Obacht mit dem Eurozentrismus und den Verallgemeinerungen ;), zumindest im Historischen.

Aber Spaß beiseite, gerade wenn man im Hobby was Mythologisches macht ist es schöner sich an Vorhandenes anzulehnen - nichts spricht gegen eine an Mononoke angelegte Armee. Das Industriedorf mit den leprösen Gewehrschmieden würde ich allerdings eher metaphorisch sehen - den Waldgeist nimmt ja auch niemand für real...

Ich hab in irgendeinem System Reiter auf gehörnten Viechern gesehen, und es gibt/gab mal einen Hirschreiter (Celtos?), da hat es mich gejuckt das Antilopenreittier daraus zu machen.
Der Film ist wirklich eine schöne Inspiration fürs Hobby, es hat mich immer gewundert daß die Miyazaki Themen nicht so richtig aufgegriffen wurden - wahrscheinlich hatten alle Angst vor dem Disney Copyright.

Hier ist übrigens das Ghibli-Wiki
http://studio-ghibli.wikia.com/wiki/Princess_Mononoke
und was zum narrativen Hintergrund
http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Anime/PrincessMononoke?from=Main.PrincessMononoke
ich würde das Thema von der Seite angehen und nicht von der historischen, das führt nirgendwohin

SisterMaryNapalm:
Deswegen sprach ich vom Begleittext, nicht vom Bild. Aber das ist okay. Das Bild ist so eurozentristisch, da kann man den Text leicht übersehen und die darin genannten Jahreszahlen. Ist mir auch schon mal passiert.

Und wer erzählt bei Ghibli was von Disney Copyright?

Aber gut. Man kann sich darüber auch gerne streiten. Oder man lässt es :-P

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