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Autor Thema: Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen  (Gelesen 3063 mal)

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GeDa

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« am: 13. November 2015 - 17:28:54 »

Steigen eure Bemalfähigkeiten noch?
Lernt ihr noch dazu bzw. verbessert ihr euch noch?

Ich sehe bei mir irgend wie keine Steigerung mehr. Besonders bei Feinheiten wie Gesichter bemalen, Kampfspuren am Schild muss ich immer passen.
Wochen lang versuche ich schon 2 Frostgrave Figuren zu bemalen und stelle Sie aber immer wieder zur Seite.

Hab mir die WGI mit den Bemaltips dazu gekauft. Da gehts ja mehr um bestimmte Details wie Muster etc., aber die Figuren sind auch sehr gut zu sehen.
Und wenn ich da die Bemalung sehe kommen mir meine Figuren nur klein und armselig vor. Nur mal als Beispiel die Gesichter unter diesen Kapuzen.
Da werden ja selbst noch Lidschatten bemalt!

Mir kam schon der ketzerische Gedanke ob da nicht einige mit Photoshop nach helfen, naja ist vielleicht nur Neid ;).
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Mit freundlichen Grüßen
Gerd

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Vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir."

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Schrumpfkopf

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #1 am: 13. November 2015 - 17:35:54 »

Bei mir macht es die Masse.

ich bin auch alles andere als ueberragend, aber nach tausenden von Napos hat\'s halt irgendwann gefunkt und ich kann halbwegs anstaendig malen.
Gute Farben und gute Pinsel sind mMn uebrigens genauso wichtig wie viel Geduld und ein ruhiges Haendchen.
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Schmagauke

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #2 am: 13. November 2015 - 18:00:37 »

Der eine bringt mehr Talent mit, der andere weniger.
Ich werde z.B. nie die perfekten Farben in allen Tönen treffen, schlichtweg weil ich eine rot-grün Schwäche habe.

Ich lerne aber auch nach über 20 Jahren noch dazu und verbessere mich, nicht in allem, aber in manchem.

Zum Thema Photoshop: Bei vielen Fotos wird bestimmt nachgeholfen, dann verkauft es sich besser. Es muss nicht gleich geshopped sein, man kann beim Fotografieren schon Wunder mit Farbfiltern oder Weichzeichnern erreichen.

Und wie mein Vorredner schon sagte:
Das richtige Werkzeug und Material wirkt auch Wunder. Ich habe nun auch endlich W&N Pinsel und staune darüber, wieviel schneller und präziser man damit arbeiten kann.
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Fertige Minis 2017:
28mm gebastelt: 13
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Pedivere

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #3 am: 13. November 2015 - 18:29:20 »

die wichtigste Voraussetzung ist daß man regelmäßig am Ball bleibt. dann geht es in Stufen. Man erreicht einen Punkt wo es erstmal keine Qualitative Verbesserung gibt, damit muß man sich abfinden. Das ist der Punkt wo man an Routine und Geschwindigkeit arbeitet, das macht auch glücklich. Erzwingen kann man auch nix. Und dann macht es irgendwann wieder einen Sprung.

Und dann gibt es noch die Außenbedingungen. Augen - Brille/Lupe (niemand bemalt Lidschatten mit bloßem Auge), Handstütze, Pinsel, Licht.
Man kann immer was perfektionieren.
Wenn man aber kein Profi ist (für Geld täglich figuren bemalt) kann man nicht erwarten wie einer zu malen - da muß man die Erwartung korrigieren. Das ist eine große Gefahr sich an den Profis zu messen. Der normale Autofahrer fährt halt nicht wie Schumi
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Werit

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #4 am: 13. November 2015 - 18:33:12 »

Ich glaube bei mir wird es auch nicht mehr besser. Gegen Herrn Regulator aka Hobbybruder schaffe ich eh keinen Stich mehr, obwohl er mir viele Tipps und Tricks gibt :-) Danke dafür Steph :-)
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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #5 am: 13. November 2015 - 19:16:00 »

Ich hab meine Ansprüche dahingegen gedrosselt das ich für mich sage \"Müssen auf einer Armlänge auf dem Spieltisch gut aussehen\"... Ich bemal halt nicht für die Vitrine, ich bin einfach nicht so gut und hab noch andere Hobbys die Zeit in anspruch nehmen, ergo hab ich für mich beschlossen das mein Massstab für mich ausreicht.
Auch wenn ich sabbernd vor gut bemalten Minis stehe und mir auch immer wünsche so malen zu können :D
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Bayernkini

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #6 am: 13. November 2015 - 19:39:55 »

Zitat
Ich hab meine Ansprüche dahingegen gedrosselt das ich für mich sage \"Müssen auf einer Armlänge auf dem Spieltisch gut aussehen\"... Ich bemal halt nicht für die Vitrine, ich bin einfach nicht so gut und hab noch andere Hobbys die Zeit in anspruch nehmen, ergo hab ich für mich beschlossen das mein Massstab für mich ausreicht.

Trifft mittlerweile ebenfalls für mich zu. Ich bemale \"Spielfiguren\" die auch öfter mal was \"aushalten\" müssen. Und ausserdem kann man einen Figur mit einer Farbschicht und AP einfacher wieder ausbessern, als wenn ich eine Figur mit 10+ Schichten hab.
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Schmagauke

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #7 am: 13. November 2015 - 20:08:29 »

Es gibt auch genug Leute, die auf den tollen Detailgrad und die vielfältigen Posen von 28mm Minis schwören und dann so malen, daß die Minis auf 2m Entfernung bei 1,9 Promille und gedämpften Licht noch so lala aussehen, insofern finde ich meine super :D
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MonsterDreizehn

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #8 am: 13. November 2015 - 20:15:22 »

Ich glaube jeder kann deinen Standpunkt nachvollziehen, weil jeder schon mal so eine Phase durchgemacht hat. So viel tröstende Worte also mal vorab.

Erstmal sollte man sich eines vor Augen führen: Es wird immer jemand geben der besser ist als man selbst. Am Ende gibt es viele Wege zu schönen Figuren zu kommen. Viele schöne Stilrichtungen, wovon jede Hochwertig sein kann aber doch anders. Klar, richtige Farbverläufe malen etc. das ist Meisterklasse. Oft sind es aber Kleinigkeiten die eine schöne Miniatur ausmachen. Und es sind Kleinigkeiten, die man selbst ändern / ausbauen kann, um ne riesige Wirkung zu erhalten. Was mir selbst sehr gut geholfen hat waren Black Lining und Akzente setzen. (wobei hier weniger oft mehr ist) Dazu halbwegs schöne Gesichter und natürlich nicht zuletzt die passenden Farben. Kontrast entsteht nicht, wenn alles ungefähr im gleichen Ton daher kommt.

Und dann einfach so lange malen bis man zufrieden ist. Und nicht dauernd auf andere gucken, außer man entdeckt Kleinigkeiten, die man selber leicht umsetzen kann. Und wenn wirklich der Frust alles andere übersteigt, dann mach mal Pause. So ne kurze oder auch längere Zeit ganz ohne Bemalung kann oft Wunder wirken. :)
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Darkfire

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #9 am: 13. November 2015 - 20:39:57 »

Momentan hab ich noch Steigerungspotential...hab ja jetzt mal 10 Jahre keine Figur mehr gemacht und grad mal vor 4 Jahren wieder angefangen. Aber ich weiß, irgendwann ist der Punkt wieder da, an dem ich auf der Stelle trete, bemaltechnisch. Da lernt man dann nur noch Kleinigkeiten...meistens beim Schattieren.

Ich hab aber von vornherein einfach eine Bremse eingebaut (nach meinen Erfahrungen vom ersten Figuremalerleben). Ums es kurz zu machen...mir muß die Figur gefallen, dann passt sie. Ob jetzt das Blau DAS Blau ist oder das Rot DAS Rot...solange es gut aussieht.

Lass Dich nur ned von anderen hetzten, Gerd, ist es nicht wert. Wenn die Figur in Deinen Augen gut ist, dann ist sie auch gut. Und wenn jemand besser malt, dann soll man das anerkennen, aber nicht versuchen den anderen zu überholen. Das hat bei mir zu einer langanhaltenden Malblokade geführt. 8|

So und nun wieder an den Tisch und weitermachen...ned zu lange aufhören.. :thumbsup:
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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #10 am: 13. November 2015 - 22:30:49 »

Ich will nich besser malen, nur schneller. Wenn es auf armlänge passt bin ich zufrieden. Bei Skirmishern mal ich noch Augen, Augenbrauen und Lippen, vielleicht mal ein Muster im Stoff, mehr aber sicher nicht.
In den meisten Hobbyräumen ist das Licht so mies, da brauchts keine Kunstwerke sondern Masse. Aber zurzeit hänge ich bei der Geschwindigkeit ziemlich durch. Gab Zeiten, da habe ich an einem Wochenende 200 Figuren angebuntet und heute krebse ich Monate an ein paar Landsknechten rum. Jedem fehlt also was anderes  :smiley_emoticons_joint:
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Hanno Barka

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #11 am: 13. November 2015 - 23:31:02 »

Ob man irgendwann den Punkt erreicht hat, wo man sich nicht mehr verbessern kann? Nein.
Dazu gibts eine wnderschöne Anektote:

Zitat
Der Schüler
Ein hoher Kirchenfürst kehrte von seinem Landsitze nach Rom zurück. Er fuhr vierspännig in seiner vergoldeten Kutsche, zog den Mantel fest um seine Schultern und drückte sich fröstelnd in die Wagenpolster. Es war Winter, die Tramontana hatte sich aufgemacht, raste mit voller Kraft und messerscharfer Kälte über das offene Land. Die mächtigen Rosse kämpften schwer gegen sie, die Kutsche schwankte. Langsam nur näherte man sich dem Ziele, war beim riesigen Amphitheater angelangt. Beraubt, zerstört, dem Plünderungswerk von Jahrhunderten preisgegeben, ragte es noch in überwältigender Größe empor, führte noch mit Recht seinen Namen Kolosseum. Und nun war\'s, als sänge aus ihm der Sturm sein gewaltiges Lied. Es brauste wie das Gewoge der toll erregten, blutdürstigen Menge, stimmte ein in das Gebrüll der ausgehungerten wilden Bestien, stieß Schmerzenslaute aus, wie sie einst verzweiflungsvoll zum Himmel schrien.
Den Kirchenfürsten überlief\'s. »Vorwärts!« befahl er dem Pferdelenker, aber – wenige Augenblicke nur, und schon rief er hastig aus: »Halt! Halt!« Er hatte etwas Überraschendes erblickt.
Vor der Bresche, in die der Eingang zum Kolosseum sich verwandelt hatte, stand ein kleiner alter Mann in weltentrückter Versunkenheit. Er hatte das Nahen der Kutsche nicht, nicht das Gestampfe der Rosse gehört, er blieb unbeweglich wie ein knorriger Baumstrunk, vom Sturm umtobt, das gefurchte Angesicht vom greisen Haar umflogen.
Und der da stand, einsam, unansehnlich, häßlich, war der Maler des Jüngsten Gerichts und der Deckengemälde in der Sixtina und der Schöpfer der Kuppel vom Sankt Petersdome, war der Ruhm und Stolz Italiens.
»Maestro!« rief der Kardinal. »Kommt, kommt! Ich bringe Euch nach Hause ... Maestro!«
Erst nach dem zweiten Anrufe vernahm ihn Michelangelo, wandte sich, kam wie aus einem andern Dasein, traumverloren, heran.
»Was wollt Ihr da? Was tut Ihr?« fragte der Kardinal.
»Eminenz« – sein Blick stieg von neuem zu den gigantischen Trümmern empor –, »ich lerne«, sprach der Neunzigjährige.

Und sich mit Michelangelo messen können? Da gibts grade noch einen, der an ihn zumindest annähernd herankommt, wir alle hier jedenfalls nicht ;)
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Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.

GeDa

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #12 am: 18. November 2015 - 20:21:08 »

Na ja, vielleicht  liegts auch am Winter. Ist ja ne depressive Zeit.

Danke für den Zuspruch!
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Vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir."

Mark Twain

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #13 am: 18. November 2015 - 20:48:30 »

Mal mit mehreren zusammen, das motiviert immer.
Ansonsten geh mal zu einem Malworkshop, gibt vielen einen Boost.
Oder schau hier und mal was nach:
https://www.youtube.com/user/paintingbuddha/videos
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Strand

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Kleine Midlifecrisis beim Figurenbemalen
« Antwort #14 am: 19. November 2015 - 11:22:45 »

+1 für \"Zusammen Malen\"! Das hilft mir immer unheimlich durch die arbeitsamen, monotonen Arbeitsgänge wie Entgraten  :bad:  oder Blacklining.
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“Never trade the joy of playing for the pursuit of victory, and lead by example.”