Wenn ich mich recht entsinne ist Karl der Kühne einmal aus der Marschkolonne mit seinen Rittern direkt zum Angriff übergegangen. Natürlich wird man nur in Feindnähe den ganzen Tag gerüstet gewesen sein. Wenn nicht, gab es auch keine Marschordnung, der einzelne Ritter zog einfach mit seinem Gefolge die Strecke bis zum nächsten Lager. Ein Ritter hatte übrigens ein Packpferd. Das taucht auch in den Quellen auf, hängt aber wohl damit zusammen, dass so mancher Ritter sich keinen Karren mehr leisten konnte. Bei Delbrück in Westfalen wurde 1411 ein großes Ritterheer von den Bauern der umliegenden Dörfer besiegt und zu großen Teilen gefangen genommen, weil man nicht mit einem Angriff rechnete und ungeordnet, sowie wahrscheinlich ungerüstet, das wurde jedenfalls schon mal angenommen, durch feuchtes und unübersichtliches Gelände zog.
Und auch im Frühmittelalter wurde nichts ausgegeben oder zentral beschafft; jeder Krieger war für seinen Kram verantwortlich. Schauen wir nach England: Da wurde in der Heimat überprüft, dass die Waffen einsatzfähig waren.
Später war genau geregelt, wer was für einen Wimpel / was für ein Banner / etc. pp. führen durfte. Dies Statussymbol hat man dann auch möglichst gezeigt.
Schon bei Delbrück ist einiges belegt. Für die Kultur der Kriegführung des Hochmittelalters empfehle ich sonst immer Georges Duby, Der Sonntag von Bouvines 27. Juli 1214, Berlin 1988. Aber ich kann mich gerade nicht entsinnen, ob dort etwas zum Waffentransport steht.
EDIT: Feindnähe heißt ohne vernünftige Aufklärung natürlich ein wesentlich größerer Bereich und oft wahrscheinlich bloß eine Vermutung.