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Schlacht nach Grande Armee-Szenario (Sam Mustafa): Schlacht von Aspern-Essling 1809

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Maréchal Davout:
:P

Maréchal Davout:
So, jetzt will ich mal endlich weitermachen!

Als Franzose bin ich in einer Situation, die mir als Spieler nicht liegt: die Defensive. Ich habe es, aggressiv zu spielen und das Tempo zu diktieren, den Gegner reagieren zu lassen. Doch hier bin ich in der Unterzahl und auf drei Seiten von Feinden umgeben. Presche ich unvorsichtig vor, werde ich mit einem Korps von mehreren Korps auseinandergenommen.

So zwinge ich mich vorerst zur Defensive. Am unangenehmsten wird es auf meinem linken Flügel bei Massena, wo ich keine Artillerie habe und dem Feuer der feindlichen 12pd-Geschütze ohne Reaktion ausgesetzt bin. Wenigstens ziehe ich hinter der Deckung von Aspern alles so weit wie möglich nach hinten. Den Ort halte ich mit 6000 zuverlässigen Truppen.

Hier im Bild die andere, rechte Flanke unter Marschall Lannes. Die österreichische Artillerie feuert aus allen Rohren und verursacht leichte Verluste fürs erste. Rosenbergs IV Korps geht so schnell wie möglich gegen Lannes vor.



Rechts kann man ein interessantes Mannöver von Sebastian sehen: Die leichte Kavallerie und die Grenadiere des Gardekorps marschieren hinter der Front weg von Essling. Wollen sie das Zentrum gegen einen möglichen Angriff meines Kavalleriekorps stärken?







Hier ziehe ich hinter der vorderen Linie im Zentrum Bessieres
Kavalleriekorps auseinander, um die vorsichtigen Österreicher gänzlich
vom Plänkleln abzuhalten. Hier steht auch der Großteil meiner Artillerie
und ich bringe auch die Gardeartillerie nach vorn.



Ich achte darauf, allerdings einen Teil des Kavalleriekorps und die Garde in Reserve zu halten, um mögliche Lücken an allen Fronten zu stopfen und Gegenangriffe unternehmen zu können.



Am linken Flügel plant Erzherzog Karl (Sebastian) eigentlich nicht anzugreifen, doch hat Bellegarde den Schlachtplan wohl nicht verstanden und greift mit aller macht Richtung Aspern an! Sogar die leichte Kavallerie stürmt vor, wobei sie meine nahen Artilleriestellungen ignoriert (Sebastian hatte keine Kommandopunkte mehr, verwürfelte den Kontrolltest fürs Korps und erwürfelte darauf Aktion \"Angriff\"). Leider konnte meine Artillerie kaum Schaden anrichten und ich war nicht bereit, die Linie von Aspern (Kirche) zu verlassen.



(Bellegardes Korps wird hier noch von Sebastians Briten und ein paar Ulanen dargestellt).

Soweit halte ich dem Sturm stand. Im Zentrum traut sich leider noch keiner in die Reichweite meiner 6-pfünder, am rechten Flügel plane ich zwischen Donau und Essling mit Lannes Korps weiter zurückzugehen, so dass nur drei der dortigen fünf Brigaden die Front halten und die beiden anderen in Reserve gehen können. Hier bin ich am deutlichsten unterlegen gegen die 12 Brigaden von Rosenberg. Dieser ist allerdings ein sehr vorsichtiger Kommandeur (Regel \"vorsichtig\") und die große Entfernung (über 30\") von Erzh. Karl bedeutet, dass er weitgehend allein agieren muss bzw. Karl viel seiner Aufmerksamkeit auf diesen Flügel lenken müsste (viele Kommandopunkte). Hier liegt auch der größte Nachteil der Österreicher: ein schächeres Kommandosystem bei weit auseinandergezogenen Korps, während Lannes und Massena gut allein agieren können und ich sogar noch den Vorteil der inneren Linie habe.

Werde ich das im weiteren für mich ausnutzen können (Teil 3)?

Viele Grüße
Felix

Decebalus:
Vielen Dank. Gerade bei einer Schlacht, die man ganz gut kennt, ist ja ein Bericht besonders interessant. Ich mag es auch, dass Du die Einheiten \"korrekt\" über die Namen ihrer Generäle ansprichst.

Maréchal Davout:
Bitte, gern!

Ich mag an Grande Armee auch, dass jede Brigade über ihren Kommandeur verortet ist und man nicht irgendwelche Füsiliere rumschiebt, sondern ganz konkrete Einheiten. Spannend ist auch, dass man spieltechnisch merkt, warum es gut ist, den Teil des Schlachtfeldes, wo man als Österreicher viel Aktivität aufbauen will, mit der Präsenz des Anführers Erzherzog Karl zu beehren, was zwar auch Ressourcen kostet, aber die Kontrolle der dortigen Korps sicherstellt. Interessant ist, dass ja auch dokumentiert ist, dass der reale Karl ebenfalls so aktiv zwischen den Korps hin- und hergeprescht ist.

Bester Gruß
Felix

Maréchal Davout:
Hallo, weiter gehts!

Ermuntert von seiner zahlenmäßigen Überlegenheit schickt Rosenberg sein IV. Korps mit voller Macht gen Lannes! Die Ulanen der Avantgarde und General Stutterheims Chevauxlegeres decken die Brigaden beim Vormarsch gekonnt vor den brandgefährlichen Plänklern der Franzosen, die hier 400 Meter (!) vor der Linie operieren.



Während die Artillerie schwer schießt, versammelt Napoleon Besserieres (Reserve-Kav.), und Curial sowie Dorsenne von der Garde um sich, um seinen nächsten Schlag vorzubereiten: Der Marsch von Lichtenbergs elitärem Reserve-Korps hinter dem österreichen II. Korps im Zentrum, direkt unter Erzherzog Karls Kommando soll ein Ende haben, bevor diese langsam ein günstige Position einnehmen können. Es gilt, mit der 2. Division Lannes, die von General Claparéde geführt wird, anzugreifen, um die österreichische Mitte in Unordnung zu versetzen, zu binden und sogleich mit der Kavalleriereserve Bessieres zentral ebenfalls zuzuschlagen. So lange sollen sich Massena und Lannes an den Flanken defensiv halten. Zerbricht hier das österreichische Zentrum, hat Napoleon hoffentlich viel Luft gewonnen und kann mehr Truppen über die Donau setzen. So wäre der Schlachttag gerettet!



Um das weitere vorzubereiten, wird der Artilleriebeschuss immer wilder. Die Legeres von General Lorencz aus Lannes Korps schaffen es nicht, wie befohlen zurückzugehen und bleiben vor dem rechten französischen Flügel zurück. 2000 Veteranen stehen jetzt mehr als 60 Geschützen und insgesamt 10 österreichischen Brigaden Rosenbergs allein gegenüber...



Die Battterien feuern mit 60 Geschützen von 2 Korps auf Lorencz´ unfreiwillig (1 gewürfelt für Bewegung bei Feinden in 6\"), vorgezogene Truppe - wie durch ein Wunder - Vive le´Empereur! - wird die Brigade nicht vollkommen zerschossen und hält sogar die Stellung.



Der Moment des französichen Gegenangriffs rückt näher, leider hat der schlaue Karl wohl was kommen sehen, denn die Grenadierbrigaden gegen in gute Reservepositionen und die gesamte Front wird relativ gut von Rottermunds Dragonern und den ungarischen Insurrectio-Husaren gedeckt. So leicht wollten sie es Lannes und Bessieres also nicht machen, den Sieg zu erfechten.





Dann ist die Zeit reif und Lannes 2. Division unter Claparéde geht unter Trommelwirbel schnell vor. Hohenzollern ist vollkommen vom schnellen Vorgehen überrascht. Die mannstarken Infanterieregimenter der Avantgarde unter Provenchéres und und Bureschs au der 1. Division werden sogleich zerschlagen, so dass diese französische Division direkt an der Kehle Rosenbergs sitzt! Währenddessen lässt Bessieres im Zentrum 3000 Kürassiere der 1. Division unter Nansouty angreifen, während weitere 5000 schwere Reiter schon in Reserve lauern... Hier kommt der österreichischen Division von Weber zugute, dass die IR 18 und 21 von Rohan und Stuart vorsichtigerweise in Massenkarrees vorangeschickt wurden. Trotzdem gelingt es der französischen Reiterdivision unter Nansouty beide Regimenter ebenfalls zurückzuwerfen un dabei unter hohen eigenen Verlusten, aus dem Weg zu räumen.



Währenddessen gelingt Lannes es, sein II. Korps an der rechten Flanke vollständig zurückzuziehen. Sogar die angeschlagene Brigade Lorencz´ kann sich in Ordnung in eine Reserveposition zurückziehen und reorganisieren. Massena währenddessen nutzt auf der anderen Flanke die Untätigkeit des kleinen, aber feinen VI. Korps von Hiller, gepaart mit dem eigenmächtigen Vormarsch des I. Korps unter Bellegarde die Gunst der Stunde und rückt nun um Aspern herum, um Bellegarde zu packen. Gefährdet wird das ganze Unternehmen vom eigenmächtigen Vorpreschen der Chasseurs unter Marulez. Diese treiben zwar das Infanterieregiment 47 ungeordnet vor sich her, stehen dann aber mitten in der feindlichen Linie und werden von Kanonen zerpflückt. Ihr Divisionkommandeur Lasalle (alles IV. Korps unter Massena) schäumt vor Wut, wobei es Erzherzog Karl mit Bellegarde und Hiller wohl nicht viel besser geht...



Hier überlegt Erzherzog Karl, wie er die Schlacht noch retten kann. Bevor die schwerfälligen Grenadierreserven herangebracht werden können, branden die Kürassiermassen zu tausenden durch das Zentrum, Lannes Infanterie flankiert dies. Auch die Junge Garde unter Curial stürmt vor.



Das können die Österreicher nicht mehr verteidigen, während an
Rosenbergs Flanke auch kein Durchkommen gegen die enge Front bei Donau
und Essling möglich ist. So deckt das österreichische Reservekorps den
Rückzug der zurückbrandenden Reste von Hohenzollerns II. Korps. An den Flanken können die Österreichischer sich ohne Probleme von den defensiv und eher schwach aufgestellten Korps von Massena und Lannnes lösen.



Ergebnis: Ein großer Triumph kann von Napoleon nach Paris gemeldet werden! Nachdem Karl die Grande Armee am ersten Schlachttag mit einer Übermacht überrascht hatte, konnten die Franzosen sich bei Aspern und Essling doch gegen den Feind halten und am zweiten Tag der Schlacht in Unterzahl das Feld für sich eindeutig behaupten und dabei ein gesamtes Armeekorps (Hohenzollerns II.) zerschlagen. So wird es möglich sein, in der Folge Davouts starkes Korps über die Donau zu bringen und später mit der gesamten Grande Armee den Sieg voll auszunutzen!

Es zeigte sich, dass Napoleon einen großen Vorteil durch das gute Kommandosystem der Franzosen hatte und die Angriffe ohne Kommandopunktemangel umsetzen konnte. Das Gegenteil galt für den Erzherzog Karl. Sein rechte Flanke unter Hiller und Bellegarde tat meist nichts und als das 1. Korps still bleiben sollte, griffen sie eigenmächtig an! Rosenberg war zu vorsichtig und ließ sich nur durch viele Ressourcen aktivieren. Als die Franzosen noch voll handlungsfähig waren, wurde es für Karl immer schwerer, seine langsamen Korps zu aktivieren und so seine Übermacht auszuspielen.
Vielleicht sind die Österreicher nicht die Fraktion mit der man viel geschickt manövrieren kann im Angesicht des Feindes. Wenn man die Gelegenheit hat, ein Korps zu kontrollieren, sollte man es besser so schnell wie möglich auf den Feind schicken. Langsam genug sind sie ohnehin ;)

Die Schlacht hat wieder viel Spass gemacht, die Stimmung war gut, die Kämpfe ließen sich wie immer flüssig abwickeln, so dass in wenigen Stunden (3) alles entschieden werden konnte. Drumherum haben wir natürlich viel geplaudert, sind Essen gegangen usw., aber das mögen wir ja so, wenn wir die Zeit haben! Dank an Sebastian für die Leitung der Österreicher - wenn du nächstes Mal wieder deine Briten spielst, kannst du wieder teuflisch und schnell manövrieren. Und Crauford und Picton führen doch besser aus, was Wellington will ;)

Für Kommentare und Fragen zum Schlachtbericht bin ich wie immer sehr dankbar! Schießt los!

Viele Grüße und danke fürs Lesen!
Felix

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