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Knigge zu Privatgespräche in der Bar

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keckse:
@ Longshanks

so in die Richtung denke ich es mir auch wobei ich selber gerne was dazu lerne & Fehler im Denken beseitige aber nunja. Ggf ist ein mehr mathematisches Denken eher dem Zeitgeist entsprechend  Zivilcourage bringt nichts aber kostet ggf. viel, traurig aber wahr.

Eigentlich bin ich ein großer Edmund Burke verfechter : \"Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“

Nach ein paar Erfahrungen die mir sehr bewußt gemacht haben, dass ich keine Respekt erweckende Erscheinung a la  \"Governator\" bin & die Kommunikation da endet wo Gewalt & körperliche Dominanz groß geschrieben wird kommt mir mehr und mehr der Satz eines ehemaligen Ersthelferausbilders  \"110 die Nummer gegen Nummer - melden befreit\" in den Sinn. Selber in so einer wie obiger Situation direkt einmischen werde ich mich nicht mehr.

Ich ärgere mich auch das ich es überhaupt gemacht habe aber schiebe es aufs Alter es fehlt wohl noch die Altersweisheit & Gelassenheit, Zitat Hemmingway

 \"Man braucht zwei Jahre um sprechen zu lernen und fünfzig, um schweigen zu lernen.\"

@AEON

Klarstellung falls es oben falsch rüber kam: Betrunken waren die Herren nicht (!) nur das Niveau war (meiner Meinung nach) entsprechend ...  und zur LAUTSTÄRKE : es konnte nicht die ganze Bar mithören aber ich denke alle Tische drum herum in 2m Umkreis (ohne sich anzustrengen, wobei bei gewissen Themen man zugegeben wohl \"hellhöriger\" ist)

@DAVE

Nein das Thema war es nicht, das wäre eher noch \"harmlos\"  gewesen (traurig aber wahr) ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen oder werden.  Mitdiskutieren wollte ich da auch nicht aber falsche Tatsachen so stehen lassen nunja .... & wenn die heutige Jugend ja Smartphone und Co. ja 24/7 bei sich hat kann man ja Google bemühen und selber nachlesen. Jetzt kommt von mir etwas \"Schubladendenken\" aber von Studenten erwarte ich so was wenn man politische Themen angeht

AEON:
Oh, wenn es dann auch noch gefährlicher Blödsinn ist, werde ich erst recht aktiv. Da kenne ich nix. Denn es stimmt: Die Dummheit hat schon gewonnen, wenn dagegen nicht gleich der große Bremsklotz ausgepackt wird. Das geht bei zwei Flachzangen in einer Bar natürlich noch - bei einem ganzen Satz gröhlender Mongos hingegen tendiere auch ich dann lieber zur 110.

Schrumpfkopf:
Vergebene Liebesmueh. Insbesondere wenn Alk im Spiel ist.

Pappenheimer:
Ich befürchte, dass es da kein allgemeingültiges Rezept gibt. In England z.B. ist das formalisierter. Wer am Tresen sein Pint trinkt, will auch angesprochen werden. Wer am Tisch sitzt, will seine Ruhe haben. Das ist ganz praktisch dort. Man wird wirklich angeredet, kommt gezielt mit Einheimischen in Kontakt. Kennt man vielleicht auch aus \"Midsomer Murders\" (in Dtl. \"Inspector Barnaby\"). Das Verhalten in den Pubs in der Serie gibt das ganz gut wieder. Am Tisch angequatscht zu werden, ist da aber schon eher sowas wie Tabu.
Ich denke, dass es in Deutschland stark von der Region abhängt. In Brandenburg würde ich NIEMANDEN in der Kneipe anreden. Brandenburger - war ich ja auch mal - bleiben nunmal unter sich. In Thüringen und Sachsen habe ich bis jetzt praktisch immer erlebt, dass man eine höfliche Antwort bekam, wenn man z.B. bei einer Runde Skat einsteigen wollte.
Ich glaube nicht, dass es einen Tresen-Knigge gibt. Selbst wenn würde es ja nichts taugen, weil den offensichtlich niemand kennt.  :D

Maréchal Davout:
Hallo,

Ja, solche Begebenheiten kenne ich auch, wo ich geneigt wäre, andere Leute zu \"erhellen\".

Nach Knigge wäre wohl eine Gesprächseröffnung derart richtig:
\"´Tschulgigung, aber ich kam nicht umhin ihre/eure Unterhaltung zum Thema X mitzuhören. Dürfte ich dazu eine Bemerkung machen?\" (Wahre Höflichkeit kommt manchen dann schon wieder gestelzt vor, aber negativ fällt man damit selten auf.)

Wenn die Leute dann nein sagen, hat sich der Fall erledigt und man hält sich raus. Gehen sie darauf ein, ist doch auch alles klar. Fängt man gleich an, ungefragt Dinge richtigstellen zu wollen, wirkt man wie ein Besserwisser und das kommt nicht gut an, auch wenn es auf der Sachebene der Wahrheit entsprechen mag.

Ich saß letztens in der Straßenbahn und mir gegenüber unterhielt sich eine ältere Dame freundlich bemüht mit einem älteren Herrn, der kaum Deutsch konnte und aus Syrien kam. Sie fragt immer wieder, ob denn schon Krieg gewesen sei, als er Syrien 2006 verließ. Er verstand sie nicht und mir juckte es in der Kehle, einfach die Sachinformation zum Syrienkonflikt beizusteuern. Musste dann aber aussteigen, bevor ich mich entschieden hatte.

Allgemein einzuschreiten, wenn Menschen von falschen Tatsachen ausgehen, wäre wohl eine vergebliche Mission und hat auch noch nichts mit Zivilcourage zutun. Dann lieber irgendwo dazu öffentlich schreiben, sprechen etc. Was anderes ist es, wenn ich Verunglimpfungen, rassistische Bemerkungen etc. auf der Strasse gerade von Jungendlichen höre - das darf man sich verbitten und als falsch einrücken.

Viele Grüße
Felix

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