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Team Yankee: Rolle Infantrie

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Killerhobbit:
Zur Artillerie hab ich noch einige Fragen.

Wenn man an einer Stelle auf dem Schlachtfeld \"Range in\" gemacht hat,
bleibt der Zielmarker dann das ganze Spiel hindurch dort liegen
oder nur bis man irgendwo anders einen neuen Range In probiert.

Hat man sich also nach mehreren Runden fast auf der gesamte Tischplatte eingeschossen
und benötigt dann immer nur noch einen Beobachter? oder muss man sich jedesmal wieder erneut einschiessen,
wenn man einmal woanders hingefeuert hat.

und wie ist das, wenn man 2 Units Artillerie aufstellt, also z.B. eine Unit 6x Carnation beim Battalion und eine weitere Unit 6 x Carnation bei der Division
Darf man dann zu Beginn 2 range in Marker auslegen, die für beide Units gelten
oder gilt jeder Marker nur für eine Unit
und dürfen die jeweils 6 Geschütze der 2 Artillerie Units überhaupt auf zwei verschiedene Ziele feuern?
oder bezieht sich das nur auf alle Geschütze EINER unit?

Beispiel:
Ich lege in der ersten Runde 2 Ziel Marker für die 2 Einheiten aus.
Da sich nach der Runde des Gegners nur in einem Zielgebiet feindliche Einheiten aufhalten,
lass ich jene Unit feuern und die andere Unit sucht sich mithilfe des Observers ein neues Zielgebiet aus.
So kann der Observer jede Runde eine der beiden Units einweisen während die andere schon eingeschossen ist.

Wenn ich beide Einheiten auf einen Zielpunkt feuern lasse,
schiesse ich dann 2 mal hintereinander mit 6 Geschützen
oder nur einmal mit allen 12 Geschützen? also lediglich mit +1 mehr auf to hit

und gilt das +1 für die Reichweite über 40 cm auch für to hit und den save beim Bombardment?

Zerknautscher:
Sobald versucht wird eine Batterie auf ein neues Ziel einzurichten, wird das alte Ziel \"gelöscht\", der Range-In Marker also entfernt und auf den neuen Zielpunkt gelegt. Schafft es die Batterie mit drei Versuchen einzurichten bleibt der Range In Marker auf dem Ziel liegen, ansonsten wird er wieder vom Spielfeld entfernt.

Jede Unit hat nur einen Ranged-In Marker, egal wieviele Geschütze sie hat. Jede Unit hat einen eigenen Ranged-In Marker und darf nur auf diesen feuern.

Das Feuer einer Unit kann nicht aufgeteilt werden. Jede Unit feuert ihr eigenes Bombardement, d.h. zwei verschiedene Artillerieeinheiten können ihr Feuer nicht kombinieren.

Edit: Die To-Hit Modifikatoren für Bombardements sind auf Seite 53 des Team Yankee Regelbuchs aufgelistet. Lange Reichweite und Concealment stehen nicht dabei. ;)

Mandulis:
Ist Team Yankee auch so ausgelegt wie viele andere Tabletop, dass die Soviets in allem einen Grad schlechter sind als westliche Armeen und das durch große Massen ausgleichen?

Zerknautscher:

--- Zitat von: \'Mandulis\',\'index.php?page=Thread&postID=236604#post236604 ---Ist Team Yankee auch so ausgelegt wie viele andere Tabletop, dass die Soviets in allem einen Grad schlechter sind als westliche Armeen und das durch große Massen ausgleichen?
--- Ende Zitat ---

Kurz: Ja. Aber auch nein. :D Ich lese aus deiner Frage die Befürchtung, dass die Sowjets in Team Yankee (wie viel zu oft) als \"hirnlose Horde\" dargestellt werden (und teile diesen kritischen Blick, so ich ihn denn richtig interpretiert habe), aber \"ausgleichen\" ist meiner Meinung nach ein schwieriges Wort in diesem Fall.

Ja, die Sowjets werden leichter getroffen und haben einen weitaus schlechteren Skill-Wert¹, aber auch einen besseren Moralwert² als die West-Armeen (mit Ausnahme der BW, die gleichauf liegt), sehr schlagkräftige Ausrüstung und können mehr und größere Einheiten aufstellen. Sie machen halt etwas anderes³ als die NATO.

Deshalb haben die Sowjets (in TY) den spielerischen Nachteil leicht getroffen zu werden (Schnelligkeit des Angriffs ist wichtiger als Tarnung und Schutz) und haben Schwierigkeiten spontan Artillerie anzufordern (starre Planung) oder außer der Reihe Bewegungen durchzuführen (\"Initiative\" wird als \"Planabweichung\" gesehen und vermieden). Aber durch die zahlenmäßige Überlegenheit und hohe Moral haben sie auch eine Zähigkeit die den NATO-Armeen fehlt. Beide Seiten versuchen ihre jeweiligen Ziele auf unterschiedliche Art und Weise zu erreichen, sie gleichen sich also - wenn überhaupt - gegenseitig aus.


¹Sonderbewegungen, Artilleriefeuer und Nahkämpfe hängen am Skillwert; der schlechte Wert bei den Sowjets bildet die gemäß der Doktrin starre Planung (die durch Eigeninitiative gefährdet würde) und die seltenen Übungsgelegenheiten der Soldaten ab
²Nicht unbedingt als Begeisterung sondern Teil der Doktrin zu verstehen: Das oberste Ziel ist so tief wie möglich in den Westen vorzustoßen, egal auf welchem Wege

³Ausführliche Fassung mit oberflächlicher Erklärung der sowjetischen Doktrin :D (falls bekannt, einfach ignorieren :whistling: )
Man wirft hier nicht so sehr mehr Männer ins Gefecht um irgendetwas auszugleichen, sondern um den Gegner an einem Frontabschnitt so zu überfordern, dass er - rein mathematisch - das nicht mehr asugleichen und somit nicht mehr gewinnen kann, also ein Durchbruch gelingt. Das wird sogar vorher alles ausgerechnet, so und soviele Soldaten auf so und so viel Breite der Front haben dann eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit einen Durchbruch zu erreichen und sei der Gegner noch so gut. Auf NATO-Seite rechnet man dann andersherum: Wieviele ATGM, Panzer, Wechselstellungen, etc., welche Bedingungen sind nötig um einen solchen Durchbruchsversuch zu verschleifen, bis zu welchem (Zeit)Punkt müssen wieviele Gegner vernichtet sein, wieviel \"besser\" müssen die eigenen Truppen sein, um eine Chance zu haben, so einen gegnerischen Durchbruch verhindern zu können? Es ist also eher so, dass die NATO versucht mit mehr Technologie und häufigerem Training ihre zahlenmäßige Unterlegenheit auszugleichen.

Der Durchbruch ist für die Sowjets entscheidend und für diesen Durchbruch werden auch hohe Verluste in Kauf genommen, denn sollte er gelingen muss sich der Gegner sehr weit zurückziehen - und zwar idealerweise auf breiter Front, weil in den angrenzenden Abschnitten nun die Flanken bedroht sind. Der Angriff ist mit Wucht fortzusetzen bis man auf die Grundlinie des Gegners (Artillerie, Tross, etc.) stößt, alles andere ist zweitrangig.

Das ganze hat Methode: Die Sowjets sind nicht überall einfach \"mehr\", sie wählen einen Frontabschnitt, eine gegnerische Division für die Offensive aus und greifen diese dann mit mehreren eigenen Divisionen an. Wo der Trupp- und Zugführer in der NATO Armee kreativ sein soll (sogar sein muss!) um zu gewinnen, werden bei den Sowjets ganze Battaillone wie Schachfiguren bewegt. Man hofft nicht darauf, dass ein Kommandant irgendwo die Lage \"richtig liest\" und eine tolle Idee hat; es gibt einen genau berechneten Plan auf Grundlage aller zur Verfügung stehenden Informationen, mit mehreren Abzweigungen zur Berücksichtigung der wahrscheinlichsten Eventualitäten und unterstützt durch Täuschungsmaßnahmen. Das ganze soll dazu dienen, dass niemand mehr irgendetwas einschätzen muss und alle kontrollierbaren Zufallsfaktoren weitgehend negiert sind, was die Umsetzung des Planes erheblich beschleunigt. Niemand muss großartig gebrieft werden, niemand macht sich selbst ein Bild der Lage, es wird einfach nur noch von oben befohlen und ausgeführt, egal wie sich die Realität darstellt. Das soll dann so schnell passieren, dass der Gegner nicht reagieren kann. Der Nachteil ist natürlich, dass man die Realität nicht gut durchplanen kann; früher oder später passieren unvorhergesehene Dinge, Verzögerungen etc. die nicht Teil des Plans sein können und diesen sprengen. Soetwas herbeizuführen ist also logischerweise Ziel der Gegenseite...

Mandulis:
Danke für die ausführliche Einschätzung und Erklärung! Das hilft mir sehr weiter.
Und ja, du hast die Frage richtig interpretiert. :)

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