Epochen > Absolutismus und Revolution
Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
PumpkinBrother:
Ich denke es wäre hilfreich, wenn im Kugelhagel-Regelwerk mehr Beispiele drinnen wären, ähnlich das das oben von Westfront gezeigte.Ich habe mich auch anfangs schwer getan die Regeln zu lernen, und erst nach drei Spielen hatte ich einigermaßen Durchblick. Ich denke die Tatsache dass die überzähligen Erschöpfungsmarker wieder entfernt werden ist schon okay. Im Gegensatz zu anderen Systemen muss man bei Kugelhagel ja jedes Mal testen, wenn die Erschöpfungsmarker die Widerstandskraft übersteigen. Natürlich würfelt man manchmal niedrig, aber statistisch eben nicht.
Wassmann:
Hallo zusammen,
Ich wollte m ich erst nicht mehr melden weil ich Davout sehr schätze als Historiker, und als Fachmann der Napoleonischen Zeitgeschichte. Er ist eine Bereicherung unseres Forums.
Aber ich bin nicht überzeugt dass meine Aussage mit dem Nahkämpfen nicht stimmt. Da die meisten Verletzungen nach einem Gefecht durch eine oder mehrere Stich in den Bauch erfolgten und zum Tode des Soldaten führten an zweiter Stelle fast schon unbedeutend in der Anzahl waren die tödlichen Säbelhiebe. Danach kamen tödliche Schlagverletzungen und als letztes tödliche Schusswunden.
Aufgrund dieser Statistik drängt mir die Vermutung auf das die Soldaten in der damaligen Zeit nicht zimperlich miteinander umgegangen sind. Um sicher zu stellen das das gegen über auch tatsächlich an seiner vom Bajonett verursachten Stichverletzung stirbt wurde gleich mehrfach zu gestochen.
Auch glaube ich nicht das jede Einheit gleich bei dem Ansturm einer feindlichen Einheit eine Kehrtwende gemacht hat und geflohen ist.
Die Schussverletzungen der damaligen Zeit fanden sich an allen Körperstellen, was klar macht das es keine guten Schützen waren und/oder die Waffen nicht zielsicher. Auch denke ich dass viele Soldaten nach einer Schussverletzung Gliedmaße verloren haben aber meistens nicht daran gestorben sind.
Tschüss von der Nordseeküste
Wolfgang
DerAndereSkaby:
@Wassmann: laut http://www.napolun.com/mirror/napoleonistyka.atspace.com/infantry_tactics_2.htm
In 1807 during the war between France and Russia and Prussia, chirurg
Dominique Jean Larrey studied wounded on one battlefield and found most were caused by
artillery and muskets. Only 2 % of all wounds were caused by bayonets.
The damage inflicted during \"bayonet assault\" was most often executed by bullets.
Larrey studied one particularly vicious close combat between the Russians and the French and
found:
- 119 wounds from musketballs
- 5 wounds from bayonets
The wounds from bayonets were most often inflicted during pursuit or during attack on flank
of enemy and not in frontal clash. Most men could more easily kill an enemy who was running
away. Perhaps the sudden release of stress, when the enemy turned his back, so that he could
be struck without risk, turned his emotion into elation and rage. But during pursuit the
victorious troops became disorganized and vulnerable to counterattack.
Möglicherweise waren Wunden im Nahkampf tödlicher, weil man dem Feind ausgeliefert war, während beim \"Fernkampf\" Verwundete sich eher zurückziehen konnten; aber die reine Anzahl der \"Treffer\" war deutlich höher im Fernkampf.
Pappenheimer:
Wurde in einer Doku zu Schlachtfeldarchäologie aber auch so benannt. Kann aber schon sein, dass halt bei der Archäologie nur die Toten untersucht werden, die vor Ort verscharrt worden sind und wenn nachsetzende Kavallerie einem den Schädel \"spaltet\" braucht man wahrscheinlich eher seltener erst noch ins Lazarett getragen werden. In dem einen Aufsatz zur Lineartaktik wurde ja auch behauptet, dass das Musketenfeuer erstaunlich ineffizient gewesen sei, weshalb man nicht nachvollziehen könne, warum nicht stärker auf Nahkampfwaffen wie Piken gesetzt wurde. Bei Musketenfeuer hat man allerdings auch häufig Streifschüsse, abgelenkte Kugeln und ähnliches, welche nicht unmittelbar außer Gefecht setzten aber späterhin durch Wundbrand und sonstwas dennoch tödliche Nachwirkungen entfalten konnten.
preussischblau:
Hallo (Don)
Ein persönlicher Angriff ist nicht beabsichtigt. Aber ich habe es zugegebenermaßen überspitzt formuliert, denn ich habe das Gefühl, dass am entscheidenen Punkt des Ausgangspostings konsequent vorbei diskutiert wird:
- Es fallen Schadenspunkte/Wunden nach Beschuss einfach so weg, wenn ein Grenzwert erreicht wird.
- Der Moralwerttest negiert das Kräfteverhältnis nach dem Beschuss, nur ein kleiner Ausgleich von +1.
Wenn der Grenzwert erreicht ist (und ein erster MWT initiiert), dann spielt es keine Rolle mehr, wie viele Treffer eine Truppe einsteckt. Und in Sachen Abbildung der historischen Umstände kann mir niemand erzählen, dass eine Truppe immer in der gleichen Verfassung bleibt, egal, ob sie ein Mal oder mehrfach beschossen wurde. Diese durch dauernden Beschuss stattfindende Schwächung von Moral und Kampfkraft wird einfach beiseite gewischt. Um Umkehrschluss werden Aktionspunkte einer Einheit verschwendet, wenn sie trotz erfolgreicher Aktion keine Änderung der Situation erreichen können.
Es ist NICHT möglich, eine Einheit mürbe zu schießen. Denn die überzähligen Treffer werden negiert und ein neuer Moralwerttest wird initiiert, mit exakt den gleichen Modifikatoren wie vorher (Grenzwert war ja nach der ersten MWT schon erreicht). Egal, wie viele Treffer die Einheit einstecken muss, die Vorzeichen für den Test bleiben immer gleich! Das meine ich mit Mensch-ärgere-Dich-nicht: Das Glücksmoment zählt, es bleibt unverändert, und die vorher durchlaufenen Schritte im Spiel ab dem ersten MWT spielen überhaupt keine Rolle.
Natürlich muss irgendwann man eien Entscheidung herbeigewürfelt werden, aber wenn dabei der bisherige Schlachtverlauf keine Rolle spielt, überwiegt das Würfelglück, und das macht es für mich sehr unattraktiv.
Gruß, Stefan
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