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\"Junk\"-Wargaming

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morty:
Gleich vorab - das soll nun kein Jammern oder Anprangern sein..

Als ich Mitte der 80er mit dem historischen Tabletop begann, mußte man Zeit haben. Die Regeln ( zumindest die, die ich kannte ) waren komplex, mitunter wohl auch umständlich und teilweise richtige Lernbücher. Hiermit bin ich mehr oder weniger aufgewachsen. Ein Spiel dauerte mehrere Stunden, einen Tag oder auch mal ein Wochenende.

Man mußte sich definitiv Zeit nehmen und sich auch mit den Regeln auseinandersetzen.

Über die Jahrzehnte hinweg hat sich vieles getan, die Zeit ist schnellebiger geworden, Regelwerke lösen sich viel schneller ab, es gibt mehr oder weniger \"Hypes\". Generell begrüße ich diese Entwicklung, wobei ich es für mich (!) dennoch schade finde, daß das gute alte Wargame, so wie ich es gewohnt war, immer mehr zu verschwinden scheint. Nachwuchs für eine solche Art des Wargames findet man nur noch schwer.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich spiele auch gerne kurzweiliger TTs, wenngleich ich mich nicht für BA, BP oder SAGA erwärmen kann.

Was ich mich nun frage - gibt es abseits meines kleinen Grüppchens (mittel-)alterlicher Herren doch noch Unbeugsame, die sich auch gerne mal einem Wargame bei einem gemütlichen Kaffee/Bier/Wein/wasauchimmer einen ganzen Tag hingeben oder ist der allgemeingültige Konsens - \"mehr als xy Stunden darfs nicht dauern und ich will nicht zu viel mich einlesen müssen\" \"?

Wellington:
Im Prinzip ja ....

Wenn die Leut zusammenkommen und die Zeit und der Platz ist.

Allerdings hab ich mit allerlei Avalon Hill Brettspielen, SiFi und Fantas RPGs auch festgestellt dass komplizierte und langwierig zu spielende Regeln oft weder ein besseres Ergebnis oder mehr Spass bringen.

Mit der Tendenz zu noch kürzeren, simplerer und weniger figuren-benötigenden TT Spielen kann ich auch nicht so viel anfangen.

Goltron:
Du wirfst hier zwei Ähnlich aussehende Dinge durcheinander die aber eigentlich nicht unmittelbar zusammen hängen: Spielzeit und Regelzeit. Der Trend geht zwar bei beidem nach unten, aber ich will z.B. Ein komplexes und taktisch anspruchsvolles Spiel auch an einem Abend bestreiten können. Für die seltenen Gelegenheiten wo man einen ganzen Tag für ein Spiel aufwenden kann soll es dann eben auch ein richtig großes sein. Spiele mit einfachen Regeln dauern oft nicht lange wodurch man mehrere hintereinander bestreiten kann - das hat durchaus auch seinen Reiz. Saga oder X-Wing sind durch die Vielzahl an Sonderregeln dann aber durchaus auch komplex.

Ich habe den Eindruck das der historische Bereich die letzten Jahre einen Spielerzuwachs hatte, der sich aber eben überwiegend auf schnelle Soielensie Saga erzieht. Dadurch werden die \"hardcore\" Spieler nicht unbedingt weniger, aber ihr Anteil sinkt.

gwyndor:
Ich bin auch ein Kind dieser Zeit, sowohl bei TTs als auch bei Brettspielen erinnere ich mich gern an lange Samstage oder Sonntage bei einer Partie Civilisation o. ä.
Diese Spiele liegen nun seit vielen Jahren ungenutzt im Schrank. Das Problem ist schlicht die Unmöglichkeit, 3-5 Spieler für so ein Spiel zusammenzubekommen. Jeder scheint verplant zu sein. Familie und Beruf fordern Zeit (besonders Familie).
Mittlerweile habe ich mich angepasst und tendiere immer mehr zu kurzen Spielen und ebensolchen Regeln. TT Fast Food eben, dafür findet sich immer Zeit. Die schönen Erinnerungen bleiben jedenfalls.

Gruß gwyndor

Darkfire:
Muß meinem Vorposter rechtgeben, im Prinzip ja...ich hab noch div. \"oldschool\" Regelsysteme daheim (z.T. aus den 70ern).

Aber was abschreckt ist einfach die Maße an Figuren die es benötigt. Um ein Beispiel zu bringen: In der Johnny Reb III Mailgroup hat einer einen File hinterlegt, wie nach Regel die Army of Northern Virginia aussehen würde...über 7000 Figuren. Obwohl ich dieses System sehr mag (vielleicht weil ich es noch nie gespielt hab  ;) ), ist die Tatsache, das auch noch jedes beteiligt Regiment einen EIGENEN Basenbreiten (abhängig von Figurenanzahl) hat, ein absolutes NoGo. Es mag vielleicht das Optimum an Realitätstreue sein -sogar die Anzahl der verschiedenen Waffen (Glattrohr/gezogene Läufe) innerhalb einer Einheit fliest in die Berechnung ein-aber ich denke, die Vorbereitungen würden den Rahmen sprengen.

Wobei...ein Oldschool-Con wär auch mal reizvoll  :D

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