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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)

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Shapur:
Die Reserve-Regimenter hatten:
- die Reserve Uniform (vereinfachte Jacke, kürzer geschnitten) in blau oder grau
- reguläre Uniform
- englisches Tuch (Uniformen aus England, eigentlich für Portugal bestimmt) wurden battalionsweise einheitlich getragen Zentrumsuniformen, Flankenuniformen und Schützenuniformen (Rifles)
und ein Misch-Masch aus allen.

Dazu wurden Beutestücke ausgegeben, auch Kopfbedekcungen. Diese wurden aber in den Einheiten umgearbeitet, damit sie den \"Regulären\" entsprachen.
Schirmmützen wurden mit Draht aufgebauscht, damit sie Richtung Shako aussahen.

Davout:
@Riothamus,
1815 hatte wohl kaum eine Brigade mehr ein ganzes Kavallerieregiment. Ein halbes reichte auch hin, wobei die späteren Divisionen im Feld wieder ein ganzes bekamen.
Reserveregimenter gab es 1815 auch keine mehr, die waren alle zur Linie umgewandelt worden, da die Stärke der aktiven Armee im Frieden dem inzwischen wieder größeren preußischen Territorium angepasst wurde. Die Jäger und Schützen wurden wohl nur Brigaden zugeteilt, die für den Vorhutdienst vorgesehen waren. Schon 1813 hatten man sogar das Gardebataillon in zwei Hälften verteilt, von denen die eine bei einer Linienbrigade stand.

Interessant wäre natürlich auch eine Gliederung nach der Vorbild des Frühjahrsfeldzuges 1813, als man mit einer Mischung aus den vom Russlandfeldzug auseinanderdividierten Regimentern und der offiziellen Gliederungsvorschrift von 1812 ins Feld zog.

Grüße

Gunter

Riothamus:
@Davout: Ich redete von der Waterloo-Kampagne. Da hatte durchaus ein nennenswerter Teil der Brigaden 4 Eskadrons, also Kavallerie in Regimentsstärke. Dass jede Brigade ein Regiment bekam, habe ich nicht geschrieben. Nur, dass 2 Eskadron das sind, was bei Kugelhagel, BP und Co als Regiment dargestellt wird. Ein Preußisches Regiment wäre da 2 Regimenter, da ja 2 Eskadron gemeinsam geführt wurden.

 Von Reserveregimentern 1815 schrieb ich nicht. Ich war versucht von \'alten\' Reserveregimentern zu schreiben, hielt mich aber zurück, um Verwirrung zu vermeiden.

Bei den Schützen- und Jäger Abteilungen kann man ja rechnen. Bei 5 Bataillonen waren nur 10 Abteilungen möglich, die natürlich möglichst da eingesetzt wurden, wo sie gebraucht wurden. (Gardejäger, ostpreußische Jäger, die Jäger der Russisch-Deutschen Legion, die später Magdeburger Jäger wurden, die Garde-Schützen (Neufchâtel) und die schlesischen Schützen. Die rheinischen Schützen wurden, wenn ich es recht im Kopf habe erst nach dem Feldzug aufgestellt.)

Beim Frühjahrsfeldzug stimme ich zu. Im damaligen Preußen sieht man, wie flexibel eine Verwaltung sein kann.

Davout:
1815 hatten die meisten Brigaden an sich garkeine Kavallerie. Die Zuteilung war wie bei der Artillerie stark situationsabhängig.

Shapur:
Der Trick besteht bei den Preussen, dass alle sich an die Anfangslisten halten. Dabei war es 1813 und später üblich vor Ort und für kurze Zeit, Personal und Material nach Bedarf zu einer Untergruppe zusammenzustellen (Kampfgruppe/Battlegroup). Dabei konnten auch zu geteilte Corps-Truppen und Brigade-Truppen einem einheitlichen Befehl unterstellt werden. Dieser Oberbefehlshaber musste nicht der mit dem höchsten Dienstgrad sein.

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