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Show of Colours: Beflaggung brit. Segelkriegsschiffe

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Grimnir:
Bei den Spaniern gab es keine Dreigliederung der Flotte. Ansonsten gabe es auch hier Ensign, Commission Pennant, usw. Die Positionen und im Fall von Spanien (und auch Frankreich) sogar die Formen der Flaggen waren identisch. Der spanische Ensign ab 1785 war rot-gelb-rot mit Wappen. Der Commission Pennant war ebenfalls rot-gelb-rot (beim Wappen bin ich unsicher, kann man in 1:1200 aber eh nicht erkennen). Admiralsflaggen waren verkleinerte Ensigns. Einen spanischen Kommodore-Stander habe ich bisher noch nicht gesehen oder eine Beschreibung davon gelesen.

Koppi (thrifles):
Da ich ja zu den neuen Junks gehöre - zumindest was die Modelle angeht - noch eine Frage: War diese Beflaggung Vorschrift und wurde wirklich auch so durchgeführt ? Oder gab es Abweichungen bzw. gab es vielleicht sogar Schiffe, die während einer Schlacht nur einen Teil der Flaggen oder gar keine trugen ?

Auf Bildern wird ja beispielsweise die Kavallerie bei Waterloo häufig mit Fahnen abgebildet; tatsächlich hatte sie die gar nicht dabei.

Grimnir:
Da sprichst du natürlich einen guten Punkt an: Die Maler, die die Gemälde fabriziert haben, waren in den seltensten Fällen bei den Schlachten anwesend.

Bei Seeschlachten war aber Freund-Feind-Erkennung von größter Bedeutung, da durch den Artilleriebeschuß Unmengen an Pulverdampf entstanden, die die Sicht behinderten. Wichtigste Flagge hierbei war der Ensign, der ja auch die größte Flagge war. Wenn ein Schiff gekapert wurde, hisste man den eigenen Ensign über dem des Gegners. Beim Ensign wurde deshalb besonders auf Erkennbarkeit und Unterscheidbarkeit geachtet um nicht in friendly fire zu geraten (\"Guten Freunden gibt man ein Schüsschen... oder zwei .. oder gleich eine volle Breitseite\"). Hier haben die Briten je nach Bedarf gewechselt.
Der Commission Pennant diente während der Schlacht eher als sekundäres Erkennungsmerkmal, falls der Ensign vorübergehend nicht erkennbar war (Pulverdampf, ungünstiger Winkel, Besanmast weggeschossen, usw.).
Die Admiralsflagge war wichtig um das Führungsschiff in der Kiellinie auszumachen und Formation zu halten. Falls das Flaggschiff beim Aufeinandertreffen der Flotten mal vorübergehend  außer Sichtkontakt geriet, konnte man es schnell wiederfinden. Außerdem konnte man einem bedrängten Flaggschiff schneller helfen, wenn man es erkennen konnte. Captain  Bligh (der von der Bounty) hat bei Kopenhagen z.B. mit der HMS Glatton eine Breitseite abgefangen, die für Nelsons HMS Elephant bestimmt war. Bei den Admiralsflaggen dürfte es gelengtlich aber auch Abweichungen gegeben haben um Verwechslungen zu vermeiden. Wenn bspw. der ungewöhnliche Fall auftrat, dass zwei ranggleiche (und bei den Briten auch noch farbgleiche) Admiräle an der gleichen Schlacht teilnahmen. Hier hat man aber eher die Flaggenposition als die Farbe gewechselt.

Mad Mö:
Hier ein Bild der Originalflagge der San Ildefonso, Nationales Marinemuseum Greenwich:

Mad Mö:
Nachtrag zur Flagge:
Maße:
9,80m x 14,40m
Im Maßstab 1:1200 wären das 8mm x 12mm
Die Spanier hatten schon immer die größten
Flaggen.

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